LH im globalen Wettbewerb - LH Technik baut ab in Deutschland

vielzuvielflieger · 14.12.2016

... wieder ein Beispiel zum Thema globaler Wettbewerb und Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland

Heute im Abendblatt - Aus f :
"Aus für die Flugzeugwartung in Hamburg - Lufthansa Technik schließt nach mehr als 60 Jahren wichtigen Bereich mit rund 400 Beschäftigten -
Der Wettbewerbsdruck ist in der Flugzeugüberholung in der Tat sehr hoch... Die Stundensätze hierzulande bezahlt einem heutzutage keine Airline mehr"

Diesmal waren die Gewerkschaften kompromissbereit - es hat aber leider nicht gereicht... man sieht, es sind nicht nur die Pilotengehälter.

Und es scheint, dass das Kostensenkungs- und Umstrukturierunsprogramm von LH alternativlos ist... wenn man im globalen Marktwettbewerb überleben/erfolgreich sein will.

trichter · 14.12.2016

vielzuvielflieger meinte:
...
Diesmal waren die Gewerkschaften kompromissbereit - es hat aber leider nicht gereicht...

Die Gewerkschaften haben es doch selber vergeigt, 2011 (oder so) meinten die sie müssten den Flugbetrieb lahm legen um mehr Geld raus zu schlagen. Schon damals habe ich mir gewünscht Lufthansa möge die Technik weiter "internationalisieren" um das Erpressungspotential zu senken. Ich habe da kein Mitleid mit den jetzt Betroffenen. Irgendwann werden es auch die Piloten sein.

Der "schlimme" Wettbewerbsdruck gilt übrigens nicht nur für die Luftfahrt. Auch in anderen Branchen ist das so.

abvvgold · 14.12.2016

Man munkelt, dass LH / LH Technik weite Teile der Instandhaltung von Triebwerken (zusammen mit GE?) an die deutsch-polnische Grenze zwischen Dresden und Breslau legen wird (ca. 70km von beiden Städten).

Dafür wird eine neue Fabrik aus dem Boden gestampft, Investition dürfte um die 300 Mio liegen.
Und weil sie 400-600 Arbeitsplätze in der Region schaffen wird's die ersten 5 (?) Jahre tax-free für die neuen sein.

Ich weiß nicht, ob die Triebwerkswartung in Hamburg war, aber das klingt ja ziemlich schlüssig - Eröffnung der Fabrik in Polen allerdings mir nicht bekannt.

Fare_IT · 14.12.2016

abvvgold meinte:
Man munkelt,

Es sind Fakten - zu munkeln ist da "nichts":

http://www.nytimes.com/aponline/2016/12/05/world/europe/ap-eu-poland-economy.html?_r=0

Lufthansa, GE invest in aircraft engine plant in Poland

Ist das der Anfang der hier im Forum von Einzelnen so harsch befürchteten "Ryanization"
der Flugzeugmaintenance????

Und hier

https://www.google.de/maps/place/Ne...7770a12eaf22ad0!8m2!3d51.1641896!4d16.5925834

ist der Standort...

feb · 14.12.2016

trichter meinte:
Die Gewerkschaften haben es doch selber vergeigt, 2011 (oder so) meinten die sie müssten den Flugbetrieb lahm legen um mehr Geld raus zu schlagen. Schon damals habe ich mir gewünscht Lufthansa möge die Technik weiter "internationalisieren" um das Erpressungspotential zu senken. Ich habe da kein Mitleid mit den jetzt Betroffenen. Irgendwann werden es auch die Piloten sein.
Der "schlimme" Wettbewerbsdruck gilt übrigens nicht nur für die Luftfahrt. Auch in anderen Branchen ist das so.

Mir stellt sich schon die Frage, was der "Flugbetrieb" mit den MRO- Aufgaben der LH Technik zu tun hat... aber dein Post ist ja ohnehin nur das übliche Jammerlappenglobalisierungsgewäsch...., jaja, die Gewerkschaften waren es.

