Gibt es nur noch marode Großunternehmen?

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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
5
HAM
Für jedes hochwertige Produkt eines Großunternehmens gibt es irgendwo auf der Welt einen Anbieter, welcher ein Alternativprodukt anbietet, welches
a) 15% billiger ist und
b) 25% "schlechter" ist

Und die Kunden kaufen mit Begeisterung.

Sieht man ja auch überwiegend hier im Forum.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.030
2.847
Z´Sdugärd
Naja man muss aber auch klipp und klar sagen das das Modell "ATU" offiziell haaaaarscharf am Gesetzesbruch (und meiner Meinung nach voll trifft!) vorbei schrammt. Und jetzt gibts eben auch due Quittung. Wer es nicht kennt:

ATU lockt mit "Ölwechsel für 20€" oder "Kosteloser Wintercheck". Dabei wird natürlich entgegen der Servicewüste Deutschlands der Wagen "auf Herz und Nieren" geprüft. Dabei wird natürlich festgestellt das die Stossdämpfer runter sind, der Auspuff kaputt ist und die Bremsen auch runter sind. Das ganze ist ja soooooo lebensgefährlich das man fast schön genötigt wird das Fahrzeug SOFORT reparieren zu lassen. Den passenden Kostenvorschlag gibts natürlich. Und natürlich sind die beanstandenden Teile nie kaputt. Aber wen eben Mutti oder der KFZ Laie hört das die Bremsen runter sind und das ganze ja schon lebensgefährlich ist dann ist man natürlich dankbar und lässt das selbstverständlich reparieren. Schliesslich kennt sich der Mechaniker ja aus....oder auch net!

Ach ja das lass ich mir nicht einfallen sondern zeigt JEDER Test von ADAC, der Autoblöd und jeder anderen Autozeitschrift. Nach diversen Aussagen von Ex Mitarbeitern bekommt der Kollege natürlich auch noch eine gute Provision für die Teile die er einem aufschwatzt. Auch das wurde schon mehrmals in der Presse veröffentlicht. ATU streitet beides natürlich ab.

So und wen man nun von ausgeht das da lauter ehrenwerte Leute arbeiten dann sind das halt sehr oft nicht gerade die, die bei der Abschlussprüfung ganz vorne dabei waren. Beispiel: Meine Hobbyoldtimerwerkstatt ist gleich ums Eck vom lokalen ATU. Kommt Bekannte X vorbei uns sagt "Duuuuuu, kannst du mal schauen? Ich war bei ATU und hab mir neue Reifen geholt. Jetzt hab ich da komische Geräusche beim lenken, ATU meint das wär normal.". Nun hat aber Bekannte X an ihrem ganzen Stolz einem Golf 3 dicke Alufelgen drauf. Und beim 3er Golf ist ja fast schon normal das man hinten eine 9" breite Felge hat und vorne eine 7,5" breite Felge. Sprich hinten breiten Arsch. Und da die Reifen vorne noch gut waren und hinten runter hat man logischerweise von vorne nach hinten getauscht um das ganze gleichmässig abzufahren. Nur eben schade das die hintere Felgen vorne montiert 2 cm rausstanden. Das hat weder der Monteur noch der zuständige Meister gemerkt nach der Reklamation.

Wiegesagt mit solchen Geschäftspraktiken muss man sich auch beim besten Investor nicht wundern wen der Schuppen eben mal wieder n Bach runter geht. ATU ist ja auch nicht das erste mal in massiven schwierigkeiten. Das war 2008, 2010 und 2013 auch schon so.
 
A

Anonym38428

Guest
Warum ist das so?

Weil alle den Hals nicht voll genug bekommen können.

Etwas ausgeführt: Größenwahn oder der Glaube wachsen zu müssen, sei es um das Ego, Investoren oder Heuschrecken zu befriedigen.

