Streik bei Lufthansa? Der nächste bitte! - Oder?

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pmeye

Guest
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Wer nun dachte, mit Fluglotsen, Vorfeldlotsen, Kabinenpersonal und Sicherheitskontrolleuren wäre das Gröbste ausgestanden, könnte irren:
Schwierige Tarifrunde: Verdi fordert 5 Prozent mehr für Lufthansa-Mitarbeiter - Unternehmen - FAZ
Wenige Monate nach dem harten Tarifkampf mit ihren Flugbegleitern stehen der Lufthansa die nächsten schwierigen Lohnverhandlungen ins Haus.
Na, das klingt doch hoffnungsvoll! Logisch, dass nun die anderen Mitarbeiter auch ihr Stück vom Kuchen fordern. Dummerweise sind ja die Splittergruppen schon beim Verdauen, und die hatte ja die wirtschaftliche Situation des Unternehmens auch nicht interessiert.
Wie die Taktik von Verdi aussehen könnte, kann man im Fall AB nachlesen, wo es offensichtlich wirklich böse für das Unternehmen aussieht: Mitarbeiter von Airberlin lehnen Lohnverzicht ab - Yahoo! Nachrichten Deutschland
Die Mitarbeiter der Fluggesellschaft Airberlin und die Gewerkschaft Verdi lehnen die Forderung der Unternehmensführung nach einem teilweisen Gehaltsverzicht einem Bericht zufolge ab. "Ich kann keine Bereitschaft unter den Mitarbeitern erkennen, dass sie auf Lohn verzichten wollen", sagte Verdi-Sprecher Christoph Schmitz der "Berliner Zeitung". Dies gelte sowohl für die vom Management geforderten fünf Prozent vom Einkommen als auch für das 13. Monatsgehalt. Einschnitte in laufende Verträge zur Sanierung von Unternehmen lehne die Gewerkschaft grundsätzlich ab.
@Forenleitung: Bitte schon mal ein paar Terrabyte bereitstellen für die kommenden Streikthreads. Vielleicht können wir aber die Diskussion auch verkürzen indem einfach jeder auf seine alten Beiträge aus den anderen Threads verlinkt? :p
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Ist schon wirklich schlimm, wenn die Mitarbeiter nicht auf ihr Gehalt verzichten wollen oder vielleicht sogar einen Inflationsausgleich on top fordern. Schuften sollen sie, und zufrieden sein mit dem was sie kriegen!

Ironie beiseite: Das Recht zu streiken gehört zu einer Demokratie unbedingt dazu, und wir sollten froh sein, dass es dieses Recht gibt. Auch wenn das manchmal für Unbeteiligte unangenehm ist - insgesamt wäre unser Lebensstandard ohne diese Möglichkeit sicher deutlich niedriger, weil die Löhne nicht annähernd so hoch, der Konsum entsprechend niedriger und die Wirtschaft kleiner wäre.
 

Ice_B

Erfahrenes Mitglied
22.11.2011
2.244
1
Münchener Outback
Ist schon wirklich schlimm, wenn die Mitarbeiter nicht auf ihr Gehalt verzichten wollen oder vielleicht sogar einen Inflationsausgleich on top fordern. Schuften sollen sie, und zufrieden sein mit dem was sie kriegen!

Ironie beiseite: Das Recht zu streiken gehört zu einer Demokratie unbedingt dazu, und wir sollten froh sein, dass es dieses Recht gibt. Auch wenn das manchmal für Unbeteiligte unangenehm ist - insgesamt wäre unser Lebensstandard ohne diese Möglichkeit sicher deutlich niedriger, weil die Löhne nicht annähernd so hoch, der Konsum entsprechend niedriger und die Wirtschaft kleiner wäre.

Sehe ich ähnlich - Komma aber -

Wo sind wir denn mittlerweile, dass man eine Firma alle Nase lang durch eine andere Gewerkschaft lahmlegen kann? Gewerkschaftliche Vertretung schön und gut, aber man kann es treiben, man kann es aber auch übertreiben.
Und eben warf sich mir noch eine Frage auf: Warum sollten die Kunden denn wieder Verständnis und Unterstützung zeigen, wenn das "Kollegen" unter sich nicht auf die Reihe kriegen, nur weil sie anderen (Sparten-)Gewerkschaften angehören.
Wie gesagt, ich gestehe jedem sein Recht für Gehalt zu kämpfen zu, aber das wird gerade irgendwie lächerlich. Es tauchen Paralellen auf zu dem unsäglichen Streik der Schachbrettfahrer in FRA.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Gewerkschaftliche Vertretung schön und gut, aber man kann es treiben, man kann es aber auch übertreiben.
Und eben warf sich mir noch eine Frage auf: Warum sollten die Kunden denn wieder Verständnis und Unterstützung zeigen, wenn das "Kollegen" unter sich nicht auf die Reihe kriegen, nur weil sie anderen (Sparten-)Gewerkschaften angehören.

