Kurzfristige Flugstreichung - Fragen

Hallo zusammen,

mein Flug TXL-DUS ist heute kurzfristig gecancelt worden, und aus diesem Erlebnis ergeben sich für mich einige Fragen, bei denen ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt.

Was ist passiert?
Ich war gebucht auf LH2743 heute, planmäßiger Abflug 20.15. Um 17.46 bekomme ich eine SMS: der Flug ist gestrichen, ich soll einem Link folgen, hinter dem sich weitere Infos finden. Tatsächlich steht dort, dass mein Flug gestrichen sei, ich jedoch eine Alternative hätte: Abflug 18:35. Eine zweite Möglichkeit wird mir nicht angezeigt. Das ist verdammt knapp, aber mit viel Glück zu schaffen. Also verabschiede ich mich schnell von meiner Arbeit, stürme aus dem Büro und schnappe mir das nächste Taxi. Gerade noch rechtzeitig stehe ich am Gate, die letzten Passagiere haben die Sicherheitskontrolle noch nicht passiert. Ich versuche also mich am Schalter noch einchecken zu lassen (es müsste jetzt gegen 18:25 sein), doch der freundliche Herr am CI lässt mich wissen, dass das leider nicht mehr geht.

Also auf zum Ticketschalter, in der Hoffnung, wenigstens das Taxi ersetzt zu bekommen. Wäre ich nicht wegen der von LH aufgerufenen Alternative um 18:35 in Eile gewesen, ich wäre mit dem Bus nach TXL gefahren. Am Ticketschalter erfahre ich dann, dass die Alternative 18:35 kompletter Nonsens war, denn der Flug sei bereits seit heute morgen mindestens aus- wenn nicht sogar überbucht gewesen. Mitgekommen wäre ich da sowieso nicht mehr. Ich erfahre noch, dass das ein generelles Problem bei derartigen Umbuchungen sei, die angebotenen Alternativen seien oft nicht verfügbar. Ich möge mich doch an den Kundenservice wenden, damit der durch möglichst viele Beschwerden vielleicht für eine Verbesserung sorgt.

Ich schildere noch meine überhastete Anreise mit dem Taxi und erhalte die Info, dass die LH zwar nicht zu einer Kompensation verpflichtet sei, dies aber trotzdem oft mache in derartigen Fällen. Als ich auch noch erwähne, dass der 18.35-Flug der einzige war, der mir angezeigt wurde, meinte sie sogar, ich hätte dann meine Kompensation fast sicher.

Zu meinen Fragen:
Wenn ich eine kurzfristige Umbuchung habe, und die LH mir nur eine Alternative anbietet, die aber zeitlich so knapp ist dass ich nicht genau weiß ob ich sie schaffe, soll ich dann trotzdem einchecken? Meine Sorge war, dass ein Verpassen des Fluges dann als No-Show zählt und das Ticket verfällt. Wie wird das aber in der Praxis gehandhabt?

Kann es vorkommen, dass ich auf einen früheren Flug automatisch eingecheckt werde, und wenn ja, was hätte es für Konsequenzen wenn ich diesen dann verpasse (weil zeitlich unmöglich, die SMS kommt nicht an oä)?

Wie stehen die Chancen auf Erstattung der Taxifahrt? Die ist ja, so würde ich argumentieren, nur durch eine mangelhafte Auskunft der LH zustande gekommen. Hat da schon mal jemand Erfolg gehabt, oder auch nicht?

Das Ticket war übrigens ausgestellt in E, und ich hab nur ein blaues Kärtchen, falls das wichtig ist.

Hmm... entweder ist meine Frage so unverschämt, dass keiner drauf antworten will, oder es weiß tatsächlich niemand weiter?

Hatte auf dem Rückweg heute die nächste Streichung - und bin diesmal sogar auf 2 Flüge gleichzeitig umgebucht worden.

Bis Mittag hieß es noch, der Flug wäre planmäßig, dann kam doch wieder die berühmte SMS mit dem Hinweis auf die Streichung. Und ebenfalls wieder ein für mich unerreichbare kurzfristige Alternative als Angebot.