Man muss sich ja nur mal das Bäckereihandwerk anschauen - vor 20-25 Jahren gab es an jeder 3. Straßenecke einen Bäcker. Handwerk, über mehrere Generationen aktiv, lokal verwurzelt. Dann kam die Expansion einzelner größerer Betriebe die sich die Konkurrenz vom Hals geschafft haben, bis hin zu zu Ausprägungen einer Größe der Kategorie "Kamps" - alles finanziert auf Pump, mit dem Zwang zum Erfolg, Synergieeffekte, Einsparungen, größere Marktanteile ... was auch immer sich da versprochen hat. Mittlerweile wurden beide, alteingessene Bäcker, wie auch die Buden a la Kamps, überholt - Billigbäcker. Noch größer, noch billiger, noch ... bla. Wenn man etwas positives sehen will, dann die mittlerweile wieder zu findenden kleinen Bäcker, teils auch Bio-Bäcker, die wieder ganz altmodisch "wie damals" backen (und nicht "produzieren"). Kostet mehr, schmeckt besser.

Das alles kann man problemlos auf zig andere - wenn nicht fast alle - Branchen übertragen.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.867
8
MRS
Für jedes hochwertige Produkt eines Großunternehmens gibt es irgendwo auf der Welt einen Anbieter, welcher ein Alternativprodukt anbietet, welches
a) 15% billiger ist und
b) 25% "schlechter" ist

Und die Kunden kaufen mit Begeisterung.

Würde ich nicht behaupten. In Audi/VW/Skoda/Seat Großwerkstatt muss ich in der Regel 2, wenn nicht 3 Wochen vorher anrufen um einen Termin zu vereinbaren.

Das Problem mit ATU ist meines Erachtens ATU-bedingt. Wenn ich meiner Werkstatt nicht vertrauen kann, wechsele ich die Werkstatt. Die Herstellerwerkstatt ist meist teuer, hat mich bisher allerdings immer äußerst fair behandelt und hat keine unnötigen Leistungen in Rechnung gestellt.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
763
Unter TABUM und in BNJ
Moin!

Stolpere gerade hierüber:
ATU: Rettung der Werkstattkette auf der Kippe, tausende Jobs gefährdet - manager magazin

Air Berlin, Deutsche Bank, Tengelmann, ATU....
Warum ist das so?

Auf Autos bezogen:

Es gibt qualitativ gute und schlechte Hersteller-Markenwerkstätten.
Es gibt qualitativ gute und schlechte freie Werkstätten.
Es gibt qualitativ gute und schlechte Filialen von Werkstattketten.

Da gibt es leider kein Geheimrezept, jeder muss sein eigenes Urteil bezüglich Preis-Leistung fällen. Und um mal ganz On Topic zu bleiben: ATU in Bonn-Plittersdorf hat von 2005 bis 2008 so gute Arbeit geleistet, dass meine +1 und ich immer sehr zufrieden waren. Nach Umzug ins frrränggische war der lokale ATU nach der ersten Visite raus.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.030
2.847
Z´Sdugärd
Das Problem mit ATU ist meines Erachtens ATU-bedingt. Wenn ich meiner Werkstatt nicht vertrauen kann, wechsele ich die Werkstatt. Die Herstellerwerkstatt ist meist teuer, hat mich bisher allerdings immer äußerst fair behandelt und hat keine unnötigen Leistungen in Rechnung gestellt.

Also dann hast du einer der wenigen Werkstätten die ihr Handwerk verstehen oder du hast es eben noch nicht gemerkt ;)

Auch ja zum Thema billiger....da ATU Hauptsache NK und/oder Maprco Krempel aus "Erstausrüsterqualität" vertreibt gibt es kaum ein anderes Produkt das noch billiger oder noch schlechter ist. So ist es nun auch net ;)
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.867
8
MRS
Also dann hast du einer der wenigen Werkstätten die ihr Handwerk verstehen oder du hast es eben noch nicht gemerkt ;)

N°1. Ich war schon in unzähligen Werkstätten, die von ihrem Handwerk nichts verstanden haben. Glücklicherweise hat mein Auto kaum Macken und meine aktuelle Werkstatt hat ihren Aufgaben bisher einwandfrei durchgeführt. Schlechte Arbeit lässt sich oft ganz schnell entdecken, weil im Detail nicht präzise genug gearbeitet wurde.

