Off-Topic zu HON/UAs Afrikareise

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tony_fcb

Erfahrenes Mitglied
04.07.2015
1.171
231
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auf mehrfachen Wunsch hier das Off-Topic auslagern
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Der für einige so verächtliche Gedanke kam mir auf einer dieser ewig langen und mindestens genauso langweiligen Autofahrten zwischen Caprivi-Streifen und der Wildacker Guestfarm, Tempomat auf 130 km/h, 200 Kilometer schnurgerade Asphaltstraße ohne Verkehr, der perfekte Ort um über sinnvolle und sinnlose Dinge des Lebens zu grübeln.

Was Namibia im Vergleich zu den anderen Ländern, welche wir bereisten, so einzigartig machte, war die Tierwelt, welche man tagtäglich einfach am Straßenrand zu sehen bekam, Gnus, Springböcke, Zebras, Warzenschweine und vieles, vieles mehr.

Auch nach mehreren Tagen erfreut man sich noch immer an der Pracht, der Herrlichkeit dieser Tiere, vor allem bei den Pirschfahrten z.B. im Etosha Nationalpark. Man fährt hunderte von Kilometern über Rüttelpisten durch Parks, um diese herrschaftlichen Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu sehen. Und was passiert dann am Abend in der Lodge??? Man bekommt Gnu, Springbock und Zebra serviert - in furchtbarer Qualität weil nicht abgehangen, von den 'Köchen' so verhunzt, dass es das Steakmesser nicht schneiden kann, so dass am Ende gut 75% des Fleisches in den Müll wandert. Und dafür hat ein Lebewesen gelebt, ist gestorben!

Wir hatten uns auf unseren langen Fahrten ausgiebig über diese Tatsache unterhalten, dass einfach in unseren Köpfen der Link zwischen einem im Supermarkt gekauften, anonymen Stück Fleisch und dem realen Tier, das dafür gelebt und gestorben ist, abhanden gekommen ist. Und genau aus diesem Grunde, so waren wir uns einig, fehlt der 'Respekt' vor dem Umgang damit. Von Massentierhaltung, und sei es nur zur Eierproduktion, reden wir besser gar nicht.

So war also unsere Grundstimmung zum Thema 'Fleisch' als wir auf der Wildacker Guestfarm eintrafen.

Und genau diese Guestfarm ist eine Jagdfarm, also eine Farm, welche speziell Tiere züchtet, um diese für eine Prämie von eingeflogenen Jägern erschießen zu lassen. Alleine der Gedanke daran machte mich in meiner Grundhaltung bereits aggressiv, ich dachte daran wie ein Nashorn einem Trump-Junior sozusagen vor die Flinte geführt wird, damit dieser sich zuhause eine Trophäe an die Wand über den Kamin nageln kann. Und so, als wir beim Abendessen mit dem Hausherrn zusammensaßen, sprach ich ihn auf dieses Thema an.

Er lächelte eigentlich nur freundlich und fragte mich, ob ich denke mein Abendessen, auf welchem ich in diesem Augenblick herumkaute, seie aus Tofu? Er erzählte mir dann ein bißchen von den Tierfarmen in Namibia, von der Problematik der Ausgeglichenheit, von der hohen Reproduktion einiger Tierarten, dass er nicht mal genügend zahlende Jäger für Zebras finden würde, selbst bei einer Abschussprämie i.H.v. nur US$ 500, welche seine Arbeit beinhalte. Aus diesem Grund müsse er selbst pro Jahr ca. 50 Zebras erlegen, um den richtigen Faktor zu halten. Er erklärte den ganzen Prozess bis zum Zerlegen des Tieres, dem Verkauf des Fleisches und der Haut. Aber eines würde er aus Respekt vor dem Tier nie machen, weder alleine noch mit zahlenden Jägern: das Tier mit dem Auto verfolgen - denn dies wäre in seinen Augen unfair gegenüber dem Tier. So erfolge die Pirsch immer zu Fuß, oft genug käme er und seine Gäste am Ende eines Tages ohne erlegtes Tier zurück, denn zu über 50% würde das Tier den Kampf gewinnen, den Jägern entschwinden.