Diesmal hab ich mich auf die Jagd zum Flughafen nicht eingelassen, sondern gleich die Hotline angerufen und nach Alternativen gefragt. Ergebnis: alle Direkt- und Umsteigeverbindungen DUS-TXL sind entweder schon voll oder gestrichen (mit Ausnahme der einen Maschine, die in einer Stunde etwa starten sollte und die ich nicht mehr schaffen konnte). Die Hotline wollte mir erst ein Bahnticket geben, was ich möglichst vermeiden wollte. Hab dann angeboten ab CGN mit 4U nach TXL zu fliegen. Die Mitarbeiterin fragt ihren Vorgesetzten an, ob das geht - nach ein paar Minuten Wartezeit dann die Antwort, sie würde mich lieber auf AB von DUS nach TXL umbuchen. Das Angebot hab ich dann angenommen und mich auf den Weg gemacht. Und die LH hat mir eine Mail geschrieben und die Umbuchung bestätigt.
Der OLCI von unterwegs aus ging aber nicht - meine Buchungsnummer und meinen Namen kannte der AB-Checkin, hat auch den richtigen Flug angezeigt, aber den CI verweigert wegen einer fehlerhaften Etix-Nummer. Hab dann einen Blick in mein MM-Profil geworfen, und dort wurde mir angezeigt, ich sei auf 4U mit Abflug in CGN umgebucht worden. Also nochmal versucht die Hotline anzurufen - aber bei dem Wetter war das Callcenter chronisch überlastet und kaum zu erreichen. In der Zwischenzeit, während ich in der Warteschleife hänge, versucht mich die Telefonistin, die ich vorher schon gesprochen habe zurückzurufen (hab ihre Stimme auf der Mailbox wiedererkannt). Sie meinte, ich könne doch den 4U-Flug haben, wenn ich wollte, und ich solle sie zurückrufen. War leider schwierig, weil kein Durchkommen.
Derweil gingen zwei Mails bei mir ein, in denen sowohl der 4U- als auch der AB-Flug als bestätigt standen und die bitte, dringend nochmal die Hotline anzurufen.
Bin dann irgendwann durchgekommen, und mir wurde gesagt, der 4U-Flug sei garnicht erfasst, ich solle nicht nach CGN, sondern nach DUS fahren und vor Ort einchecken. Hat dann auch alles wunderbar geklappt, aber das Chaos vorher... unglaublich. Wobei ich es der LH hoch anrechne, dass sie versucht haben mir meinen Wunsch zu erfüllen. Auch wenn mich die Doppelbuchung sehr gestresst hat.

Aber auch hier würde mich mal interessieren, wie oft sowas vorkommt. Und wenn bei beiden Flügen in der Mail der Status "confirmed" steht, kann ich dann davon ausgehen, dass ich auf beiden mitkommen würde?
So ganz normal dürfte das ja alles nicht gewesen sein...

Ja, das hab ich aus der Erfahrung jetzt auch gelernt. Ich hab mich halt durch den plötzlich vorverlegten Abflug unter Druck gesetzt gefühlt, zumal es sich für mich so las, als gäbe es nur diese Option oder keine weitere.

Dass ich mich sogar auf zwei Flüge gleichzeitig umbuchen kann, hab ich ja erst vor ein paar Stunden erfahren.

DrThax meinte:

Kannst Du versuchen.
Ohne Status und bei ausgehender Lage fürchte ich, dass LH "Force Majeur" geltend machen wird.

Zum Vergrößern anklicken....

Wobei es ja schon ein Eigenverschulden der LH ist, wenn sie mir einen überbuchten Flug anbietet, während ein späterer halbleer ist. So in der Art werd ich denk ich argumentieren, und vielleicht dazuschreiben, dass ich mich auch über einen kleinen Gutschein freuen würde. Der tut der LH ja nicht ganz so weh ;-)

Nein, den CI hab ich nicht gemacht - aus Sorge, ich könnte doch nicht rechtzeitig da sein. Deshalb hab ich für den Flug, den LH da vorgeschlagen hat auch keinen BP.
Wie gesagt, ich probiers mal aus. Die Mitarbeiterin am Ticketschalter meinte, ich solle auf jeden Fall an den Kundenservice schreiben, weil die Auskunft bei Umbuchungen wirklich schlecht gelöst sei und da wohl recht viele in die Irre geführt werden. Und sie meinte auch, eine Entschädigung aus Kulanz, ohne Rechtspflicht wäre bei der Konstellation sehr wahrscheinlich. Wie genau die Mitarbeiterin das wissen kann, was wahrscheinlich ist und was nicht, steht natürlich auf einem anderen Blatt...

Ich werde dann auf jeden Fall hier berichten.

Dass mir die EU-Verordnung was bringt kann ich mir kaum vorstellen. Auf dem Hinflug hat sich der Abflug nur von 19.45 auf 21.05 verschoben, dafür dürfte es keine Kompensation geben, noch dazu bei den Wetterverhältnissen.

Auf dem Rückflug wurde es dann statt 18.30 19.25 (real eher 20.00, aber für die Warterei aufs De-Icing kann ja auch keiner was).

Mein Problem ist nicht die Verspätung an sich, sondern die Kommunikation der Alternativverbindungen, die aus meiner Sicht entweder grob irreführend ist (beim Hinflug am Freitag) oder aber für Verwirrung sorgt (am Sonntag, wo ich gleich auf 2 Flüge umgebucht wurde und mich die LH mit Emails bombardiert hat, ich möge doch bitte die Hotline *dringend* anrufen - die freilich kaum erreichbar war.