NDR Doku: heute um, 22.45 Uhr: "Das Mädchen – Was geschah Elisabeth K.?"

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Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.474
457
noch TXL
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Heute 22:45 Uhr in der ARD. Der Titel hat mich neugierig gemacht und ein Bezug zum Fußball/WM ist auch da....

Weltenbummler
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
45
54
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Oh ja, sehr interessant. Wobei "Das Mädchen" etwas irreführend ist. Ihr Wirken war ja in hohem Maße beachtlich und sicher alles andere als kindlich. Insofern würde die mit 30 Ermordete sich über eine solche Umschreibung sicher wundern.

Spannend, dass sie von den deutschen Behörden als "Terroristin" eingestuft wurde. War immerhin nicht mehr unter Adenauer, sondern unter Schmidt. Aber der tickte vermutlich ähnlich.
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.474
457
noch TXL
mich würde schon mal interessieren, was andere zu diesem Thema denken.
Finde das Thema immer noch sehr interessant.
Frage mich warum die deutschen Behörden in diesem Fall damals nichts getan haben.

Wb
 

keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
2.018
914
War eine gut gemachte Dokumentation. Alle Seiten wurden beleuchtet und alle Beteiligten/Betroffenen konnten sich umfassend äußern. Auf jeden Fall war das kein Ruhmesblatt der deutschen Außenpolitik. Es ist wahrscheinlich nicht ganz fair die Sache mit heutigen Maßstäben zu bewerten. Heute müsste wohl zumindest der Kopf den Außenministers rollen, insbesondere nach all den Lügenmärchen die da verbreitet wurden.

Was ich erschreckend fand, dass der gute Herr Genscher nicht Manns genug war, sich den Fragen zu stellen und zu entschuldigen. Der Mann ist einfach nur noch peinlich. Immerhin haben seine beiden Staatssekretäre das hinbekommen. Der ehemalige Botschafter war unglaublich schlimm, aber wohl auch schon etwas senil.

Es bleibt nur zu Hoffen, dass sich so etwas nie wiederholt.
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
45
54
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Ja, hervorragender Beitrag. Spannend auch die, wie ich fand, sehr intelligenten und selbstkritischen Äußerungen insbesondere der beiden ehemaligen Spieler Rummenigge und Breitner. Besonders Hambrücher scheint mit dem Fall nicht wirklich abgeschlossen zu haben. Kein Wunder, wenn man ihre Einschätzung mit dem vergleich, was sie damals vor dem Bundestag "abgelesen" hat. Zum Botschafter fehlen einem die Worte, jedenfalls wenn man mal außen vor lässt, was für eine Geschichte das Auswärtige Amt hat. Da wundert einen dann nichts mehr. Genscher ist vermutlich um seine Rolle in der Geschichte besorgt. Ist ja nicht das Einzige, was man ihm vorwerfen kann. Er hat wie Kohl das Glück gehabt, in der größten Stunde des Landes im Amt gewesen zu sein.

Meine Bemerkung oben zum Titel hat die Doku übrigens aufgelöst. Genscher nannte die 30-Jährige Käsemann herablassend nur "das Mädchen". Wusste ich nicht. Insofern war der Titel sicher gut gewählt.
 

regata100s

Erfahrenes Mitglied
10.12.2011
381
202
....Er hat wie Kohl das Glück gehabt, in der größten Stunde des Landes im Amt gewesen zu sein....

OT:

Das möchte ich so nicht stehen lassen. Wäre nicht Kohl zur Zeiten der Wende deutscher Bundeskanzler gewesen, würde ich sehr bezweifeln das alles mit der Wiedervereinigung so verlaufen wäre. Kann man nun positiv oder negativ sehen, allerdings war er einer der wenigen Politiker die noch an einer Wiedervereinigung festgehalten hatten. Viele hatten das ja schon aufgegeben....
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.474
457
noch TXL
Denke manchmal ist halt schweigen nicht "Gold". (Wenn man mal von den Schlussbemerkungen des deutschen Botschafters absieht.)
Finde es schon wichtig, das das Thema nicht weiter Tod geschwiegen wird und das man den Mut dieser Frau auch würdig.
Beeindruckt hat mich vor allen Dingen, die selbstkritischen Worte von Klaus von Dohnanyi. Es hat für mich auch etwas mit Größe zu tun, wenn man zu seinen Fehlern steht. Das haben die wenigsten Politiker getan. Dafür meinen Respekt.
Ansonsten würft die Geschichte einen dunklen Schatten auf die deutsche Außenpolitik der soz./liberalen Koalition.

Wb
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Ich kann so was nicht leiden - 40 Jahre später sind alle immer schlauer.

Was hat der NDR den 1977 über Frau Käsemann berichtet, wie ist man damals gegen die Diktatur vorgegangen? Es kommt darauf an wie man im Moment der Verantwortung handelt.

By the way Frau Clinton entschuldigt sich jetzt auch schon für ihre Zustimmung zum Irak Krieg - hätte sie das mal 2003 zum Ausdruck gebracht.
 
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Reaktionen: economyflieger

keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
2.018
914
Ich kann so was nicht leiden - 40 Jahre später sind alle immer schlauer.

Prinzipiell sehe ich das auch so, hatte dies oben ja auch schon angemerkt. In diesem speziellen Fall kann man aber schon von deutlichen Versäumnissen des AA sprechen. Insbesondere wenn man schaut wie GB, F, USA und andere in sehr ähnlich gelagerten Fällen damals vorgegangen sind.

Was hat der NDR den 1977 über Frau Käsemann berichtet, wie ist man damals gegen die Diktatur vorgegangen? Es kommt darauf an wie man im Moment der Verantwortung handelt.

