4 Tage Woche / Attraktiv?

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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.487
15
Farewell City
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Im Zuge der Knappheit an Fachkräften in vielen Branchen scheint das Thema "4 Tage Woche" in Deutschland noch ein ziemlich "jungfräuliches" Terrain zu sein.

Dabei zielt meine Frage insbesondere auf die Erregung von Aufmerksamkeit und "Support" der Wechselwilligkeit von Arbeitnehmern die in "Lohn und Brot" sind.

Wie schätzt Ihr die Attraktivität eines solchen Modells ein?
Hat jemand u.U. Erfahrungen damit?


Sicher spielt die Branche und das spezifische Gehaltsniveau eine Rolle dabei - es gibt eine Unmenge an Facetten und Spielarten dazu - welche Aspekte spielen aus eurer Sicht hinein?

Mich interressiert dabei vorallem die Auswirkung / Attraktivität auf "Sachbearbeiter" Ebene - Bruttogehalt zwischen 2300 und 3500 Euro für eine Vollzeitstelle. Es geht mir also nicht um den Ingenieur mit spezifischem Fachwissen in der Entwicklung, einen Fachwanwalt e.g.

Sicher ist hier der eine oder andere Unternehmer der sich der schier unlösbaren Aufgabe gegenüber sieht, dass insbesondere der "Unter- und Mittelbau" im Unternehmen nur sehr schwer gehalten resp. aufgebaut werden kann.

Ich hoffe auf eine konstruktive Diskussion und Input.:)
 
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CKR

Erfahrenes Mitglied
18.05.2015
1.851
-9
MUC
Bei uns im Unternehmen (DE 2000, weltweit ein paar Zehntausend MA) sorgt das nicht für gesonderte Aufmerksamkeit. Der Mitarbeiter hat eh einen gesetzlichen Anspruch und betriebliche Gründe werden jetzt auch nicht aus dem Hut gezaubert. Man versucht halt, eine Regelung zu finden, die zur Arbeit passt. Insofern alles easy, so etwa überschlagsweise sind es etwa 20% in meinem Bereich. Übrigens ziemlich gleichverteilt bei den Geschlechtern. Bei den Zentralfunktionen sind es sicher mehr und mit höherem Frauenanteil.

Für eine Rückkehr aus der Teilzeit gibt es zwar keinen Anspruch, wird aber auch immer gewährt, bzw. kenne ich keinen einzigen Fall, wo das nicht der Fall war. Ein MA hat erst z.B. wegen Krankheit eines Familienmitglieds 4 Monate auf 30 Stunden reduziert und ist dann wieder auf 40 Stunden zurück. Bei den Männern sind es fast ausnahmslos Leute jenseits der 45 und jünger 55. Von jungen männlichen MA wird das Modell eher nicht nachgefragt. Da ist dann eher Elternzeit oder Sabbatical gefragt.

Im Regelfall entscheiden sich die Leute bei uns für irgendwas zwischen 28 und 32 Wochenstunden bei 4 Tagen. Zu Problemen führt das nicht, da eigentlich alle über das Arbeitszeitkonto freiwillig (und eigenverantwortlich) Spitzen abdecken und dafür halt dann mal freie Tage am Stück nehmen. Im Gegenteil ist die Erfahrung für das Unternehmen eher positiv, ein paar Altfälle gibt es aber, da hätte man besser aus betrieblichen Gründen ablehnen sollen - und auch können.

Schwierig wird es nur, wenn es weniger als 3 Tage pro Woche und/oder weniger als 6 Stunden pro Tag werden sollen, zumindest in den meisten Bereichen.

PS: Geht es Dir um die AG oder die AN Sicht?
 
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aspire

Erfahrenes Mitglied
12.08.2016
301
170
Eine Viertagewoche ist auch ohne Reduzierung der Arbeitszeit interessant. Ich würde gerne gerne statt acht zehn Stunden arbeiten. Täte dem Verkehschaos auf unseren Straßen auch gut. Immer vorausgesetzt, die betrieblichen Belange lassen das zu.
 

