Welche Heizung würdet ihr in ein Mietshaus einbauen?

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speckerle

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
1.198
53
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Denke hier sind sehr viele Eigenheimbesitzer und/oder Vermieter, die mir weiterhelfen können. Ich werde mein Mehrfamilienhaus energetisch sanieren. Nach Problemen mit dem Architekten geht nun die Planung von vorne los. Der Architekt hat uns im Bezug auf die Heizung nicht beraten, sondern eine Luft-Wärmepumpe empfohlen und ausgeschrieben. Die ist aber sehr teuer. Alternative wäre Brennwerttherme mit Solar. Ungeachtet von den KfW-Zuschüssen oder Rentabilität (im eigenen Haus anders als in einem Mietshaus), was würde ihr nehmen? Wo seht ihr die Zukunft? Bindet man sich an Pellets, muss man jede Preiserhöhung mitmachen, genauso ist es ja bei Strom und Gas auch.

Würdet ihr eine Lüftungsanlage einbauen, wenn ihr das Haus dämmt, Fenster erneuert und Heizung erneuert? Kostet 15.000 Euro inkl. Einbau. Nachdem ich einen Mieter hatte, der nicht gelüftet hat und dies zu Schimmel führte, bin ich etwas vorsichtiger geworden.
 

Ice_B

Erfahrenes Mitglied
22.11.2011
2.244
1
Münchener Outback
Gasbrennwerttherme mit Solar und gut is' .

Das Problem bei den Lüftungsdingern ist ja, dass die auch mit Strom betrieben werden wollen. Es kann also dauern bis sich das armortisiert
 
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MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
5
MUC
So schön das mit dem energetischen Sanieren ist, so schwierig ist allerdings auch die Kosten/Nutzen-Rechnung bei einer Vermietung.

Kannst Du die Miete um das erhöhen, was Deine Mieter an Heizkosten sparen, um die Investition zu rechtfertigen?

Falls Du bisher nur den "Vorschlag" des Architekten vorliegen hast, würde ich mir dazu auch mal die Unterstützung eines Heizungsbauers holen. Niemand kann die Frage nach dem geeigneten Wärmeerzeuger beantworten, ohne den Wärmebedarf des Gebäudes nach der Sanierung zu kennen.
 

MH77

Erfahrenes Mitglied
08.08.2009
594
0
Vordertaunus
Denke hier sind sehr viele Eigenheimbesitzer und/oder Vermieter, die mir weiterhelfen können. Ich werde mein Mehrfamilienhaus energetisch sanieren. Nach Problemen mit dem Architekten geht nun die Planung von vorne los. Der Architekt hat uns im Bezug auf die Heizung nicht beraten, sondern eine Luft-Wärmepumpe empfohlen und ausgeschrieben. Die ist aber sehr teuer. Alternative wäre Brennwerttherme mit Solar. Ungeachtet von den KfW-Zuschüssen oder Rentabilität (im eigenen Haus anders als in einem Mietshaus), was würde ihr nehmen? Wo seht ihr die Zukunft? Bindet man sich an Pellets, muss man jede Preiserhöhung mitmachen, genauso ist es ja bei Strom und Gas auch.

Würdet ihr eine Lüftungsanlage einbauen, wenn ihr das Haus dämmt, Fenster erneuert und Heizung erneuert? Kostet 15.000 Euro inkl. Einbau. Nachdem ich einen Mieter hatte, der nicht gelüftet hat und dies zu Schimmel führte, bin ich etwas vorsichtiger geworden.
Ich glaube, Du brauchst einen ganzheitlichen Ansatz bzw. ein durchdachtes Konzept für Dein Haus. Ich kann Dir jetzt 10 verschiedene Systeme aufzählen, aber der Einsatzzweck richtet sich immer nach dem vorliegenden Objekt. Ich habe als Energieberater dieses Jahr 20 Projekte betreut und auch mit meinem eigenen Handwerksunternehmen abgewickelt und es waren alles 20 verschiedene Anlagenkonzepte. Der Energieeinsatz Gas/Öl/Pellet/Strom ist bei einer Energieberatung doch sehr gut anhand der Primärenergie des Gebäudes anschaulich erklärt; Dein Architekt sollte mal verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen Systemen durchspielen und dann eine Kosten/Nutzen-Analyse für die KfW-Sanierung zum Effizienzhaus bzw. Einzelmaßnahmen erstellen.