Daran sind aber letztlich auch wieder die großen Gewerkschaften Schuld, die die Probleme einzelner Berufsgruppen oft gar nicht mehr sehen und irgendwelche Ausgründungen von Spartengewerkschaften dadurch erst attraktiv machen. Nichtsdestotrotz, die Tarifeinheit ist keine Lösung - es braucht gerade die kleinen Gewerkschaften, um überhaupt die großen Gewerkschaften in Bewegung zu bringen. Eine gute Analyse gibts hier: Wider die Tarifeinheitsfront | Blätter für deutsche und internationale Politik
 

aelbler

Erfahrenes Mitglied
Immer wieder (Bahn, Nahverkehr, Luftfahrt) das gleiche: Durch das Zerbrechen von großen Einheiten entstehen Scherben - in diesem Fall Splittergwerkschaften welche alle nur eine kleine Personengruppe vertreten.
Hier ist eigentlich Verdi gefordert - die kleinen mit Boot zu holen und Einheitliche Tarifabschlüsse zu schaffen. Im Metallsektor klappt es doch auch ganz gut...
Die Lösung kann eigentlich immer nur ein Flächentarifvertrag mit möglichst wenig Schlupflöcher (für alle Seiten!) sein.
 

mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
Die Tarifeinheit muss wieder hergestellt werden.

Sonst geht das Spielchen so lange gut, bis irgendwann einmal eine Regierung die Gewerkschaften - wie in UK - entmachtet.
Mir kommt es so vor, wie mit dem Krug, der so lange zum Brunnen geht... Ach, ne: Es ist eher ein Fass, es werden ja von den Splittergruppen zumeist zweistellige Zuwachsraten gefordert.

In Sachen AB kann ich nur mit dem Kopf schütteln: Lieber nicht auf fünf Prozent verzichten, dafür aber vielleicht in ein paar Monaten ganz ohne Job sein... Wäre ich der kleine Wolfi würde ich enttäuscht mit den Schultern zucken und ein bisschen mehr outsourcen. Schade um die festen Arbeitsplätze.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
Die Tarifeinheit muss wieder hergestellt werden.

Sonst geht das Spielchen so lange gut, bis irgendwann einmal eine Regierung die Gewerkschaften - wie in UK - entmachtet.
Mir kommt es so vor, wie mit dem Krug, der so lange zum Brunnen geht... Ach, ne: Es ist eher ein Fass, es werden ja von den Splittergruppen zumeist zweistellige Zuwachsraten gefordert.

In Sachen AB kann ich nur mit dem Kopf schütteln: Lieber nicht auf fünf Prozent verzichten, dafür aber vielleicht in ein paar Monaten ganz ohne Job sein... Wäre ich der kleine Wolfi würde ich enttäuscht mit den Schultern zucken und ein bisschen mehr outsourcen. Schade um die festen Arbeitsplätze.

Naja, ich war mal bei einem Arbeitgeber angestellet, bei dem man aus wirtschaftlichen Gründen ebenfalls zwangsweise 5% vom Gehalt einbehalten hat.
(Die Diskussion, ob es rechtlich zulässig war spare ich jetzt mal aus, da es auf alle Fälle durchgeführt wurde).
Das Resultat war:
1.) Die Firma ist wenige Monate später trotzdem in die Insolvenz gegangen
2.) Bei den meisten Mitarbeitern hat sich durch die Gehaltskürzung kurz vor Schluss sogar der Anspruch auf Arbeitslosengeld reduziert, da das neue Basisgehalt niedriger war.

Insofern, kann ich nur raten, einer Gehaltskürzung nicht zuzustimmen und sich lieber alternativ schleunigst um einen neuen Job zu bemühen ! (Bevor alle anderen Kollegen insolvenzbedingt ebenfalls auf der Suche sind).
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.328
1.141
Die Tarifeinheit muss wieder hergestellt werden.

Sonst geht das Spielchen so lange gut, bis irgendwann einmal eine Regierung die Gewerkschaften - wie in UK - entmachtet.
Mir kommt es so vor, wie mit dem Krug, der so lange zum Brunnen geht... Ach, ne: Es ist eher ein Fass, es werden ja von den Splittergruppen zumeist zweistellige Zuwachsraten gefordert.
Schön, dass es Themen gibt, wo wir derselben Meinung sind. Die Vertretung von Partikularinteressen durch Splittergruppen und ihre egomanischen Anführer führt geradewegs ins Verderben. Leider ist eine Maggie Thatcher, die dem einen Riegel vorschiebt, hierzulande nicht in Sicht.

Insofern, kann ich nur raten, einer Gehaltskürzung nicht zuzustimmen und sich lieber alternativ schleunigst um einen neuen Job zu bemühen ! (Bevor alle anderen Kollegen insolvenzbedingt ebenfalls auf der Suche sind).
Zweispältiges Thema. Wenn es schief geht wie in Deinem Beispiel und die Firma trotz Verzicht der Mitarbeiter in der Insolvenz endet, haben alle verloren. Wenn der Verzicht dagegen der Firma das Leben rettet, sind alle Gewinner. Übrigens ist die hier thematisierte Lufthansa ein Beispiel, bei dem es gut ging - im Jahr 1991. Da wurde die Pleite des Kranichs durch einen Gehaltsverzicht der Mitarbeiter abgewendet.
 
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pmeye

Guest
So, und heute macht Verdi den Anfang. Die nächste Sparte ist dran, das Sicherheitspersonal.
Neiiiiiin! Natürlich sind die Kunden nicht das Ziel der Aktion. Daher wurde der Streik auch rechtzeitig angekündigt, also in der Nacht.. :(
 
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pmeye

Guest
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Mod-Hinweis: Falscher thread - der ver.di Streik Siko CGN und DUS ist nebenan...
Danke für den Hinweis, aber mein Thema ist ja nicht der konkrete Streik sondern der Umstand, dass auch 2013 ein weiteres Jahr der lustigen Spartenstreikerei werden wird. Dieser Thread stammt ja auch vom Montag. Leider wurde meine These heute bestätigt.
Dennoch ist es sicher richtig, dass dieser Thread, wie alle Streikthreads, keinen Mehrwert bringt.

Bitte schließen.