Traumberuf: Flugbegleiter auf Langstrecke

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MrSnoot

Erfahrenes Mitglied
25.12.2012
1.617
1.220
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Hallo zusammen,

eine Frage treibt mich herum.

Ich habe den Eindruck, dass Flugbegleiter auf der Langstrecke bspw. bei Lufthansa ein sehr entspannter Job ist.

Ich kenne einige und die sind eigentlich fast immer zu Hause und fliegen nur ein Paar mal im Monat. Wenn ich Langstrecke fliege, sehe ich die Flugbegleiter eigentlich auch eher selten. Häufig sitzen sie in der Galley und quatschen oder sind in Ihren Crew-Rest Betten. Kurzstrecke kann ich mir schon stressiger vorstellen, aber Langstrecke?

M.E. haben auch Krankenschwestern, Lokführer oder Fernbusfahrer deutlich mehr Verantwortung. Zugbegleiter im Nahverkehr sind sogar alleine und müssen sich auch noch um Fahrkartenkontrollen kümmern.


Täuscht mein Eindruck?
 

shortfinal

Erfahrener Maximierer
28.05.2010
3.672
389
STR
Ich habe den Eindruck, dass Flugbegleiter auf der Langstrecke bspw. bei Lufthansa ein sehr entspannter Job ist.

Ich kenne einige und die sind eigentlich fast immer zu Hause und fliegen nur ein Paar mal im Monat. Wenn ich Langstrecke fliege, sehe ich die Flugbegleiter eigentlich auch eher selten. Häufig sitzen sie in der Galley und quatschen oder sind in Ihren Crew-Rest Betten. Kurzstrecke kann ich mir schon stressiger vorstellen, aber Langstrecke?

Und Piloten auf der Langstrecke erst. Sitzen nur rum, schauen zum Fenster raus, schlafen teilweise während der Arbeit, bekommen andauernd Urlaubsreisen mit Hotel (=Layover) bezahlt und sogar das Essen gebracht. Traumhaft :eek:

Gut, dass wir die Diskussion schon lange nicht mehr hatten.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Ich hatte sicher auch schon Flüge, bei denen ich nicht gerne Arbeitgeber dieser jeweiligen Flugbegleiterinnen gewesen wäre.

Aber, dass der Job jeglichen Glamourfaktor, seine gesellschaftliche Anerkennung, früher vorhandene Abwechslung zwischen Aufenthalt an exotischen Fernzielen und damals zumindest noch nicht 5x täglichen Kurzstrecken verloren hat und statt dessen aus mehreren täglichen "Butterfahrten" mit unzufriedenen Passagieren, Wechselgeld, Toilettenputzen ständiger Plan- und Flughafenänderung mit nächtlichen Crewshuttles und ständigem Stehen besteht, wissen zumindest diejenigen von uns, die gelegentlich auch Fliegen.
Wenn ich mich in einem Thread gleich 3x blamiere, mache ich mit diesem Ziel keinen neuen auf. Blamage ist kein Selbstzweck!
 

MrSnoot

Erfahrenes Mitglied
25.12.2012
1.617
1.220
Mein Thread bezieht sich ausschließlich auf Langstrecke und Lufthansa.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Es gibt so einen schönen Spruch zwischen Cargo- und Pax-Piloten, der so einiges "erahnen" lässt:

"Cargo kotzt nicht, Cargo motzt nicht!"

Damit ist doch auch die Fragestellung schon grundsätzlich beantwortet :D

Das bezieht sich dann aber auf's Publikum.


Mein Thread bezieht sich ausschließlich auf Langstrecke und Lufthansa.

Diese Einschränkung wurde in dem anderen Thread zwar nicht gemacht, aber auch bei LH ist "Flugbegleiterin" heute ein desillusionierender Job. Womöglich nicht unterbezahlt und es gibt einen separaten Reinigungsdienst. Sicher habe auch ich mich über viele der Damen und Herren schon geärgert. Aber die Anspannung, diese Gäste, das Stehen und die Verantwortung möchte ich für dieses Geld nicht haben!
 
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MrSnoot

Erfahrenes Mitglied
25.12.2012
1.617
1.220
Welche Verantwortung ist denn bei einem Flugbegleiter auf Langstrecke so enorm hoch? Alleine ist man doch nie, Kollegen sind immer da. Beim Zugbegleiter sieht das schon ganz anders aus.

