Merkwürdiges Maklerverhalten

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Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
122
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Hallo,
bin ja zur Zeit auf der Suche nach einem günstigem Haus.
Schaue schon länger die Anzeigen durch und habe auch schon mit recht vielen Maklern telefoniert.
In der Regel kann man sich mit den Leuten am Telefon recht ordentlich austauschen und die ersten wichtigen Fragen klären.

Nun ist mir vor langer Zeit ein Haus für 25.000,-- ins Auge gestochen, bei dem in der Anzeige die Rede von "Verkehrswertgutachten
vorhanden und wird Interessenten vorgelegt" die Rede war.
Gut, also freundlich besagtes Gutachten angefordert, hilft ja schließlich bei der Entscheidung 200 Kilometer Oneway zu fahren oder nicht.
Antwort war: Wenn Sie hier sind und sich das Haus ansehen, dann dürfen Sie sich auch das Gutachten ansehen.
Auf die Bitte dieses Gutachten vorab per Mail zu schicken konnte ich mir anhören dass es schließlich 50 Seiten wären und damit zuviel Aufwand.
Nach einigem Hin und Her Geplänkel und festhalten an der Weigerung das Gutachten rauszurücken, habe ich ihm zu verstehen gegeben das es noch andere Makler mit hübschen Häusern gibt und habe mich verabschiedet.

Nun steht dieses besagte Haus erneut im Netz, mit einem um 5.000 Euro reduziertem Preis, der Eigentümer möchte anscheinend das Gemäuer loswerden.
Habe mich dazu durchgerungen erneut Kontakt aufzunehmen und das Gutachten erneut anzufordern.

Antwort kam umgehend per Fernsprecher, Gutachten gibst immer noch erst bei Besichtigung, er konnte sich noch an meinen Spruch mit den anderen Maklern und netten Häuschen erinnern und meinte dann, das es besser sei an diesem Punkt das Gespräch zu beenden.
Sah ich dann auch so...
Trotzdem ist nach meiner bescheidenen Meinung solch ein Geschäftsgebahren ein Ding der Unmöglichkeit und schädigt sogar den Verkäufer.
Nur am Rande, es sind ~3600,-- Euro Provision bei einem Kaufpreis von 20.000 Euro, dafür kann man schon mal 50 Seiten einscannen.
 

chillhumter

Erfahrenes Mitglied
16.11.2014
4.785
2
DUS/BKK/MNL
3600 Euro Provision bei einem Kaufpreis von 20000 Euro :confused:

Selbst bei einem extrem unverschämten Makler sind es nicht mehr als 10%
wobei rund 7% eher die Regel sind
 

DrThax

Administrator & Moderator
Teammitglied
10.02.2010
11.709
10
EDLE 07
Hast du ´ne Null vergessen oder steht das Ding mitten in einem Sumpf, umgeben von AKWs? :eek:
Wenn man ein Haus(!?) für 20k verkaufen muss, dann würde ich auch kein Gutachten schicken :)
Ich muss gestehen, dass dies auch mein erster Gedanke war.
Tippfehler oder ein "Liebhaberobjekt" in der ostdeutschen Pampa?

Zum Thema: Ich kenne das durchaus, dass Makler Gutachten, teilweise sogar Exposés nur persönlich rausrücken.
Ziemlich seltsam, aber dabei muss man sehen, dass der Makler an sich ja sonst nix hat/kann, ausser diesem kleinen Informationsvorsprung gegenüber dem Kunden.
Darüber hinaus ist sein Mehrwert meist äusserst gering.
 

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
122
3600 Euro Provision bei einem Kaufpreis von 20000 Euro :confused:

Selbst bei einem extrem unverschämten Makler sind es nicht mehr als 10%
wobei rund 7% eher die Regel sind

Wenn der Kaufpreis jenseits von 100.000 Euro liegt sind ja 7% für ein gut vermittelbares Objekt auch Aufwand und Mühe (wollte grade schon Tat und Schuld schreiben) angemessen.
Bei den Schnäppchenhäusern ist eigentlich immer eine Mindestprovision fällig, liegt in der Regel zwischen 2000 - 6000 Euro.
 

bestgrandma

Erfahrenes Mitglied
03.06.2015
276
62
NF
bei 20 000 Euro ??? ein Gutachten ???. Habe neulich meine alte Mikrowelle verkauft und die wollten für ein 5 Jahre altes Gerät noch Garantie.... länger als die Herstellergarantie. Stirn tipp.

Ich würde mal nachfragen, wie der alleinige Grundstückspreis aussieht. Das kann doch nur eine , bitte um Verzeihung, Bruchbude, sein. Wenn ich mir sowas antun würde, müsste die Lage und das Umfeld sowas von einzigartig sein, daß ich kaufen würde, abreissen und neu bauen würde.

Will hier niemandem zu Nahe treten, aber das ist mit Sicherheit kein seriöser Makler. Banker und Makler, ein ganz besonderes Völkchen, nebenbei gesagt.

