Emirates verklagt Passagiere auf Prozesskostenerstattung

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zolagola

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
2.027
196
FRA
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Emirates sues passengers after flying them to wrong destination | Altmedia

It was no surprise to the pair that when their plane landed in Dubai to refuel, their following flight to New York was cancelled. As per standard industry practice, Emirates gave them a coupon to stay in a hotel for three nights until the next available flight to New York. But in the middle of that night, they received a knock on the door. It was an Emirates staff member who told them the carrier, which in 2012 raked in US $575 million of profit, was no longer prepared to pay for their short stay in Dubai. Instead they were told they would have to fly to an alternative destination that morning.

Their options were San Francisco, Washington DC and Dallas, all of which being more than 2400 kilometres away from the destination printed on their tickets. With Washington airport likely to be also closed, and Dallas being the next closest destination to New York, the pair opted to fly there. They then drove for five days in budget rental cars to New York, where they were moving to work.

It was the cost of car hire and accommodation during their journey from Dallas to New York that they sought from Emirates. After attempts from Mr Matic and Mr Atkins to settle outside of court, in which they were prepared to settle for as little as $1000 reimbursement, they took Emirates to the ACT Civil and Administrative Tribunal (ACAT) and won. Last May, ACAT ordered that Emirates pay the passengers $1891.68.

But not only did Emirates refuse to adhere to the judgement, they sued Mr Matic, Mr Atkins and ACAT in the Federal court later that month. Emirates demanded that ACAT revoke its decision and claimed $11,000 in legal costs from the passengers.

EK argumentiert dass eine Klage gemäss Montrealer Übereinkommen nur in den UAE zulässig gewesen wäre und verlangt daher die australischen Prozesskosten von den Passagieren. Das mag formal richtig sein, aber warum hat man das Kind erst in den Brunnen fallen lassen und nicht vorher eine Lösung mit den Passagieren gefunden? :eek:
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.058
7.119
Emirates sues passengers after flying them to wrong destination | Altmedia



EK argumentiert dass eine Klage gemäss Montrealer Übereinkommen nur in den UAE zulässig gewesen wäre und verlangt daher die australischen Prozesskosten von den Passagieren. Das mag formal richtig sein, aber warum hat man das Kind erst in den Brunnen fallen lassen und nicht vorher eine Lösung mit den Passagieren gefunden? :eek:

Die beste Airline der Welt macht keine Fehler.
 

Jorge123

Erfahrenes Mitglied
25.10.2010
3.860
0
Dubai ist mittlerweile ein sehr korruptes Land. Kein Mitspracherecht für Leute außerhalb des al Maktoum Clans. Leute werden schlecht behandelt, extrem viele Leute sterben bei Bauarbeiten, aber alles wird schön verwischt.
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
3.975
1.039
DUS, HAJ, PAD
"It is simply good business sense, and secondly, perhaps, a bit of a moral obligation to ensure that the customer is reasonably happy."

Das ist natürlich Wunschdenken und extrem blauäugig und trifft auch auf die meisten anderen Airlines und Firmen leider nicht zu.
Ich frage mich auch warum sich das ACT Civil and Administrative Tribunal (ACAT) für zuständig fühlt, die sollten das Montrealer Abkommen doch auch kennen?

Auf jeden Fall eine interessante Geschichte und viel Erfolg für die beiden Betroffenen.
 
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singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.401
100
BSL
Wenn man nach New York gebucht ist, würde ich keine Beförderung nach Dallas, SFO oder Washington akzeptieren.
Und auch gar nicht erst 3 Tage später als gebucht.

Das sehe ich genauso. Allerdings muss man bewerten, wie nachdrücklich/erfolgreich man diesen Standpunkt vertreten kann, wenn man in Dubai hockt und nicht 5 Routings zur Auswahl hat, welche man schnell alternativ buchen kann.
 
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janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
3.975
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DUS, HAJ, PAD
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singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.401
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BSL

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.141
3.056
Z´Sdugärd
Was interesiert mich eine Firma oder Rechte aus Dubai? Das ist genauso wie Strafzettel aus den USA. Aufs Klo hängen und niemehr mit denen dahin fliegen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Mein erster Gedanke: Ich mag europäische Fluglinien, trotz aller Probleme. Und Europa. Trotz aller Probleme.

Das sind so die Dinge, die passieren, wenn Rechtsabteilungen Amok laufen (und der Vorstand sie laesst!) und nur noch formaljuristisch Paragraphen deklinieren, statt im Unternehmensinteresse zu denken. Kann einem aber auch in Europa passieren.
 

TGIF

Erfahrenes Mitglied
12.09.2014
746
0
HAM
Das sind so die Dinge, die passieren, wenn Rechtsabteilungen Amok laufen (und der Vorstand sie laesst!) und nur noch formaljuristisch Paragraphen deklinieren, statt im Unternehmensinteresse zu denken. Kann einem aber auch in Europa passieren.