Bei einem Personalbestand von rd 7500 alleine in Hamburg und wohl an die 28.000 weltweit ist die Schließung eines Betriebsteiles mit 300 (nicht: 400) betroffenen Mitarbeitern nicht das wirklich ganz große Ding, das du dir zusammenreimst.

oliver2002 · 14.12.2016

Die LHT in HAM hat diverse Abteilungen, die Wartung (also D, IL & C checks) ist dort eher klein, mit einer Halle. Die Auslagerung dieser Arbeit hat LHT schon seit Jahrzehnten voran getrieben (MNL, MLA, BUD, SNN, XMN, SOF etc)

Das richtige Geld wird dort mit Kabinenumrüstungen gemacht. Die GE Triebwerksinstandhaltung in Polen ist komplett neu, in HAM hat die LHT sich eher um Triebwerke der CFM56 Baureihe gekümmert. In Thüringen haben sie bereits ein ähnliches JV mit RR für die Trents (500/700/900).

abvvgold · 14.12.2016

Fare_IT meinte:
Es sind Fakten - zu munkeln ist da "nichts":

http://www.nytimes.com/aponline/2016/12/05/world/europe/ap-eu-poland-economy.html?_r=0

Lufthansa, GE invest in aircraft engine plant in Poland

Ist das der Anfang der hier im Forum von Einzelnen so harsch befürchteten "Ryanization"
der Flugzeugmaintenance????

Und hier

https://www.google.de/maps/place/Ne...7770a12eaf22ad0!8m2!3d51.1641896!4d16.5925834

ist der Standort...

Ahhh, ok so informiert war ich noch nicht. Ich hab das Ende November in Breslau mitbekommen und damals ist meine Recherche noch ins Leere gelaufen. Good to know. Sicher auch gut für die Region.

oliver2002 meinte:
Das richtige Geld wird dort mit Kabinenumrüstungen gemacht. Die GE Triebwerksinstandhaltung in Polen ist komplett neu, in HAM hat die LHT sich eher um Triebwerke der CFM56 Baureihe gekümmert. In Thüringen haben sie bereits ein ähnliches JV mit RR für die Trents (500/700/900).

Huey · 14.12.2016

Ob nun 300 oder 400. Es ist nur ein weiterer Fackellauf durch eine Chemiefabrik.

Am Ende werden die mit dem Feuerzeug noch in der Hand sagen:"Ich war es nicht und habe vor den brennbaren Chemikalien gewarnt." Zündeten jedoch selbst die Fackeln mit ihrem Feuerzeug an.

Make Hamburg great again.

trichter · 14.12.2016

feb meinte:
das übliche Jammerlappenglobalisierungsgewäsch...., jaja, die Gewerkschaften waren es.

Ach feb, lies doch noch mal, ich habe eine Antwort auf das "Jammerlappenglobalisierungsgewäsch" geschrieben, das stammt nicht von mir. Mit der Lesekompetenz ist es nicht so dolle ne?

Mit MRO ungleich Flugbetrieb hast du aber Recht. Ich habe da nicht genau genug geschaut, ich freue mich halt nur, dass es der Technik bei LH auch an den Kragen geht. Ist vielleicht auch nicht ganz fair aber die die es jetzt trifft gehören halt zur Technik. Und denen war es vor Jahren völlig egal (genau wie den Piloten heute) was sie ihren Kunden zumuten. Darum ist es mir auch völlig egal was LH ihnen jetzt zumutet.

ngronau · 14.12.2016

Werden jetzt die Leute gefeuert, die noch vor wenigen Monaten gefeiert wurden, weil sie den D-Check der 747 (?) von 41 auf 28 Tage verkürzt haben?
Selbst wenn die Umstrukturierungen bei den LH-Töchtern nicht umfassend sind, so sorgen sie doch immer wieder für Stirnrunzeln an der Börse. Misst man den Erfolg von Carsten Spohr am Börsenwert der Lufthansa, ist er eine (totale) Niete.

flyglobal · 14.12.2016

Am Hamburg DO im Juli wurde das Thema anlässlich einer Führung durch die LH 'Werft' angesprochen.

Hauptproblem ist heute, dass der Triebwerkshersteller selbst in die Wartung eingebunden ist, denn er verkauft heute mehr und mehr Betriebsstunden incl. Wartung für seine Triebwerke, während früher der Triebwerkshersteller nur die Triebwerke verkauft hatte und die gesamte Wertschöpfung der Wartung bei Wartungsdienstleistern war.
Die neuen Triebwerke sind zudem wesentlich Wartungsärmer als die alten und brauchen weniger Service.