Das Thema ist so umfangreich, daß nur anhand der Gebäude- und Nutzerdaten und Deinem Budget eine Auswahl getroffen werden kann. Pauschal kann ich Dir sagen, daß sich jede energetische Verbesserung lohnt und somit jede Maßnahme allein Energie spart. Ob sie sich auch bewährt, sagt Architekt/Energieberater oder Heizungsbauer. Wenne s um weitere Details geht, schreib mir gerne eine PN.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Ich werde mein Mehrfamilienhaus energetisch sanieren. ... Würdet ihr eine Lüftungsanlage einbauen, wenn ihr das Haus dämmt, Fenster erneuert und Heizung erneuert?
Pauschal kann ich Dir sagen, daß sich jede energetische Verbesserung lohnt und somit jede Maßnahme allein Energie spart.

Na ja - nicht alles was dämmt, ist auch automatisch "gut":

Energiewende: Wärmedämmung kann Heizkosten in Höhe treiben - Nachrichten Geld - Immobilien - DIE WELT
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.442
8.726
FRA/QKL
(...) Ich werde mein Mehrfamilienhaus energetisch sanieren. (...) Würdet ihr eine Lüftungsanlage einbauen, wenn ihr das Haus dämmt, Fenster erneuert und Heizung erneuert? Kostet 15.000 Euro inkl. Einbau. Nachdem ich einen Mieter hatte, der nicht gelüftet hat und dies zu Schimmel führte, bin ich etwas vorsichtiger geworden.
Du sprichst einen ganz wichtigen Punkt in dieser sehr komplizierten Thematik an. Eine wirkungsvolle Dämmung, d.h. energetisch möglichst vollständige Abdichtung des Hauses bedingt meines Erachtens eigentlich zwingend den Einbau einer Lüftungsanlage. Wer das nicht berücksichtigt kann sich auf ganz erhebliche Folgeprobleme gefasst machen.

Für den individuellen Fall muss daher unbedingt ein Fachmann zu Rate gezogen werden der sich mit so etwas sehr gut auskennt (d.h. viele Referenzen vorweisen kann), wie auch von MH77 schon geschrieben.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Du solltest auch die Lage Deines Objektes berücksichtigen. In München spielt die Heizung sicherlich keine Rolle. Da bekommst Du Deine Wohnungen auch in 15 Jahren noch vermietet wenn Du denn mit fossilien Brennstoffen heizt. Liegen Deine Wohnungen in Magdeburg wirst Du bei einer Heizung basierend auf fossilen Energieträgern in 10 Jahren mehr oder weniger eine Unvermietbarkeit haben.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Ich mische Solar und Pellet. Allerdings im Eigenheim.

Unter bestimmten Gesichtspunkten war das für mich die beste Alternative. Ich mache mich lieber von Pellets abhängig als von Gaslieferanten.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
In meiner Ausführung sprach ich lediglich vom richtigen Heizsystem,was ja auch die eigentliche Frage des OP war.

Dann finde ich diese Aussage aber missverständlich:

Pauschal kann ich Dir sagen, daß sich jede energetische Verbesserung lohnt und somit jede Maßnahme allein Energie spart.

Denn die ist - da sie nicht ausdrücklich nur auf die Verbesserung vom Heizsystem bezogen ist - definitiv nicht richtig!
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Letztenendes ist die Entscheidung für einen bestimmten Ernergieträger (und diese Entscheidung ist ja eine langfristige!) immer Spekulation...

Klar, und bei mir haben die Pelets gewonnen, und seit ich darauf setze liege ich gut - wie das in 20 Jahren aussieht? Keine Ahnung. Aber ich würde mich auch nicht scheuen in 10 Jahren auf ein anderes System umzurüsten, wenn es wirtschaftlich Sinn macht.
 

maxbluebrosche

Super-Moderator
Teammitglied
17.01.2010
8.529
20
zwischen HAJ & PAD
Wir haben selbst eine Luft/Wärmepumpe im Einfamilienhaus und sind sehr zufrieden damit.

