Krank in der First Class: Licht und Schatten...

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jreichel

Erfahrenes Mitglied
12.03.2009
266
146
Köln
www.distinctravel.de
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Bin vor drei Wochen mit LH 491 in F von SEA nach FRA geflogen. Abflug 14:00 Uhr, letzte Mahlzeit Frühstück gegen 09:00 Uhr. Fühlte mich zunächst bestens und habe mit Genuss Vorspeisen, Salat und Hauptgang verdrückt. Dann ging es mir plötzlich schlecht. Habe auf den Nachtisch verzichtet und mich hingelegt. Ein, zwei Stunden später nahm das Unheil seinen Lauf. Mehrmaliges, heftiges Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen, die immer schlimmer wurden und schließlich zu so starken Koliken führten, dass ich mich gekrümmt am Boden der Galley wiederfand. Ein Arzt wurde ausgerufen, und es kam eine Krankenschwester nach vorne, die naheliegenderweise auf eine Lebensmittelvergiftung tippte.

Das Verhalten der Crew war absolut vorbildlich. Die haben sich rührend um mich gekümmert und ein Telex nach FRA geschickt, dass ich am Flieger abgeholt und direkt zur Krankenstation gefahren werden solle. Dieses Telex wurde vom Boden sogar schriftlich beantwortet ("Wir kümmern uns um Passagier jreichel") und mir ausgehändigt.

Kurz vor der Landung kam die Purserette dann zu mir und sagte, wir würden leider eine Außenposition erhalten, ich solle mir jedoch keine Sorgen machen, da der First Class Bus ja sofort abfahre und am Busgate dann ein Elektrowägelchen auf mich warte, um mich zur Flughafenklinik zu fahren.

Das mit dem First Class Bus stimmte, aber danach brach das Chaos aus. Am Busgate war der Special Services Schalter zwar mit drei hektischen Mitarbeitern besetzt, aber mit Flatterband abgesperrt. Kein Elektrowägelchen weit und breit in Sicht. Mein Freundin fragte über die Absperrung hinweg nach Hilfe und bekam die Antwort "Die Information ist oben!". Niemand wusste Bescheid, und während der nächsten ca. 30 Minuten wurden wir Zeuge etlicher Diskussionen, weil es wohl Probleme mit UMs und Transferpassagieren gab, die auf Rollstühle warteten. Das schien die Mitarbeiter so zu fesseln, dass sie sich auf meine Situation nicht einstellen konnten. Man sagte uns mehrmals, wir sollten uns setzen, wir würden bald abgeholt. Mir ging es derweil immer schlechter. Zwischenzeitlich wurde ich in einen Rollstuhl gesetzt und in Richtung Fahrstuhl geschoben, dann rief plötzlich jemand, ich sei doch noch nicht dran. Man ließ mich im Rollstuhl mitten in der Ankunftshalle stehen, ich krümmte mich darin vor Schmerzen, eine Flugzeugladung nach der anderen kam herein, und die Passagiere mussten sich links und rechts an mir vorbei einen Weg bahnen, um zum Aufzug bzw. zur Treppe zu gelangen. Auch mehrfaches Bitten und Flehen meiner Freundin, ich bräuchte dringend einen Arzt, wurde immer nur mit der stereotypen Antwort "Moment noch" beantwortet. Erst nach einer guten halben Stunde kam eine Mitarbeiterin des Flughafens zu mir, die aber immer noch in dem Glauben war, ich wolle nur einen Anschlussflug erreichen. Sie brachte mich schließlich in die Krankenstation, wo mir dann auch recht schnell geholfen wurde. Es war wohl wirklich eine Lebensmittelvergiftung, die kurz und heftig zuschlug - noch am selben Abend ging es mir wieder besser.

Ist hier wohl mal ein Briefchen fällig? Bei der Crew würde ich mich gerne bedanken, aber meine Beschwerden kamen vermutlich eher vom Flugzeugessen als vom Frühstück, das ja schon sehr lange zurücklag. Und das Erlebnis am Boden war das entwürdigendste und demütigendste, das ich je auf Reisen hatte. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn ich ein ernsteres medizinisches Problem gehabt hätte. Was meint ihr?
 
