Rechtschutzversicherung aber welche?

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Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
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Hallo

Bin gerade am wechseln meiner Rechtsschutzversicherung.
Aktuell habe ich bei der Merkur Versicherung eine Rechtsschutzversicherung jedoch möchte ich zu einem auf Rechtsschutzversicherungen spezialisiertes Unternehmen wechseln.

Im Moment habe ich nur ARAG und DAS im Blickfeld jedoch scheinen da keine großen Unterschiede.

Mein Wohnsitzland ist Österreich.

Hat schon jemand Erfahrungen mit einer der beiden gemacht ?
Mein Einsatzgebiet: Vermietung, inkl Arbeitnehemer, Privat ggf mit KFZ.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.795
3.316
Schön das das Thema mal jemand aufgreift. Hier in Vorum wird ja auch immer wieder davon gesprochen dass man - wenn denn eine Rechtsschutzversicherung besteht - man im Falle eines Problems einen Anwalt einschalten könne.

Ich persönlich halte eine Rechtschutzversicherung für so ziemlich das überflüssigste was es an Versicherungen gibt. Denn die meisten dieser Versicherungen haben zum einen einen Selbstbehalt, der in etwa der Höhe entspricht, die man auch für ein Beratungsgespräch beim Anwalt zahlen würde, und zum anderen treten diese Versicherung in der Regel auch nur dann in Vorleistung, wenn der Fall Aussicht auf Erfolg hat. In diesem Fall kann man das Risiko aber auch gut selbst tragen, denn wenn man Erfolg hat werden die Kosten wie von der Gegenseite übernommen.

Will sagen, man kann sehr wohl anwaltliche Vertretung und Beratung bekommen auch wenn man nicht rechtsschutzversichert ist. Oder, um es noch deutlicher zu machen, vor dem Gesetz sind alle gleich, rechtsschutzversichert oder nicht.

Bevor ich Kosten für eine Rechtschutzversicherung bezahle, würde ich eher prüfen ob ich eine vernünftige Berufsunfähigkeitsverdicherunh, und noch wichtiger in eine vernünftige Privathaftpflicht habe.

Zwei Pfennige und so...
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Und ich bin genau der entgegengesetzten Meinung! Ich halte die RSV für eine der wichtigsten und eine der wenigen wirklich notwendigen Versicherungen. Aus folgenden Gründen:

1) Der Selbstbehalt ist sehr niedrig, und er ist nichts im Vergleich zu den Kosten, die ggf. bei einem hohen Streitwert - spätestens über mehrere Instanzen, aber nicht erst dann - entstehen können.

2) Die Hürden für "Aussicht auf Erfolg" sind relativ niedrig. Diese Klausel soll lediglich dazu dienen, daß nicht jeder Spinner und Querulant dutzendweise unsinnige Klagen vom Zaun bricht. Und das ist m.E. sehr sinnvoll.

3) Ein beliebter Spruch unter Juristen lautet "vor Gericht und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand". Will sagen: Selbst vermeintlich absolut sichere Klagen können verloren gehen.

4) Sehr viele Klagen enden mit einem Vergleich, dann werden auch die Kosten im Verhältnis des Obsiegens geteilt.

5) Was viele nicht wissen: Im Arbeitsrecht trägt jeder seine eigenen Kosten, d.h., selbst wenn man gewinnt, trägt man seine Kosten trotzdem selbst.

6) nur meine persönliche Meinung.
 

dreschen

Gründungsmitglied und Senior Chefredakteur VFT
Teammitglied
07.03.2009
5.807
885
45
Ruhrgebiet
Schön das das Thema mal jemand aufgreift. Hier in Vorum wird ja auch immer wieder davon gesprochen dass man - wenn denn eine Rechtsschutzversicherung besteht - man im Falle eines Problems einen Anwalt einschalten könne.

Ich persönlich halte eine Rechtschutzversicherung für so ziemlich das überflüssigste was es an Versicherungen gibt. Denn die meisten dieser Versicherungen haben zum einen einen Selbstbehalt, der in etwa der Höhe entspricht, die man auch für ein Beratungsgespräch beim Anwalt zahlen würde, und zum anderen treten diese Versicherung in der Regel auch nur dann in Vorleistung, wenn der Fall Aussicht auf Erfolg hat. In diesem Fall kann man das Risiko aber auch gut selbst tragen, denn wenn man Erfolg hat werden die Kosten wie von der Gegenseite übernommen.