Das ist in der Tat eine interessante Frage die leider nicht wirklich beleuchtet wurde.
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
3.974
1.035
DUS, HAJ, PAD
Prinzipiell sehe ich das auch so, hatte dies oben ja auch schon angemerkt. In diesem speziellen Fall kann man aber schon von deutlichen Versäumnissen des AA sprechen. Insbesondere wenn man schaut wie GB, F, USA und andere in sehr ähnlich gelagerten Fällen damals vorgegangen sind.
...

Naja, hierbei auf die vorbildhafte Rolle der USA mit Kissinger als Aussenminister zu verweisen ist zumindest gewagt.

Argentine Military Believed U.S. Gave Go-ahead for Dirty War
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.474
457
noch TXL
Ich kann so was nicht leiden - 40 Jahre später sind alle immer schlauer.
.
Was ist Deine Konsequenz daraus? Weiter schweigen? Schlimm genug das es fast 40 Jahre dauern musste. Aber ich habe in dem Beitrag u.a. im Interview von Hr. v. Dohnanyi, gerade auch mit seinen Eingeständnis einer Mitschuld gefühlt, das ihm auch eine Last von den Schultern genommen worden ist. Sicher wäre es schöner, wenn sich auch andere Führungsmitarbeiter auch zu ihrer Mitverantwortung gestellt hätten.
Denn es hätte Anfangs der Bundesregierung außer ein Telefongespräch bzw. eine deutliche Protestnote an argentinische Militärregierung nichts gekostet. Hinterher ist man immer schlauer, gerade auch wenn man diese Zeit in Deutschland reflektiert - aber damit kann man nicht alles entschuldigen.
Das, AA in der Zeit Gefangenschaft und Folter nichts getan hat, immerhin handelte es sich um eine Tochter eines prominenten Kirchenmannes aus Tübingen, obwohl andere Länder (Großbritannien, USA; Frankreich, Österreich usw.) ihre Landsleute freibekamen - beschämt mich.
Die Methoden wie südamerikanische Militärdiktaturen mit Gefangenen umgingen (Folter, Vergewaltigung, Verschleppung, Ermordung) waren längst bekannt.
Eigentlich hätten im AA die Alarmglocken klingeln müssen...
Es zeugt auch von Größe, wenn man nach 40 Jahren auch Fehler eingesteht, das man damals hätte mehr machen können...´
Und die Doku zeigt auch, das man es auch damals schon hätte besser wissen müssen..




Weltenbummler
 
Zuletzt bearbeitet:

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Was ist Deine Konsequenz daraus? Weiter schweigen?

Hey Weltenbummler,

du hast wenn ich das richtig zusammenbringe eine Osthistorie - richtig?

1989 waren sich ca. 80 Millionen Deutsche einig das ein Staat der seine Bürger überwacht nicht der richtige Stat sein kann.

Heute schauen ca. 78 Millionen Bürger weg wenn der Staat seine Bürger auf das fiesete überwacht - die Medien sind im Moment die einzigen die sich kritisch äussern - der Rest möchte seine Freiheit sichern.

Auf welcher Seite stehst du?



und was tust du?
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
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noch TXL
Hey Weltenbummler,

du hast wenn ich das richtig zusammenbringe eine Osthistorie - richtig?
richtig

1989 waren sich ca. 80 Millionen Deutsche einig das ein Staat der seine Bürger überwacht nicht der richtige Stat sein kann. ?
stimme ich auch zu

Heute schauen ca. 78 Millionen Bürger weg wenn der Staat seine Bürger auf das fiesete überwacht - die Medien sind im Moment die einzigen die sich kritisch äussern - der Rest möchte seine Freiheit sichern.
ja gerade aus unserer Vergangenheit finde ich die Allgemeine Überwachung des Bürgers, für nicht akzeptabel (es gibt natürlich Ausnahmen (verfassungsfeindlich/Rechtsradikalismus/ Jugend/Kindergefährdent usw. ) Aber ich schätze eine unabhängige Berichterstattung der Medien, noch mehr wenn sie einen selbst zum nachdenken anregen also Raum für eine eigene Meinung lassen. Eben öfter mal ein Frage- anstelle eines Ausrufezeichens ..


Auf welcher Seite stehst du?
Auf welcher Seite soll ich stehen, finde eine derartige Überwachung die Freiheit des einzelnen einschränkt, und die Freiheit ist bekanntlich das höchste Gut und steht im Widerspruch zur Überwachung.



Außer meine Meinung zu sagen, sicher nicht sehr viel. Aber eine freie Meinungsäußerung war in der Vergangenheit (in einem Teil Deutschlands) nicht so selbstverständlich.
Aber worauf willst Du hinaus?

WB
 

gabenga

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
2.331
526
STR
Der ehemalige Botschafter war unglaublich schlimm, aber wohl auch schon etwas senil.

Der Kerl war schlichtweg unerträglich. Wenn er eingeblendet war ich immer in Versuchung weiterzuspulen.

Die Geschichte selbst kam mir unwirklich vor. Ich hätte nicht gedacht, dass man als deutscher Staatsbürger mal so alleine dastehen kann.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.851
10.989
Der ehemalige Botschafter war unglaublich schlimm, aber wohl auch schon etwas senil.

Die Senilitaet (bzw. die "Ich-bin-alt-ich-darf-das"-Einstellung) wird ihm sicherlich die Zunge gelockert haben. Aber fuer grundsaetzlich glaubwuerdig halte ich ihn schon. Die Herangehensweise, es treffe schon nicht die Falsche und daher schoen die Fuesse stillzuhalten, macht natuerlich fassungslos.

Das ist um keinen Deut besser als die "klammheimliche Freude" der Gegenseite.