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Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Du vermutest das Flugzeugessen als Auslöser für die Erkrankung.

Klagten denn andere F-Paxe über ähnliche Beschwerden?
 

Oli20

Rechthaberischer Vollpfosten
23.08.2010
1.533
1
LCY/FRA
Da würde ich auf alle Fälle was schreiben. Mal wieder typische Kommunikationspanne zwischen LH in der Luft und am Boden, dazu noch Fraport involviert und die Sache ist zum Scheitern verurteilt. Allerdings hätte ich keine 30 Minuten Geduld gehabt und wahrscheinlich einen Krankenwagen gerufen (oder halt ähnliches im Flughafen).

Halt uns auf dem Laufenden.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.497
8.895
FRA/QKL
Tut mir leid von den Problemen zu hören.

Dir hilft es jetzt nicht mehr weiter, aber für die Zukunft und für andere in der gleichen Situation: Grundsätzlich kann man natürlich auch am Flughafen einfach 112 wählen (Mobiltelefon hat ja heute jeder denke ich) und erhält sofortige Notfallhilfe.

Für den Flughafen selbst gibt es eine Nummer für den medizinischen Dienst: +49 (0) 69 - 690 66767
 

jreichel

Erfahrenes Mitglied
12.03.2009
266
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Köln
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Du vermutest das Flugzeugessen als Auslöser für die Erkrankung.

Klagten denn andere F-Paxe über ähnliche Beschwerden?
Nein, allerdings gab es noch einen weiteren Passagier, der extrem oft zur Toilette ging und jeweils sehr lange dort verblieb. Ich war aber nicht in Stimmung, ihn zu fragen, was er da so trieb. ;)

Klar, das Flugzeugessen als Ursache ist reine Spekulation, und ich will da auch nichts unterstellen. Bin ja kein Ami, der jetzt direkt eine Millionenklage auf den Weg bringen würde. :D Ein befreundeter Arzt meinte halt nur, Art und Heftigkeit der Symptome deuteten darauf hin, dass sie von etwas unmittelbar zuvor Gegessenem herrührten.
 

jreichel

Erfahrenes Mitglied
12.03.2009
266
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Köln
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Dir hilft es jetzt nicht mehr weiter, aber für die Zukunft und für andere in der gleichen Situation: Grundsätzlich kann man natürlich auch am Flughafen einfach 112 wählen (Mobiltelefon hat ja heute jeder denke ich) und erhält sofortige Notfallhilfe.

Für den Flughafen selbst gibt es eine Nummer für den medizinischen Dienst: +49 (0) 69 - 690 66767
Absolut richtig. Wäre ich klar im Kopf gewesen, hätte ich darauf kommen müssen. Aber ich war in dem Moment nicht zurechnungsfähig, und meine Freundin leider auch ziemlich panisch. Irgendwie wähnten wir uns halt "aktenkundig", weil wir ja sogar schriflich hatten, dass man am Boden Bescheid weiß. Rückblickend haben wir uns mit unserer Obrigkeitshörigkeit gegenüber den überforderten Mädels am Schalter definitiv falsch verhalten, aber in so einer Situation... Beim nächsten Mal weiß ich's besser! ;)
 

KubaKarl

Erfahrenes Mitglied
03.01.2011
308
1
MUC
§ 323c
Unterlassene Hilfeleistung
Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
für das Bodenpersonal anwendbar ?
 
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kalle

Erfahrenes Mitglied
19.01.2010
345
0
nach meinem letzten TATL mit LH in C hatte ich eine nacht und einen tag lang unter persistenter übelkeit zu leiden und sprühwurst vom feinsten
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
Ich habe letztes Jahr einmal mehrere Stunden auf dem Klo verbracht auf einem BA BKK-LHR Flug in First.
Das war nicht witzig ...