Wenn ich Langstrecke fliege, sehe ich die Flugbegleiter nahezu die ganze Zeit rumsitzen und Kreuzworträtsel lösen. So häufig gehen die meiner Meinung nach nun wirklich nicht herum, dass das Stehen als Anstrengung empfunden werden muss.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Doch, aber einen P2 haben wir in Köln auch.
 

born2fly

Erfahrenes Mitglied
25.10.2009
5.545
2.681
FRA
??? Ist der im unbezahltem Urlaub?

Aber mal im Ernst, für welche Strecken denn?
 

Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Also ich denke es gibt viele Berufe, die anstregender sind und auch mit mehr Verantwortung behaftet sind. Das es nun aber ein Traumberuf ist, weiss ich nicht, denn auf der Langstrecke. Nervige Fluggäste zählen für mich als Argument übrigens nicht, denn Flugbegleiter ist eben 70 % Service, wie auch im Restaurant, Zug, Kreuzfahrtschiff oder sonstwo.

Meine 2 großen Contras wären:

- Fliegt man zwar nur "paar" Flüge (4-5 Langstrecken Roundtrips im Monat, laut einem Kumpel der FB ist), ist aber jeweils rund 3-5 Tage von daheim komplett "weg" - aber dann auch wieder 4-5 Tage komplett daheim, was bei einem "normal arbeitenden Freundeskreis" doch doof sein kann. Dazu noch ständiger Semi-Jetleg...

- Da man in der Regel ein Flugzeugmuster hat, fliegt man innerhalb kurzer Zeit alle Strecken schnell ab - und bei 1-2 Tagen Layover kommt man auch kaum aus den jeweiligen Metropolen raus.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.600
503
Hallo zusammen,

eine Frage treibt mich herum.

Ich habe den Eindruck, dass Flugbegleiter auf der Langstrecke bspw. bei Lufthansa ein sehr entspannter Job ist.

Ich kenne einige und die sind eigentlich fast immer zu Hause und fliegen nur ein Paar mal im Monat. Wenn ich Langstrecke fliege, sehe ich die Flugbegleiter eigentlich auch eher selten. Häufig sitzen sie in der Galley und quatschen oder sind in Ihren Crew-Rest Betten. Kurzstrecke kann ich mir schon stressiger vorstellen, aber Langstrecke?

M.E. haben auch Krankenschwestern, Lokführer oder Fernbusfahrer deutlich mehr Verantwortung. Zugbegleiter im Nahverkehr sind sogar alleine und müssen sich auch noch um Fahrkartenkontrollen kümmern.


Täuscht mein Eindruck?

Ui, das bist du aber so etwa 20 Jahre hinter der Zeit.

Die ganz alten Altverträge der LH, noch aus der Zeit als LH eine Staatsairline war und auch danach hatten durchaus einen heftigen Glamourfaktor in Verbindung mit echt guten Gehältern im Vergleich zum Durchschnitt.
Service war da übrigens durchaus intensiver, wie auch die Sitzabstände und das Bordessen, zumindest in ECO.
Dazu kam dass einige Strecken auch mit Zwischenstops und nicht täglich geflogen wurden, was dann teilweise nochmal längere Layover brachte.

Seitdem ging und geht es aber in mehreren Schritten bergab, zuöetzt rasanter mit Kohle, und den Seiteneffekten des Jobs.
Das führt dazu dass auch das Personal, das inzwischen zumindest in den ersten 10 Jahren geringer bezahlt wird als die meisten (einfachen) Bürojobs in Frankfurt auch nicht mehr die 'Besten des Jahrgangs' sind.

Also ich denke es gibt viele Berufe, die anstregender sind und auch mit mehr Verantwortung behaftet sind. Das es nun aber ein Traumberuf ist, weiss ich nicht, denn auf der Langstrecke. Nervige Fluggäste zählen für mich als Argument übrigens nicht, denn Flugbegleiter ist eben 70 % Service, wie auch im Restaurant, Zug, Kreuzfahrtschiff oder sonstwo.