Klar ist es ärgerlich wenn man die permanenten Strompreiserhöhungen tragen muss, das ist aber leider wohl bei allen Energien so.

Meiner laienhaften Meinung nach ist diese Anlage, wenn komplett gedämmt, unbedingt zu empfehlen, da ja dann wie von dir beschrieben alles dicht ist und somit kein Luftaustausch ausser Fenster auf mehr stattfindet.

Ein weiterer Vorteil: keine Heizkörper, immer frische Luft ( auch nach Party am nächsten morgen) und sehr gut wenn Allergien (Heuschnupfen/Hausstaub) vorkommen.

Fazit: Wir würden sie wieder einbauen lassen (läuft seit 1999 wartungsfrei, Kosten außer Strom alle 2 Jahre mal den Monteur zum Check kommen lassen (250€) und jedes 1/4 Jahr neue Staubfilter zu 5€)
 

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-3
Münsterland
Du solltest auch die Lage Deines Objektes berücksichtigen. In München spielt die Heizung sicherlich keine Rolle. Da bekommst Du Deine Wohnungen auch in 15 Jahren noch vermietet wenn Du denn mit fossilien Brennstoffen heizt. Liegen Deine Wohnungen in Magdeburg wirst Du bei einer Heizung basierend auf fossilen Energieträgern in 10 Jahren mehr oder weniger eine Unvermietbarkeit haben.

Als Vermieter würde ich, wenn irgendwie möglich vermeiden, da gross in die Wärmeisolierung und eine teure Heizung zu investieren. Klar wenn eine Heizung seinen Geist aufgibt, muss man was tun, oder die Fenster auch schon aus dem Rahmen fallen.

Aber sonst, um Energie zu sparen etc, zahlt man als Eigentümer drauf. Es ist einfach nicht so, dass man einfach die Ersparnis an Energie als Mehrmiete verbuchen kann.
Und wenn wir uns unseren Gesetzgeber so ansehen, ändert sich ja ständig alles, teilweise sogar rückwirkend.
Das heisst, wer heute viel Geld in Energiesparmassnahmen aufwendet, kann u. Umständen das völlig sinnlos ausgegeben haben, weil dann evtl die Grünen bis 2018 oder so, noch strengere Regeln durchsetzen wollen, die heutige Massnahmen noch gar nicht genügen können.
Als Vermieter würde ich das Geld eher tilgen, oder sonst wie anlegen, anstatt jetzt zu investieren!
 
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DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
1
MUC
Was ist mit einem Mini-Blockheizkraftwerk ???
Da produziert man ja quasi so "nebenbei" seinen eigenen Strom. Denn Überschuß kann man dann ja ins Stromnetz einspeisen...
Die Dinger gibt es doch nun schon so "klein" daß es auch für ein kleineres Mehrfamilienhaus reicht...
 

speckerle

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
1.198
53
Vielen Dank für die vielen hilfreichen Beiträge.

Ich hab mir alles nochmals durch den Kopf gehen lassen und tendiere nun dazu, dieses Jahr nur das Dach zu erneuern und nächstes Jahr die Fenster. Die Fassade werde ich wohl nur streichen lassen. In der Wams steht heute ebenfalls ein Artikel dazu, dass Dämmung nicht das Nonplusultra ist. Von den Kosten mal ganz abgesehen.

Ich habe im Mai einen Architekten beauftragt, die Maßnahme zu planen. Außer einem Gutachten und ein paar Ausschreibungen hat er nichts hinbekommen, so dass ich ihm am Montag mitgeteilt habe, dass ich nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten werde. Er verlangt auch nur die Kosten für die Energieberatung. Alles weitere berechnet er nicht. Vertrag hatten wir eh keinen, da er es nicht fertiggebracht hat, einen zu machen. Somit greifen die Regelungen des BGB bezüglich Rücktritt. Dennoch haben wir einiges an Zeit verloren und können die DG-Wohnung ohne neue Dachfenster nicht vermieten.

Bei der Kostenplanung des Architekten waren wir zuletzt bei 180.000 Euro für die komplette Sanierung inkl. Heizung, Balkon usw. Dies ist mir für ein 4-Parteien-Haus zuviel Geld. Auch wenn wir diverse steuerliche Vorteile hätten. Im Endeffekt werden wir die Kosten nie reinholen. Nach jetziger Berechnung hätte ich eine Wohnung um 500 Euro mtl. erhöhen können, was ich ja nicht gemacht hätte.