Will sagen, man kann sehr wohl anwaltliche Vertretung und Beratung bekommen auch wenn man nicht rechtsschutzversichert ist. Oder, um es noch deutlicher zu machen, vor dem Gesetz sind alle gleich, rechtsschutzversichert oder nicht.

Bevor ich Kosten für eine Rechtschutzversicherung bezahle, würde ich eher prüfen ob ich eine vernünftige Berufsunfähigkeitsverdicherunh, und noch wichtiger in eine vernünftige Privathaftpflicht habe.

Zwei Pfennige und so...

Der Post zeugt von wenig Kenntnis einer RS ;) Die Beratungsgespräche sind meist (in guten Versicherungen) außerhalb der SB ;)

Hier eine der besten RS für Vielflieger, 9,90€ im Jahr und alle Reisen sind abgedeckt:

http://www.reiseversicherung.de/de/...ngen/reiserechtsschutzversicherung.html#tab=3
 
Zuletzt bearbeitet:

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.748
5.448
In diesem Fall kann man das Risiko aber auch gut selbst tragen, denn wenn man Erfolg hat werden die Kosten wie von der Gegenseite übernommen.

Das stimmt so nicht. Wenn der Gegner nicht solvent ist, muss man trotzdem die eigenen Anwaltskosten tragen. Hier ist zu unterscheiden zwischen dem Vergütungsanspruch des Anwalts gegenüber dem Mandanten aus dem Anwaltsvertrag und dem Kostenerstattungsanspruch gegenüber dem unterlegenen Gegner.
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.796
355
Wir haben berufsmässig auch eine RSV , die auch den privaten Teil abdeckt. ich halte sie in unserem Fall für sinnvoll, aber natürlich ist eine PKV/GKV, eine BU, und eine Haftpflicht sinnvoller. Keine Frage. Aber es geht ja nicht um entweder oder.
Ein wichtiger Aspekt - im deutschen RSV Bereich- ist der Verzicht des Versicherers auf Kündigung nach 1 besser 2 Schadensfällen pro Jahr . Der Grosstteil der Versicherer hat das NICHT.
Versicherer haben in der Vergangenheit diese Klausel nach einem Schadensfall genutzt um ihren Bestand zu "optimieren". Problem ist dabei, dass es sehr schwierig ist, einen Neuvertrag zu bekommen, wenn man im alten GEKÜNDIGT wurde.
Weitere Aspekte hat Goldeneye schon relatim umfassend genannt. Es sei aber auch erwähnt, dass man privat durchaus auch gut ohne die RSV leben kann, wenn man nicht sehr streitsüchtig ist und oder falsche vorstellungen von Dingen hat.
 

fred8a

Erfahrenes Mitglied
30.03.2010
1.152
7
STR
Hat schon jemand Erfahrungen mit einer der beiden gemacht ?
Mein Einsatzgebiet: Vermietung, inkl Arbeitnehemer, Privat ggf mit KFZ.

Bin ich blind oder kapiere ich den Zusammenhang nicht. Farscape hat doch eine klare Frage gestellt und bei 5 Antworten wird zum Teil über den Sinn oder Unsinn einer RSV geschrieben.

Wir können also davon ausgehen das niemand eine Ahnung zu der konkreten Frage hat.

Für den Österreichischen Raum kann ich Dir nun leider keine explizite Empfehlung geben, allerdings könnte es sich lohnen einmal die WGV Stuttgart. Dort gibt es ohne Probleme die oben erwähnte telefonische Beratung.

Schau Dir die Onlinetarife einmal an allerdings habe ich keinen aktuellen Vergleich.
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
3
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XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.584
1.287
Hier muss ich widersprechen. Tagestrips in Deutschland ohne Übernachtung sind nicht versichert. Morgens FMO-MUC und Abends zurück sind nicht mitversichert.

immerhin um einiges günstiger als die ADAC (Verkehrs-Rechtschutz ca. 65€/Jahr), die ja auch Fragen in Zusammenhang mit Reisen inkludiert
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Vielen Dank für eure Antworten.

Für jene die eher gegen eine RSV sind:
Im Prinzip beruhigt es eine RSV zu haben und im Fall des Falles nicht x tausende Euro vorstrecken zu müssen, vielleicht habe ich dann zur Klagseinreichung kein Geld um alles bezahlen zu können, da wäre eine RSV zur Beruhigung.

