Vermieter droht die Insolvenz - was tun?

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LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
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So wie es aussieht wird mein Vermieter in absehbarer Zeit Insolvenz anmelden, ich verhandele gerade über neue Flächen, was ist strategisch besser?

So schnell wie möglich Nägel mit Köpfen machen?

oder

Warten bis der Insolvenzverwalter am Ruder ist?

Ich tendiere zu ersteren...
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Warum solltest Du aktiv werden?

Wenn Dein Vermieter insolvent wird, kannst Du Dich zunächst beruhigt zurücklehnen....

Auf eine eventuelle Mietsicherheit darf ein Insolvenzverwalter nicht zurückgreifen.
Wenn Du bisher keine Mietmängel hast, hast Du auch keine Miete einbehalten.
Wenn es zu keiner Insolvenz kommt, passiert auch nichts.
Kommt es zu einer Insolvenz, passiert erst mal auch nichts. Außer dass der Insolvenzverwalter Dich hofieren wird, weil es auf Einnahmen angewiesen ist.
Kündigen kannst Du dann ja immer noch, sobald Du absehen kannst, was passiert. Spätestens sobald sich eine Insolvenzeröffnung abzeichnet.

Ich würde warten.
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
3.907
604
CGN
So wie es aussieht wird mein Vermieter in absehbarer Zeit Insolvenz anmelden, ich verhandele gerade über neue Flächen, was ist strategisch besser?

So schnell wie möglich Nägel mit Köpfen machen?
(..)

Was heißt denn "Nägel mit Köpfen machen"? Kündigen? Außerordentlich (aus welchem Grund?) kündigen?

Problematisch wäre allenfalls,
- wenn Dein Vermieter selbst nicht der Hausbesitzer ist, sondern nur Mieter (und Du nur Untermieter). Genau den Fall habe ich gerade durchgemacht, auch sowas ist lösbar
- wenn Dein Vermieter größere Außenstände rund um die Nebenkosten hat (z.B. Wasserlieferant) und Du keinen direkten Vertrag mit denen hast (sondern Wasser über die Nebenkosten abgerechnet wird). Dann könnte ggf. das Wasser abgestellt werden. In dem Fall gibt es Möglichkeiten, diesen Teil der Nebenkosten direkt am Vermieter vorbei an die Stadtwerke (o.ä.) zu bezahlen, um das zu verhindern ... da hilft dann ggf. ein Anwalt

Ansonsten läuft das Mietverhältnis erstmal weiter, und ich würde auf keinen Fall was neues suchen, sonst hast Du nachher zwei Verträge an der Backe. (Kommt natürlich auf die Gegend an ... hier in Köln ist ein Überangbot an Gewerbeflächen, d.h. zur allergrößten Not findet man innerhalb von 1-3 Werktagen irgendwas provisorisches ... das lässt einen natürlich entspannt an die Sache rangehen)
 

Frequent_Sailor

Erfahrenes Mitglied
23.02.2011
2.735
3
HAM
Wenn Dein Vermieter auch Eigentuemer ist kannst Du Dich ganz entspannt zuruecklehnen.
Egal ob unter Fuehrung eines Insolvenzverwalters, bei Verkauf oder nach Zwangsversteigerung, Dein Mietverhaeltnis gilt weiterhin.

Je nach Objekt, Deiner strategischen Ausrichtung und Deiner Liquiditaet vll sogar ne gute Chance das Objekt unter Verkehrswert bzw. Marktwert zu bekommen! Die Zinsen sind fuer eine solche Investition, sofern es in Deine strategische Ausrichtung passt, auch grade nicht so schlecht...
 

worldflyer

Erfahrenes Mitglied
03.04.2012
4.021
141
Je nach Objekt, Deiner strategischen Ausrichtung und Deiner Liquiditaet vll sogar ne gute Chance das Objekt unter Verkehrswert bzw. Marktwert zu bekommen! Die Zinsen sind fuer eine solche Investition, sofern es in Deine strategische Ausrichtung passt, auch grade nicht so schlecht...

Auch mein erster Gedanke war: Kaufen!
 

derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.187
31
SHE
Ich habe es so verstanden, dass LHFan zusätzliche Flächen zu den bestehenden dazumieten will. Nun fragt er sich ob es Sinn macht den Preis jetzt mit dem Vermieter oder später mit dem Insolvenzverwalter auszuhandeln.
 
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EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.805
369
Wenn Dein Vermieter auch Eigentuemer ist kannst Du Dich ganz entspannt zuruecklehnen.
Egal ob unter Fuehrung eines Insolvenzverwalters, bei Verkauf oder nach Zwangsversteigerung, Dein Mietverhaeltnis gilt weiterhin.

