Mineralischer Weißwein - Welcher?

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mpm

Erfahrenes Mitglied
02.07.2011
1.354
291
Reihe 42a
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Liebe Mitreisende,

Folgende Ausgangssituation: Ich habe als Nicht-Weinkenner ein Probierpaket Riesling-Wein gekauft. Darin unter anderem "Faubel - Riesling vom gelben Buntsandstein". Bei diesem Wein fand ich einen mineralischen Geschmack, ich glaube man sagt "im Abgang". Herb, steinig, mineralisch. Ich mag diesen Geschmack sehr, hätte mir aber mehr davon gewünscht. Also weniger dieses Fruchtige, Saure, Frische dafür gern herber und mineralischer. Ich würde das so beschreiben: Ich schmeckte 80% Frucht/Säure/Frische und 20% Mineralität. Am liebsten hätte ich es gern gernau andersherum also 20/80.

Ich war in mehreren Weinhandlungen und Feinschmecker-Abteilungen und habe meinen Wunsch vorgetragen. Leider waren alle Empfehlungen bisher nicht das was ich suchte. Die Weine waren schon, sagen wir lecker, aber ich schmeckte nichts Mineralisches. (u.a.: Dr Loosen Blauschiefer, Drosty-Hof Sauvignon Blanc - den ich interessant aber eher herbfruchtig fand, Molitor Riesling Trocken, Steitz Riesling Vulkangestein, Leitz 4 Friends, Stellar Organics Semillon Sauvignon blanc Reserva etc.)

Bisher habe ich auf alles hier im Forum eine clevere Antwort gefunden. Deswegen meine Fragen an Euch:

1) Welche Rebsorte würdet Ihr meinen Wünschen entsprechend grundsätzlich empfehlen? Es muss nicht unbedingt Riesling sein.
2) Hättet Ihr einen genauen Wein, den Ihr hier passend empfehlt?
3) Ich würde gern irgendwas unter 15 Euro pro Flasche bezahlen und suche eher nach einem Alltagswein, der doch diesem Geschmack entspricht. Geht das überhaupt? (Wenn nicht, prügelt bitte nicht gleich auf mich ein. Danke.)

Tausend Dank!
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.126
3.027
Z´Sdugärd
Ich hab zwar ausser vom Lambrusco keine Ahnung vom Wein, ABER meine Schwester hatte mal in solch einer Bude gearbeitet. Die hatten öfters Weinproben wo man sich kreuz und quer durch das Sortiment probieren kann. Vielleicht findest bei solchen Veranstaltungen das passende Getränk deiner Wahl? Einfach einen grösseren raussuchen und ab mit.
 
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Transglobal

Neues Mitglied
08.04.2017
5
0
Liebe Mitreisende,

Folgende Ausgangssituation: Ich habe als Nicht-Weinkenner ein Probierpaket Riesling-Wein gekauft. Darin unter anderem "Faubel - Riesling vom gelben Buntsandstein". Bei diesem Wein fand ich einen mineralischen Geschmack, ich glaube man sagt "im Abgang". Herb, steinig, mineralisch. Ich mag diesen Geschmack sehr, hätte mir aber mehr davon gewünscht. Also weniger dieses Fruchtige, Saure, Frische dafür gern herber und mineralischer. Ich würde das so beschreiben: Ich schmeckte 80% Frucht/Säure/Frische und 20% Mineralität. Am liebsten hätte ich es gern gernau andersherum also 20/80.

Ich war in mehreren Weinhandlungen und Feinschmecker-Abteilungen und habe meinen Wunsch vorgetragen. Leider waren alle Empfehlungen bisher nicht das was ich suchte. Die Weine waren schon, sagen wir lecker, aber ich schmeckte nichts Mineralisches. (u.a.: Dr Loosen Blauschiefer, Drosty-Hof Sauvignon Blanc - den ich interessant aber eher herbfruchtig fand, Molitor Riesling Trocken, Steitz Riesling Vulkangestein, Leitz 4 Friends, Stellar Organics Semillon Sauvignon blanc Reserva etc.)

Bisher habe ich auf alles hier im Forum eine clevere Antwort gefunden. Deswegen meine Fragen an Euch:

1) Welche Rebsorte würdet Ihr meinen Wünschen entsprechend grundsätzlich empfehlen? Es muss nicht unbedingt Riesling sein.
2) Hättet Ihr einen genauen Wein, den Ihr hier passend empfehlt?
3) Ich würde gern irgendwas unter 15 Euro pro Flasche bezahlen und suche eher nach einem Alltagswein, der doch diesem Geschmack entspricht. Geht das überhaupt? (Wenn nicht, prügelt bitte nicht gleich auf mich ein. Danke.)

Tausend Dank!
Grundsätzlich würde ich nach weinregionen suchen die den richtigen Untergrund haben. Urgestein bzw. Durchlässige Böden machen den mineralischen Geschmack. Falls Sie Zugang zu österreichischen Weinen habe empfehle ich Ihnen Weine aus der Wachau oder kremsthal. Was die Sorten betrifft ist sicher Riesling zu empfehlen, Grüner Veltliner kann aber auch sehr mineralisch ausgebaut werden. Wie gesagt, ich würde recherchieren wo es Böden gibt die diesen Geschmack fördern.
 
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hiob

Erfahrenes Mitglied
22.08.2011
1.224
751
Nimm 'nen TetraPak "Weißen" von Aldi und schmeiß 'ne Magnesium-Tablette rein!
 