L_R

Erfahrenes Mitglied
01.10.2013
2.127
49
Ich kann da ein bisschen aus meiner Erfahrung berichten.
Ich bin nur für 30h/Woche angestellt, also 75%, d.h. sogar etwas weniger als 4 Tage. Persönlich finde ich das ziemlich ideal, zumal ich in meiner Arbeitseinteilung auch sehr flexibel bin. D.h. es ist nicht mit "immer Freitags frei" o.ä. geregelt, sondern ich arbeite mehr oder weniger wann ich will, bzw. wann ich Termine habe. Dies macht die Teilzeit noch wesentlich attraktiver, da ich z.B. generell bei schlechtem Wetter im Büro sitze und z.B. im Winter gern mal Vormittags ein paar Runden Ski fahre und Mittags arbeiten gehe. Zudem ermöglicht es mir nebenher (ein bisschen) selbstständig tätig zu sein, wodurch auch das mit dem Teilzeit-Gehalt einigermaßen ausgeglichen wird.
Mit dem AG ist klar ausgemacht dass ich in "Stoßzeiten" auch (teils deutlich) mehr arbeite, will heissen bis zu max. 3 Monaten im Jahr Vollzeit (kommt i.d.R. auch 2 bis 3 Monate im Jahr vor), dafür gibt es dann natürlich haufenweise Überstunden.
Nachteil für mich ist eigentlich nur, ich will eigentlich nie wieder dauerhaft geregelt 40h die Woche arbeiten :eek:

Vom Arbeitgeber her hat sich die Sache so ergeben. Wir sind für unseren Bereich zu Zweit (beide mit 75%), da schlicht und einfach mehr zu tun ist als eine Person erledigen kann (auch räumlich, wir sind häufig an zwei verschiedenen Orten), alerdings bräuchte es auch keine zwei 100% Mitarbeiter. Weitere Vorteile sind eben das Phasenweise sehr viel zu tun ist und wir dann beide reinhauen können. Bis wir beide angefangen hatten wurde der Job von einem 100% Mitarbeiter erledigt, der hatte dann teils einen riesen Stress (hätte ich nicht erleben wollen). Zudem ist es eben zu zweit so dass eben einer zu einem Meeting nach Rom/Wien/sonstwohin kann, während der andere gleichzeitig im Büro ansprechbar ist (oder sogar ein anderes Treffen sonstwo wahrnimmt) auch das ist ein klarer Vorteil.
Die Arbeitskollegen (in anderen Bereichen) arbeiten eigentlich alle 100%, viele davon sind etwas "neidisch" auf die Teilzeit und hätten das auch gerne. Bei ich glaube 2 wurde es jetzt auc umgesetzt, ein Problem seitens des AG ist hier einfach, wenn jemand der vorher 100% gearbeitet hat jetzt noch 80% machen will, wer macht die verbliebenen 20%? Jemand neues für einen Tag die woche anstellen, einarbeiten etc. lohnt wohl kaum, d.h. man müsste im Team mit den Zeiten herumtun, das gestaltet sich offenbar nicht so einfach...
 
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CKR

Erfahrenes Mitglied
18.05.2015
1.851
-9
MUC
Eine Viertagewoche ist auch ohne Reduzierung der Arbeitszeit interessant. Ich würde gerne gerne statt acht zehn Stunden arbeiten. Täte dem Verkehschaos auf unseren Straßen auch gut. Immer vorausgesetzt, die betrieblichen Belange lassen das zu.

Dann wird es aber schon eng mit dem Arbeitszeitgesetz; dauerhaft ist das doch nicht zulässig, oder? Könnte ich mir eher bei saisonalem Geschäft vorstellen.

Nebenbei, was gerne vergessen wird, ist die Anrechnung von Nebentätigkeiten auf die gesetzlich erlaubte Arbeitszeit.
 

CKR

Erfahrenes Mitglied
18.05.2015
1.851
-9
MUC
Zwar betrachte ich die Thematik aus der Perspektive des Arbeitgebers ABER
es entspricht meinem "Blick auf die Welt", dass was gut für den AG ist auch
gut den AN sein muss und umgekehrt.

Mir ging es dabei nicht um eine Wertung gut/schlecht, sondern um die unterschiedlichen Motivationen, abgesehen von angenehmem Arbeitsumfeld.

Da hat ein AG andere Interessen, bzw. auch ein Interesse, es zu quantifizieren. Z.B. Mitarbeitergewinnung/-bindung, Produktivität, Auslastung, Kosten etc. pp.

L_R hat ja ein gutes Beispiel gebracht, 2x 75% anstatt 1x100 oder 2x100%.