In der Vergangenheit, hatte ich schon die ein oder andere Werkstatt die gepfuscht hat. Es war dann normalerweise auch der letzte Besuch. Insgesamt ist die Chance auf eine mittelmässig bis schlechte Werkstatt zu treffen sehr hoch. Selbst beim TüV mangelt es gerne am technische Fachwissen: Da heißt es plötzlich, dass der Kühlkreislauf leckt ... bei einem luftgekühlten VW Käfer... :eyeb:
 
Zuletzt bearbeitet:

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.030
2.847
Z´Sdugärd
Da heißt es plötzlich, dass der Kühlkreislauf leckt ... bei einem luftgekühlten VW Käfer... :eyeb:

Jo das kann die lokale Ford Werkstatt auch...Motor klackert -> sind die Hydrostössel. Ich hab zwar keine gefunden, aber ich hab ja auch nocht Ford auf der Uniform stehen ;)

Aber im Ernst. Dann freut es mich das du wenigstens eine hast die ihr Handwerk versteht. Die bisherigen die ich vom Firmenwagen kenne sind alle samt mehr als enttäuschend. Und der Laie glaubt ebe alles. Den die Werkstatt weiss ja bescheid.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Hier wurden gerade familiengeführte Bäckereien angesprochen.

Hier hält sich mein Mitleid in Grenzen. Aber ich kenne auch noch die Zeiten, wo Herr Pastor, Herr Lehrer, der Bäckermeister und der Fleischermeister auf dem Land zusammen am Stammtisch im Dorfkrug saßen.

Wenn ich dann als normal Sterblicher 10 Brötchen wünschte, 9 Frische bekam, und 1 aufgebackenes Brötchen vom Vortag untergeschoben bekam. Die von der in der Filiale neu präsentierte Brezelbackstrasse ( ja, vor 25 Jahren war dieses in Norddeutschland noch eine Sensation) produzierten Brezel nur für ausgewählte Töchter und Söhne vorzugsweise ausgegeben wurden, dann war dieses Verhalten halt irgendwann einfach nicht mehr zeitgemäß. Ebenso wie ein Sortiment was von 08:00 bis 10:30 Uhr reichte. Man ruhte sich einfach auf Lorbeeren aus der Vergangenheit aus und ging irgendwann dann unter.

Ähnlich verhält es sich aber auch manchmal mit inhabergeführten KFZ Werkstätten.
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.030
2.847
Z´Sdugärd
Naja aber nach dem Bäckerbeispiel haben wir ja jetzt den Salat. Nur Backmischungen und Hausfrauen die Ware aufbacken die Polnische Leiharbeiter mit Wasser und Fertigmischungen durchkneten. Verkauft wird die Chemiebretzel dann für 70-90Cent. Das belegte Brötchen mit 2 Scheiben billig Wurst von Feinkost Albrecht und viel Remoladensosse plus eine gammlige Tomate die dafür sorgt das nach 10min alles lätschig ist für schlanke 2€. Ein hoch auf den Fortschirtt bei den Bäckereifillialen.

Da bin ich froh das ich noch einen Inhabergeführten Dorfbäcker hab bei dem es NUR Backware gibt. Den die schmecken noch und kosten die Hälfte. Gut dafür gibts um Halb 11 eben nix mehr. Sagte schon Gorbi:"Wer zu spät kommt den bestraft das Leben!"
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.867
8
MRS
Da bin ich froh das ich noch einen Inhabergeführten Dorfbäcker hab bei dem es NUR Backware gibt. Den die schmecken noch und kosten die Hälfte. Gut dafür gibts um Halb 11 eben nix mehr. Sagte schon Gorbi:"Wer zu spät kommt den bestraft das Leben!"

Das hängt von Bäcker ab. Bei mir in der Region ersetzten große Bäckereibetriebe schlechte Bäckereien bei denen Preisleistung sowie Service ganz einfach nicht stimmten. Wenn eine Industriebäckerei z.B. besseres Gebäck herstellt als die lokale Bäckerei, sehe ich nicht ein, dass ich dort noch einkaufen soll. Und schlechte Bäckereien gibt es überall. Du würdest dich wundern wie schlecht so manches Croissant oder Baguette hier in Frankreich sein kann.

