Welche Gründe sprechen für Immobilien anstelle von Aktien?

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FTL2SEN2HON

Erfahrenes Mitglied
17.01.2011
1.093
8
NYC
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Immer wieder steht fast jeder vor der Frage, wie er seine hart erarbeiteten Taler investieren soll. Die beiden wichtigsten Aspekte sind dabei 1) Kapitalerhalt (d.h. geringes Verlustrisiko) und 2) angemessene Ertragsgenerierung. Viele entscheiden sich für eine Immobilie, die sie vermieten. Was macht aus eurer Sicht eine Immobilie attraktiver als z.B. einen dividenenstarken Aktienkorb?

Ich selbst sehe kaum Vorteile, daher interessiert mich eure Ansicht:
- sehr hohe Transaktionskosten beim Immobilienkauf (10% und mehr).
- sehr illiquide Anlage, ein etwaiger Verkauf dauert lange, damit kann ich schlecht auf Marktveränderungen reagieren.
- vergleichbare Rendite auch mit starken Dividendenpapieren erzielbar.
- verfügbare Marktinformationen sehr dünn, eigene Expertise (z.B. Einschätzung der Lage, etc.) besonders wichtig.
- Als Vermieter habe ich gewisse Pflichten, die Aufwand (zeitlich und finanziell) verursachen.

Alles in allem, würde ich mir eine Immobile dann kaufen, wenn ich sie nutzen will. Ansonsten würde ich mich für den flexibleren und aus meiner Sicht weniger riskanten Aktienkorb entscheiden. Aber vielleicht übersehen ich ja etwas, ich bin gespannt auf eure Meinung.
 

DrThax

Administrator & Moderator
Teammitglied
10.02.2010
11.709
10
EDLE 07
Immer wieder steht fast jeder vor der Frage, wie er seine hart erarbeiteten Taler investieren soll. Die beiden wichtigsten Aspekte sind dabei 1) Kapitalerhalt (d.h. geringes Verlustrisiko) und 2) angemessene Ertragsgenerierung. Viele entscheiden sich für eine Immobilie, die sie vermieten. Was macht aus eurer Sicht eine Immobilie attraktiver als z.B. einen dividenenstarken Aktienkorb?

Warum nicht das eine tun, ohne das andere zu lassen? :)
 
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Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
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Wien
Schon wieder ein Immobilien Thread?

Aktienunternehmen können Konkurs und Wertlos werden aber normale Immobilien bleiben.
 
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FTL2SEN2HON

Erfahrenes Mitglied
17.01.2011
1.093
8
NYC
Schon wieder ein Immobilien Thread?

Sollte meine Frage schon woanders beantwortet worden sein, bitte ich um einen Link. Meine Suche ergab leider nichts.

Aktienunternehmen können Konkurs und Wertlos werden aber normale Immobilien bleiben.

Was sind »normale« Immobilien? Bergen diese nicht das Risiko des Wertverlustes, z.B. durch Abwanderungsströme in andere Städte oder Stadtteile? Das wäre ein echter Vorteil gegenüber Aktien.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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464
Ich sehe das ähnlich und teile Deine Argumente. Trotzdem möchte ich noch ein paar Aspekte ergänzen:
pro:
- geringe Marktinformationen kann man auch als Vorteil sehen, man kann seine lokale Expertise nutzen und ggf. durch kluge Einschätzung oder gar Insider-Wissen (bei Immobilien nicht illegal) zusätzlichen Wertzuwachs erlangen.
- hohe Transaktionskosten gilt nur in Deutschland, hier sind sie im internationalen Vergleich mit am höchsten.
- neben dem irrationalen Steuerargument gibt es auch das rationale, daß Immos steuerlich tatsächlich anders behandelt werden (z.B. Wertzuwachs nach 10 Jahren steuerfrei)
- Leverage möglich
- man kann durch "aktive Bewirtschaftung" selbst die Rendite steigern