Für die pro RSV Fraktion:
Mir ist wichtig Mietnomaden rauszuklagen ohne über Kosten nachdenken zu müssen.
Als Zugbegleiter trage ich per Gesetz (Eisenbahngesetz) die volle Verantwortung. Zitat: Eisenbahnaufsichtsorgane sind für die Sicherheit ..... sowie am Bahnhofsvorplatz (!) Verantwortlich.
Also ein emormer Verantwortungsbereich.
Für überfüllte Züge oder wenn Klimaanlagen ausfallen trage ich die volle Verantwortung, der Arbeitgeber putzt sich ab und verweist auf das Eisenbahngesetz wo der Zugchef sowie Eisenbahnaufsichtsorgane haften.
Zusätzlich fische ich die Schwarzfahrer heraus und diese wollen mir gerne durch falsche Behauptungen eines reinwürgen.
Habe ich bereits erlebt.

Ich könnte jetzt bei der Beamtenversicherung eine Arbeitnehmer RSV abschließen.
Eine Reiseversicherung anschließen.
Und der Vermietervereinigung beitreten.

Aber ich habe ungern überall verschiedene Baustellen sondern gerne ein Komplettpaket, obwohl ich bei der Merkur Versicherung eine habe möchte ich wechseln, da ja das Klagen des eigenen Versicherunggebers ausgeschlossen ist und ich dort ziemlich viele Versicherungen habe:
Privatklasse
Unfall/Invaliden
Haushalt inkl Haftpflicht
So kann ich die Merkur klagen wenn sie eine Leistung verweigern sollten.

Ich freue mich sehr auf euren sachlichen Input
 

DrThax

Administrator & Moderator
Teammitglied
10.02.2010
11.709
10
EDLE 07
Als Zugbegleiter trage ich per Gesetz (Eisenbahngesetz) die volle Verantwortung. Zitat: Eisenbahnaufsichtsorgane sind für die Sicherheit ..... sowie am Bahnhofsvorplatz (!) Verantwortlich.
Also ein emormer Verantwortungsbereich.
Für überfüllte Züge oder wenn Klimaanlagen ausfallen trage ich die volle Verantwortung, der Arbeitgeber putzt sich ab und verweist auf das Eisenbahngesetz wo der Zugchef sowie Eisenbahnaufsichtsorgane haften.
Zusätzlich fische ich die Schwarzfahrer heraus und diese wollen mir gerne durch falsche Behauptungen eines reinwürgen.
Habe ich bereits erlebt.
Wird sowas nicht üblicherweise durch eine Berufshaftpflicht abgedeckt?
Diese wird normalerweise für etwaige Vorfälle, die während der Ausübung der Arbeit auftreten, von jedem guten Arbeitgeber abgeschlossen (inkl. Übernahme der Kosten).
So kenne ich das jedenfalls von allen mir bekannten Arbeitgebern in D (schon aus Selbstschutz vor solchen Ereignissen).
Vielleicht ist das in A natürlich anders.

Allerdings verstehe ich bei dem Thema insgesamt den Zusammenhang zu einer Rechtsschutzversicherung nicht.
Aber: IANAV*




*I am not a Versicherungsdödel
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Wird sowas nicht üblicherweise durch eine Berufshaftpflicht abgedeckt?
Diese wird normalerweise für etwaige Vorfälle, die während der Ausübung der Arbeit auftreten, von jedem guten Arbeitgeber abgeschlossen (inkl. Übernahme der Kosten).
So kenne ich das jedenfalls von allen mir bekannten Arbeitgebern in D (schon aus Selbstschutz vor solchen Ereignissen).
Vielleicht ist das in A natürlich anders.

Allerdings verstehe ich bei dem Thema insgesamt den Zusammenhang zu einer Rechtsschutzversicherung nicht.
Aber: IANAV*




*I am not a Versicherungsdödel

Nein, die ÖBB hat sich nur selbst abgesichert.
2010 zeigte mich ein Schwarzfahrer an und behauptete ich habe ihn aufgrund seiner Abstammung Diskriminiert und beschimpft mit den Worten: Ihr scheiß Ausländer wollt doch nur alle Schwarzfahren.
Ich wurde zu einer Verwaltungsstrafe in Höhe von 76€ durch die Bezirkshauptmannschaft verdonnert.
Im Zuge des Einspruches ging das ganze vor den unabhängigen Verwaltungssenat und es kam zu einer Anhörung.
Letztlich hatte ich Glück dass er nicht sonderlich hell im Kopf war, die Polizisten damals vor Ort konnten seine Behauptung nicht untermauern und dann meinte der Typ ich habe das zu ihm gesagt als er noch eine gültige Fahrkarte hatte und er wollte doch nur eine Anschlußfahrkarte kaufen, mit dem 500€ Schein.