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Sandman78

Erfahrenes Mitglied
20.03.2012
598
6
Also wenn es mineralisch und richtig gut sein soll, dann führt eigentlich kein Weg an Dönnhoff vorbei!
Da wäre als Gutswein der Tonschiefer Riesling trocken, oder die gesamten Lagenweine zu empfehlen!
Ich liebe diese Weine! Letzte Woche erst wieder eine Hermannshöhle GG 2012 im Glas gehabt :)
 
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Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Hier gibt es ja schon einige gute Tips, die ich so auch unterschreiben würde.

Generell ist die Rebsorte Riesling zu empfehlen, ein 80:20 Verhältnis wirst du bei "mineralischen" Weinen eher nicht hinbekommen. Insgesamt könntest du folgende Aspekte einbeziehen:

1) Rebsorte: Riesling
2) Jahrgang: aktuelle Jahrgänge, sonst bekommst du Reife/Firne rein
3) Boden: Herkunft sollte vom Schiefer, Sandstein oder Muschelkalk sein - keine Lös, Sand, Lehmböden.
4) Region: auf Basis der Böden eignet sich Mosel/Saar/Ruwer (Schiefer), Nahe (roter/bunter Sandstein). Natürlich finden sich auch entsprechende Böden in Pfalz, Rheinhessen, Rheingau.
5) Weintyp: "Alte Reben" bezeichnet unreguliert meist Riesling-Weine aus Weinbergen, welche älter als 25+ Jahre sind. Dies hat den Vorteil, dass die Wurzeln bereits sehr tief sind und dort eben salopp gesagt "das mineralische" herholen. 50+ Jahre alte Weingärten an der Mosel... da ziehts dir die Schuhe aus und sollte schmecken! :)

Extratipp: Wenns mal was andres außer Riesling sein soll: Silvaner aus Franken - das wäre die "mineralische" Sorte Nummer 2.

Weingüter Tips:

Nahe:
Schäfer-Fröhlich, Diel, Dönnhoff, Schönleber, Kruger-Rumpf, JB Schäfer

Mosel Saar Ruwer
Clemens Busch (!), Zilliken, Matthias Knebel (!!), Grünhaus, Haag, Lauer, Haart, Hövel, Heyan-Löwenstein, Volxem

Franken
Bickel-Stumpf, Horst Sauer, Luckert...

Ich würde mir da über Vicampo und Co einfach mal solide Bastel-Pakete schnüren und durchprobieren. :D
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
Also wenn es mineralisch und richtig gut sein soll, dann führt eigentlich kein Weg an Dönnhoff vorbei!
Da wäre als Gutswein der Tonschiefer Riesling trocken, oder die gesamten Lagenweine zu empfehlen!
Ich liebe diese Weine! Letzte Woche erst wieder eine Hermannshöhle GG 2012 im Glas gehabt :)

Wohne dort umme Ecke. Man bekommt die Dönnhof-Qualität auch deutlich günstiger, bspw. vom Weingut Stein in Oberhausen oder Dotzauer in Oberstreit, in letzter Zeit sagen mir auch die Wollschied-Weine vom Steigerhof in Altenbamberg sehr zu (Riesling, Grauburgunder und Blanc de Noir). Diese Weine wachsen alle auf mineralischen Böden, wobei das kleine Weinbaugebiet Nahe da wohl in Deutschland die größte Diversität hinsichtlich der Böden aufweist (Schiefer, Porphyt und was weiß ich noch alles). Bin unterwegs aber werde mal den (pensionierten) Händler meines Vertrauens fragen, der alle Produzenten an der Nahe kennt und mir jedes Jahr den 100 pro meinem Geschmack entsprechenden Riesling oder Grauburgunder empfahl. Wobei ich eine gewisse Säure schätze.
 

mpm

Erfahrenes Mitglied
02.07.2011
1.354
291
Reihe 42a
Danke Euch für die vielen Tipps. Dann habe ich diesen Sommer ja was vor: Mich durch ein großes "Bastel-Paket" nach Euren Empfehlungen arbeiten. Eigentlich müssten ja locker 4 oder 5 Tipps hier meine Wünsche treffen. Wieder was gelernt. Danke. Ich werde dann mal Feedback geben.
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.804
1.043
KUL (bye bye HAM)
Vroinde,

aufgrund mangelnden Respektes vor dem Produkt und entsprechender Flugunwilligkeit, macht Familie Cirrus dieses Jahr Urlaub an der Weinstraße bzw. Großraum Speyer. Wie auch der TO mag ich gerne Weissweine die zwischen den Zähnen knirschen. Gibt es Weingüter die die Fachleute in der Gegend empfehlen zu besuchen?
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.842
10.961
Ich hatte mal einen Riesling von Weegmueller (Neustadt) namens "Der Mineralische". War ueberhaupt nicht mein Fall, und deswegen habe ich in die Richtung nicht weiter recherchiert. Wobei, dieser Marketing-Blabla-Name hat ja immerhin dazu gefuehrt, dass ich ihn mir gemerkt habe und nun beim Stichwort "mineralischer Wein" bei Wegmueller gucke, insofern haben sie es ja richtig gemacht.

Auf Wegmuellers Website heisst es "Weinberge in den Lagen Bürgergarten, Mandelring und Herzog gedeihen auf Buntsandsteinverwitterungsböden. Einzig die Lage Herrenletten ist in einmaliger Weise von einem Boden aus tiefgründigem Lehm mit Kalksteingemisch geprägt." Waere also bestimmt mal einen Besuch wert.
 
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Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.842
10.961
Gern geschehen.

Mein Haus- und Hofweingut fuer Alltagsweine in solider Qualitaet mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhaeltnis ist dort Kriegshaeuser, da lade ich ab und zu einen Kofferraum voll. Ist allerdings Off Topic, da nicht mineralisch.