LG Bestgrandma
 

paulraum

Erfahrenes Mitglied
08.04.2009
2.477
13
ARN / ZRH
Wenns ein Verkerhswertgutachten ist, ist es eh irgendwo eingetragen - insofern kannst Du das auch woanders bekommen.
Die Dinger werden ja von öffentlichen Stellen ausgegeben (Gutachterstellen - da arbeiten nur bestellt bzw. ehrenamtliche Profis).
Da das ganze ja auch nach Normen abläuft, kann man als Profi eh relativ einfach die paar Punkte durchgehen und grob schätzen.

Ich muss ich aber den Vorredner anschliessen: welches Haus kostet wo 25kEUR? Wenn es ein "Schnäppchen" - aka Bruchbude ist, wird das Gebäude eh mit 0 beziffert (negativ gibts leider nicht - oftmals sind aber Abbruchkosten aber genau das.) Aber ein Grundstück für 25kEUR - ist es auch wirklich Bauland? Könnte ein alter Trick mit Bruchbude auf Aussenfläche bzw. Bestandsfläche sein, die mittlerweile im FNP umgewidmet wurde.
Insofern auf dem Gutachten bestehen - bzw. einfach mal auf den Kontakt mit der Gutachterstelle der nächsten Kreisstadt verweisen.

7% für einen Makler sind immer noch viel zu viel, 95% hat einfach keine Ahnung und im Prinzip auch keinerlei Ausbildung. Ich mache mir manchmal den Spass bei Bekannten mitzugehen...es ist ein Jammmer was da erzählt wird. Für welche Leistung da genau prozentuale Anteile am Verkauspreis verlangt wird, ist mir schleierhaft.
 
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TRacer70

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
779
1
FKB
Für welche Leistung da genau prozentuale Anteile am Verkauspreis verlangt wird, ist mir schleierhaft.

Mir auch. Und trotzdem beauftragt >95% der Verkäufer dieses Pack. (n) Das wird auch erst aufhören, wenn der der bestellt auch konsequent bezahlt (bei Vermietungen war es ja zumindest mal ein Schritt, aber wohl wieder zu viel Klientelpolitik um es konsequent umzusetzen).
 

steroidpsycho

Erfahrenes Mitglied
03.12.2010
709
110
Naja, am besten sind natürlich die Makler, die nach Inaussichtstellung von etwas Schwarzgeld den maximal-minimalen Preis der Immobilie zu Lasten des Verkäufers heraushandeln...
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Früher nannte man Immobilienmakler Pferdeverkäufer. In der Evolution haben sich aus diesen Pferdehändlern zwei Nachfolgespezies entwickelt.

1. Gebrauchtwagenhändler
2. Immobilienmakler.

In meinen Augen genießen alle drei Berufsgruppen in etwa das Ansehen einer Amöbe.

Veredelt werden diese Berufsgruppen dann noch durch Headhunter. *würg*
 

Friemens

Erfahrenes Mitglied
23.01.2012
1.164
0
MUC
Früher nannte man Immobilienmakler Pferdeverkäufer. In der Evolution haben sich aus diesen Pferdehändlern zwei Nachfolgespezies entwickelt.

1. Gebrauchtwagenhändler
2. Immobilienmakler.

In meinen Augen genießen alle drei Berufsgruppen in etwa das Ansehen einer Amöbe.

Veredelt werden diese Berufsgruppen dann noch durch Headhunter. *würg*

Stitung Warentest hat zum Thema Makler folgendes geschrieben:

"Das ist nur ein Fall von Tausenden, bei denen Makler versuchen, Interessenten Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch immerhin ist durch Gesetze und Rechtsprechung geregelt, wann ein Makler Provision kassieren darf. Es gibt nur ein Problem: Der Beruf des Maklers ist nicht geschützt. Jeder, der dafür einen Gewerbeschein hat, darf Immobilien vermitteln, auch ohne Ausbildung. „Deshalb sitzen in vielen Maklerfirmen gescheiterte Existenzen ohne Fachwissen“, sagt Andreas Schmidt, Vertrauensanwalt des Bauherren-Schutzbunds. „Sie verstehen nichts von Wertermittlung, obwohl dies das Grundwerkzeug eines Maklers ist.“ Stattdessen werden gern Tricks angewendet, um an die Provision zu kommen."