Obwohl ich anfangs in meiner Fragestellung sehr provokant war, blieb er sehr gelassen, bohrte seinen Finger immer tiefer in meine eh schon offene Wunde, dem fehlenden Respekt vor dem Stück Fleisch auf dem Teller.

Ich fragte mich mit welchem Recht ich ein Stück Fleisch esse, wenn ich dabei die Realität verdränge, dass ich genau das Tier verspeise, welches ich am Tag staunend am Wegesrand betrachtet hatte. Die eine Alternative wäre Vegetarier zu werden - aber dazu schmeckt mir Wurst, Tartar etc. einfach zu gut, auf ein Steak könnte ich dagegen verzichten. Die andere Alternative, in meinen Augen, um den Respekt vor dem anonymen Stück Fleisch herzustellen, wäre die Eier in der Hose zu haben, ein Zebra zu schießen, es zu häuten und zu zerlegen, das ganze Programm. Wie gesagt, dies ist ein Wunsch - aber ich weis nicht ob ich den Mut und die Kraft dazu habe, vor allem ob ich im Anschluss ein Stück Fleisch von diesem Tier essen könnte (aber dann wäre es wirklich an der Zeit Vegetarier zu werden).

'Aus Spaß' oder gar unnütz würde hier kein Tier getötet - denn das Tier wird sowieso geschossen, um das Gleichgewicht auf der Farm zu halten (okay, keine Jäger = keine Farm, das ist mir auch klar). Das Fleisch des Tieres geht im Anschluss an den örtlichen Metzger, wird an seine Kundschaft verkauft.

Eines ist mir noch wichtig zu sagen: ein Tier besteht nicht nur aus Fleisch, es hat wohlschmeckende Innereien - welche ich persönlich lieber esse als ein Filet. Probiert mal Hirn, Leber, Nieren, Kutteln, Kalbs-Bries, Schweineohren, Schweineschwänzchen oder Hoden vom Bullen. Richtig gesäubert und ordentlich zubereitet sind dies Delikatessen, bieten ein wahres Geschmackserlebnis. Man kann ein Tier nämlich fast komplett verwerten.

Diese Afrika-Reise hat mein Leben in zwei Punkten verändert:
1.) rauche ich nicht mehr (ich hoffe dabei bleibt es)
2.) ich kaufe kein Fleisch, Wurst oder auch Eier mehr im Supermarkt. Seit unserer Rückkehr habe ich nur Eier von freilaufenden Hühnern, Hühnerbrust von Bio-Hühnern gegessen etc., versuche damit wenigstens der schrecklichen Massentierhaltung entgegenzuwirken. Ob es was bringt? Ich weis es nicht - aber ich fühle mich dabei besser.

So, jetzt dürft ihr mich schlachten ;-)
 

miles&weg

Erfahrenes Mitglied
05.10.2011
462
2
So, jetzt dürft ihr mich schlachten ;-)

Haettest Du etwas geschrieben wie "das ist cool, dass muss ein Mann mal gemacht haben" oder "ich will das Fell, gibt ja genug von den Viechern", ja, dann mit Sicherheit. Aber Deine Argumentation zeugt von einem Respekt vor dem Zebra (oder anderen Tieren), der es nur Vegetariern erlauben sollte, "Dich zu schlachten". Ich kann Deine Gedanken nachvollziehen, auch wenn ich fuer mich selbst Frieden mit meiner Inkonsequenz geschlossen habe: Ich esse zu gerne Fleisch und Fisch, als dass ich bereit waere, darauf zu verzichten, aber ich weiss, dass ich das Tier, dass ich verspeise, nicht toeten koennte (faende ich also keinen Auftragskiller, wuerde ich zwangslaeufig zum Vegetarier).