Bei AN ist eher weich, in der Work-/Life-Thematik zu finden, mit allen Spielarten, wobei auch steuerlich oder die Möglichkeit, weitere Jobs auszuführen eine Rolle spielen kann. Aus meiner Erfahrung heraus geht es aber mehr um Familie, Gesundheit und Freizeit. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.135
3.050
Z´Sdugärd
Im Zuge der Knappheit an Fachkräften in vielen Branchen scheint das Thema "4 Tage Woche" in Deutschland noch ein ziemlich "jungfräuliches" Terrain zu sein.

Ich finde den "Fachkräftemangel" durchaus als Trendsportart. Es ist richtig das es in vielen Bereichen schlecht aussieht. Aber genau das sind die Betriebe die beim Fachkräftemangel nicht berücksichtigt werden weil man dort körperlich arbeiten muss.

Schaut euch doch einfach mal die Einstellungskriterien an. Grossbetriebe aus Stuttgart. Egal ob Autozulieferer, Autobauer, Bierbrauer etc...Für eine einfach bessere "Tipse" brauchst schon n Uni Abschluss. Welche BWL Student setzt sich den in den Einkauf und ist zuständig für die Schrauben des Kotflügels. Und das ganze am besten noch für 2000€. Klar das hier niemand gefunden wirs. Und anstatt sich mal zu besinnen redet man vom Fachkräftemangel. Wir haben 2 Stellen ausgeschrieben: Einmal einen Einkäufer und einmal einen Mechaniker (Mittelstand der wirklich gut bezahlt im Maschinenbau). Auf den Einkauf sind innerhalb eines Tages 50 Bewerbungen gekommen auf den Mechaniker gar keine. Wen ich mir die Vorraussetzungen von den anderen Stuttgarter Buden so anschaue müssten wir erstmal alle 50 ablehnen. Da nicht Qualifiziert genug um Schrauben einzukaufen.


Wie schätzt Ihr die Attraktivität eines solchen Modells ein?
Hat jemand u.U. Erfahrungen damit?

Wie möchstest du das machen? Das VW Modell mit 28,5h bei nahezu voller Bezahlung? Klaro wer möchte nicht gerne weniger arbeiten bei gleichem oder minimal anderem Gehalt? Bei 20% weniger Gehalt bei 20% weniger Arbeit müsste man sich das ganze ausrechnen. Für mich würde da nicht wirklich in Frage kommen. Ich steh total auf meinen Job und habe eh eine 50+ Stundenwoche. Und das macht mir sogar Spass ;)

Mich interressiert dabei vorallem die Auswirkung / Attraktivität auf "Sachbearbeiter" Ebene - Bruttogehalt zwischen 2300 und 3500 Euro für eine Vollzeitstelle. Es geht mir also nicht um den Ingenieur mit spezifischem Fachwissen in der Entwicklung, einen Fachwanwalt e.g.

Wir haben eine ziemlich junge Truppe aus "wirtschaftlichen Gründen" ;) Sprich wir haben ca 20% in der Fertigung Übernommene Lehrlinge. Hier siehst du sehr schön das denen Urlaub (also Freizeit) wichtiger ist als Geld. Bei Überstunden gibts erstmal Diskussionen (bis zur Anordnung) und dann wird sich das ganze lieber als Freizeit ausgeglichen anstatt sich ausbezahlen zu lassen (Wir können uns das raussuchen). In so weit denke ich das es zumindert bei uns sehr viel Anklang finden würde. Ich vermute aber auch nur solange bis man Frau, Kind und einen eigenen Haushalt hat. Hotel Mama braucht eben nicht sooooo viel Geld im Monat ;)

Ich hoffe auf eine konstruktive Diskussion und Input.:)

Ich find solche Diskusion ganz interesant. Vorallem das mal siehst wie das andere sehen.
 

SkyIsTheLimit

Erfahrenes Mitglied
10.01.2013
1.006
40
BER
Bei uns merke ich schon bei den jüngsten (Uni Absolventen), dass das Thema Freizeit an Wichtigkeit deutlich zugenommen hat, auch wenn die Vollzeit arbeiten. Ein MA hat deshalb auf 90% reduziert und macht jeden 2. Freitag frei. Flexibilität wird insgesamt erwartet seitens der AN, zB temporär auf 30h wegen Zweitstudium reduzieren zu können.
Bei unseren Schweizer Kunden ist das Modell 80% mittlerweile sogar häufig bis in die Führungsebene anzutreffen. Ich denke das wird in DE aufgrund der guten Arbeitsmarktlage auch bald kommen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Dann wird es aber schon eng mit dem Arbeitszeitgesetz; dauerhaft ist das doch nicht zulässig, oder? Könnte ich mir eher bei saisonalem Geschäft vorstellen..

