Wer hat schon höchstpersönlich einen "medical" erlebt?

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F

feb

Guest
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Ein klein wenig "Persönliches" mit der Bitte, dies nicht zu meinen Lasten auszuschlachten:

Auf einem kurzen Städtetrip nach London vor den Osterfeiertagen hatte ich auf LH 2472 MUC - LHR einen kleinen Kreislaufkollaps. Nach kurzer Nacht - viel berufliche Anspannung mit vieel zu wenig Schlaf und viel Hektik am Morgen des Abfluges - ging der bei mir ansonsten eher leicht erhöhte Blutdruck nach ca einer Stunde Flug ins Tal. Kalter Schweiß, wackelige Knie und das Bedürfnis, die Toilette zu nutzen. Zwei, drei Paxe vor mir, die mir auf meine Bitte den Vortritt zur Toilette ließen, eine wachsame FB, die dies bemerkte und dann der kleine Kollaps mit fast kompletter Gesichtsfeldausblendung: Ich habe es gerade noch aus der Toilette geschafft, wurde dann aber sofort in der Galley flachgelegt, Füße hoch, Kissen unter den Kopf, Decke über bzw unter mich (mir war saukalt), Angebot von Getränken (Wasser, Cola).... und schon nach wenigen Minuten ging es besser und nach rd 20 Minuten konnte ich auf meinen Platz zurück. Meine mitreisende Lebensgefährtin war zwischenzeitlich sehr nett und beruhigend informiert worden.

Rückschauend war dies wohl ein Pippifaxmedical, aber ich habe mich sehr umsorgt gefühlt. Als es mir schlecht ging, war jede Sekunde eine, meist mehrere FB und auch der MdC bei mir und das Cockpit wurde informiert wegen einer möglichen Diversion.

Lange Rede, kurzer Sinn: Mir wurde absolut optimal geholfen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit medicals eure Person betreffend?
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Nur von der anderen Seite. Ich kann zumindest für die Lufthansa bestätigen, dass die Flugbegleiter sehr professionell ein solches Medical zusammen mit dem Arzt abarbeiten. Bezüglich der Patienten muss man sagen, dass ein Teil von ihnen mit einer bekannten Krankheit los geflogen sind und das Risiko voll in Kauf genommen haben, dass diese Krankheit während des Fluges dekompensiert. Und das waren in diesen Fällen reine Urlaubsflüge, es gab also keinen zwingenden Grund für diesen Flug.
 

Muck

Erfahrenes Mitglied
18.02.2011
1.092
0
FRA
Was für Kosten kommen eigentlich auf einem zu, falls man irgendwo notlanden muss? Zahlt das die Versicherung?

Flug SAW-FRA, Pax hatte anscheinend Fieber und ist dann, als wir auf dem Runway waren, in Ohnmacht gefallen und hat gebrochen. Flugzeug zurück zum Terminal, Sitzplatz gereinigt und am Ende mit 30 Minuten Verzögerung angekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

eric2905

Erfahrenes Mitglied
17.04.2012
396
1
Ich bin auf einem Flug nach Delhi (mit Air India) zusammengeklappt.
Kompletter Ausfall, Ohnmacht, vollgekotzt, aber nicht eingenässt (wäre fatal gewesen - deutet auf neurologischen Schaden hin).

Meine Frau hat mich wachgeschüttelt und ich war recht schnell wieder auf den Beinen. Danach, unter Aufsicht von meiner Frau und einer FB, erst mal im Klo mich selber reinigen, Sweatshirt entsorgen, usw.
Dann die bekannte Ansage "Ist ein Arzt an Bord" .... nur diesmal für mich (peinlich).

Der Doc hat mich 3 bis 8 Dinge gefragt, konnte einen epileptischen Anfall ausschließen und da ich ganz normal in der Galley stand und redete, wurde dann auch nichts weiter unternommen. Für den Rückflug haben wir dann, aus Vorsicht, ein Upgrade in die C gekauft (vernünftig sitzen/liegen, usw.).

Als ich wieder zu Hause war, bin ich erst mal zu meinem Arzt. Der hat mich dann komplett untersucht und es wurde noch ein Schädel-CT gemacht - aber alles ok. Die Ärzte sagten, das kann immer passieren, niedriger Luftdruck, Stress, zu wenig getrunken (dadurch "zu dickes" Blut), lange sitzende Position in der Eco, was gegessen, usw. ... und weg.