Da war wohl offensichtlich dass ich keinen Grund habe Personen zu beschimpfen die
1. Sich noch in der Gültigkeit ihrer Fahrkarte befinden
2. Zahlungswillig sind eine Anschlußfahrkarte zu kaufen und mich darauf auch noch proaktiv ansprechen.

Vom Datum des Vorfalls bis zur Klärung vergingen 12 Monate.
Solange mich mit so nem scheiß ohne RSV befassen zu müssen brauche ich nicht nochmal. Dazu ist sind mir meine Gedanken zu schade.
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.237
545
MUC/EDMM
Frag mal bei der HDI nach. Ist ein großer Industrie-Haftpflichtversicherer, der auch Private versichert.

HDI Versicherung AG
Edelsinnstraße 7-11
1120 Wien
Telefon: +43 50 905 -0
Telefax: +43 50 905 502 602
E-Mail: office@hdi.at
Internet: www.hdi.at
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.804
Hamburg
Mit den angefragten RS habe ich keine Erfahrung.

Ich habe seit längerem eine RS bei der Concordia.

Hatte vor einigen Jahren einen üblen Unfall an Bord der SAS mit nachfolgendem ärztlichem Kunstfehler. Acht Prozesse später bin ich froh, dass ich diese Versicherung hatte. Die Concordia hat sich als vernünftig und hilfreich erwiesen.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Mir ist wichtig Mietnomaden rauszuklagen ohne über Kosten nachdenken zu müssen.

Dazu muss ich Dir leider sagen, dass die meisten RSV nur Mietrecht als Mieter umfassen, und Mietrecht als Vermieter explizit ausschliessen, da das i.d.R. sehr klageanfällig ist. Die Tarife, die Mietrecht als Vermieter umfassen, sind so teuer, dass sie kaum einer abschliessen will.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Es sei aber auch erwähnt, dass man privat durchaus auch gut ohne die RSV leben kann, wenn man nicht sehr streitsüchtig ist und oder falsche vorstellungen von Dingen hat.

Das glaubt man ganz gerne, aber die Realität ist leider nicht so. Man kann sich schneller vor Gericht wiederfinden, als man glaubt, auch ohne eigenes Zutun, oder wie Schiller im Wilhelm Tell sagt: "Es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt".
 
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Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Dazu muss ich Dir leider sagen, dass die meisten RSV nur Mietrecht als Mieter umfassen, und Mietrecht als Vermieter explizit ausschliessen, da das i.d.R. sehr klageanfällig ist. Die Tarife, die Mietrecht als Vermieter umfassen, sind so teuer, dass sie kaum einer abschliessen will.

Hab schon gelesen dass man dazu spezielle Bausteine braucht oder sich als Selbstständiger versichert.
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.796
355
Dazu muss ich Dir leider sagen, dass die meisten RSV nur Mietrecht als Mieter umfassen, und Mietrecht als Vermieter explizit ausschliessen, da das i.d.R. sehr klageanfällig ist. Die Tarife, die Mietrecht als Vermieter umfassen, sind so teuer, dass sie kaum einer abschliessen will.

Deswegen hatte ich das extra oben erwähnt. Die AU****A in D hat das sogar finanziell ertäglich mit drin. In Ö weiss ich von nichts.
 