Ich denke schon, denn bis zu 10 sind ja zulässig, wenn er im Durchschnitt nicht über 8 kommt, und das wäre ja hier gegeben.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
4.997
4.120
GRQ + LID
Bei uns in der Fima (in NL) gibt es von den 20 Angestellten nur noch 6 die Vollzeit arbeiten, und das ist bei uns (in der Firma) 36 Stunden in der Woche bei 24 Urlaubstage. Bei den Part-Timern sind ab 20 Stunden alle Varianten in 4-Stunden Stufen bis 32 Stunden vorhanden.

Zum Teil weil wir vor allem mit öffentliche Behörden arbeiten und da mitterweile an Freitagen auch Stille herrscht, zum anderen Teil auch weil wir viele Frauen angestellt haben.

Etwas Hintergrund: Dutch women work part-time even in their 20s with no kids - DutchNews.nl

Für mich sind die 36 Stunden OK, wobei ich immer noch viel 'Zeit für Zeit' aufbaue (also mehr arbeite als die 36 Stunden, zum Teil auch wegen frequente Auftritte im Ausland, die Arbeit zu Hause bleibt), die dann über Sommer wieder ausgeglichen wird.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.487
15
Farewell City
Wie möchstest du das machen? Das VW Modell mit 28,5h bei nahezu voller Bezahlung? Klaro wer möchte nicht gerne weniger arbeiten bei gleichem oder minimal anderem Gehalt? Bei 20% weniger Gehalt bei 20% weniger Arbeit müsste man sich das ganze ausrechnen. Für mich würde da nicht wirklich in Frage kommen.

Wenn ich das wüsste...

In der Gehaltsklasse, die ich im Auge habe, ist der Deal

"Arbeitszeit gegen Gehalt", also die 20% weniger Zeit = 20% weniger Gehalt

so imho nicht haltbar. Das liegt an der "nahen" Muss-Gehaltsschwelle (mir fällt gerade kein besserer Begriff dazu ein).
Natürlich ist das bei 100k pa eine andere Rechnung.

In der von mir angesprochenen Gehaltsklasse / Tätigkeits/ Wirkungsbereich habe ich das deutliche Gefühl dass es
nur nach dem alten Gewerkschaftsmotto "bei vollem Lohnausgleich" geht. Das bedeutet, um das nochmal deutlich zu sagen,
eine Gehaltssteigerung (und damit Kostensteigerung aus AG Sicht) um X % - zu Lasten der Marge, ganz eindeutig.

Die Realität in nachfragestarken Umfeldern (v.a. geografisch gesehen) ist imho aktuell gewandelt:

Sprachen wir vor 3-4 Jahren von einem "Wachstumshemmnis" (was schon schlimm genug war) aus Arbeitskräftemangel, sind wir zwischenzeitlich in einer "Fortbestandsbedrohung" angekommen.
 
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CKR

Erfahrenes Mitglied
18.05.2015
1.851
-9
MUC
Ich denke schon, denn bis zu 10 sind ja zulässig, wenn er im Durchschnitt nicht über 8 kommt, und das wäre ja hier gegeben.

Wieso wäre das hier gegeben? aspire spricht ja nur von 4x 10, ohne Beschränkung bzw. Begrenzung und da sehe ich nicht, wie man auf einen 8h Durchschnitt käme!? :confused:
 
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fvpfn1

Erfahrenes Mitglied
06.02.2016
912
335
Interessante Frage. Bei uns im Unternehmen (öffentlicher Dienst, um die 3000 Mitarbeiter) wird das im Prinzip aus verschiedenen Gründen gemacht: bevor wir überhaupt Fachkräftemangel, unattraktive Arbeitszeiten, Chancen Personal einzusparen etc. Gerade der letzte Punkt ist ein Problem: Teilzeitmitarbeiter in zentralen Diensten sind einfach zu oft weg. Sitzen sie in einem hierarchischen System an einer wichtigen Stelle, was sie ja als zentraler Dienst immer tun, dann steht der Betrieb dort still.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
...so imho nicht haltbar. Das liegt an der "nahen" Muss-Gehaltsschwelle (mir fällt gerade kein besserer Begriff dazu ein).....