Seither noch viel geflogen, aber nie wieder Probleme gehabt (vorher allerdings auch nie).
 
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AroundTheWorld

Erfahrene Nachgeburt
08.09.2009
3.958
110
Ich hatte kein Medical, aber auf einem stinknormalen Flug von TXL nach MUC hab ich mal kurz vor der Landung nicht nur meine Tüte gebraucht, sondern auch noch die meines Nachbarn. War sehr peinlich. Dabei war der Flug völlig ruhig und ohne (sonstige) Zwischenfälle. Die Nacht vorher (die bis kurz vor dem Flug ging) allerdings nicht... :eek:
izpwrAx.gif


Der arme Typ im Anzug neben mir...
 
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F

feb

Guest
Was für Kosten kommen eigentlich auf einem zu, falls man irgendwo notlanden muss? Zahlt das die Versicherung?
(...)

Ich habe noch nie gehört, dass einem erkrankten Pax die Kosten der Zwischenlandung o.ä. in Rechnung gestellt wurden. Eine rechtliche Anspruchsgrundlage ist auch überhaupt nicht ersichtlich. Daher muss auch gar keine Versicherung einstehen.
 

Muck

Erfahrenes Mitglied
18.02.2011
1.092
0
FRA
Ich habe noch nie gehört, dass einem erkrankten Pax die Kosten der Zwischenlandung o.ä. in Rechnung gestellt wurden. Eine rechtliche Anspruchsgrundlage ist auch überhaupt nicht ersichtlich. Daher muss auch gar keine Versicherung einstehen.

Aber den Flug von JED nach FRA müsste ich dann selbst löhnen oder?
 
F

feb

Guest
Aber den Flug von JED nach FRA müsste ich dann selbst löhnen oder?

@Muck: Ich kenne jetzt deine Story nicht, aber freilich, wenn du als medical eine Zwischenlandung verursacht hast und ausgeladen wurdest, wirst du IMHO für die Kosten des späteren Weiterfluges selbstverständlich aufkommen müssen.
 

Oli73

Erfahrenes Mitglied
26.03.2011
882
0
VIE oder 76K
Witzig, wie der Post von feb genauso von mir hätte stammen können. Bin wohl etwas jünger (27) und mir ist das haargenau so (allerdings ohne Begleitung) und unter selben Stressumständen auf einem Zubringer zur Langstrecke nach MEX Anfang des Jahres passiert. Dann geht natürlich im Kopf einiges vor, ob man diesen Flug echt antreten soll. Die FBs haben mir toll aufgeholfen und waren äußerst hilfsbereit und soweit ich's durchgehört habe, hatte das überraschende Upgrade dann auf der Langstrecke tatsächlich was mit ihnen zu tun.

Feedback gab's dafür natürlich wie so oft bei LH, wenn's mal eng wurde.
 
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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Sort of medical: in STR ganz normal in den Flieger nach TXL eingestiegen, Zeitung gelesen, Türen zu, Pushback, Taxi und da passiert´s: totale Panikattacke. Nach etwa 20 Minuten hatte ich mit dem Leben abgeschlossen. Eine nette FA hat sich dann den ganzen Flug über neben mich gesetzt und "Händchen gehalten". Ohne ersichtlichen Grund war das der Auftakt zu einigen Jahren totaler Flugangst, während denen ich gar nicht oder nur mit enormen psychischem Stress fliegen konnte.

In der Zeit konnte ich zuverlässig eine Panikattacke erzeugen, indem ich mir nur vorgestellt habe, im Flieger zu sitzen :(

War nicht schön...

Aber Dank NTSB Aviation Database Query Page fliege ich jetzt zum Sushi-Essen nach NRT oder sinnlos mal eben nach Sydney :p
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.804
Hamburg
dann werde ich meinen medical beisteuern - genauer gesagt war es ein Unfall mit diversen ärztlichen Kunstfehlern.

Sommer vor 10,5 Jahren, HAM-CPH mit SAS, in einer MD80 oder ähnlich. Von CPH hatte ich einen Weiterflug nach VNO

1. Ferientag im Hamburg, Sommer, große Hitze, alles überfüllt, Verspätungen

Auf der Gangway bei Aussenboarding wird von hinten gedrängelt und ich erhalte einen Stoß und falle nach vorne. stechender Schmerz in der Wade, doch ich halte das für einen Muskelfaserriß und hunpele zu meinem Sitz. Irgendwie wie es schon gehen, denke ich. Wichtiger Termin.