Meine 2 großen Contras wären:

- Fliegt man zwar nur "paar" Flüge (4-5 Langstrecken Roundtrips im Monat, laut einem Kumpel der FB ist), ist aber jeweils rund 3-5 Tage von daheim komplett "weg" - aber dann auch wieder 4-5 Tage komplett daheim, was bei einem "normal arbeitenden Freundeskreis" doch doof sein kann. Dazu noch ständiger Semi-Jetleg...

- Da man in der Regel ein Flugzeugmuster hat, fliegt man innerhalb kurzer Zeit alle Strecken schnell ab - und bei 1-2 Tagen Layover kommt man auch kaum aus den jeweiligen Metropolen raus.

Ja so kenne ich es auch.

Dazu kommt, dass es so viel ich weiß bei der LH gar nicht mehr reine Langstreckenjobs gibt, sondern alles immer in Kombination mit einem Kurzstreckenanteil. Auch gibt es neben reinen Flugeinteilungen noch Standby Regeln wo jeder eine Quote erfüllen muss (bzw eingeteilt wird) und man innerhalb 1 h an der Basis beim Flughafen sein muss.

Flyglobal
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.794
3.316
Wenn ich Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sehe, dann entweder wenn sie den Gästen beim Einsteigen behilflich sind, bei der Sicherheitsunterweisung oder beim Service.
Beim Kreuzworträtsel sehe ich sie hingegen selten. Dies mag ein Grund sein, warum ich nicht mit Ihnen tauschen möchte.
 

Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Wenn ich Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sehe, dann entweder wenn sie den Gästen beim Einsteigen behilflich sind, bei der Sicherheitsunterweisung oder beim Service.
Beim Kreuzworträtsel sehe ich sie hingegen selten. Dies mag ein Grund sein, warum ich nicht mit Ihnen tauschen möchte.

Kreuzworträtsel sehe ich selten, CandyCrush dafür umso öfters. Ich sehe aber auch keinen Grund in unzähligen Getränkerunden in der Eco - ab und zu ein Tablett mit Wasser+Saft und sonst gibts ja den netten Knopf den man drücken kann...
 
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Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Stelle mir die ständig wechselnden Zeitzonen nicht so entspannt vor.
Die ständigen Druckunterschiede sind auch keine wonne für die Blutgefäße. (Krampfadern)
Und man darf von Passagieren der Fußabtreter sein wenns ihnen mal nicht gut geht.
Schlafen in fremden Betten ist auch schlecht gegenüber Zuhause und seiner Familie.

Da darf von mir aus jede(r) FB gerne etwas runter kommen (cool down) bevor er sich mit der nächsten Zeitzone vertraut machen muss.
 

MrSnoot

Erfahrenes Mitglied
25.12.2012
1.617
1.220
Na ja, von offenen Briefen halte ich nicht viel. Die Flugbegleiter würden wohl kaum zugeben, dass der Freizeitanteil und die Abläufe bei einem Langstreckenflug recht relaxt sind.


Ich glaube für eine zwölfwöchige Ausbildung ist das Gehalt zudem unverhältnismäßig hoch im Vergleich zu anderen angelernten Tätigkeiten. Wie viel verdient bspw. ein Paketzusteller? 12 Stunden Schichten sind ja dort normal. Ich glaube auch, dass das anstrengender ist als ein Flug von Newark nach Frankfurt mit Zeit für Candycrush und 4-5 Tage Freizeit im Anschluss.

Selbst die Arbeitskleidung wird bezuschusst. Mein Arbeitgeber gibt mir kein Geld für meine Anzüge.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Der Job hat einige sehr angenehme Seiten, aber auch gravierende Schattenseiten. Je nachdem, wie man die einen oder die anderen gewichtet (der eine kennt keinen Jet-Lag, der Andere leidet sehr darunter, der eine findet die Möglichkeit, viele fremde Länder zu sehen, toll, der andere ist genervt von Hotels und ist abends am Liebsten zu Hause), wird man zu einem unterschiedlichen Fazit kommen. Deswegen werdet ihr euch auch nicht einig werden.

Im Übrigen unterscheidet sich der Job auch nochmals wesentlich nach dem Personenkreis, der ihn macht: Wer sich damit etwas Geld dazu verdient, am Besten Brutto gleich Netto, und das für befristete Zeit macht, Super! Wer damit 45 Jahre lang seinen Lebensunterhalt verdienen muß... that's another story.