Auf der anderen Seite, sehe ich hingegen, dass gute Bäckereien sehr gut leben können. Da wird auf die Qualität geschaut und Freundlichkeit wird groß geschrieben. Dies führt dazu, dass die Kunden an Wochenenden zur Tür und um den Block stehen um etwas kaufen zu dürfen. Und all dass trotz der Tatsache, dass die Preise höher als bei der Industriebäckerei sind.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.030
2.847
Z´Sdugärd
Mag sein, kann ich nicht beurteilen. Aber hier im Ländlichen sind halt die Grossbäckereien die schlechten. Mitlerweile gibt es selbst auf dem Land kaum noch gute und kleine Bäcker. Da wird schonmal die Konkurenz aufgekauft und Platt gemacht.

Auf meinem täglichen Arbeitsweg gabs einen wirklich guten Bäcker. Da hat dir auch die Chefin selbst die hintder dem Tresen stand noch mit einem Lächeln das Wurstbrot mit Liebe und Hingabe geschmiert für einen absoluten Dumping Preis. Problem war dann das ihr Mann (der Chef) eben Gesundheitlich nicht mehr konnte. Also wurde das ganze an eine grosse Filliale verkauft. Am Anfang bin ich da noch rein...doppelter Preis, halbe Ware. Von der Qualität reden wir besser nicht. Dann konnten die regelmässig nicht auf einen 20er rausgeben (ist ja auch klar wen das Brötchen keine 50Cent mehr sondern 78Cent kostet! Wer lässt sich bitte solche Summen einfallen?) und freundlich geht auch ander. Bzw wen im Schwäbischen halt nicht weist was ein "Briegel" ist dann käuft eh was schief. Und wen dann eh nur 400€ Jobber am Start hast die sich fast immer mit einfach nicht auskennen/keinen Bock haben und darum alle 4 Wochen neues Personal da ist...Dann läuft eben was falsch.

Beispiel der Sinnlosigkeit:
Auf ein belegtes Brötchen (wir reden vom Weckle ;) ) kommt drauf: 2 Scheiben Billigwurst (Presschinken z.B.), ein Salatblatt 2 mal so gross wie das Brötchen, eine Scheibe Tomate das alles schön saftet, eine Scheibe Ei und haufenweise Remoladensosse. Aufgeschnitten wird das ganze nur halb das es nach mehr aussieht als es ist. Kostenpunkt 2-2,50€! Wen dann mal fragst ob die sich zuhause das belehte Brötchen (beim Veschber!) auch so zurecht wursteln bekommst immer welche Antwort? Genau: NEIN Natürlich nicht. Warum wird es dann auf der Arbeit so gemacht? Brauch/will doch kein Mensch.

Das Problem an der Sache: Du hast ja kaum noch Alternativen! Wiegesagt hier aufm Dorf gibts noch 2 echte Bäcker, aber dann wirds schon essig. Ich denke mal in jeder Stadt mit mehr als 10.000Einwohner wirst du vermutlich wenige bis gar keine echten Bäcker mehr finden. Nur noch so Rausbackstuben. Schade auch. Dieses Handwerk wird auch vor die Hunde gehen. Und das schlimme daran: Die Leute finden das ja GUT sonst würde da keiner hingehen.
 

