Höheres Gehalt oder Firmenwagen?

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Sandman78

Erfahrenes Mitglied
20.03.2012
598
6
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Hallo zusammen,

ich habe kürzlich ein interessantes Jobangebot bekommen, über welches ich ernsthaft nachdenke.
Hier ein paar Randbedingungen:
- gegenwärtig fahre ich 30km zum Arbeitsplatz, bei dem neuen Job wären es 100!
- mein Fixgehalt würde um 27k p.a. steigen + ca. 12,5k variabel.
- die Themen im neuen Job wäre sehr interessant und ich beschäftige mich jetzt schon damit
So, ich soll mich jetzt entscheiden, ob ich einen Firmenwagen möchte, oder eben nicht. Das neue Unternehmen rechnet dann von dem angebotenen Gehalt 10k€ ab. Der Firmenwagen darf im Listenpreis nicht viel höher als 40k€ liegen.
Dann greift ja die 1%-Regelung und zusätzlich muss ich ja noch den Weg zum Arbeitsplatz versteuern. Da bleibt vom Netto dann gar kein so großer Unterschied zum jetzigen Netto hängen.
Ich könnte mir ja jetzt eine günstige Zweitwohnung in der Nähe vom neuen Arbeitsplatz suchen, damit würde ich ja den großen Batzen, der aus den 100km resultiert, umgehen können. Mit einer Pension/Hotelzimmer klappt das nicht, oder?
Den Firmenwagen könnte ich übrigens komplett privat nutzen!
 

GFX

Erfahrenes Mitglied
03.07.2012
777
150
ZRH
Wie hoch wäre ca. der Anteil der Fahrten: Privat gegenüber Geschäftlich?
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.438
8.722
FRA/QKL
Bei 100Km Entfernung sind 4% (1% + 100*0,03) vom BLP monatlich zu versteuern. Macht bei 40k€ also 1600€ im Monat. Bei 40% Steuerlast also ca. 640€ im Monat oder 7.680€ im Jahr. Demgegenüber stehen 10k€ brutto, macht wiederum bei 40% Steuerlast einen Mehrverdient von 6.000€ netto. Jeweils ohne Berücksichtigung von Sozialleistungen, da das von der Bemessungsgrenze abhängt.

Jetzt kannst du dir überlegen, ob dir ein Firmenwagen ca. 13.680€ p.a. Wert ist. Immerhin sollten alle Fahrzeugkosten zu 100% bei einem Firmenwagen abgedeckt sein.
 

Kaveo

Erfahrenes Mitglied
14.02.2015
475
14
STR & BER
Viel zu teuer.
Lieber ohne Auto und das privat kaufen / finanzieren / leasen. 10k Abzug für ein 40k BLP-Fahrzeug...
 
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Interflug

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
1.987
20
TXL, LHR
Wie sieht es denn mit den restlichen Kosten aus, höhere KFZ Versicherung, Benzin, Winterreifen/Sommerreifen, etc.
Würde das beim Firmenwagen auch alles übernommen oder sind das private Ausgaben die bei Dir liegen?

Wahrscheinlich macht es unterm Strich gar keinen so großen Unterschied, ob nun Firmenwagen und niedrigeres Gehalt,
oder höheres Gehalt und private Ausgaben für An- und Abreise zum Arbeitsplatz.

Bei dem Gehaltsunterschied und den neuen Aufgaben die Dich reizen, würde ich den neuen Job vermutlich annehmen.

Was ich mir aber echt überlegen würde, ob ich tatsächlich jeden Tag zwei Stunden pendeln möchte....
Bei 220 Arbeitstagen sind das 440 Stunden, also 18 Tage pro Jahr.

Falls Du noch 10 Jahre arbeitest, ist das ein halbes Jahr Deiner Lebenszeit,
bei 20 Jahren sogar ein ganzes Jahr.

Ich würde mir das mit der Zweitwohnung überlegen, oder vielleicht sogar einen kompletten Umzug.
44.000 km p.a. schruppen, nur um zur Arbeit zu fahren, finde ich schon echt viel.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.438
8.722
FRA/QKL
Viel zu teuer.
Lieber ohne Auto und das privat kaufen / finanzieren / leasen. 10k Abzug für ein 40k BLP-Fahrzeug...

