KL: CEO Camiel Eurlings tritt zurück

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GoldenEye

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30.06.2012
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Ich habe noch diese Woche im Bordmagazin ein Interview mit ihm gelesen, in dem er erzählte, wie toll alles bei KL ist, daß alle eine große Familie sind und daß man dort für Jahrzehnte bleibt und die Firma nichts für Job-Hopper ist. :rolleyes:
 

mfkne

Erfahrenes Mitglied
Wenn's einen Job-Hopper gibt, dann ihn. 2010 aus der Politik ausgeschieden (er war Verkehrsminister) weil es ihm "zu stressig" wurde, danach gleich zu KLM und schwupps noch Mitglied im IOC. Rein zufällig natürlich, dass er zuvor noch die so gehasste "Vliegtaks" (Steuer auf Abflüge aus den Niederlanden) abgeschafft hat.

Alles deutet darauf hin, dass er entlassen wurde, in AMS werden die Sektkorken knallen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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Dann passt ja diese Selbstdarstellung im Bordmagazin wie die Faust auf's Auge... ;)
 
N

no_way_codeshares

Guest
In den Niederlanden laufen gerade wieder die Diskussionen um einen Ausstieg aus AFKL.

Demnach brauchen sie bei KLM Ferran Adria als CEO. Sonst bekommt keiner das Ei aus dem Omlett raus und wieder in seine Schale zurück.
 
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GoldenEye

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30.06.2012
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Danke. Das hier bringt es auf den Punkt:
The French government owns 15.9% of the shares, add on that French banks and pension funds own another 20-25% so a decision to split the company has to be made within the french establishment.
 
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Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
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Diese Diskussion dreht sich vor allem darum, das KLM wirtschaftlich gut funktioniert, d.h. es werden wohl Gewinne eingefahren. Sparmassnahmen werden (so weit ich von aussen sehen kann) sinnvol gemacht, die Gewerkschaft sieht das auch so (in den Niederlanden vor allem interessiert an Behalt von Arbeit statt höhere Löhne, vor allem bei KLM). Leider haben wohl die Streiks bei Air France das Concern etwa € 500 Millionen gekostet. Es ist natürlich sauer, wenn die Gewinne von KLM die Verluste bei Air France subventionieren und dadurch auch den Behalt von Jobs in den Niederlanden gefahrdet wird.

Die beide Teile (NL und F) scheinen nicht wirklich zusammen gewachsen zu sein, so dass einen Demerger theoretisch möglich ist. Ob die Franzosen das eben so sehen, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Das wird Eurlings vorgeworfen, das er die niederländische Sache im Concern nicht gut verteidigt hat, und das er bei wichtigen Momente (MH17, KLM codeshare KL4103) nicht sichtbar gewesen sei.

Übrigens meldeten die Medien dass Eurlings selbst entschlossen hatte sofort zu gehen, als ihm klar gemacht wurde dass seinen Mandat (lief bis Anfang 2015) nicht erlängert werden sollte. Insgesamt bleibt kein schönes Bild von Eurlings.
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

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30.06.2012
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Spassmaßnahmen finde ich auch gut, noch dazu sinnvolle! =;

Im Ernst: In dem oben zitierten Airliners-Thread hat jemand darauf hingewiesen, daß es auch bewußte Konzernpolitik sein könnte, Verluste eher in Paris anfallen zu lassen und Gewinne eher in Amsterdam (Steueroptimierung, Druck auf Gewerkschaften, usw.). Das könnte den Stolz auf die Profitabilität von KL etwas relativieren.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Von steuerlichen Fragen (also Gewinne in den Niederlanden und Verluste in Frankreich) einmal ganz abgesehen, ist KLM für mich nach wie vor eine sehr gute Airline.

Aber sie haben einfach Pech gehabt bei der Partnerwahl: KLM hat als allererste Airline Nationalstolz über Bord geworfen und die Notwendigkeit von Kooperationen gesehen, zuerst mit Northwest, später zusätzlich mit Kenya Airways. Aber entsprechende Fusionsgespräche zuerst mit der Swissair, dann mit BA (aus meiner Sicht wäre das ein ideales Team gewesen, inklusive Anbindung der UK-Regionalflughäfen über AMS statt dem slotbegrenzten LHR und Bahnverbindung der Hubs über den Tunnel, aber BA scheint hier in Verkennung der Bedeutung des kontinentaleuropäischen Marktes in ähnlich deplaziertem Kolonialherrenstil aufgetreten zu sein, wie später gegenüber Swiss oder wie die Englische Regierung gegenüber der EU) und zuletzt mit Alitalia sind alle schief gegangen.
Am Ende blieb KLM nur die Wahl zwischen AF und IB (oder SK mit seinem komplizierten Eigentümermodell, Gewerkschaftseinflüssen und fast deckungsgleichem Netz) und KLM muss damals schon gewusst haben, was sie von AF zu erwarten hatten, gestreikt wurde damals schon.
Praktisch ist für mich diese Fusion irreversibel. Theoretisch müsste man Investoren finden (der Staat dürfte es ja gar nicht mehr sein), die für ein Unternehmen in einer Branche, die in Europa keine Gewinne macht, nicht nur den erheblichen Wert von KLM (und das ist deutlich mehr als bei AB oder AZ) hinblättern, sondern die Franzosen zusätzlich entschädigen für ihre Verluste der vergangenen und zukünftigen Jahre plus einer Mitgift für deren zukünftige Partnerwahl (denn sowohl KLM, wie auch AF dürften für sich allein heute kaum bestehen können in Europa), um deren Zustimmung zu einer Auflösung zu gewinnen. Und die in diesem Zusammenhang erwähnte Delta dürfte eher daran interessiert sein AFKL zu erhalten.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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Ein Verkauf wäre natürlich (nur) dann möglich, wenn AF so desperate ist, daß sie einfach "cash hier und jetzt" als wichtiger ansieht als alles andere. Dann würde sich schon ein Käufer finden, mit dem man sich auf den Preis einigen würde. Das sehe ich allerdings (derzeit) auch nicht als gegeben an.

Ansonsten ließen sich natürlich die von Dir genannten Probleme bei der Suche eines Käufers dadurch umgehen, daß man einen spin-off macht. Dann braucht man keinen Käufer.

@Hauptmann Fuchs: Och komm', Du hättest die Spassmaßnahmen ruhig stehen lassen können :p;)
 
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Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
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@Hauptmann Fuchs: Och komm', Du hättest die Spassmaßnahmen ruhig stehen lassen können :p;)

Na, ich glaube ich mache schon ausreichend Fehler im Deutschen, da will ich keine Fehler von dem ich mir bewusst bin unkorrigiert lassen :)

Interessante Ansicht um die Gewinne und Verluste hin und her zu schieben, das macht wirtschaftlich natürlich sinn. Ich wusste aber nicht ob der grösste Aktionär das so zulässt, deutet aber auch darauf hin, das doch mehr integriert ist als man denkt. Von aussen fühlt es noch sehr getrennt an.

Aber der Saison für Spekulatius bricht so langsam an und Träume muss man immer haben.
 
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