Je nach Objekt, Deiner strategischen Ausrichtung und Deiner Liquiditaet vll sogar ne gute Chance das Objekt unter Verkehrswert bzw. Marktwert zu bekommen! Die Zinsen sind fuer eine solche Investition, sofern es in Deine strategische Ausrichtung passt, auch grade nicht so schlecht...

Einspruch : Bei gewerblicher Miete gibts kein Kündigungsschutz !
Ob das hier relevant ist, kann ich nicht sagen, sollte aber angemerkt werden.
( das betrifft natürlich nur zeitlich nicht definierte verträge)
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
5
HAM
Wer benutzt denn heutzutage noch eine "echte" Kaution in Form von Überweisung und Sparbuch? Für so was gibt es doch auch die Kautionsbürgschaft, an die wagt sich auch ein Vermieter in Geldnöten nicht ran...

Bin auch ein (ganz kleiner) Vermieter. Kautionsbürgschaften akzeptiere ich nicht, da die Stellung einer Kaution in Form z.B. eines verpfändeten Sparbuchs des Mieters auch ein Indikator für die Solvenz des Mieters ist.

Ich vermute allerdings auch, dass es im konkreten Fall wohl um eine gewerbliche Miete geht.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
764
Unter TABUM und in BNJ
Bin auch ein (ganz kleiner) Vermieter. Kautionsbürgschaften akzeptiere ich nicht, da die Stellung einer Kaution in Form z.B. eines verpfändeten Sparbuchs des Mieters auch ein Indikator für die Solvenz des Mieters ist.

Wenn ich heute zu meiner Hausbank gehe und denen sage, dass ich etwas mieten will und dafür eine Kaution überweisen will, dann sagen die mir, dass ich als geschätzter Kunde doch bitte meine freie Liquidität nicht anrühren sondern eine Bürgschaft schicken soll. Dafür verpfände ich gar nichts.
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.805
369
Und ob die Kaution sicher waere, da waere ich mir auch nicht so sicher....

gefühlt- ohne auch nur irgendwas konkret zu wissen - würde ich ganz fest behaupten, dass das Sparbuch sicher ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Insolvenzverwalter darauf zugriff hat,
Alles wie gesagt nur Bauchgefühl.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
5
HAM
Wenn ich heute zu meiner Hausbank gehe und denen sage, dass ich etwas mieten will und dafür eine Kaution überweisen will, dann sagen die mir, dass ich als geschätzter Kunde doch bitte meine freie Liquidität nicht anrühren sondern eine Bürgschaft schicken soll. Dafür verpfände ich gar nichts.

Im gewerblichen Bereich gebe ich dir auf jeden Fall recht. Für mich als kleiner Privatvermieter wäre aber halt ein Mieter "suspekt", der nicht einen Betrag von unter 2000€ auf ein (zu verpfändendes) Sparbuch legen kann.
 

John Galt

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.219
33
ISBN 3932564030
Wer benutzt denn heutzutage noch eine "echte" Kaution in Form von Überweisung und Sparbuch? Für so was gibt es doch auch die Kautionsbürgschaft, an die wagt sich auch ein Vermieter in Geldnöten nicht ran...

Millionen von Mietern tun das, da viele Vermieter alles außer Cash ablehnen. Der Grund für die Ablehnung ist übrigens ganz einfach: Der Vermieter will keinen Mieter, der nichtmal die 3fache Kaltmiete flüssig hat. Damit ist die Forderung nach Cash ein wunderbarer Filter um schwarze Schafe auszusortieren.
 
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LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Ich habe es so verstanden, dass LHFan zusätzliche Flächen zu den bestehenden dazumieten will. Nun fragt er sich ob es Sinn macht den Preis jetzt mit dem Vermieter oder später mit dem Insolvenzverwalter auszuhandeln.

Es geht um das anmieten von neuen gewerblichen Flächen, das ganze mit einem 10 Jahresvertrag.

Die Frage ist:

Bekomme ich jetzt die besseren Konditionen?
Steht die Fläche nach einer Insolvenz zeitnah zur Verfügung?

Bei dem Vermieter handelt es sich um einen großen, international tätigen Konzern.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
5
HAM
Bei dem Vermieter handelt es sich um einen großen, international tätigen Konzern.

Ach ja, stand ja heute in der Zeitung....

Zur Sache: Ich denke, die weitere Entwicklung hängt primär von der Marktlage in dem örtlichen Umfeld ab - unabhängig von der Insolvenz.