So einfach ist das natürlich nicht. ;)

Bei einem Firmenwagen sollte man davon ausgehen, dass Leasing sowie alle Verbrauchskosten, Verschleissteile und Reparaturen inbegriffen sind, also durch den AG getragen werden. Bei 100Km Entfernung kommen im Jahr alleine durch den Arbeitsweg 44.000 Km zusammen. Dazu noch Privatfahrten, sagen wir geringe 6.000 Km. Macht 50.000 Km im Jahr. Pauschal gerechnet sollten ca. 0,50€ je Km an Kosten angesetzt werden. Macht 25.000€ Fahrzeugkosten im Jahr. :eek:
 

zolagola

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
2.027
196
FRA
Viel zu teuer.
Lieber ohne Auto und das privat kaufen / finanzieren / leasen. 10k Abzug für ein 40k BLP-Fahrzeug...

Klingt wirklich viel aber bei der Jahresfahrleistung dürfte ein Privatleasing sicher auch nicht preiswert werden. Kommt also sehr drauf an, welchen Wagen der TO fahren möchte und wieviele Privatfahrten dazukommen. Allein für den Arbeitsweg lägen die Kraftstoffkosten ja schon bei knapp 4,000 EUR, beim Firmenwagen wären die wohl abgedeckt.
 

zolagola

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
2.027
196
FRA
Bei 100Km Entfernung sind 4% (1% + 100*0,03) vom BLP monatlich zu versteuern. Macht bei 40k€ also 1600€ im Monat. Bei 40% Steuerlast also ca. 640€ im Monat oder 7.680€ im Jahr. Demgegenüber stehen 10k€ brutto, macht wiederum bei 40% Steuerlast einen Mehrverdient von 6.000€ netto. Jeweils ohne Berücksichtigung von Sozialleistungen, da das von der Bemessungsgrenze abhängt.

Jetzt kannst du dir überlegen, ob dir ein Firmenwagen ca. 13.680€ p.a. Wert ist. Immerhin sollten alle Fahrzeugkosten zu 100% bei einem Firmenwagen abgedeckt sein.

Die Steuerlast ließe sich ja noch optimieren durch eine Zweitwohnung wie vom TO vorgeschlagen, 10km Entfernung zum Arbeitsort statt 100km reduzieren die Steuerlast um EUR 432 p.M. und Miete, Fahrtkosten etc. wäre steuerlich absetzbar. Aber auch hier wiederum eine Rechnung, die der TO anhand der Mietpreise am Arbeitsort und persönlichen Präferenzen (Familie/täglicher Fahrtweg) selbst machen muss.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.030
2.847
Z´Sdugärd
Wie sieht es denn mit den restlichen Kosten aus, höhere KFZ Versicherung, Benzin, Winterreifen/Sommerreifen, etc.
Würde das beim Firmenwagen auch alles übernommen oder sind das private Ausgaben die bei Dir liegen?
Firmenwagen bedeutet: Sich um nix kümmern, ausser ums tanken ;) Reifen, Versicherung, Wartung, Verschleiss, Unfallschäden (wen man welche hat) ALLES übernimmt die Firma.

Das Problem das ich hier sehe sind wiegesagt die doch hohen "Nebenkosten" durch die einfache Fahrt zum Arbeitsplatz.

Unterm Strich muss der TE selbst für sich entscheiden, aber wen die 100km Autobahn ist, auf der eh NIE Verkehr ist (also so die A71 z.B.) dann könnte man über einen Jobwechsel nachdenken. Die Frage ist halt eben nur ob man JEDEN Tag 200km fahren will. Das sind je nach Verlehr so 2,5-3,5h die man JEDEN Tag auf der Strasse verbingt. Wen man von einem 8h Tag ausgeht (der sicherlich NICHT zur Debatte steht) dann sind das mal eben 10,5-11,5h die man zuhause weg ist. Das wär mir mit Familie oder Frau schlicht zu wenig Zeit. Da wär die Frage nach dem Firmenwagen erstmal nebensächlich ;)