Morgen haben wir einen Termin mit einem weiteren Architekten. Mal schauen was der meint.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Tipp vom Laien, der aber sein EFH Bj. 1933 vor 4 Jahren Kernsaniert hat und sich seinerzeit intensiv mit Energieeinsparung beschäftigt hat:
Den allerbesten Kosten-/Nutzenfaktor hat wohl die simple Dämmung der obersten und untersten Geschossdecke, d.h. die Dämmung der Kellerdecke zum Fußboden EG und des Dachbodens zum OG.
Hier geht normalerweise sehr viel Wärme verloren, die sich mit der kostengünstigen Anbringung von Dämmplatten einfach, schnell und sauber beheben lässt.
 

Ice_B

Erfahrenes Mitglied
22.11.2011
2.244
1
Münchener Outback
Vielen Dank für die vielen hilfreichen Beiträge.

Ich hab mir alles nochmals durch den Kopf gehen lassen und tendiere nun dazu, dieses Jahr nur das Dach zu erneuern und nächstes Jahr die Fenster. Die Fassade werde ich wohl nur streichen lassen. In der Wams steht heute ebenfalls ein Artikel dazu, dass Dämmung nicht das Nonplusultra ist. Von den Kosten mal ganz abgesehen.

Ich habe im Mai einen Architekten beauftragt, die Maßnahme zu planen. Außer einem Gutachten und ein paar Ausschreibungen hat er nichts hinbekommen, so dass ich ihm am Montag mitgeteilt habe, dass ich nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten werde. Er verlangt auch nur die Kosten für die Energieberatung. Alles weitere berechnet er nicht. Vertrag hatten wir eh keinen, da er es nicht fertiggebracht hat, einen zu machen. Somit greifen die Regelungen des BGB bezüglich Rücktritt. Dennoch haben wir einiges an Zeit verloren und können die DG-Wohnung ohne neue Dachfenster nicht vermieten.

Bei der Kostenplanung des Architekten waren wir zuletzt bei 180.000 Euro für die komplette Sanierung inkl. Heizung, Balkon usw. Dies ist mir für ein 4-Parteien-Haus zuviel Geld. Auch wenn wir diverse steuerliche Vorteile hätten. Im Endeffekt werden wir die Kosten nie reinholen. Nach jetziger Berechnung hätte ich eine Wohnung um 500 Euro mtl. erhöhen können, was ich ja nicht gemacht hätte.

Morgen haben wir einen Termin mit einem weiteren Architekten. Mal schauen was der meint.

Außendämmung hat auch das Problem, dass die Feuchtigkeit nirgends hin kann ... ne gute 36er Mauer reicht lang und schmutzig aus.
 
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DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
1
MUC
Das kann man mit einer Fassadenbegrünung noch optimieren... Artikel-Fassade & D

Wichtig ist nur :
"Schadhafte Wände sollten vor einer Begrünung instand gesetzt werden, da Haftorgane und Licht fliehende Triebe in offene Fugen und Risse hineinwachsen und Bauschäden verursachen können"
 

AchWas

Erfahrenes Mitglied
27.04.2010
2.861
2
Umstrittene Ersparnis: Langlebigkeit entscheidet über Wirtschaftlichkeit - Immobilien - Finanzen - Wirtschaftswoche
WiWo meinte:
Professor Jens Fehrenberg von der Fachhochschule Hildesheim rät daher, nicht nur die Außendämmung im Blick zu haben, sondern das Gebäude als Ganzes in die Sanierung einzubeziehen und gezielt und ökonomisch vorzugehen. Und die Fassadendämmung hat nach allen bekannten Erfahrungen eine sehr lange Amortisationszeit. Den besten Effekt im Bereich der energetischen Gebäudesanierung versprechen immer noch die Modernisierung der veralteten Heizungsanlage sowie die Dämmung von Kellerdecken. Beide Maßnahmen sind in der Regel mit einem überschaubaren Budget verbunden und sollten sich durch die Energieersparnis nach spätestens zehn Jahren bezahlt gemacht haben.