Die FRAPort Leistung des OP ist schon traurig.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
8.355
3.444
49
MUC
www.oliver2002.com
Das Personla am Busgate in B ist schlimm. Die fleißigen Mindestlohnhelferlein in den roten Jacken benehmen sich wie Schäferhunde und bellen alle an um sie auf die Treppen nach oben in den Transitbereich zu kriegen. Die special services (der FraPort Betreuungsservice) die sich um WCHR/C/S pax kümmern sind hoffnungslos überlastet. LH kann halt nur die Betreuung buchen in dem Glauben, das dieser Service es dann schon regelt. Trotzdem sollte ein Feedback erfolgen... der Kontakt dafür ist:
E-Mail: feedback@fraport.de
Telefon: +49 (0) 1803 372-333
Telefax: +49 (0) 69 690-77090
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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Auch interressant sind die Standards die Fraport einhalten muß:

Qualitätsstandards PRM-Service FRA
Leistungserbringer FraCareServices GmbH
Fraport AG, BVD-IE
080929 Veröffentlichung Qualitätsparameter gemäß EU-VO.doc, 30.09.2008
Die folgenden Qualitätsparameter gemäß EU-Verordnung Nr. 1107/2006 gelten
ausschließlich für vorangemeldete Fluggäste:
[...]
Ankunft am Flughafen Frankfurt:
Bei Ankunft am Flughafen sollte die Betreuung am Gate oder an der Flugzeugposition
innerhalb folgender Wartezeiten verfügbar sein:
- 80% der Fluggäste sollten innerhalb von 10 Minuten nach Ankunft des Flugzeuges
auf der Parkposition Betreuung erhalten
- 100 % der Fluggäste sollten innerhalb von 20 Minuten Betreuung erhalten.
 

KaiserPinguin

Erfahrenes Mitglied
20.08.2010
1.442
0
DUS
Ich würde unbedingt ein Feedback abgeben, um eine Verbesserung der Situation herbeizuführen für ein nächstes Mal (hoffentlich nie - aber man weiß ja nie).

Außerdem würde ich (hartnäckig!!) auf konkreter Aufklärung und Information bestehen, was genau schiefgelaufen ist. Wird mehrmals abgewimmelt werden mit allgemeinem Blabla, aber das freundliche Angebot einer alternativen Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gegen Lufthansa nebst angebotener Öffentlichkeitswirksamkeit wirkt bei sowas meist Wunder.

Im konkreten Fall - gut, lässt sich jetzt außerhalb der Situation leicht daherreden - hilft meist, möglichst wenig Gläubigkeit auf Kompetenz und Hilfe zu haben und möglichst viel konkretes Umgemach zu produzieren, um Abhilfe herbeizuführen. Konkret: Ich hätte mich möglichst dort plaziert, wo ich am meisten im Weg bin und störe, und jemanden konkret angesprochen auf Abhilfe: "Dies ist ein angekündigter medizinischer Notfall, und Sie besorgen mir jetzt sofort den Notarzt hierher, Herr/Frau XYZ, oder ich erstatte gegen Sie persönlich Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung." Auf jede Widerrede mit simpler Wiederholung voriger Worte reagieren. Auf die Bitte, zur Seite zu gehen: "Nein, ich bleibe solange mitten im Weg und störe alles, bis Sie endlich den Notarzt herbeigeholt haben - bis er da ist." Auf die "Drohung", die Polizei zu rufen: "Ich bitte darum, dann besorgen die endlich den erforderlichen Notarzt und können gleich Ihre Personalien aufnehmen für die Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung - sagen Sie bitte, die Polizei soll sich beeilen, dies ist ein Notfall."

Ich weiß, ich kann eine ziemliche Pestbeule sein, aber bei einem medizischen Thema hört bei mir der Spaß auf. Da hilft meist nur stören, lästig sein und Menschen aus der Anonymität ("meine Vorgaben / Regeln / ...") durch persönliche Ansprache und persönliche Betroffen-Machung herausholen. Ist wie bei einem Unfall, da passiert auch nix, wenn man "holt bitte jemand einen Arzt" ruft. Wenn man jemandem einen konkreten Auftrag gibt "Sie rufen bitte sofort einen Arzt, und Sie holen bitte das Verbandszeug aus dem Auto, und Sie halten bitte hier den Kopf leicht erhöht, ...", passiert hingegen oftmals das gewünschte.