Namibia kann solche Gedanken katalysieren. Man erstarrt in Ehrfurcht vor der Natur und am Abend liegt eines der Tiere, die man bewundert hat auf dem Grill. Hier war Euer Erlebnis anscheinend leider sehr getruebt. Grosse Teile meiner Namibiaaufenthalte waren beruflicher Natur, und in Ermangelung eines Restaurants oder aehnlichem an meiner Arbeitsstelle als Selbstversorger. Und ich kann Euch versichern, man kann Fleisch in einer Qualitaet kaufen, von der man in Deutschland meist nur traeumen kann. Von einem Tier, dass bis zu seinem Tod ein natuerliches Leben in freier Wildbahn gefuehrt hat. Selbst wenn ich zu Hause Fleisch kaufe, das "Bio" ist und "aus artgerechter Haltung" stammt, habe ich grosse Zweifel, ob dieses Tier ein so "natuerliches" Leben gefuehrt hat, wie das Zebra, der Springbock, der Oryx, ... in Namibia. Wenn das Tier allerdings sein Leben lassen musste, damit es ein Stuemper verdirbt, kann man wuetend werden. Aber das Problem ist auch nicht nur auf Namibia beschraenkt ...

Trotzdem sehe ich das Konzept der Jadgfarmen kritisch: Ja, das Fleisch wird letztlich gegessen (und ich bin mir bewusst, dass das Fleisch, dass ich in Namibia gekauft habe zum Teil vermutlich von genau solchen Farmen stammt) aber das Geschaeftsmodell basiert darauf, Menschen, die anscheinend ein wie auch immer geartetes Gluecksgefuehl dabei empfinden ein Tier zu toeten, selbiges Gefuehl zu verkaufen. Ich wage zu behaupten, dass die Mehrheit der Kunden nicht ein Zebra zum Eigenkonsum schiesst, sondern aus Lust am Toeten. Und das kann ich genauso wenig nachvollziehen wie das Verderben des Produktes in der Kueche.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.800
2.031
FRA
Ich wage zu behaupten, dass die Mehrheit der Kunden nicht ein Zebra zum Eigenkonsum schiesst, sondern aus Lust am Toeten

Die Lust am Töten ist menschlich. Sie ist genauso natürlich, wie Hunger, Neugier oder Liebe.

Auch Tiere haben Spaß beim Töten. Wenn z. B. Killerwale Robben jagen, spielen sie erst mit dem noch lebenden Robben, werfen ihn hoch in Die Luft, was für den Robben bestimmt sehr schmerzhaft ist. Auch junge Raubkatzen spielen mit ihrer Beute, und Raubkatzen töten nicht nur, wenn sie hungrig sind.

Man merke: die Lust am Töten zeugt von Intelligenz, denn sie ist nur bei relativ intelligenten Tierarten vorhanden.

Statt diese absolut natürliche Lust zu verdrängen oder sich dafür zu schämen, ist es besser sie auszuleben. Am besten so, dass niemand daran leidet - also in Gewalt-Computerspielen, oder halt auf einer Jagdfarm.
 
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Pax vobiscum

Erfahrenes Mitglied
21.12.2009
4.107
197
kurz vor BER, ♂
Statt diese absolut natürliche Lust zu verdrängen oder sich dafür zu schämen, ist es besser sie auszuleben.


Das geht in Deutschland ganz legal, mit ca. 1000 € Anfangsinvestition + 5 Tage JR ( Jagdrun ) + Selbststudium bist du dabei.

Dazu kommen dann die Kosten für den Jagdschein http://www.face.eu/sites/default/files/costs_of_hunting_licences_-_germany.pdf

Wenn man nicht die Maximierervariante fürs Töten fährt, braucht man einen Waffenschrank mind. der Kategorie 0, sagen wir mal 700 €. Gebrauchtteile sind selten, da das Waffenrecht erst kürzlich verschärft wurde.

Dann nätürlich die Jagdwaffen : für alles Schalenwild grösser Reh braucht man eine Büchse mind. 6,5 mm, die Patronen mit einer Auftreffenergie auf 100 m (E 100) von mindestens 2 000 Joule verschießen kann.

Neu : so ab 2000 € mit einem vernünftigen Zielfernrohr, Preis nach oben offen.

Ein eigenes Revier hast du, wenn in Niedersachsen ( andere Bundesländer eventuell abweichend ) 75 Hektar dein Eigen sind.

Man kann nach 3 Jahren auch ein Revier pachten, falls man eins bekommt. In MV z.B geht da immer noch was, in BY eher nicht.

Rechnet für ein schlechtes kleines Revier ab 800-1000 € pro Jahr. z.B. http://www.wald-mv.de/serviceassistent/download?id=1596564

Dann braucht man fürs eigene Revier noch einen Hund, nicht irgendeinen, sondern einen mit Brauchbarkeitsprüfung.