AchWas

Erfahrenes Mitglied
27.04.2010
2.861
2
Hab schon gelesen dass man dazu spezielle Bausteine braucht oder sich als Selbstständiger versichert.
Habe deine, hm, Gedankengänge in einem anderen Thread gelesen: http://www.vielfliegertreff.de/besi...bilien-anstelle-von-aktien-5.html#post1293709
Farscape meinte:
Wir kaufen jetzt unsere erste Anleger-Eigentumswohnung in U-Bahn Nähe, diese wird gerade errichtet und ist spätestens Frühjahr 2015 Bezugsfertig
und gerade einen langen Zeitungsartikel über den Wohnungsmarkt in Wien ("Wiener Altbauwohnung für nur 150 Euro im Monat", FAZ v. 17.04.2014; derzeit nicht online) - letzterer Artikel nennt zahlreiche Fakten, die gegen Wien sprechen:
- für zahlreiche Altbauwohnungen gilt ein Bestandsschutz für Mieter, die oft nur 1,30 Euro pro qm sogar in besten Lagen zahlen; Mietverträge können vererbt werden, wovon rege Gebrauch gemacht wird
- 60% aller Mietwohnungen in Wien gehören (in)direkt der Gemeinde Wien und sind (sehr) günstig zu mieten, und zwar auch und gerade kurioserweise für Leute mit hohem Einkommen (z.B. Familie mit 2 Kindern bis zu 6700 Euro netto / Monat!)
- letztere hohe Einkommensgrenze gilt für jeden, der mind. 2 Jahre in Wien gewohnt hat; Folge: "Zweiklassengesellschaft" mit Altmietern mit sehr niedrigen Mieten und "Neu-Wienern" mit sehr hohen Mieten - und das im Extremfall sogar in einem Haus (neue Dachgeschosswohnung..); gerade die mit hohem Einkommen sind wiederum als Mieter attraktiver als die Bezieher niedriger Einkommen, für die Sozialwohnungen eigentlich gebaut wurden...
- das private österr. Immobilienunternehmen Buwog investiert angesichts österr. Regulierungen lieber in deutsche Mietwohnungen und will Ende April in Frankfurt (!) an die Börse gehen

Wozu also in Wien kaufen und vermieten?
 

schlauberger

Erfahrenes Mitglied
17.02.2013
2.391
152
Habe deine, hm, Gedankengänge in einem anderen Thread gelesen: http://www.vielfliegertreff.de/besi...bilien-anstelle-von-aktien-5.html#post1293709

und gerade einen langen Zeitungsartikel über den Wohnungsmarkt in Wien ("Wiener Altbauwohnung für nur 150 Euro im Monat", FAZ v. 17.04.2014; derzeit nicht online) - letzterer Artikel nennt zahlreiche Fakten, die gegen Wien sprechen:
- für zahlreiche Altbauwohnungen gilt ein Bestandsschutz für Mieter, die oft nur 1,30 Euro pro qm sogar in besten Lagen zahlen; Mietverträge können vererbt werden, wovon rege Gebrauch gemacht wird
- 60% aller Mietwohnungen in Wien gehören (in)direkt der Gemeinde Wien und sind (sehr) günstig zu mieten, und zwar auch und gerade kurioserweise für Leute mit hohem Einkommen (z.B. Familie mit 2 Kindern bis zu 6700 Euro netto / Monat!)
- letztere hohe Einkommensgrenze gilt für jeden, der mind. 2 Jahre in Wien gewohnt hat; Folge: "Zweiklassengesellschaft" mit Altmietern mit sehr niedrigen Mieten und "Neu-Wienern" mit sehr hohen Mieten - und das im Extremfall sogar in einem Haus (neue Dachgeschosswohnung..); gerade die mit hohem Einkommen sind wiederum als Mieter attraktiver als die Bezieher niedriger Einkommen, für die Sozialwohnungen eigentlich gebaut wurden...
- das private österr. Immobilienunternehmen Buwog investiert angesichts österr. Regulierungen lieber in deutsche Mietwohnungen und will Ende April in Frankfurt (!) an die Börse gehen

Wozu also in Wien kaufen und vermieten?

Gegenfrage: wozu diese Frage in diesem und nicht in dem zitierten thread? Ihre Bedeutung hier kann man ja bestenfalls erahnen...

Zum Thema: viel (richtiges) ist schon geschrieben; ich erlaube mir daher folgende Quintessenz:

Wenn es in felix Austria mit den Versicherungsmaklern ähnlich läuft wie in Deutschland (was ich nicht weiss), solltest Du einen solchen befragen. Deine Situation ist so speziell, dass wir Dir hier definitiv nicht die beste Lösung empfehlen können. Meine Vermutung geht aber schon mal dahin, dass Dir mit einer einzigen Police nicht optimal geholfen sein wird, auch wenn Dir das das liebste wäre. Nur: in der Abwägung ist der bessere Versicherungsschutz wichtiger als der Vertrag aus einer Hand.
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Wie oft befindet ihr euch alle den so vor Gericht?

