Wer trifft Entscheidung bei medizinischen Notfall

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Alex6

Erfahrenes Mitglied
03.01.2016
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2 Freundinnen von mir saßen heute in der SQ Maschine nach New York.
Ca. 6, 7 Reihen hinter ihnen gab es nach etwa 15 min vom Start einen medizinischen Notfall. Im Laufe des Fluges verschlechterte sich der Zustand der Person und musste reanimiert werden. Den jetzigen genauen Zustand des Menschen kennen die Mädels nicht, aber anscheinend gab es kein gutes Ende.

Wer trifft eigentlich in solchen Situationen eine Entscheidung? Umdrehen, Notlanden, "normal" weiterfliegen?

Ich selbst hatte in Thailand in einem Inlandsflug auch einen medizinischen Notfall mitbekommen, wobei hier die Person nur mit Sauerstoff versorgt werden musste. Und dort war es auch so, dass wir schon gefühlt über die Hälfte der Strecke hatten und der nächste Flughafen eh Bangkok war.
 

MrGroover

Master of the 737
30.04.2012
2.714
7
Die Entscheidung trifft der Kapitaen, i.d.R. nach Ruecksprache mit einem medizinischen Dienst am Boden.

So habe ich das kürzlich bereits noch am Boden erlebt, dass FB Rücksprache mit Reihe 0 halten und diese entsprechendes Personal am Boden kontaktieren. Von da hieß es dann auch: aussteigen. Die betroffenen Passagiere waren zwischenzeitlich zur gleichen Erkenntnis gekommen.
 
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Alex6

Erfahrenes Mitglied
03.01.2016
703
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Ok Danke. Dass innerhalb des Flugzeuges am Ende der Kapitän die Entscheidung trifft habe ich mir fast gedacht. Das mit der Rücksprache zum Bodenpersonal war mir so nicht genau bekannt.
Aber im Normalfall macht man sich über so etwas keine Gedanken. Da die beiden Freundinnen das ganze Drama live mitbekommen haben und für sie die Entscheidungen (z.b. keine Notlandung auf einem anderen Flughafen oder umdrehen) nicht nachvollziehbar.
Heute morgen wurde mir noch berichtet, dass der Mensch mit Decken bedeckt weggetragen wurde.
 

blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
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above and below the clouds
Ok Danke. Dass innerhalb des Flugzeuges am Ende der Kapitän die Entscheidung trifft habe ich mir fast gedacht. Das mit der Rücksprache zum Bodenpersonal war mir so nicht genau bekannt.

Meist gibt es zu Kapitän und medizinischem Beratungsdienst am Boden noch ein paar weitere Akteure, die eine Rolle spielen koennen. Das waeren z.B. ein Arzt an Bord (die z.B. per Durchsage gesucht werden oder aber einigen Airlines ueber "Arzt an Bord" Programme den Crews bekannt sind) und/oder die sogenannten "Operativen Dienste" der Airline. Kommt auch auf die Dringlichkeit des Notfalls an.
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
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2.395
Da die beiden Freundinnen das ganze Drama live mitbekommen haben und für sie die Entscheidungen (z.b. keine Notlandung auf einem anderen Flughafen oder umdrehen) nicht nachvollziehbar.
Heute morgen wurde mir noch berichtet, dass der Mensch mit Decken bedeckt weggetragen wurde.
Nun, bei einem Exitus hilft leider auch keine Notlandung, die würde die Situation für die Angehörigen ja nur noch schlimmer machen. Es gibt halt leider Situationen, in denen nicht adäquat geholfen werden kann, weil es die Umstände nicht hergeben.
 
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langley

Erfahrenes Mitglied
16.05.2012
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Naja.. 10 Stunden Langstrecke mit einer Leiche an Board ist schon bisschen creepy oder ?
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
4.965
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Naja.. 10 Stunden Langstrecke mit einer Leiche an Board ist schon bisschen creepy oder ?
Das haben wir doch schon mal diskutiert ... Was ist die Altenative? In Nova Scotia runterzugehen, Hunderte Menschen auf dem Rollfeld stehen zu haben und dann den Angehörigen die Bürde auferlegen, eine Überführung von dort zu organisieren? Das nenne ich Alptraum, creepy hin oder her. Der Tod gehört halt zum Leben und zum Fliegen dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:

blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
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above and below the clouds
Naja.. 10 Stunden Langstrecke mit einer Leiche an Board ist schon bisschen creepy oder ?