40 Min später bei der Landung in CPH wimmere ich vor Schmerzen und kann keinen Schritt gehen. SAS und Airport Sani tragen mich in die Lounge, dort werde ich gebettet bis der Krankenwagen kommt und mich ins nahegelegene Krankenhaus bringt. Dort wird festgestellt, dass nichts gebrochen ist. Ich bekomme Schmerzmittel und zwei Krücken und werde irgendwie halb besinnungslos zu meinem Anschlußflug gekarrt und getragen. Ob ich das wirklich wollte und noch bei klarem Verstand war, kann ich nicht sagen. Ich erkenne auch nicht den Ernst der Lage.

Bei der Ankunft in VNO kollabiere ich und werde erst einmal für drei Tage in ein Krankenhaus in Vilnius gebracht. Weichteildiagnostik ist nicht möglich, es gibt Schmerzmittel und das Bein wird in Eis gekühlt. Selbstverständlich ist auch mein Gepäck erst einmal für Tage weg.

Die Hotline für LH Senatoren (ich hatte ein LH Ticket) ist sehr hilfreich und organisiert einen LH Arzt vor Ort, der nach 2 Tagen meine Reisefähigkeit feststellt. Vier Tage später bringt mich LH im Rollstuhl via FRA nach HAM zurück. Damals war einen Eistellung zu Kunden wie heute unter Zitronen-Franz unvorstellbar. Die Hotline war damals noch in Kassel, hatte Kompetenzen und war customer-minded. Auch ersetzte die LH grosszügig meine Aufwendungen während des Gepäck-Verlustes.

Die SAS schickt einen großen Präsentkorb und lässt dann erst einmal nicht mehr von sich hören. Der Wert betrug etwa 124 Euro, da ich versehentlich auch die Rechnung bekam und sie an die SAS weiterschickte.

Ich HAM machten mein anfänglicher Orthodpäde bzw seine Praxisvertretung und der Radiologe weitere ärztliche Kunstfehler. Erst nach sechs wurde wurde festgestellt, dass die Achillessehne weitgehend zerrissen war.

Es dauerte knapp ein Jahr, bis alles verheilt war und ich das erste Mal wieder für 500 Meter zum Joggen konnte.

Interessiert jemand die juristischen Auseinandersetzungen, die für Jahre folgten, zB mit Airport HAM und SAS, der Klinik in CPH und den Ärzten in HAM und der BG, weil es ja eine Dienstreise war, schreibe ich gerne noch ein wenig dazu.
Und meine Schlussfolgerungen, falls mir je (was der Himmel verhüten möge) etwas ähnliches passieren sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:

paarlman

Erfahrenes Mitglied
10.07.2009
1.914
519
unweit LSTA
hab ich in einem anderen thread schonmal zum besten gegeben:
ich war selbst einmal Zentrum eines medicals (Brechdurchfall von noch nie erlebter Qualität. ich konnte keinen Schluck Wasser bei mir halten - es musste alles sofort oben und unten raus) und muss das nie mehrwieder haben. War ziemlich böse auf einem ZRH-JNB Flug, und die Beschwerden begannen ca. 1 Stunde nach Abflug und wurden zusehends schlimmer. Es wurde nach einiger Zeit als es mir zusehends schlechter ging nach medizinischem Personal an Bord ausgerufen und zum Glück hat sich eine Krankenschwester gemeldet. Die konnte mir dann, mit Hilfe von an Bord verfügbaren, aber nur durch Fachpersonal zu verabreichenden, Medikamenten gut helfen. Die Nacht habe ich (aufgrund eines ziemlich ausgebuchten Fluges) auf Decken auf dem Boden der aft galley liegend verbracht. Nach der in den Hintern verabreichten Spritze blieb die Hose unten, wenn ich mich recht erinnere.... irgendwie hatte ich andere Sorgen. Es war für mich so ziemlich die schlimmste Nacht, die ich bisher erlebt habe und ich bin überzeugt davon, dass ich es ohne die Medikamentengabe nicht ohne Weiteres ertragen hätten können. Ggf Landen zur Behandlung in einem Land en route? Es kam mir auch kurz in den Sinn, nach kurzem Nachdenken habe ich selbst in meinem Zustand beschlossen, dass die Devise aushalten gilt (zumindest auf der route). Mir wurde am Morgen vor der Landung ein med. Fragebogen inkl persönlicher Angaben zum Ausfüllen gegeben (Versicherung?), von der airline habe ich aber diesbezüglich nie gehört. Die nachfolgende medizinische Versorgung habe ich dann in der airport clinic in JNB veranlasst.
Ich war jedoch noch aufmerksam genug, mir die Visitenkarte der Krankenschwester geben zu lassen (sie war CPT-based) und habe ihr hinterher eine kleine Aufmerksamkeit als Dank zukommen lassen.
 