Achso, und zumindest bekommt man in D in der Regel nicht die Anwälte die man haben will wenn man die Versicherung zahlen lässt, da die Versicherung nicht den Stundensatz übernimmt.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.795
3.316
Achso, und zumindest bekommt man in D in der Regel nicht die Anwälte die man haben will wenn man die Versicherung zahlen lässt, da die Versicherung nicht den Stundensatz übernimmt.

Da man hier davon ausgeht, dass Gesetze nicht unbedingt gelten, sondern dass man vor Gericht eh in Gottes Hand ist, scheint die Qualität des Anwalts nicht relevant.

Natürlich kann man fast jedes Risiko in Leben versichern (Es endet im übrigen trotzdem tödlich, dass aber nur am Rande).
Meine Meinung ist, dass man nur Risiken absichern sollte die schwer- oder unüberschaubar sind. Dazu gehört der Verlust der eigenen Arbeitsfähigkeit, der Brandschutz der eigenen Immobilien, und die Privathaftpflicht steht außer Frage.

Natürlich ist es gut eine Rechtschutzversicherung zu haben, wenn man sich im Streitfall durch alle Instanzen bis nach Karlsruhe klagen muss. Aber mal ehrlich, wie oft kommt das denn tatsächlich vor, und wer hat dann auch noch tatsächlich die Rechtschutzversicherung eingedeckt die diesen Weg mit geht?

Alle anderen Streitfälle sind doch fast immer tatsächlich vom finanziellen Risiko her gesehen überschaubar. Ich habe meine bisherigen, zugegeben wenigen, Streitfälle bisher auch mit Anwalt und ohne Rechtschutzversicherung sehr gut regeln können. Fälle in denen ich als bevollmächtigter meines Arbeitgebers vor Gericht stand, habe ich sogar ganz ohne Anwalt erledigt.

Viel wichtiger als die Frage nach der Rechtschutzversicherung halte ich daher die von LHfan von gestellte Frage nach einem guten Anwalt, denn gegen schlechte Anwälte gibt es keine Versicherung. So habe ich es auch schon erlebt, dass während einer Gerichtsverhandlung, der Richter dem Gegner indirekt empfahl, im Anschluss seinen Anwalt zu verklagen.

Da dies hier aber ja ein Vielflieger Forum ist, und da ja auch schon festgestellt wurde, dass im speziellen Fall des OP im Bezug auf das Vermieterrechts, die Frage nach der Rechtsschutzversicherung, beziehungsweise nach der richtigen RRechtsschutzversicherung schwer zu beantworten ist, wäre es doch mal interessant, wie die hier anwesenden Anwälte, die sich auch zum Teil auf Reiserecht spezialisiert haben, zu einer Rechtsschutzversicherung stehen.


Edit sagt: sollte man natürlich eine sehr gute Rechtschutzversicherung für 9,90 € im Jahr bekommen, will ich Nix gesagt haben! Aber auch hier gilt John Ruskin, siehe unten
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Da man hier davon ausgeht, dass Gesetze nicht unbedingt gelten, sondern dass man vor Gericht eh in Gottes Hand ist, scheint die Qualität des Anwalts nicht relevant.

Da die Anspielung vermutlich mir gilt: Keiner sagt, dass Gesetze nicht gelten, aber vor Gericht landen i.d.R. die Fälle, bei denen die Interpretation bzw. Anwendung der Gesetze nicht ohne weiteres eindeutig ist. Ein weiterer Spruch diesbezueglich: Zwei Juristen, drei Meinungen.

Natürlich kann man fast jedes Risiko in Leben versichern (Es endet im übrigen trotzdem tödlich, dass aber nur am Rande).
Meine Meinung ist, dass man nur Risiken absichern sollte die schwer- oder unüberschaubar sind.

Einverstanden. Dazu gehoeren imho aber Rechtrisiken, und ein paar Tausend EUR an Kosten sind schnell zusammen. Das ist zwar nicht existenzgefaehrdend, aber hoch genug, um sich Gedanken zu machen.


Viel wichtiger als die Frage nach der Rechtschutzversicherung halte ich daher die von LHfan von gestellte Frage nach einem guten Anwalt, denn gegen schlechte Anwälte gibt es keine Versicherung. So habe ich es auch schon erlebt, dass während einer Gerichtsverhandlung, der Richter dem Gegner indirekt empfahl, im Anschluss seinen Anwalt zu verklagen.