Bundesländerspezifisch darf man in einigen Ländern nur mit speziellen Jagdhunderassen mit speziellen Papieren zur Prüfung antreten.

In MV und besonders in Thüringen ist das lockerer, hier wurde schon gegen o.g. Bestimmungen geklagt, übrigens wegen Verstoß gegen das Grundgesetz.

Der Hund ab sagen wir mal 1000 € und einige Trainingseinheiten vor der Prüfung.

Ohne eigenes Revier kann man z B. einen Begehungsschein erwerben. Für Jungjäger gibt es die Möglichkeit, den Begehungsschein zu einem reduzierten Entgelt zu erhalten. ( Tip auch zum Jagdrun gerne per PM )

Und dann kann man natürlich Jagdreisen mit nach oben offener Preisgestaltung buchen.

Ein Büffel kostet z.B. 13.000 € http://www.jagdreisen-schrum.de/ind...&rex_img_file=e_kraus_md_safaris_2017__3_.jpg ,
ein Löwe auf Anfrage http://www.jagdreisen-schrum.de/index.php?rex_img_type=fancysize&rex_img_file=img_3752.jpg.

Jagdreisen Schrum - Trophäengebühren

Alles ohne Nebenkosten und ohne die üblichen Reisekosten, aber da sind wir ja alle Profis.


Und jetzt viel Spaß am Töten.
 
Zuletzt bearbeitet:

miles&weg

Erfahrenes Mitglied
05.10.2011
462
2
Die Lust am Töten ist menschlich. Sie ist genauso natürlich, wie Hunger, Neugier oder Liebe.

Da magst Du durchaus recht haben. Und ich stimme Dir zu, dass sie sich leider taeglich auf vielfach schlimmere Weise manifestiert als auf einer Jagdfarm. Mir persoenlich ist diese Motivation ein Lebewesen zu toeten dennoch voellig unverstaendlich und zuwider, da kann ich nicht aus meiner Haut. Hat vielleicht mit mangelnder Intelligenz zu tun ... :eek:
 
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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Ich finde es prinzipiell gut, dass man sich über solche Themen Gedanken macht. Ob man nun ein Zebra jagen muss, sei mal dahin gestellt.

Das Leben und die Natur ist nun mal deutlich brutaler, als unsere gesellschaftlichen Normen. "Respekt" mit dem Futter oder Mitleid ist eher keine gut funktionierende Überlebensstrategie.

Midlife Crisis :D
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.030
2.847
Z´Sdugärd
Ich finde die Gedanken zwar auf der einen Seite verworren, auf der anderen Seite ganz interesant...ALLERDINGS frage ich mich:

2.) ich kaufe kein Fleisch, Wurst oder auch Eier mehr im Supermarkt. Seit unserer Rückkehr habe ich nur Eier von freilaufenden Hühnern, Hühnerbrust von Bio-Hühnern gegessen etc., versuche damit wenigstens der schrecklichen Massentierhaltung entgegenzuwirken. Ob es was bringt? Ich weis es nicht - aber ich fühle mich dabei besser.
WARUM man erst nach Afrika fliegen muss um das zu begreifen. Ich kaufe seid dem ich Leben beim Zeugs beim lokalen Metzger. Zugegeben wird das heutzutage auch auf dem Dorf immer schwieriger sein Fleisch aus lokalen Beständen vom lokalen Metzer zu bekommen. Sowas ist für mich selbstverständlich. Ebenso Eier, Käse, Milch und sonstiges.

Schlimm finde ich auch das man in die ganze Welt fliegen muss um irgendwelche typischen XXXXXX Spezialitäten kennen zu lernen, aber zuhause unfähig ist das wirklich gute um die Ecke zu finden. Im Supermarkt (ja auch da gehe ich teilweise hin) gibts in Sachen Lebensmittel eben NUR Müll, das aber billig. Und solange der Gewinnmaximierer in jedem schlummert so lange wird das auch funktionieren. Ob mein Schnitzen jetzt 2€ oder 10€ kostet ist MIR egal. Wen der Geschmack stimmt. Plus der Gedanke das man lokale Arbeitsplätze sichert und eine gewisse Grundhaltung zur Artgerechter Tierhaltung an den Tag legt. Wen ich hier im 600 Seelen (landwirtschaftliche geprägtem) Kaff im Hofladen von Oma Ilse stehe und frage ob ich mal die Herstellung der Eier bewundern darf ist das nie ein Problem.
 