Man sollte nicht vergessen, daß diese Schwelle individuell sehr verschieden ist. Sei es, weil jemand im "Hotel Mama" wohnt (siehe Beitrag von odie), der Partner gut verdient, Immobilienbesitz vererbt wurde, oder jemand einfach eine sparsame Lebensführung pflegt.
 

CKR

Erfahrenes Mitglied
18.05.2015
1.851
-9
MUC
Wenn Du die Rechnung so machen willst, dann darfst Du sogar von 6 möglichen Werktagen ausgehen, selbst wenn im Unternehmen nur 5 Tage gearbeitet wird.

Was ich anders auffasse, ist die Definition bzw. der Bezug des Durchschnitts, d.h. ich glaube nicht, dass man die zulässige Wochenarbeitszeit und Werktage einfach mal so auf die Arbeitstage runterrechnen darf.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Wenn Du die Rechnung so machen willst, dann darfst Du sogar von 6 möglichen Werktagen ausgehen, selbst wenn im Unternehmen nur 5 Tage gearbeitet wird.

Was ich anders auffasse, ist die Definition bzw. der Bezug des Durchschnitts, d.h. ich glaube nicht, dass man die zulässige Wochenarbeitszeit und Werktage einfach mal so auf die Arbeitstage runterrechnen darf.

Deine Interpretation gibt der Gesetzestext aber nicht her. Wie kommst Du darauf?

Praxisnahes Beispiel, das uns allen vertraut ist: Piloten und FB's auf Langstrecke arbeiten auch 10 Stunden. (ok, da sind ggf. Ruhezeiten dabei, aber dennoch).
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.487
15
Farewell City
Ladies & Gentleman - ich würde BEWUSST die Arbeitszeitrechtlichen Implikationen außen vor lassen.
Wenngleich diese natuerlich eine Würdigung erfahren muessen (zu einem späteren Zeitpunkt)...

Bitte Fokussieren auf allgemeine Anmerkungen / Erfahrungen zum "Modell" - Umsetzung außen vor. Merci!
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.122
Dann wird es aber schon eng mit dem Arbeitszeitgesetz; dauerhaft ist das doch nicht zulässig, oder? Könnte ich mir eher bei saisonalem Geschäft vorstellen.

Nebenbei, was gerne vergessen wird, ist die Anrechnung von Nebentätigkeiten auf die gesetzlich erlaubte Arbeitszeit.

Wenn es innerhalb der vom Gesetz vorgesehenen Zeit durch Freizeit ausgeglichen wird, ist doch alles ok. Und für alles was er selbständig macht, gilt sowieso kein AZG
 
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CKR

Erfahrenes Mitglied
18.05.2015
1.851
-9
MUC
Wenn es innerhalb der vom Gesetz vorgesehenen Zeit durch Freizeit ausgeglichen wird, ist doch alles ok. Und für alles was er selbständig macht, gilt sowieso kein AZG

Das ist gerade die Frage; muss 4x 10h überhaupt ausgeglichen werden, oder ist das noch im Rahmen, weil im Schnitt, über 6 Werktage bei 8h Stunden, keine dauerhafte Pberschreitung vorliegt?
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.122
Das ist gerade die Frage; muss 4x 10h überhaupt ausgeglichen werden, oder ist das noch im Rahmen, weil im Schnitt, über 6 Werktage bei 8h Stunden, keine dauerhafte Pberschreitung vorliegt?

Ist doch bereits unter der gleichen Woche ausgeglichen:

§ 3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer

Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.
 
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CKR

Erfahrenes Mitglied
18.05.2015
1.851
-9
MUC
Deine Interpretation gibt der Gesetzestext aber nicht her. Wie kommst Du darauf?

Dadurch:
Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten.

Es wird von werktäglich, nicht von wöchentlich gesprochen. Nur um zu erklären, woher meine Interpretation stammt. Ich möchte das auch gar nicht länger diskutieren, was nicht heissen soll, dass ich Dir nicht glaube (ganz im Ggt., da Flying_Lawyer zustimmt). Ggf. muss das bei uns eh HR machen. Dann gibt es wahrscheinlich die 3. Interpretation, die für mich aber verbindlich ist, ob richtig oder falsch. ;)
 
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