Wiederrufen musste Test diese Aussagen nicht, es gab auch keine Gegendarstellung, das sagt ja bereits alles. Meine +1 und ich haben gerade das Vergnügen, vor dem Landgericht von einem solchen Spezi verklagt zu werden, nachdem wir rausbekommen haben, daß er uns über seine Auftragsverhältnisse belogen hatte und sich damit Provision erschleichen wollte - zum Glück bevor wir gezahlt hatten :D
 
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paulraum

Erfahrenes Mitglied
08.04.2009
2.477
13
ARN / ZRH
Es gibt mittlerweile in AT und CH eine Ausbildung in der Richtung - allerdings ist das benötigte Fachwissen oftmals begrenzt vermittelbar in der kurzen Zeit. Gerade bei offiziellen Immobilienbewertungen sind immer Architekten oder Bauingenieure am Werk
 - und dort wird das basiswissen in 4-5 Jahren vermittelt. Entsprechend kann man jeden Immobilienmakler innerhalb 10 Minuten zerlegen, wenn man vom Fach ist und lustig ist. Schlussendlich muss man bedenken, dass es im Prinzip keinerlei Leistungsbeschreibung, enstprechend keinerlei Anrecht auf eine Leistung und schon gar nicht eine Versicherung für die Arbeit eines Maklers/Vermittlers gibt.
 

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.401
99
BSL
Leider fehlt weiterhin ein Anreiz auf Verkäuferseite, zumindest bei einfachen Geschichten auf den Makler zu verzichten. Warum auch, bezahlen muss es ja der Käufer.

Ich hatte letztes Jahr glücklicherweise eine Immobilie mit einem "zu verkaufen"-Schild davor gesehen, auf dem die Nummer des Verkäufers stand. Direkter Kontakt mit dem Verkäufer, Makler wurde nicht in Anspruch genommen und es hat trotzdem reibungslos geklappt.
 

Chaosmax

Erfahrenes Mitglied
22.04.2009
2.256
104
Leider fehlt weiterhin ein Anreiz auf Verkäuferseite, zumindest bei einfachen Geschichten auf den Makler zu verzichten. Warum auch, bezahlen muss es ja der Käufer.

Stimmt so eigentlich nicht, denn das was der Makler bekommt, könnte ja auch an den Verkäufer gehen (Höherer Preis). Habe dieses Jahr unser Haus selber verkauft. Deutlich mehr bekommen, als was mir "seriöse" Makler in Aussicht gestellt haben. Da geht aber natürlich nicht mit jeder Immobilie.
 
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DonChristo

Reguläres Mitglied
20.09.2013
38
0
Trotzdem ist nach meiner bescheidenen Meinung solch ein Geschäftsgebahren ein Ding der Unmöglichkeit und schädigt sogar den Verkäufer.
Nur am Rande, es sind ~3600,-- Euro Provision bei einem Kaufpreis von 20.000 Euro, dafür kann man schon mal 50 Seiten einscannen.

selbst wenn einscannen, OCR und Versand der E-Mail 6 Minuten in Anspruch nehmen (was hoch angesetzt ist) um man lediglich von einer Kaufwahrscheinlichkeit von 1/1000 ausgeht, würde man einen Erwartungswert des Stundenlohns von 36€ (brutto) erzielen - für mich wäre das attraktiv genug, um mich an den Scanner zu setzen ;-)

btw: für einige m2 Bauland wäre der Preis in der richtigen Lage (ostdeutsches Nirvana) durchaus realistisch

statistic_id29491_bauland---preis-nach-bundesland-2014.png
 
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Detlev

Erfahrenes Mitglied
08.01.2011
5.032
5
Landkreis ED
Früher nannte man Immobilienmakler Pferdeverkäufer. In der Evolution haben sich aus diesen Pferdehändlern zwei Nachfolgespezies entwickelt.

1. Gebrauchtwagenhändler
2. Immobilienmakler.

In meinen Augen genießen alle drei Berufsgruppen in etwa das Ansehen einer Amöbe.

Veredelt werden diese Berufsgruppen dann noch durch Headhunter. *würg*

Das ist die typische "Ober-Kasten-Einstellung" derer, die selber noch nicht versucht haben ehrlich in besagten "Berufen" zu Geld zu verdienen.

Gar so einfach ist das nicht, wenn man die Geschäfte ehrlich betreibt.
Nur so am Rande: Ich habe Beides als Nebenerwerb betrieben.
Die Maklerei war bald vorbei für mich. Da bekommt man als "ehrlicher Solotänzer" kein Fuß auf den Boden. Immonilienhandel ist da eher was, wenn man schnell genug sein kann.
Den Gebrauchtwagenhandel habe ich nebenbei immerhin 6 Jahre durchgezogen. U.a. deshalb, weil es mir Spaß gemacht hat. Und ganz ab und zu rufen mich heute noch ehemalige Kunden an, ob ich nicht bestimmte Autos besorgen könnte/wüßte....
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.237
545
MUC/EDMM
Früher nannte man Immobilienmakler Pferdeverkäufer. In der Evolution haben sich aus diesen Pferdehändlern zwei Nachfolgespezies entwickelt.

1. Gebrauchtwagenhändler
2. Immobilienmakler.

In meinen Augen genießen alle drei Berufsgruppen in etwa das Ansehen einer Amöbe.

Veredelt werden diese Berufsgruppen dann noch durch Headhunter. *würg*


... und trotzdem verdienen diese Leute unverschämt gut.
Da stellt sich mir die Frage, warum wir Menschen bereit sind, deren geforderte (Wucher-)Preise zu bezahlen?