AndreasCH

Erfahrenes Mitglied
06.02.2012
3.711
79
Ich wurde kürzlich entsetzt angeschaut, als ich erzählt habe, dass ich bei einen meiner Fleischlieferanten die Kuh gestreichelt habe, welche ich in Teilen 9 Monate später abgeholt habe, lecker war sie.

Kann HON/UA gut verstehen, wenn ich auch nicht den Drang verspüre, dass selber zu erlegen und erledigen.
 

nanook00

Erfahrenes Mitglied
03.05.2010
272
-1
SYD/HBA
2.) ich kaufe kein Fleisch, Wurst oder auch Eier mehr im Supermarkt. Seit unserer Rückkehr habe ich nur Eier von freilaufenden Hühnern, Hühnerbrust von Bio-Hühnern gegessen etc., versuche damit wenigstens der schrecklichen Massentierhaltung entgegenzuwirken. Ob es was bringt? Ich weis es nicht - aber ich fühle mich dabei besser.

Ich bin bei all deinen Aussagen bei dir (und habe die Jagderfahrung selbst gemacht und esse trotzdem immer noch gerne gutes Fleisch), aber die Annahme dass Bio <> Massentierhaltung ist leider in vielen Faellen nicht zutreffend. Und je mehr Leute auf Bio umsteigen, desto schlimmer wird es (und das ist nicht nur bei Fleisch so).
 
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paulraum

Erfahrenes Mitglied
08.04.2009
2.477
13
ARN / ZRH
Ich wurde kürzlich entsetzt angeschaut, als ich erzählt habe, dass ich bei einen meiner Fleischlieferanten die Kuh gestreichelt habe, welche ich in Teilen 9 Monate später abgeholt habe, lecker war sie.

Kann HON/UA gut verstehen, wenn ich auch nicht den Drang verspüre, dass selber zu erlegen und erledigen.

Wir haben zuletzt auch wieder Fleisch geliefert bekommen, Namen der Kuh war auch drauf - ca 40km entfernt aufgewachsen und geschlachtet. Schmeckt phänomenal und kostet auch nicht viel mehr als beim Supermarkt.
 

tcswede

Erfahrenes Mitglied
09.07.2010
1.570
108
58
Die Lust am Töten ist menschlich. Sie ist genauso natürlich, wie Hunger, Neugier oder Liebe.

Auch Tiere haben Spaß beim Töten. Wenn z. B. Killerwale Robben jagen, spielen sie erst mit dem noch lebenden Robben, werfen ihn hoch in Die Luft, was für den Robben bestimmt sehr schmerzhaft ist. Auch junge Raubkatzen spielen mit ihrer Beute, und Raubkatzen töten nicht nur, wenn sie hungrig sind.

Man merke: die Lust am Töten zeugt von Intelligenz, denn sie ist nur bei relativ intelligenten Tierarten vorhanden.

Statt diese absolut natürliche Lust zu verdrängen oder sich dafür zu schämen, ist es besser sie auszuleben. Am besten so, dass niemand daran leidet - also in Gewalt-Computerspielen, oder halt auf einer Jagdfarm.

Lust am töten soll menschlich sein, Simpel wie ich bin, dachte in meiner kleinen Welt das wenn, dann wäre es ein Mittel zum Selbsterhalt - sprich Hunger zu stillen, und nicht um irgendwelche Bedürfnisse zu stillen...

Aber Deine Ausführungen werden ja noch besser, Auch Tiere haben Spaß am töten, willst Du damit sagen dass die vermeintliche menschliche Lust am töten in vorrangig ein Spieltrieb ist ??? Und als Krönung versuchst Du das mit Intelligenz zusammenzuführen....

Einfach nur Krank - anstelle von ausleben würde ich vorschlagen eine Behandlung zu suchen... Wenn Du Lust und dann Spaß am töten hast, wird das Bedürfnis immer größer und der Schrei nach mehr immer stärker, irgendwann reicht das Ballerspiel oder die Farm nicht mehr aus....
 

Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
1.906
119
GRZ
I.... aber die Annahme dass Bio <> Massentierhaltung ist leider in vielen Faellen nicht zutreffend.....

Ja, dem sollte man sich auch bewusst sein. Hier nochmal ein paar Zeilen zum Nachlesen, inwieweit sich Bio von "normalen" Masthühnern unterscheiden.

Noch kurz zu meinen Essgewohnheiten: Ich habe vor Jahren schon meinen Fleischkonsum (für mich drastisch) reduziert. Während früher Fleisch oder Fisch bei allen drei Tagesmahlzeiten fast ein Muss war, ist es jetzt deutlich seltener geworden. Ich komme bei meinen 21 Mahlzeiten in der Woche auf 3 bis 4 Mal Fleisch oder Fisch. Mit der Tendenz, dass es weniger wird.

Und auch bei diesen Ausnahmen achte ich drauf, wo es herkommt bzw speziell wie das Tier zu Lebzeiten behandelt wurde. Ein "Bio" Aufdruck ist - wie man im oben verlinkten Artikel lesen kann - nicht wirklich was wert. Und bei anderen Produkten wie z.B. Eiern bin ich echt froh, dass ich diese sogar noch von Verwandten beziehen kann.

Damit kann ich für mich persönlich Fleisch und Fisch aber auch wieder genießen. Aber Achtung: manches Fleisch schmeckt deutlich anders als gewohnt. Ein echtes Freilandhuhn, welches sich 1m² Platz nicht mit 20 Artgenossen teilen muss, scharren und umherlaufen kann und länger als 6 Woche lebt, wird nicht den Geschmack der meisten hier treffen.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.030
2.847
Z´Sdugärd
irgendwann reicht das Ballerspiel oder die Farm nicht mehr aus....

Bissle arg platte Auslegung!

@Autumla
Ich muss wirklich mit erschrecken feststellen das wohl die meisten hier wirklich ihr täglich Fleisch und Brot irgendwo im Baumarkt kaufen. Deiner Aussage past wie die Faust aufs Auge. Traurig das man sowas immer noch erwähnen muss. Traurig das einem heutzutage irgendwie alles egal ist. Apple (OK andere auch, aber nicht so offensichtlich) maximiert seinen Gewinn mit fast schon "Zwangsarbeiten" zu Hungerlöhnen, aber alle haken auf KIK rum wegen Kinderarbeit. Das täglich Brot bis es auf den Teller kommt ne halbe Weltreise hinter sich hat spielt auch keine Rolle. Ebenso scheint an vergessen zu haben das es lokale Metzer auch jenseits von Aldi oder Lidl gibt.

Wiegesagt traurig nur das diesen kleinen Handwerksbetrieben immer mehr das arbeiten mit schwachsinnigen Vorschriften untersagt wird eine Jahrhunderte alte Tradition weiter zu machen. Fragt mal eure Metzger wer noch wirklich SELBST alles macht und nicht irgendwelche Tierhälften aus Polen kauft und sie selbst nur kleinschnibbelt. Mit viel Glück gibts noch bei Edeka und Co Fleisch aus "lokalen" Betrieben, aber das wars in der Regel schon fast.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.800
2.031
FRA
Wenn Du Lust und dann Spaß am töten hast, wird das Bedürfnis immer größer und der Schrei nach mehr immer stärker, irgendwann reicht das Ballerspiel oder die Farm nicht mehr aus....

Falsch. Wenn man die Lust am Töten befriedigt hat, bekommt man einfach andere Prioritäten. Oder redest Du aus eigener Erfahrung? ;)

Probier es einfach selber aus - spiel mal GTA. Einfach eine Weile Passanten jagen - mit dem Auto umfahren, mit dem Minigun erschießen, mit dem Flammenwerfer lebend verbrennen, mit dem Schwert köpfen, Granaten in die Menschenmenge werfen oder einfach zu Tode prügeln. Verspürst Du danach die Lust, auf die echte Straße zu gehen und jemanden umzubringen? Ich nicht - mir wird's einfach irgendwann langweilig und ich schaue mir dann Flugtarife an, lese Reiseberichte oder mache gar etwas Sinnvolles.