Das ist dann nur mit Wartungsbetrieben die eine gutes Kostenbasis bieten machbar und der Triebwerkshersteller möchte auch an den Dienstleistungen mitverdienen. Daher auch die Joint Ventures. Immerhin will LH da auch partizipieren und beteiligt sich entsprechend. Dazu gibt es auch noch Subventionen abzugreifen.

Die betroffenen sollte trotzdem Jobs finden, denn es sind ja gut ausgebildete Kräfte. Z.B. bei Airbus direkt um die Ecke oder auch im Prototypenbau der Automobilindustrie, wenn sie mobil sind und zwei Beispiele zu nennen.

Flyglobal

Huey · 15.12.2016

Hier werden doch nur wieder Fakten geschaffen um das Zahlenwerk kurzfristig zu frisieren. Ob Entscheidungen nachhaltig sind spielt doch dann eher nachrangig eine Rolle.

Oft ist es doch auch so, dass vorhandene oft veraltete Infrastruktur für einen Großteil der höheren Kosten verantwortlich sind. Gar nicht mal die Personalkosten. Dennoch scheut man sich am bestehenden Standort zu investieren sondern spielt lieber die Investitionsheuschrecke.

Jedes Unternehmen was in der Gewinnzone operiert muss sich langsam mal seiner sozialen Verantwortung wieder bewusst werden, will es am Ende des Tages nicht einst dazu wieder gezwungen werden.

Fare_IT · 15.12.2016

ngronau meinte:
Werden jetzt die Leute gefeuert, die noch vor wenigen
Monaten gefeiert wurden, weil sie den D-Check der 747 (?) von 41 auf 28 Tage
verkürzt haben?

Wieder einmal ein klassisches PR Strohfeuer - typisch nicht nur für LH,
sondern viele Konzerne. Der Stundenaufwand eines D Checks
hat sich überhaupt nicht geändert - der ergibt sich nämlich aus den Stunden
schlüsseln der Kollegen aus Reton. Die Arbeit wird nur anders verteilt. Damit
erreicht man das die Werftliegezeit in der Kernphase reduziert werden konnte -
dafür arbeitet jetzt mehr Personal an anderen Tagen/Schichten...So habe
ich das gehört.

ngronau meinte:
Misst man den Erfolg von Carsten Spohr am Börsenwert
der Lufthansa, ist er eine (totale) Niete.

Ich fürchte nicht nur in dieser Hinsicht...

MisterG · 15.12.2016

flyglobal meinte:
... Die neuen Triebwerke sind zudem wesentlich Wartungsärmer als die alten und brauchen weniger Service...

Bitte keine Fakten! Hier geht es darum, dass man LH anmeiert und sich über deren Gier auslässt, während man gleichzeitig es eine Sauerei findet, dass man mit AZ nun doch nicht um Viereurofuffzig nach Tokio fliegen darf und außerdem sicher nicht bereit ist, für einen Europaflug mit LH mehr als mit Easy zu zahlen (außer es zahlt der Chef).

:yes:

rotanes · 15.12.2016

MisterG meinte:
Bitte keine Fakten! Hier geht es darum, dass man LH anmeiert und sich über deren Gier auslässt, während man gleichzeitig es eine Sauerei findet, dass man mit AZ nun doch nicht um Viereurofuffzig nach Tokio fliegen darf und außerdem sicher nicht bereit ist, für einen Europaflug mit LH mehr als mit Easy zu zahlen (außer es zahlt der Chef).

Die Kritik ist schon berechtigt.

Die Leute, die hier "anmeiern" finden eine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland zurecht nicht gut und haben ja selber alle noch:
- ein Smartphone von Siemens anstelle eines i-phone aus China
- einen Fernseher von Grundig aus Nürnberg
- einen PC von Nixdorf aus Paderborn
- Kleidung und Sportschuhe "made in Germany" anstatt Bangladesh
- sowie fliegen sie alle nur mit Lufthansa anstatt den "Wüstencarriern".

Da ist so eine Kritik an diesen Praktiken der Lufthansa schon angemessen. :yes:

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