paarlman

Erfahrenes Mitglied
10.07.2009
1.914
519
unweit LSTA
Nachtrag - einmal flog ich mit beginnendem Hexenschuss MUC-IST-GYD mit layover in IST. das wurde so schlimm, dass ich mir in der airport clinic in IST Spritzen geben hab lassen. Ich konnte mich kaum mehr bewegen ü, heschweige denn laufen. Für den Weiterflug bekam ich einen Rollstuhl mit Assistent gestellt, eigenes Fahrzeug "hubwagen" zur Aussenposition und da durch 1R via Hubwagen geboardet. muss ich auch nicht nochmal wieder haben, das ganze...
 
A

Anonym38428

Guest
Ich war bisher zum Glück noch nie selbst Medical, bin aber erschrocken bis erstaunt, wieviele von euch schon solche Erfahrungen gemacht haben. Meine "schlimmsten" Flüge waren die mit großer Übelkeit, wo ich mir den Magen verdorben oder irgendwelche sonstigen Viren eingefangen haben. Alles wahrlich nicht schön, aber auszuhalten und verglichen mit den anderen Erlebnissen Schnulli-Bulli.
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Bei meinem 3. Langstrecken Urlaub meines Lebens ist mir auf VIE NRT in der letzten Flugstunde dermaßen übel geworden. War total blass.
Es hat etwas geholfen dass ich nen Exit Sitz hatte und mir gegenüber eine total super nette OS FB saß.
Schlimmer als meine Migräne Erfahrungen.
Wartete bis alle aus der Maschine herausen waren.
Davor hatte ich noch keine Probleme.
 
A

Anonym38428

Guest
Schlimmer als Migräne und am Exit, da du bist beim Evakuieren echt eine große Hilfe ;)
 
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Crazy Bird

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
1.245
0
Ich habe bisher zum Glück weder einen medizinischen Zwischenfall an Bord erlitten noch miterlebt.

Gibt es eigentlich irgendeine weitere Airline außer der LH (und gewissermaßen OS), die noch ein "Arzt an Bord"-Programm oder Ähnliches hat? Ich halte das eigentlich für wahnsinnig sinnvoll und wundere mich daher, dass die Airlines darauf offenbar keinen gesteigerten Wert legen. Immerhin sind die Benefits der LH nen Witz und bspw. die Preise für die Wiener "Doc on Board"-Kurse ziemlich happig... Sind "medicals" letzten Endes doch zu selten und meist "zu harmlos", als dass man dafür groß Geld in die Hand nimmt?

Ich würde mir wünschen, dass die Airlines solches Engagement deutlich besser subventionieren!
 
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ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
2
FRA
Da habt ihr ja ganz gute Erfahrungen mit den Crews gemacht, meine war leider nicht so gut:

Es war ein Flug von FRA nach ICN mit LH auf einem A346. Ca. eine Stunde nach dem Start kam die Durchsage 'Arzt an Bord'. Ich bin zwar kein Arzt, aber immerhin ehemaliger BW-Sanni. Und ich dachte mir: Biete mal Hilfe an, lieber einmal zu viel fragen als einmal zu wenig. Ich wurde dann von einem FB zur hintersten Galley geschickt. Dort lag eine koreanische Dame um die 60 alleine und bewusstlos vorm Exit, während die FBs mit Service zu Gange waren. :eek:

Ich hab dann die Vitalfunktionen geprüft und ca. 10 Minuten später tauchte tatsächlich ein Arzt auf. Später sah ich, dass er einen Gangplatz im hinteren Drittel der Maschine hatte. Wo der sich so lange rum getrieben hat?

Es stellte sich dann heraus, dass im Wesentlichen der Sauerstoffgehalt im Blut zu niedrig war. Wir versorgten die Dame dann mit Sauerstoff aus Flaschen und konnten so bis Seoul durchfliegen.