Auf jeden Fall Feedback an Lufthansa. Sowas geht bei keinem Flug, in keiner Buchungsklasse, und bei Dir in F ist die Chance höher, dass sich jemand des Themas auch wirklich annimmt.

Weiter gute Gesundheit!
 

huihui

Erfahrenes Mitglied
03.01.2010
754
11
Du vermutest das Flugzeugessen als Auslöser für die Erkrankung.

Klagten denn andere F-Paxe über ähnliche Beschwerden?


ich denke in F ist das Essen individuell genug. Zudem kann Dir das auch in der Eco passieren - bei einem Salat der ein paar Bakterien eines unfreundlichen Stammes zu viel hat und schwupps - kommt es mit der Masse in der Magenumgebung wieder hoch.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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MUC
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Ich hab jetzt schon zweimal auf CCU-FRA mein F Essen rückwärts entsorgt weil mir persönlich der aufgewärmte Nachtisch nicht bekommt. Jetzt weiss ich Bescheid und bitte auf Indien-FRA Flügen das nicht zu wärmen. Einer meiner ehemaligen Chefs ist allergisch auf Paprika und reihert sofort wenn irgendwo Schoten verarbeitet sind. Das gleich ist mit meinem Sohn und Ei (in jeglicher Form), da geht es dann unten und oben los, weil sein Körper die Allergene gaanz schnell entsorgen will. Also nicht immer auf Vergiftung tippen!
 

emhazett

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
585
15
Wenn man keine Garantenpflicht annehmen will, ist unterlassene HL sicherlich denkbar.
So weit würde ich aber nicht gehen.
Lieber ein Brieflein, darin das Bordpersonal loben (das hört man gerne und ist Deinem Ansinnen gegenüber gleich deutlich positiver eingestellt) und mal nachfragen, was da so der Fehler war am Fraport..
 

JPS1138

Erfahrenes Mitglied
20.03.2011
264
0
HAM
Wenn man keine Garantenpflicht annehmen will, ist unterlassene HL sicherlich denkbar.
So weit würde ich aber nicht gehen.
Lieber ein Brieflein, darin das Bordpersonal loben (das hört man gerne und ist Deinem Ansinnen gegenüber gleich deutlich positiver eingestellt) und mal nachfragen, was da so der Fehler war am Fraport..

Das könnte etwas zu "locker" sein.
Klar, loben des Bordpersonals ist sehr gut, aber dann kann der OP schon mit harten Worten sagen, was da abgelaufen ist. Dann sollte die zuständige Stelle schon erkennen, dass sie es hier nicht mit einem zu tun haben, der nur meckern will, sondern auch die positiven Sachen hervorheben kann.
 
N

nevadaman

Guest
Der Knaller was da passiert ist!!!

Ich kenne die Vorschriften jetzt nicht was die Mitarbeiter da haben und die Gegebenheiten wäre es nicht möglich in so einem fall dass der First Class Bus den Passagier direkt ins Flughafen Hospital fährt oder wenigstens das der Fahrer mit dem Passagier am Bus Gate wartet bis er abgeholt wird und wenn keiner kommt wie in dem Fall mit einem zuständigen zu telefonieren das was passiert?
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.499
4.011
Paralleluniversum
Der Knaller was da passiert ist!!!

Ich kenne die Vorschriften jetzt nicht was die Mitarbeiter da haben und die Gegebenheiten wäre es nicht möglich in so einem fall dass der First Class Bus den Passagier direkt ins Flughafen Hospital fährt oder wenigstens das der Fahrer mit dem Passagier am Bus Gate wartet bis er abgeholt wird und wenn keiner kommt wie in dem Fall mit einem zuständigen zu telefonieren das was passiert?

Warum nicht - gerade bei einer Aussenposition - direkt mit dem Notarzt/Krankenwagen zum Flieger kommen?
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.497
8.895
FRA/QKL
Warum nicht - gerade bei einer Aussenposition - direkt mit dem Notarzt/Krankenwagen zum Flieger kommen?
Das habe ich schon 2x erlebt. Einmal am Gate und einmal Außenposition. Die Passagiere wurden gebeten sitzen zu bleiben, bis der Patient im Notarztwagen war.