Frequent_Flyer

Erfahrenes Mitglied
10.03.2012
1.992
144
BER
Gerade im Bäckerei-Bereich ist die Entwicklung der letzten 10 Jahre absolut erschreckend. Das fing alles damit an, dass die Supermärkte eigene Backstationen eingeführt haben, wo die Kunden fortan ihre Brötchen für 10-15 Cent statt 30-40 Cent bekommen konnten. Der durchschnittliche "Geiz-ist-geil"-Bürger ist natürlich darauf angesprungen, sei es aufgrund des Preises oder der Bequemlichkeit. Die Qualität spielte - wie in vielen anderen Bereichen auch - nur eine untergeordnete Rolle. Dies verursachte einen gewissen Druck auf die etablierten Bäcker, die noch selbst gebacken haben. Nach und nach wurden diese Bäckereien dann geschlossen, an Ketten verkauft oder auf Industrieware umgestellt. Heute ist es oftmals so, dass die Bäckereien und die Supermärkte genau die gleichen Rohlinge geliefert bekommen und diese nur noch aufbacken. Der Unterschied dabei: Die Bäckerei verkauft "ihre" Brötchen für 30-40 Cent pro Stück, der Supermarkt das identische Produkt für 10-15 Cent. Da braucht man sich wirklich nicht wundern, dass immer mehr Bäckereien aussterben.

Leider hat sich mal wieder nicht die Qualität, sondern nur das günstigste Produkt durchgesetzt. :rolleyes:
 
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honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
Ich war erstaunt wie gut die Aldi Weckle sind ggüber den Mittelständischen Staib oder K&W(edeka eigen) etc sind

Aus mangel an alternariven und guteen Zutaten haben wir uns vor ca 6 Jahren eine Brotbackmaschine käuflich erworben.

Keinen Moment bereut.

Mehl wird von lokalen Kleinnmühlen gekauft. Schroot, 630, Vollkorn etc etc etc
Weiss genau was drinnen ist und es sind keine Luftbrote oder Brötchen wenn wir nur Teig machen und dann Brötchen selber.
Auch Laugen kann man selbst. Etwas aufwendiger aber geht.

Erst heute in der Staib Bäckerei eine neue Verkäuferin gewesen die nicht wusste was in den Broten drinnen ist geschweige Dinkelbrot....ufff
(Hin und wieder kaufen wir auch)

Aber die meisten Brötchen haben viel 450er oder Dunst als Mehl und gigantisch viel Wasser. Eventuell wird noch mit stickstoff aufgepumpt.Sieht man an den Luftkammern.

Das kriegt selbst die beste Hefe und/oder mit Weizengluten nicht hin. Und wir haben einige getestet.

Aber, der geneigte Konsument kennt ja nichts anderes und muss nur billig sein. Leider. Es geht auch anders und kann auch schmecken, nicht nur nach Wasser...
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
@ frequent flyer: wohl war. Das eigene Auto erhält aber das beste Vollsynthetische Öl alle 10k km
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.105
3.027
Etwas ausgeführt: Größenwahn oder der Glaube wachsen zu müssen, sei es um das Ego, Investoren oder Heuschrecken zu befriedigen.

Man muss sich ja nur mal das Bäckereihandwerk anschauen - vor 20-25 Jahren gab es an jeder 3. Straßenecke einen Bäcker. Handwerk, über mehrere Generationen aktiv, lokal verwurzelt. Dann kam die Expansion einzelner größerer Betriebe die sich die Konkurrenz vom Hals geschafft haben, bis hin zu zu Ausprägungen einer Größe der Kategorie "Kamps" - alles finanziert auf Pump, mit dem Zwang zum Erfolg, Synergieeffekte, Einsparungen, größere Marktanteile ... was auch immer sich da versprochen hat. Mittlerweile wurden beide, alteingessene Bäcker, wie auch die Buden a la Kamps, überholt - Billigbäcker. Noch größer, noch billiger, noch ... bla. Wenn man etwas positives sehen will, dann die mittlerweile wieder zu findenden kleinen Bäcker, teils auch Bio-Bäcker, die wieder ganz altmodisch "wie damals" backen (und nicht "produzieren"). Kostet mehr, schmeckt besser.

Das alles kann man problemlos auf zig andere - wenn nicht fast alle - Branchen übertragen.

Das ist aber sicher alles andere als gottgegeben oder systemgegeben sondern eine Folge der deutschen Tendenz zu Geiz ist geil. Die Billigbaecker oder BilligMetzger hätten sich niemals durchgesetzt, wenn der deutsche Konsument nicht so geizig wäre und nicht dem Wahn folgen würde, dass Brot und Fleisch und andere Grundnahrungsmittel immer billiger werden müssten. In der Autobranche ist es doch nicht anders. Die Markenwerkstätten werden unterboten.
 