So und zum Thema nochmals...Wer IMMER einen Neuwagen kauft..also so alle 2-4 Jahre der fährt mit dem Firmenwagen natürlich besser. Du hast keinene Wertverlust, musst dich um nix kümmern etc. Sprich unterm Strich ist es billiger. Wer dagegen ein Auto kauft und 10 Jahre fährt, oder nur Gebrauchte kauft für den ist der Firmenwagen teurer. Ich habe auch einfach 40km zur arbeit und verzichte seit Jahren auf einen Firmenwagen mit privater Nutzung! Meine Firmenreuse steht brav auf dem Firmenparkplatz und wartet da auf mich.

Ach ja und noch n kleiner Tip: Wen der Arbeitsort das heimische Büro ist (z.B. bei REINEN Aussendienstlern) dann entfällt natürlich die "Weg zum Arbeitsplatz" Pauschale die das ganze so teuer macht. Wen der ARbeitgeber da mitspielt und dir den ARbeitsplatz nach zuhause legt...
 
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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.193
1.010
So einfach ist das natürlich nicht. ;)

Bei einem Firmenwagen sollte man davon ausgehen, dass Leasing sowie alle Verbrauchskosten, Verschleissteile und Reparaturen inbegriffen sind, also durch den AG getragen werden. Bei 100Km Entfernung kommen im Jahr alleine durch den Arbeitsweg 44.000 Km zusammen. Dazu noch Privatfahrten, sagen wir geringe 6.000 Km. Macht 50.000 Km im Jahr. Pauschal gerechnet sollten ca. 0,50€ je Km an Kosten angesetzt werden. Macht 25.000€ Fahrzeugkosten im Jahr. :eek:

Und die Kosten hast Du oben nicht gegengerechnet.

Nehmen wir mal nur die Arbeitsfahrten (wobei ich es mir sehr überlegen würde mir 200km am tag anzutuen) - dann ist der Breakeven bei 31cent/km.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.193
1.010
Klingt wirklich viel aber bei der Jahresfahrleistung dürfte ein Privatleasing sicher auch nicht preiswert werden. Kommt also sehr drauf an, welchen Wagen der TO fahren möchte und wieviele Privatfahrten dazukommen. Allein für den Arbeitsweg lägen die Kraftstoffkosten ja schon bei knapp 4,000 EUR, beim Firmenwagen wären die wohl abgedeckt.

Nicht immer - hatte da durchaus schon andere Angebote.
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.779
972
KUL (bye bye HAM)
kann der TE sich nicht für das volle Gehalt anstellen lassen und dann die 10k EUR p.a. als Privatanteil abziehen lassen, und somit 10k steuerlich geltend machen?

Ich bin wirklich nicht fit bei dem Thema, aber da gabs vor einiger Zeit eine positive Änderung für Arbeitnehmer.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.721
2.381
FRA
Wie sieht denn das Pendeln mit dem Zug aus? Gibt ja durchaus interessante Strecken (Montabauer - Ffm; Nürnberg - München). Die Zeit kann man gut zum Arbeiten nutzen und wenn Du einen Firmenwagen hast und eine Monatskarte für den Zug, kannst Du den Steuerbehörden nachweisen, dass Dein Arbeitsweg nicht 100 km sind, sondern eben nur 5 km zum Bahnhof.

Bei knapp 40.000 km p.a. lohnt sich m.E. ein privates Auto nicht. Ein relativ neuer Wagen verliert zu viel an Wert, wenn Du in 3 Jahren 120.000 km runterschrubst und eine olle Gurke kannst Du vermutlich dauernd in die Werkstatt fahren (mal abgesehen davon, dass ich nicht 2-3 Stunden pro Tag in einem Opel Corsa B mit 60 PS verbringen wollte).
 
