Wie versprochen, nun das Update zum Flug NRT-FRA (LH 711) in Eco: Die Maschine (D-ABVK) war wie erwartet eine B744 mit PTV, das bei einem der von uns belegten vier Sitze - wir waren mit Kindern unterwegs - leider häufig unvermittelt ausfiel. Das Problem betrifft Sitz 43A. Überhaupt sind diese kleinen, kontrastarmen, alten PTV-Systeme in der heutigen Zeit sogar in Eco absolut indiskutabel, selbst wenn sie funktionieren, wie sie sollen.
Erste Zweifel an der Servicequalität und am Zustand des Bordinterieurs kamen bereits auf, als sich unsere Klappen der Gepäckfächer schon auf dem Taxiway in NRT öffneten. Ein entsprechender Hinweis an die bereits sitzenden Flugbegleiter per Handzeichen wurde mit dem Hinweis quittiert, ich solle sie doch selbst wieder schließen. Da die Klappen zuvor vom Kabinenpersonal „verschlossen“ worden waren, fand ich diese Verweigerungshaltung schon dreist. Naja, selbst ist der Mann, und sie öffneten sich danach auch nicht wieder von selbst (Tipp: mit viel Schmackes zuknallen, dann halten die).
Der Rahmen eines Bildschirms (wegen Bulkhead-Position aus der Lehne ausklappar) war mit einer dicken Dreckkruste verschönert
Da hat wohl vor einigen Monaten mal jemand seine Suppe verschüttet. Überhaupt machte der gesamte Flieger in der Eco den Eindruck, er müsste dringend einmal gründlich gereinigt werden. Ich habe mich selten derart in einem Flieger geekelt.
Sitz 43D hat wegen falscher Justierung keine Leseleuchte – dafür hat 43E gleich zwei davon
Das Platzangebot war fühlbar schlechter als auf dem Hinflug auf vergleichbaren Plätzen mit ANA (B773). Sitz 43C hat zwar, da die Trennwand nicht ganz so breit ist wie der Sitz, eine angenehme Beinfreiheit, jedoch ragen die Beine in den Galleybereich hinter dem Vorhang hinein, wenn man sie ausstreckt, und man behindert dadurch die Arbeit der Kabinencrew. Überhaupt ist man an diesem Platz immer "mittendrin" im Geschehen der Bordküche. Einmal rollte unbemerkt ein Stapel neuer Getränkebecher von dort in meinen Sitzbereich, den ich eigenhändig zurückbrachte und entsorgte, da sich niemand dafür zuständig fühlte. Wegen der exponierten Position meines Klapptisches wurden mir einmal vom Kabinenpersonal versehentlich zwei - glücklicherweise leere - Becher auf den Kabinenboden gepfeffert. Auch diese musste ich eigenhändig entsorgen.
Das Bordessen war für Eco übrigens durchaus schmackhaft, vor allem das Gulasch mit Rotkohl und Schupfnudeln sowie die zweite warme Mahlzeit, Penne mit viel Gemüse in Tomatensauce. Dass Japaner sowohl Rotkohl als auch Schupfnudeln normalerweise absolut ungenießbar finden, ist nicht Schuld der Airline, obwohl man bei der Menuzusammenstellung ja vielleicht mal einen Einheimischen hätte fragen können.
Fazit: In dieser Serviceklasse und mit diesem Fluggerät nie wieder. Selbst das Gefühl technischer Perfektion, das ich sonst bei LH immer geschätzt habe, und der kühle, aber effiziente Service, waren diesmal nicht gegeben. Immerhin das Bordessen war gut, aber das ist es woanders auch. Kein Wunder, dass LH ihre Eco auf den Japanstrecken vor allem über den Preis verkaufen muss.