Der absolute Großteil der Amokläufe passiert nicht wegen der Lust am Töten, sondern aus einer anderen Motivation (Rache, Liebe, Glaube zu Gott). Die pure Lust am Töten ist nicht gefährlich und es gibt keinen Grund sie zu unterdrücken.
 

tcswede

Erfahrenes Mitglied
09.07.2010
1.570
108
58
Falsch. Wenn man die Lust am Töten befriedigt hat, bekommt man einfach andere Prioritäten. Oder redest Du aus eigener Erfahrung? ;)
Da ich nicht die Lust verspüre, habe ich auch keine Erfahrungen dazu. Aber Erfahrungen zu schneller größer mehr habe ich und da sehe ich eher nicht die Verscheibung von Prioritäten sondern eher eine Steigerung... Ich könnte mit einem Handicap von 11 beim Golfspielen zufrieden sein, aber es wäre schön auch mal Single zu werden...

Probier es einfach selber aus - spiel mal GTA. Einfach eine Weile Passanten jagen - mit dem Auto umfahren, mit dem Minigun erschießen, mit dem Flammenwerfer lebend verbrennen, mit dem Schwert köpfen, Granaten in die Menschenmenge werfen oder einfach zu Tode prügeln. Verspürst Du danach die Lust, auf die echte Straße zu gehen und jemanden umzubringen? Ich nicht - mir wird's einfach irgendwann langweilig und ich schaue mir dann Flugtarife an, lese Reiseberichte oder mache gar etwas Sinnvolles.
Habe mehr als genug Sinnvolles zu tun, von daher muss ich nicht mit GTA oder auch mit Hinrichtungsvideos anfangen.

Der absolute Großteil der Amokläufe passiert nicht wegen der Lust am Töten, sondern aus einer anderen Motivation (Rache, Liebe, Glaube zu Gott). Die pure Lust am Töten ist nicht gefährlich und es gibt keinen Grund sie zu unterdrücken.
Der Großteil kann gut so sein - und was ist mit den übrigen ???

Ich denke eher - let us agree to disagree...
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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8.726
FRA/QKL
Probier es einfach selber aus - spiel mal GTA. Einfach eine Weile Passanten jagen - mit dem Auto umfahren, mit dem Minigun erschießen, mit dem Flammenwerfer lebend verbrennen, mit dem Schwert köpfen, Granaten in die Menschenmenge werfen oder einfach zu Tode prügeln. Verspürst Du danach die Lust, auf die echte Straße zu gehen und jemanden umzubringen? Ich nicht - mir wird's einfach irgendwann langweilig
Na Gott sei Dank wird es dir langweilig... :doh:

OMG, einfach nur :sick:
 
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Mark.Dragon

Erfahrenes Mitglied
25.04.2009
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tcswede und die menschliche Natur oder Wie ich die Welt sehe!

Lust am töten soll menschlich sein, Simpel wie ich bin, dachte in meiner kleinen Welt das wenn, dann wäre es ein Mittel zum Selbsterhalt - sprich Hunger zu stillen, und nicht um irgendwelche Bedürfnisse zu stillen...

So ein absoluter Quatsch!
Sorry, aber mit Verlaub muss ich Dir hier leider vehement widersprechen!
Deine Welt ist offensichtlich wirklich seehr klein... :idea:

Die Lust am Töten ist definitiv immer in der menschlichen Natur vorhanden und lediglich bei jedem Menschen unterschiedlich "stark" ausgeprägt.... Gottseidank!

Selbsterhalt ist sicherlich einer der Gründe für ein "Tötung" aber ist das denn wirklich alles?
Was ist denn dann mit dem Räuber der beim Banküberfall Geiseln erschiesst, der Einbruch mit Tötung der Wohnungsbewohner, Mord aus Rache z.B. wegen (angeblicher) Verletzung der Ehre oder vielleicht Tötung des Vergewaltigers durch das Opfer? Das Erstechen des Vaters durch den Sohn nach jahrelangen Demütigungen oder Misshandlungen

Und was ist mit dem Genozid oder landläufig auch einfach Völkermord genannt?
Ruanda, das Massaker von Srebrenica, Pol Pot und die Roten Khmer sowie der Holocaust...
Keine Lust am Töten sondern ein Mittel zum Selbsterhalt - nur ein Versehen oder Unfall?

