Mit einer vernünftigen Siebträgermaschine ist es wie mit guten rahmengenähten Schuhen: In der Anschaffung nicht ganz billig, aber halten bei richtiger Pflege sehr sehr lange.
Empfehlungen in den Baristaforen sind als Einsteiger immer sehr mit Vorsicht zu genießen. Als Anfänger braucht man sicher keine 2000€ Maschine oder 600€ Mühle. Viele Heimbarista haben Equipment im Wert von weit über 4000€ bei sich zu Hause stehen. Das geht dann bis zur Filterbombe am Wasseranschluss, nur für die Maschine. Das ist ganz interessant um zu sehen, wo die Reise einmal hingehen könnte, aber für den Einsteiger, der nicht schon weiß, dass das sein neues Hobby wird, völlig überdimensioniert.
Mit dem Thema Wasser sollte man sich aber in jedem Fall beschäftigen, denn das hat einen sehr großen Einfluss auf den Geschmack. Das Wasser sollte weder zu hart, noch zu weich sein. Ein folgenschwerer Fehler ist allerdings die Verwendung der meisten herkömmlichen Wasserenthärter. Ionentauscher enthärten zwar das Wasser, verändern aber auch den ph-Wert. Das wirkt sich nicht nur negativ auf den Geschmack aus, sondern kann auch mit der Zeit die Maschine zerfressen. Für den Anfang ist hier, falls aus dem Hahn nicht bereits das passende Wasser kommt, Flaschenwasser am Besten.
Auch empfehle ich Einsteigern dringend, ein paar Tassen Espresso bei einem passionierten Barista zu trinken. Meiner Erfahrung nach ist der Espresso in mindestens 90% der Cafes in Europa maximal ausreichend, eher mangelhaft. Aber nur wenn man weiß, wie ein wirklich guter Espresso schmecken sollte, kann man auch selbst einen extrahieren.
Auf dem Markt für Gebrauchtmaschinen finden sich übrigens sehr gute Maschinen. Als Neuling würde ich hier aber nur über einen Fachhändler kaufen bzw. die Maschine von diesem begutachten lassen.