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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Bitte nicht falsch verstehen. Auch ich bin kein Freund von Geiz ist geil. Aber als Unternehmer muss ich die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkennen.

Zurück zu den Bäckern.

Hier war es so, dass ein Dorfbäcker mit ursprünglich 2 Verkaufsstellen in den letzten 20 Jahren zu einem Bäcker mit heute ca. 25 bis 30 Verkaufsstellen wuchs. Ein anderer setzte auf Qualität wie Steinofenprodukte. Beide Einst traditionelle Dorfbäcker haben die Wende geschafft. Gleichzeitig gingen dann aber zig andere Betriebe vor die Hunde, weil sie einfach so weiter machen wollten wie eh und je. Das wiederum musste natürlich scheitern.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
763
Unter TABUM und in BNJ
Bitte nicht falsch verstehen. Auch ich bin kein Freund von Geiz ist geil. Aber als Unternehmer muss ich die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkennen.

Zurück zu den Bäckern.

Hier war es so, dass ein Dorfbäcker mit ursprünglich 2 Verkaufsstellen in den letzten 20 Jahren zu einem Bäcker mit heute ca. 25 bis 30 Verkaufsstellen wuchs. Ein anderer setzte auf Qualität wie Steinofenprodukte. Beide Einst traditionelle Dorfbäcker haben die Wende geschafft. Gleichzeitig gingen dann aber zig andere Betriebe vor die Hunde, weil sie einfach so weiter machen wollten wie eh und je. Das wiederum musste natürlich scheitern.

Auch ich wollte gerade zwei Fälle nennen, bei denen Bäckereiketten mit jeweils circa 20 Verkaufsstellen ganz, ganz tolle Wäre abliefern. Hierbei verzichtet man auch größtenteils auf den unsäglichen Aufbackofen in den Filialen sondern es wird alles aus der zentralen Backstube gebracht.

Leider ist die eine Kette mit den besten Brötchen der Republik ganz weit oben im Norden auf Sylt und die andere Kette mit dem innovativsten und leckersten Brot im Gebiet südlich von Nürnberg. *seufz*
 

linuxguru

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.241
2
ZRH
Hier gehe ich immer in Konstanz Brot kaufen: https://www.reginbrot.de/

Von zu Hause (Ddorf) kenne ich noch Terbuyken und Kamps. Aber lecker und voll war eigentlich nur der Hinkel.

Reginbrot ist schon nicht verkehrt.
Alternativ kann ich auch auf der Insel Reichenau http://www.laibundseele.de/index.php empfehlen.
Inhabergeführt seit mindestens 25 Jahren, innovativ und von höchster Qualität.
Kenne den Inhaber, wusste aber bis vor kurzem nicht, dass er dahinter steckt.
Die etwas isolierte Lage dürfte nebst seiner (handwerklichen) Qualität zum Erfolg beigetragen haben...
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.030
2.847
Z´Sdugärd
Das problem ist doch (nicht nur beim Bäcker) das doch mitlerweile gar keinen Wert mehr auf Qualität gelegt wird. Und wen dann der Mist noch teuer verkauft wird weil jeder meint das wär "normal" dann wirds interesant. Als es meiner Mutter langweilig wurde hat sie auch bei so ner Bäckerkette auf 400€ Basis angefangen. Die wollte mir nicht glauben das der lokale Dorfbäcker den halben Preis hat, bis sie eines Tages bei mir zu Besuch war und wir dann schön einkaufen gegangen sind. Und das hat auch noch geschmeckt.

Wen du halt keine Alternative hast, wiegesagt wen mal bei mir vom Dorf so absehe gibts fast nur noch solche Kettenbäcker. Und da ist es alles gleich teuer und alles gleich schlecht. Aber es scheint ja zu funktionieren. Die Leute schenen wohl garnicht mehr zu wissen das ein guter Laugenwecken nur 40Cent kosten kann.
 
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