contra:
- mangelnde Teilbarkeit (entweder ganz oder gar nicht, man kann nicht ein Drittel verkaufen, um schon einmal erste Gewinne mitzunehmen)
- die Rendite kann auch (bei Leerstand) auf Null sinken bzw. sogar wegen der laufenden Kosten sogar negativ werden.
- sollte man z.B. aus beruflichen Gründen umziehen, gehen die Bewirtschaftungskosten deutlich nach oben, weil man jedes Mal extra anreisen muß.
- auch wenn man ein Depot ehrlich versteuert, kann man es ansonsten weitgehend geheim halten, das ist bei einer Immo eher schwierig.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Aktienunternehmen können Konkurs und Wertlos werden aber normale Immobilien bleiben.

Einzelne Aktien: Ja. Ein diversifizierter Korb aus Aktien? Eher nein. Immobilien können auch wertlos werden. Frage mal die Amerikaner.
Aber auch in Deutschland haben Anleger Anfang der 90iger Jahre vor allem im Osten Immos gekauft, die heute in Einzelfällen noch 20% vom Kaufpreis Wert sind. Und wenn dann noch auf Kredit gekauft wurde... :eek:
 

MS.PANAM

Erfahrenes Mitglied
14.09.2010
961
0
SRQ/HAM
Einzelne Aktien: Ja. Ein diversifizierter Korb aus Aktien? Eher nein. Immobilien können auch wertlos werden. Frage mal die Amerikaner.
Aber auch in Deutschland haben Anleger Anfang der 90iger Jahre vor allem im Osten Immos gekauft, die heute in Einzelfällen noch 20% vom Kaufpreis Wert sind. Und wenn dann noch auf Kredit gekauft wurde... :eek:


Es kommt/kam auf Zeitpunkt des Kaufes sowie location an .... wie immer und überall. Als der Markt hier begann heißzulaufen haben nicht nur Leute gekauft- kaufen müssen - die Selbstnutzer sind - . In USA kann und konnte man noch immer gute Gewinne einfahren, wenn man sich auskennt. Man sollte grundsätzlich seine Hausaufgaben sehr gründlich machen - dann kann bei Immos eigentlich nicht viel schief gehen. Unabhängig, in welchem Land. Gemischte Anlage - wie hier schon propagiert - halte ich für immer noch am sinnvollsten. Um kurzfristiger Geld zur Verfügung zu haben, sind Papiere schon recht nützlich. Und diese widerum aufgeteilt in langfristige Anlage mit ev. kleinerer Rendite - sowie spekulativen Sachen für kurzfristiges Parken von Geldern.

Wichtigster Punkt überhaupt : Immer von der schlechtesten Situation ausgehen - Notlagen - soweit möglich - finanziell einplanen. Viele Leute gehen bis zum Äussersten und haben u.U. dann schnell Probleme...


Übrigens : Kleiner Tipp für US-Immobilien : Amerikaner kaufen nicht gern ein neu gebautes Haus ! In der richtigen Lage macht man also nichts verkehrt, wenn man frühzeitig in einer neuen Anlage ein Haus kauft und es dann wieder verkauft ... Bevro die Renovierungskosten nach ca. 10 Jahren anfangen, beträchtlich zu werden...
 
Zuletzt bearbeitet:

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
8.526
5.942
LEJ
Aktien zur jetzigen Zeit sind wahrscheinlich kein gutes Geschäft.
Der Aktienmarkt lebt derzeit in einer Blase, die in den nächsten Monaten platzen wird.

Sparbuch ist wegen der derzeitigen Geldmarktpolitik sinnlos, die Inflationsrate ist höher als der Bruttozinsertrag.

Immobilien (also keine Fonds :eek:, nur eigene richtige Immobilien) haben in den letzten zwei Jahren kräftig angezogen. Der Markt ist zur Zeit leergefegt.
Gute Erträge / Wertsteigerungen sind kaum noch nur erwirtschaften.

Resümee: Wer heute Geld anlegen will, ist zu spät.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Aktien zur jetzigen Zeit sind wahrscheinlich kein gutes Geschäft.
Der Aktienmarkt lebt derzeit in einer Blase, die in den nächsten Monaten platzen wird.