Bei schlechter Marktlage würde ich warten, da wird möglicherweise der Insolvenzverwalter oder der Käufer gerne verhandlungsbereit sein.
Bei guter Marktlage wird ein potentieller Käufer vielleicht eher bei den Mieten dann ordentlich zulangen
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Bei schlechter Marktlage würde ich warten, da wird möglicherweise der Insolvenzverwalter oder der Käufer gerne verhandlungsbereit sein.
Bei guter Marktlage wird ein potentieller Käufer vielleicht eher bei den Mieten dann ordentlich zulangen

Die Marktlage ist kompliziert. Im Umfeld liegen die Preise bei 20€/qm - 150€/qm. Zur Zeit orientiert sich der Vermieter eher nach unten, aber da muss nur einer mit Phantasie ans Steuer kommen....

In der konkreten Mikrolage sind in den letzten drei Jahren ca. 75% der Konzepte gescheitert, daher könnte ich mich jetzt zu interessanten Konditionen vergrößern.
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
Kommt auf die Nachfrage und Auslastung an. Insolvenzverwalter kann die bessere option sein wenn nachfrage nicht hoch ist und so der Preis gedrückt werden kann.
Anders kann aber der Insolvenzverwalter alle Verträge kündigen und wenn du zuvor Nägel mit Köpfen gemacht hast kann das Pech sein.
Ich sehe Mieter als in der besseren Position in der Insolvenz weil der Verwalter Masse braucht auf Teufel komm raus und möglicherweise mit dem Preis entgegenkommt.
Anders wenn du jetzt billiger verhandelst wird dir der Verwalter möglicherweise kündigen wenn der Preis zu günstig ist....
 

SFM

Erfahrenes Mitglied
13.07.2010
722
0
MUC
Im gewerblichen Bereich gebe ich dir auf jeden Fall recht. Für mich als kleiner Privatvermieter wäre aber halt ein Mieter "suspekt", der nicht einen Betrag von unter 2000€ auf ein (zu verpfändendes) Sparbuch legen kann.
Unter 2000 EUR Kaution? Wo gibts denn sowas noch heuzutage?
Nach dieser "3 Kaltmieten"- Daumenregel entspricht das dann ja einer Miete von unter 700 EUR. Hast du auch was in Muenchen gerade verfuegbar :p Sind am suchen..

Aber im Prinzip geb ich dir schon recht, einen potentiellen Mieter der die 3 Monatsmieten Kaution nicht hat, wuerde ich auch eher nicht waehlen.
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Aber im Prinzip geb ich dir schon recht, einen potentiellen Mieter der die 3 Monatsmieten Kaution nicht hat, wuerde ich auch eher nicht waehlen.

Gewerbliche Mieter die ihre Kaution in bar hinterlegen wird es nicht viele geben, bei mir summieren sich die Bürgschaften auf einen sechstelligen Betrag, alleine für das neue Objekt sind ca. 60.000€ Kaution nötig.


Im übrigen kommt es da dem Vermieter komisch vor wenn man die Kaution als Sparbuch hinterlegen will - wer nicht die Kreditwürdigkeit besitzt eine Bankbürgschaft zu bekommen wird ausgesondert.
 
Zuletzt bearbeitet:

SFM

Erfahrenes Mitglied
13.07.2010
722
0
MUC
Ich glaube/dachte rotanes sprach von privater Wohnmiete und danach war auch meine Antwort ausgelegt.

Bei Gewerbe sieht es ja scheinbar total anders aus
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
5
HAM
Unter 2000 EUR Kaution? Wo gibts denn sowas noch heuzutage?
Nach dieser "3 Kaltmieten"- Daumenregel entspricht das dann ja einer Miete von unter 700 EUR. Hast du auch was in Muenchen gerade verfuegbar :p Sind am suchen..

Aber im Prinzip geb ich dir schon recht, einen potentiellen Mieter der die 3 Monatsmieten Kaution nicht hat, wuerde ich auch eher nicht waehlen.

Wenn es nicht gerade eine TOP-Lage ist, kannst du in Hamburg in den Randbezirken knapp über 10€/m² erzielen, macht dann 650€ für eine normalgroße 2-Zimmer Mietwohnung
 
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worldflyer

Erfahrenes Mitglied
03.04.2012
4.021
141
Wenn es nicht gerade eine TOP-Lage ist, kannst du in Hamburg knapp über 10€/m² erzielen, macht dann 650€ für eine normalgroße 2-Zimmer Mietwohnung

Jap, für den Kaufpreis einer 2 Zimmerwohnung in HAM bekomme ich in MUC aber nicht mal einen Tiefgaragenstellplatz.
 
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