Das alles sind auch Folgen der sogenannten "appetitive Aggression" die sich eben nicht z.B. durch den Kampf ums Überleben bei Hunger oder Angst und Bedrohung rechtfertig!

Gewalt zählt schon seit jeher zum üblichen Verhaltensrepertoire der Menschheit aber SIE ist ja stets nur bei den "anderen" vorhanden, also den Sadisten, Psychopathen oder anderen "Wilden"?!

Als jemand der tagtäglich mit Mördern (also ja Menschen die getötet haben) zu tun hat kann ich Dir versichern das die Lust am Töten wirklich menschlich ist! :rolleyes:

Gruss aus München
Markus



Sorry für das OT

Solches Phrasendreschen ohne jegliches "Hintergrundwissen" oder wenigstens Interesse an der Sichtweise anderer durch Pseudo-Psychologen in einer Diskussion regen mich einfach auf!
 

armagri

Erfahrenes Mitglied
15.10.2010
493
180
BRN
Ich bin in einer kleinen Dorf-Metzgerei (Fleischerei) aufgewachsen, wo das Töten der Tiere folglich zum Alltag gehörte. Der Umgang mit den Tieren war immer von Respekt geprägt, ohne dabei zu verdrängen, dass man in der Lebensmittelproduktion arbeitet. Ich esse noch heute mit grossem Vergnügen und am liebsten jeden Tag Fleisch (von Innereien bis zum Filet). Dies vorweg...
Fleisch ist ein wervolles Lebensmittel und gehört zu einer ausgewogenen, gesunden Ernährung dazu. Je nach Supermarkt und meinetwegen auch Hofbauer gibt es entsprechende Qualität und diese erachte ich für mich auch als zentral. Allerdings können sich nicht alle Menschen ganz gute Qualität leisten - müssen sie deshalb auf eine gute Ernährung verzichten?
Bio ist aus meiner Sicht grundsätzlich vernachlässigbar - würde sogar soweit gehen, dass es sich um eine fehlgeleitete Stossrichtung handelt. Denn es ist wie beim Gemüse wissenschaftlich (bisher) nicht bewiesen, dass bio "besser" sein soll. Mit dem ganzen Bio kommen wir auf die moralische Ebene, welche uns ein besseres Gefühl (weniger Schuldgefühl) vermitteln soll und sich zudem gegen die moderne (konventionelle) Landwirtschaft stellt. Eben gerade diese Landwirtschaft (und "Massentierhaltung" gehört halt auch dazu) hat uns aber viel weniger Bodennutzung (bio braucht doppelt soviel an Landfläche für denselben Ertrag) beschert und bringt für weite Teile der (Welt-)Bevölkerung jetzt erschwingliche, teils hervorragende Lebensmittel hervor. Hinter der Bio-Zuwendung zum Tier (es gibt sogar Stimmen die meinen, dass die "Bio-Tiere" mehr leiden als die anderen) stecken meist Zweifel daran, was den Menschen besonders macht und ihn über das Tier erhebt. Die latente Menschenfeindlichkeit, die mit dieser Art der Tierverbundenheit einhergeht, ist mir ein Gräuel.
Im Weiteren gibt es zu bedenken, dass wenn man glaubt, Nutztiere lebten ein Leben, das es nicht wert ist, gelebt zu werden, dann müsse man in Hinblick auf wild lebende Tiere zum selben Schluss kommen. Wildtiere sind sehr viel öfter viel grösserem Leiden ausgesetzt als Nutztiere (verhungern, verdursten, erfrieren, werden bei lebendigem Leibe gefressen etc.).
Fazit: Wenn sich HON/UA im gesamten Produktionsablauf zur Erzeugung des Lebensmittels Fleisch einbringen möchte steht dem nichts im Wege und ist sicher zu begrüssen. Wir sollten generell wieder etwas mehr Sachlichkeit (wissenschaftlichkeit) in diese Diskussion bringen und weniger moralische (Hühner-)Keulen ;-) werfen.
Habe fertig.
 
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