Sparbuch ist wegen der derzeitigen Geldmarktpolitik sinnlos, die Inflationsrate ist höher als der Bruttozinsertrag..

Wenn Du das so siehst, dann macht ein Sparbuch oder Tagesgeld-Konto durchaus Sinn. Denn dann geht es eher darum, möglichst wenig Geld zu verlieren. Lieber in so einem Fall über ein paar Monate hinweg 0,5% p.a. oder 1% p.a. verlieren, und dafür dann Liquidität haben, um nach dem Platzen einsteigen zu können. Wie gesagt: Wenn Du das so siehst...
 

MS.PANAM

Erfahrenes Mitglied
14.09.2010
961
0
SRQ/HAM
Wenn Du das so siehst, dann macht ein Sparbuch oder Tagesgeld-Konto durchaus Sinn. Denn dann geht es eher darum, möglichst wenig Geld zu verlieren. Lieber in so einem Fall über ein paar Monate hinweg 0,5% p.a. oder 1% p.a. verlieren, und dafür dann Liquidität haben, um nach dem Platzen einsteigen zu können. Wie gesagt: Wenn Du das so siehst...


...das nennt man dann "Armsparen ...."
 

Frequent_Sailor

Erfahrenes Mitglied
23.02.2011
2.735
3
HAM
Aktien zur jetzigen Zeit sind wahrscheinlich kein gutes Geschäft.
Der Aktienmarkt lebt derzeit in einer Blase, die in den nächsten Monaten platzen wird.

Sparbuch ist wegen der derzeitigen Geldmarktpolitik sinnlos, die Inflationsrate ist höher als der Bruttozinsertrag.

Immobilien (also keine Fonds :eek:, nur eigene richtige Immobilien) haben in den letzten zwei Jahren kräftig angezogen. Der Markt ist zur Zeit leergefegt.
Gute Erträge / Wertsteigerungen sind kaum noch nur erwirtschaften.

Resümee: Wer heute Geld anlegen will, ist zu spät.

Das hoere ich bei Aktien und Immobilien seit 30 Jahren....
 

Frequent_Sailor

Erfahrenes Mitglied
23.02.2011
2.735
3
HAM
....bei der Rendite kann ich´s auch gleich unter die Matratze packen - dann schlaf ich wenigstens weicher ...

Sag Bescheid, wenn Du eine neue Putzfrau, Klempner, Gaertner oder sonstiges Personal brauchst! Ich schicke Dir zuverlaessige Leute...

Danach schlaefst Du garantiert sorgenfrei, wenn auch etwas haerter, denn was man nicht hat kann man nicht verlieren :D
 

brundom

Reguläres Mitglied
06.02.2012
61
0
Kommt drauf an, wo Du wohnst. Du solltest in der Nähe des Objektes der Begierde sein. Allerdings, wenn das MUC oder HH heisst -> zu teuer. STR, BER, DUS, CGN kann man diskutieren. Bei den Mittelstädten gibt es "Schmankerl" - aber hier sollte man sich nicht von Heimatliebe blenden lassen!! Alles ausserhalb: Für Wohnimmos finger weg.
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.796
355
Das hoere ich bei Aktien und Immobilien seit 30 Jahren....

Das mit den 30 Jahren ist natürlich Quatsch.Aber solange ich mich erinnern kann, gab es noch die Situation, dass durch das Quantitative ease so enorme - nicht annähernd gedeckte- Geldmengen permanent über einen mittlerweile 5 Jahreszeitraum auf die Märkte fliessen. Und als ob das nicht genug wäre, haben wir mittlerweile weltweit zusätzlich einen neuen Höchstand ( höher als 2008!!) von Kreditvolumina aufgebaut.

Also diese Kombo macht ein Investment sehr schwierig, weil man davon ausgehen kann, dass die Liquidität in alle Märkte geflossen ist, sogar in welche , die nach halbwegs objektivierbaren Massstäben schon überbewertet sind .