Leichen sind ohnehin nicht selten an Bord, halt nicht im Passagierraum...

Wenn jemand an Bord verstirbt, dann wird er/sie i.d.R. in einen möglichst isolierten Sitz (oft in der C) verfrachtet und abgedeckt. Das ist für alle Beteiligten nicht schön, am schlimsten aber wohl für die verstorbene Person selbst.
 
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HGFan

Guest
Geh manche flieger haben eh einen Leichenverschlag onboard.
 

cjuser

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26.11.2010
334
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HAJ
Das ist für alle Beteiligten nicht schön, am schlimsten aber wohl für die verstorbene Person selbst.
Nee, die/ der ist ja schließlich tot...
Glücklicherweise ist es immer noch selten. Die Male, wo ich einen medizinischen Notfall mitbekommen habe hat einmal der Passagier eine Behandlung abgelehnt und einmal hat der Kapitän sich Infos bzgl. des Gesundheitszustandes vom zufällig anwesenden Fachpersonal geben lassen. Da es keine sinnvolle Alternative gab und diejenige als stabil eingeschätzt wurde und medikamentös behandelt wurde, wurde der Flug nach JNB fortgeführt (war irgendwo über Angola).
 

Worldtraveler42

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15.02.2015
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MRS
Die A340-500 von SQ hatten tatsaechlich ein (Kuehl-)Leichenfach in der hinteren Galley.

Ein Leichenfach ist aber eher die Ausnahme als die Regel. Soweit ich weiß, hatte SQ dieses "Feature" nur auf den A340-500. Und sonderlich dicke Passagiere hätten AFAIK auch nicht reingepasst.

Es gibt mehrere Flugbegleiter normal.

Viel Spaß dabei. Da bleibt der Verstorbene besser im Sitz und die Passagiere rundherum schweigen als dass man einen verstorbenen Passagier durchs Flugzeug trägt. Davon abgesehen gibt es keinen Platz um die Leiche zu verstauen. Ein Leichenfach à la SQ is eher selten.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.867
8
MRS

:doh: Wie üblich total deplatzierte Kommentare von dir.


1) Selbst eine Leiche hat einen Minimum an Respekt verdient
2) Gleiches gilt für die Crew? Meinst du ernsthaft, dass es einfach ist eine Leiche in/aus der Avionics Bay zu verfrachten einfach sein
3) Avionics Bays müssen zugänglich bleiben
4) Wo fixiert man eine Leiche in einer Avionics Bay. Die meisten Bays sind zu klein um gerade zu stehen
 
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berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
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einmal hat der Kapitän sich Infos bzgl. des Gesundheitszustandes vom zufällig anwesenden Fachpersonal geben lassen. Da es keine sinnvolle Alternative gab und diejenige als stabil eingeschätzt wurde und medikamentös behandelt wurde, wurde der Flug nach JNB fortgeführt (war irgendwo über Angola).
Nach JNB sollte man tunlichst vermeiden, in einem 380 (oder auch allen anderen) medizinisch zum Notfall zu werden. Das ist der Alptraum aller Crews (die Passagiere sind dessen meist ja nicht bewusst).
 
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Hape1962

Erfahrenes Mitglied
24.01.2011
3.259
1.263
CGN
Wenn jemand an Bord verstirbt ist das bestimmt ein wenig "creepy".
Aber wenn die Passagiere wüssten wie oft "unten" ein stummer Passagier oder auch mehrere mitfliegen...alles völlig normal.
Ein türkischer Kapitän meinte mal ganz trocken zu mir "Meine Landsleute sind vor 40 Jahren mit dem Auto oder Zug angekommen - heute fliegen sie als Cargo zurück".
Für viele ist es der einzige Flug den sie jemals unternehmen.
 

blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
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Nach JNB sollte man tunlichst vermeiden, in einem 380 (oder auch allen anderen) medizinisch zum Notfall zu werden. Das ist der Alptraum aller Crews (die Passagiere sind dessen meist ja nicht bewusst).

Man sollte das schon im eigenen Interesse vermeiden, da es Gebiete auf der Welt gibt, wo die Entscheidenden schneller das Signal zur Notlandung geben würden als über Afrika.