Von steuerlichen Fragen (also Gewinne in den Niederlanden und Verluste in Frankreich) einmal ganz abgesehen, ist KLM für mich nach wie vor eine sehr gute Airline.
Aber sie haben einfach Pech gehabt bei der Partnerwahl: KLM hat als allererste Airline Nationalstolz über Bord geworfen und die Notwendigkeit von Kooperationen gesehen, zuerst mit Northwest, später zusätzlich mit Kenya Airways. Aber entsprechende Fusionsgespräche zuerst mit der Swissair, dann mit BA (aus meiner Sicht wäre das ein ideales Team gewesen, inklusive Anbindung der UK-Regionalflughäfen über AMS statt dem slotbegrenzten LHR und Bahnverbindung der Hubs über den Tunnel, aber BA scheint hier in Verkennung der Bedeutung des kontinentaleuropäischen Marktes in ähnlich deplaziertem Kolonialherrenstil aufgetreten zu sein, wie später gegenüber Swiss oder wie die Englische Regierung gegenüber der EU) und zuletzt mit Alitalia sind alle schief gegangen.
Am Ende blieb KLM nur die Wahl zwischen AF und IB (oder SK mit seinem komplizierten Eigentümermodell, Gewerkschaftseinflüssen und fast deckungsgleichem Netz) und KLM muss damals schon gewusst haben, was sie von AF zu erwarten hatten, gestreikt wurde damals schon.
Praktisch ist für mich diese Fusion irreversibel. Theoretisch müsste man Investoren finden (der Staat dürfte es ja gar nicht mehr sein), die für ein Unternehmen in einer Branche, die in Europa keine Gewinne macht, nicht nur den erheblichen Wert von KLM (und das ist deutlich mehr als bei AB oder AZ) hinblättern, sondern die Franzosen zusätzlich entschädigen für ihre Verluste der vergangenen und zukünftigen Jahre plus einer Mitgift für deren zukünftige Partnerwahl (denn sowohl KLM, wie auch AF dürften für sich allein heute kaum bestehen können in Europa), um deren Zustimmung zu einer Auflösung zu gewinnen. Und die in diesem Zusammenhang erwähnte Delta dürfte eher daran interessiert sein AFKL zu erhalten.