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jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
5.944
847
TXL
wenn man privat nicht allzuviel Auto fährst und gut an Öffi´s angebunden ist, würde ich evtl stattdessen eine Bahncard100 aushandeln, auch für private Nutzung.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.105
3.027
Bei knapp 40.000 km p.a. lohnt sich m.E. ein privates Auto nicht. Ein relativ neuer Wagen verliert zu viel an Wert, wenn Du in 3 Jahren 120.000 km runterschrubst und eine olle Gurke kannst Du vermutlich dauernd in die Werkstatt fahren (mal abgesehen davon, dass ich nicht 2-3 Stunden pro Tag in einem Opel Corsa B mit 60 PS verbringen wollte).

Einer meiner "alten Gurken" ist ein inzwischen 5 Jahre alter ML, den ich im Alter von drei Jahren mit 80k Kilometer und mit zwei Jahren Mercedes Garantie "Junge Sterne" für 35.000 Euro (Neupreis 72.000) gekauft habe und der inzwischen 60k Kilometer mehr runter hat. Alle Reparaturen bis dato hat Mercedes brav gezahlt. Man muss nicht immer irgendwelche Extreme vergleichen (Corsa B). Wer ein bisserl geschickt handelt, kriegt viel Auto fürs Geld.
 

Sandman78

Erfahrenes Mitglied
20.03.2012
598
6
Danke erstmal für den guten Input!
Bei dem Firmenwagen wäre alles inklusive - auch alle privaten Fahrten in Deutschland, ich würde zwei Tankkarten bekommen, womit ein großes Netz an Tankstellen abgedeckt ist.
Natürlich muss ich jetzt noch die Zeit mit in meine Kalkulation einbeziehen, die ich auf der Autobahn verbringen würde. Leider ist die Autobahn eine der frequentiertesten Autobahnen Deutschlands :-(
Bahn geht auch nicht!
 

Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
803
353
Neuenhain / FRA
Ich würde bei 200km/d auf den Dienstwagen setzen. Ist einfach das Rundumsorglos-Paket. Ist aber natürlich Ansichtssache. 1000 Kilometer pro Woche sind ja schonmal ca. 70 - 80€ Sprit (Tendenz eher steigend), ein Satz Reifen, Versicherung, Steuer etc...

Ich würde mir allerdings niemals nicht morgens und abends 100 km auf einer stark frequentierten BAB antun. Ich habe ein paar Kollegen, die auch ca. 70 Kilometer A3 fahren. Sowas schlaucht auf Dauer ganz gewaltig, insbesondere wenn es sich nicht um Nine-to-Five handelt, wovon ich in deinem Fall einfach mal ausgehe. Muss aber jeder selber wissen.
 

amazing

LEGO HON
13.10.2011
4.983
4
BLACK BOX
Danke erstmal für den guten Input!
Bei dem Firmenwagen wäre alles inklusive - auch alle privaten Fahrten in Deutschland, ich würde zwei Tankkarten bekommen, womit ein großes Netz an Tankstellen abgedeckt ist.
Natürlich muss ich jetzt noch die Zeit mit in meine Kalkulation einbeziehen, die ich auf der Autobahn verbringen würde. Leider ist die Autobahn eine der frequentiertesten Autobahnen Deutschlands :-(
Bahn geht auch nicht!


Ich vermute die A3

100 km täglich one way a 5 Tage??

also da würde ich auf jedenfall umziehen.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.438
8.722
FRA/QKL
Und die Kosten hast Du oben nicht gegengerechnet.

Nehmen wir mal nur die Arbeitsfahrten (wobei ich es mir sehr überlegen würde mir 200km am tag anzutuen) - dann ist der Breakeven bei 31cent/km.
Habe ich nicht, stimmt.

Ich habe einfach zwei Denkansätze gegeben. Viele weitere Rahmenparameter lassen das Pendel mal in eine, mal in die andere Richtung ausschlagen. ;)
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.779
972
KUL (bye bye HAM)
Aus eigener Erfahrung würde ich definitiv nach der Probezeit umziehen. Das unkalkulierbare Staurisiko und die Mitleidenden auf der Spur neben einem selber sind reine Stressfaktoren. Im Gegensatz zu früher habe ich meinen Weg ins Büro von 75 mins auf 15 reduziert. Man glaubt kaum wie stark 2h mehr persönliche Zeit für Ausgleich und Entspannung sorgen.