Der SPON-Artikel ist entgegen dem üblichen unqualifiziertem Blabla über das Fliegen mal ganz gelungen. Die Strategielosigkeit von AB wird benannt und auch das Dilemma der LH ist erkannt.
Die sind IMO völlig ohne Verstand von ihrer Premiumstrategie abgerückt. Der Umbau des Konzerns zur Kernmarke mit Billigfliegeranbau führt zu einer kompletten Verwässerung der Marke. Viele fliegen heute mit der Airline, die Ihnen für den anstehenden Flug das individuell passenste Angebot macht. Ex-HAM kann das Easyjet auf Europaflügen sein - günstig und problemlos. Da bekomme ich für einen Aufpreis von € 12,- oder so pro leg einen Exitrow-Platz und Priority-Boarding. Der Flug ist dennoch meist günstiger als mit Eurowings.
Für Landstrecken nach Asien schlägt Emirates die LH sowohl beim Service, der Beinfreiheit als auch im Preis - einzig das Fehlen einer Premiumeco und das Umsteigen im inzwischen immer überfüllten Dubai nerven.
Entsprechend fliegt man weniger LH oder *A, verliert den Status und hat dann erst recht keinen Grund mehr, dort zu buchen.
Warum LH nix mehr taugt, habe ich gerade letzte Woche erlebt: Flysmart-Prämienbuchung in C von HAM über MUC nach AGP. Die C nach AGP war über 8 Reihen ziemlich voll gebucht - nur warum weiss keiner. Denn der minimale Sitzabstand, die für 3 Stunden absolut nicht geeigneten Pappsitze, no IFE und das Fehlen eines annehmbaren Caterings (kleine, kalte Häppchen auf üppigem Porzellan) machen den Flug zu einem Ärgernis. Also entweder da buchen, wo Premium noch vorhanden ist oder gleich billig buchen und die dann meist besseren Extras dazukaufen.
Die LH jedenfalls folgt leider einer komplett sackgassenmäßigen Strategie.
Vielleicht kommt man bei Etihad ja auf die Idee, AB neu zu launchen: Als Zubringerairline in der OW mit Premiumangebot - ich glaube, diese Nische ist erfolgversprechender als der x-te Billigflieger ohne echten USP.