Ja, das ist wohl wahr. Mir hat einmal eine Richterin privat erzaehlt, sie haette Faelle, die sie eigentlich positiv entscheiden will, bei denen sich der Anwalt der einen Seite aber so bloed anstellt, dass ihr nichts anderes uebrig bleibt, als negativ zu entscheiden.

Edit sagt: sollte man natürlich eine sehr gute Rechtschutzversicherung für 9,90 € im Jahr bekommen, will ich Nix gesagt haben! Aber auch hier gilt John Ruskin, siehe unten
Hmm, eher im Monat, oder vielleicht etwas weniger, lohnt aber m.E.. Nur ein einziges Mal im Leben ein Streitfall mit 5000 EUR Kosten, und die Versicherung hat sich geloht. Und wie schnell das gehen kann: s.o..
 
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OJay

Aktives Mitglied
17.11.2009
168
1
Da die Anspielung vermutlich mir gilt: Keiner sagt, dass Gesetze nicht gelten, aber vor Gericht landen i.d.R. die Fälle, bei denen die Interpretation bzw. Anwendung der Gesetze nicht ohne weiteres eindeutig ist. Ein weiterer Spruch diesbezueglich: Zwei Juristen, drei Meinungen.

Hat wir das nicht schon mal durch? Wie oft bist du vor Gericht? Die Anwendung der Gesetze ist meistens eindeutig, nur die Tatsachen sind streitig: Wenn der Vermieter den Mieter verklagt, weil dieser die Wohnung beschädigt hat, gibt es doch keinen Streit darüber, dass der Mieter nach dem Gesetz hier Ersatz leisten muss. Die Frage ist aber, ob er die Beschädigung veranlasst hat oder ob das bei Einzug schon vorhanden war, wie hoch die Schadensbeseitigungskosten sind etc.

Das ist auch der Grund, warum die RSV die Deckungszusage idR problemlos erteilen: Die hören ja nur, was ihr VN zu dem Fall sagt. Das ist aber meist nur die halbe Wahrheit.
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Habe deine, hm, Gedankengänge in einem anderen Thread gelesen: http://www.vielfliegertreff.de/besi...bilien-anstelle-von-aktien-5.html#post1293709

und gerade einen langen Zeitungsartikel über den Wohnungsmarkt in Wien ("Wiener Altbauwohnung für nur 150 Euro im Monat", FAZ v. 17.04.2014; derzeit nicht online) - letzterer Artikel nennt zahlreiche Fakten, die gegen Wien sprechen:
- für zahlreiche Altbauwohnungen gilt ein Bestandsschutz für Mieter, die oft nur 1,30 Euro pro qm sogar in besten Lagen zahlen; Mietverträge können vererbt werden, wovon rege Gebrauch gemacht wird
- 60% aller Mietwohnungen in Wien gehören (in)direkt der Gemeinde Wien und sind (sehr) günstig zu mieten, und zwar auch und gerade kurioserweise für Leute mit hohem Einkommen (z.B. Familie mit 2 Kindern bis zu 6700 Euro netto / Monat!)
- letztere hohe Einkommensgrenze gilt für jeden, der mind. 2 Jahre in Wien gewohnt hat; Folge: "Zweiklassengesellschaft" mit Altmietern mit sehr niedrigen Mieten und "Neu-Wienern" mit sehr hohen Mieten - und das im Extremfall sogar in einem Haus (neue Dachgeschosswohnung..); gerade die mit hohem Einkommen sind wiederum als Mieter attraktiver als die Bezieher niedriger Einkommen, für die Sozialwohnungen eigentlich gebaut wurden...
- das private österr. Immobilienunternehmen Buwog investiert angesichts österr. Regulierungen lieber in deutsche Mietwohnungen und will Ende April in Frankfurt (!) an die Börse gehen

Wozu also in Wien kaufen und vermieten?

Gerne eröffnen wir einen eigenen Thread:
Immobilienmarkt in Wien

Aber hier habe ich keinen Bock über dieses hoch komplexe Thema zu reden und die Situation auch noch außenstehenden ausführlich zu erklären.

Es sei grob gesagt: Das ist meine Heimat und hier kenn ich mich aus.