Wir nähern uns ganz klar der nächsten Blase. Nur der Abstand zum Platzen ist diskutabel.
Ich persönlich habe alle Aktien mit Stop-Loss Ordern versehen. Ich warte quasi nur darauf, dass es knallt, bin aber nicht grundätzlich pessimistisch, aber was Geldmenge M3 angeht..... puhhhhh. wie 2000 und wie 2008 .
 
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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
8.526
5.942
LEJ
Das hoere ich bei Aktien und Immobilien seit 30 Jahren....

Dann lass uns Ende Oktober 2014 wieder über Aktien reden.
Ich bin zwar kein Hellseher, gehe aber davon aus, dass der Leitzins des EZB bald erhöht wird.
Die Folge ist, dass die Aktienkurse sinken werden wahrscheinlich nicht unerheblich (minus 10-20%).
Welchen Wert haben Aktien eigentlich ausser dem Nennwert??
Alles was darüber ist, ist der Glaube an etwas, was es nicht gibt.
Es sind also reine Spekulationspapiere.

Wenn du schreibst, dass du das schon seit 30 Jahren hörst, dann hast du einerseits Recht, andererseits nicht.
Du hast recht, wenn du Anfang 2009 gekauft hast.
Du hast nicht recht, weil die Leutchen immer bei Blasen gekauft haben und dann eine böse Überraschung erlebt haben.
Wer heute kauft, wird damit nicht glücklich, also warten bis Ende November und das ist meine Prognose :)
 

Frequent_Sailor

Erfahrenes Mitglied
23.02.2011
2.735
3
HAM
Zumindest bei Aktien war es ja auch immer wieder 'mal richtig! (1987, 1994, 1998, 2000, 2008)

Genau das ist der Punkt - es ist die Frage des Anlagezeitraums!

Egal zu welchem Zeitpunkt kurz vor den Crashs man investiert hat, so ist man heute mit einem entsprechend diversifiziertem Portfolio gut im Plus.
Wer 2000 ueberwiegend im neuen Markt war oder 2008 ueberwiegend in Banken, Immo- oder Schiffsfonds wird jetzt dagegen vermutlich immer noch auf hohen Verlusten sitzen und diese auch nie wieder reinholen.

Dass wir irgendwann nochmal eine deutliche Korrektur (nach unten) erfahren werden steht wohl ausser Frage. Das gab es schon immer und wird auch wieder kommen. Aber ob wir den DAX vorher bei 11k oder 12k sehen und die Korrektur auf 9k oder 10k kommt oder ob sie in den naechsten Wochen auf 7,5k kommt weiss niemand. Bei der Korrektur von 11k auf 9k hat derjenige, der jetzt investiert dank Dividenen evtl. sogar eine bessere Rendite erwirtschaftet als jemand, der wartet und das Geld auf dem Konto laesst. Aufgrund der Angst vor Crashs oder der Angst nach einem Crash, dass es noch weiter runter gehen koennte verpassen sehr viele Leute den "richtigen" Zeitpunkt zum Einstieg und investieren deswegen nie in den Aktienmarkt.

Kleine Geschichte am Rande:
Im Maerz/April letzten Jahres gab es auch sehr viele Meinungen, dass der Crash kurz bevorstehe. Ich hatte zu dem Zeitpunkt Geld frei und stand genau vor der Entscheidung: Warten auf den Crash oder rein in den Markt. Ich habe mich fuer letzteres entschieden und bin damit ziemlich gluecklich. Allerdings habe ich auch einen langen Anlagehorizont. Wer Geld fuer die naechsten 1, 2 oder 3 Jahre anlegen will sollte ganz anders agieren, als jemand der das Geld auf 10 oder 20 Jahre anlegen will. Denn: Zum Tiefpunkt rein und zu Hoechststaenden raus schafft niemand, NIEMAND!

Siehe auch die Grafik zum "typischen Investor":

der-typische-investor-01.jpg