Glücklicherweise hat die EU da ja einiges für die Passagiere getan.
Bin in so Belangen froh, dass es die EU gibt, sonst wären die Gesetze in Deutschland in vielen Bereichen deutlich weniger kundenfreundlich.
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
6.190
4.715
HAM
Man sollte bedenken, diese Show kann EK auch mit deutschen bzw. europäischen Passagieren abziehen. Das Verhalten von EK ist geradezu unglaublich...:confused:

Nein kann EK nicht. Es handelte sich bei dem ACAT nicht um ein Gericht, sondern um eine Verbraucherschutzbehörde. Als Deutscher Staatsangehöriger kannst Du selbstverständlich auch in DE Klage gegen Emirates erheben.

Darüberhinaus würde EK keine Landerechte in DE erhalten, wenn sie sich nicht an nationales Recht halten würden.
 

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
Was interesiert mich eine Firma oder Rechte aus Dubai? Das ist genauso wie Strafzettel aus den USA. Aufs Klo hängen und niemehr mit denen dahin fliegen.

Wenn du nie mehr in die USA (oder anderswo) fliegen willst bitte, das ist deine Entscheidung.

Generell scheinst du aber verkannt zu haben worum es hier geht: Die beiden Australier haben in Australien eine Beschwerde eingereicht. Dieses 'Tribunal' (kein Gericht!) hat den beiden Schadenersatz zugesprochen.

Emirates klagt jetzt gegen die Angelegenheit vor einem Bundesgericht (vermutlich weil sie auch das Tribunal selber mit in die Klage einbezogen haben, die Regierung kann man schlecht vor einem Amtsgericht verklagen). Die Begruendung lautet, dass Tribunal hat keine Handlungsbefugnis da die Fluggesellschaft gemaess Montrealer Uebereinkunft nur am Geschaeftssitz des Carriers verklagt werden kann. Nun sollen die Kunden fuer die Anwaltskosten des urspruenglichen Verfahrens aufkommen.

Ich erwarte, dass diese Klage ganz oder in Teilen abgewiesen wird. Aus vielerlei Grunden.

Zum einen ist da die Ordnung bzgl Vetretungen

7. Representation of Parties

7.1
A party can start and conduct a procee
ding in the tribunal in person or
by a representative who is –

7.1.1
a lawyer admitted to practise; or

7.1.2
if the party is a corporation – an officer or employee who files an affidavit verifying that they are authorised to represent the corporation. The affidavit should be in the approved form; or

7.1.3
a person who is authorised to represent the party by a Power of Attorney made under the Powers of Attorney Act 2006. A sample power is provided by the tribunal.

Demnach steht es den Parteien inkl Firmen frei ob sie einen Anwalt beauftragen oder vertretungsberechtigten Repreaesentanten. Dies kann ein einfacher Angestellter sein der die Fakten darlegt. Die Beauftragung eines Anwalts ist freiwillig, demnach hat Emirates hier die hohen Kosten selbst verursacht obwohl dies nicht noetig gewesen waere um den Fall sachlich vorzubringen. Es ist keine Gerichtsverhandlung. Der Aufwand den EK betrieben hat war unverhaeltnismaessig und kann nicht dem Klaeger angelastet werden da dieses Tribunal eine vereinfachte Strasse zum Verbraucherschutz ist und explizit kein Klageweg.

Dann waere da noch ein weiteres Problem.

Emirates hat diesen Fall verloren. Der korrekte Weg waere dann eine Berufung (Appeal) einzuleiten siehe hier. Es ist nicht aufgefuehrt, dass Emirates diesen Schritt ueberhaupt gegangen ist. Wenn nicht koennte dies ein weiterer Grund sein die Klage abzuweisen.

Dazu kommt, dass es hier um den Befoerderungsvertrag geht. Genauer gesagt Vertragsbruch wegen Nichterfuellung (EK hat die beiden nicht nach JFK geflogen) [Breach of Contract]. Es gibt durchaus viele Justizbezirke die sich hier trotz Montrealer Uebereinkunft zustaendig sehen. In den USA z.B. ist das ueberhaupt kein Problem. Man muss dort nur mit dem Airline Deregulation Act vorsichtig sein, wenn es sich aber um Vertragsbruch handelt ist das sauber, jedes Bezirksgericht weist den Einspruch der Airline sofort ab wenn sauber argumentiert wird.

Bin mal gespannt ob die Australier das auch so sehen.

Wenn die beiden doch verknackt werden sollten dann ist das zuhause etwas problematisch mit dem nicht bezahlen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

LarsHH

Aktives Mitglied
16.04.2014
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Man sollte bedenken, diese Show kann EK auch mit deutschen bzw. europäischen Passagieren abziehen. Das Verhalten von EK ist geradezu unglaublich...:confused:

In Europa ist die Sache aber sicher nicht so kritisch aufgrund der Entfernung.
In Dubai habe ich so eine ähnliche Unterhaltung aufgrund eines verpassten Anschlussfluges schon einmal mitbekommen.
Die haben denen wirklich x Optionen angeboten und das Verhalten fand ich schon sehr ok.

Die ganze Sache geht ja um einen Hurrican. Da sind ja x Leute fast/halb/komplett gestranded und es waren sehr viele Menschen betroffen.
Ich würde vermuten die beiden Personen haben auch noch etwas anders gemacht als die anderen Passagiere.
Andernfalls (Kein Hotel und oder Mietwagen/Zug/Flug/Fahrrad) hätten wir damals im Jahre 2012 sehr viele Artikel in den Zeitungen gehabt.
 
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