Die eine Patientien wurde damals im A300 auch quasi direkt vor meinen Augen im vorderen Quergang behandelt. Das war nicht so lustig, als der zum Glück anwesende Arzt an Bord der jungen Dame irgendwann sagte, dass sie ab sofort exakt das tun solle was er ihr sagt uns sonst absolut nichts. Er wolle sie nämlich auf jeden Fall lebend bis zum Flughafen und in den Notarztwagen bekommen. Was vorher eher harmlos aussah war scheinbar doch ziemlich ernst und in der vorderen Kabine herrschte danach betretenes Schweigen.

Der Flieger ist dann nach der Landung wirklich auf schnellstem Weg ans Gate gerollt und sie wurde sofort von 2 Ärzten in Empfang genommen und nach draussen gebracht.
 
N

nevadaman

Guest
Das habe ich schon 2x erlebt. Einmal am Gate und einmal Außenposition. Die Passagiere wurden gebeten sitzen zu bleiben, bis der Patient im Notarztwagen war.

Die eine Patientien wurde damals im A300 auch quasi direkt vor meinen Augen im vorderen Quergang behandelt. Das war nicht so lustig, als der zum Glück anwesende Arzt an Bord der jungen Dame irgendwann sagte, dass sie ab sofort exakt das tun solle was er ihr sagt uns sonst absolut nichts. Er wolle sie nämlich auf jeden Fall lebend bis zum Flughafen und in den Notarztwagen bekommen. Was vorher eher harmlos aussah war scheinbar doch ziemlich ernst und in der vorderen Kabine herrschte danach betretenes Schweigen.

Der Flieger ist dann nach der Landung wirklich auf schnellstem Weg ans Gate gerollt und sie wurde sofort von 2 Ärzten in Empfang genommen und nach draussen gebracht.
Ja so was ähnliches hatte ich in Genf mal. ALLE mussten sitzenbleiben bis der Kranke Passagier von der Rettungswagen Besatzung versorgt und von Bord gebracht wurde.
Ich muss sagen das hat in dem Fall hervorragend geklappt, das hat zwar alles etwas Zeit gekostet und ein paar Passagiere haben Ihren Anschluss verpasst aber KEINER hat auch nur einen Ton gesagt.
 

Theisener

Erfahrenes Mitglied
Ich denke, dass im Fall vom OP die Crew die Lage des OP nicht richtig an die Fraport kommunizierte, denn ansonsten wäre ein RTW oder NAW sicherlich am Flugzeug gewesen.

Dennoch ist es natürlich keine Glanzleistung von der Fraport gewesen.
 

flyingING

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
1.345
1
Zwischen DUS und CGN
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300x250
Ich hätte mich möglichst dort plaziert, wo ich am meisten im Weg bin und störe, und jemanden konkret angesprochen auf Abhilfe: "Dies ist ein angekündigter medizinischer Notfall, und Sie besorgen mir jetzt sofort den Notarzt hierher, Herr/Frau XYZ, oder ich erstatte gegen Sie persönlich Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung." Auf jede Widerrede mit simpler Wiederholung voriger Worte reagieren. Auf die Bitte, zur Seite zu gehen: "Nein, ich bleibe solange mitten im Weg und störe alles, bis Sie endlich den Notarzt herbeigeholt haben - bis er da ist." Auf die "Drohung", die Polizei zu rufen: "Ich bitte darum, dann besorgen die endlich den erforderlichen Notarzt und können gleich Ihre Personalien aufnehmen für die Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung - sagen Sie bitte, die Polizei soll sich beeilen, dies ist ein Notfall."
ich kann nicht beurteilen wie schlimm die lage des OP war aber es hört sich so an als währe er nicht mehr in der lage gewesen so klare gedanken zufassen. gleiches gilt wohl auch für die freundin... sonst ist die von dir beschriebende vorgehensweise wohl die beste in einer solchen situation!

grundsätzlich währe der RTW am flieger wohl die einzigst richtige lösung gewesen da keiner den ernst der lage 100% einschätzen konnte!

den flug kann man auf die liste "sachen die man nicht braucht" setzen

PS ich bekomme sowas bei übermaßigen milchkonsum...


gruß ING