Wie Carsten Spohr Lufthansa wieder auf Kurs bringen will

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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.219
703
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Sehr interessanter Artikel. Ziemlich viele Wahrheiten enthalten, die sowohl die Paxe, als auch die MA schon lange wissen, aber beim Management vor lauter kurzfristigen $$ in den Augen nicht ankamen.

Fragt sich nur noch - wird sich wirklich was ändern, oder ist es wieder einmal nur heiße Luft. Wir werden sehen...

Lufthansa: Wie Carsten Spohr die Airline wieder auf Kurs bringen will - manager magazin
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.219
703
Warten wir mal ab Concordeuser...

Interessante Zitate, hoffentlich keine Stammtischparolen:

„Statt in ein Lamento übers Personal zu verfallen, tätschelte er die Seelen mit einer Bemerkung, die er inzwischen bei jeder Gelegenheit anbringt: Das wahre Vermögen der Lufthansa seien nicht die Flugzeuge, sondern "das Mitarbeiterpotenzial".“

„Womöglich noch schwerer wiegt die tiefe Verunsicherung, die sich über das Unternehmen gelegt hat. Das rund dreijährige Regiment des spröden Controllers Christoph Franz (53) hat Kollateralschäden verursacht. Zwar schob Franz manch sinnvolle Reform an. Doch viele Mitarbeiter hat er verprellt. Die Identifikation mit dem Arbeitgeber habe empfindlich gelitten…“

„Bei den Kunden ist die franzsche Agenda "komplett danebengegangen", meint ein hoher Lufthanseat. Gerade Vielflieger gewannen den Eindruck, die Lufthansa wolle sich auf Kosten ihrer besten Kunden sanieren. Die Loyalität ist bedroht, zumal gerade die großen Wettbewerber rührend um die Dauerflieger buhlen.“

„Carsten Spohr hat intern deutlich gemacht, dass er umsteuern will. Zuletzt habe man mit dem Sparprogramm "Score" zu einseitig Wert auf Aktionärsinteressen gelegt und darüber Kunden und Mitarbeiter vernachlässigt, sagt er.“
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
In der Tat viele wahre Worte. Nur ein Unsinn wird anscheinend unausrottbar wiederholt (wobei nicht klar ist, wer hier zitiert wird):
Wäre es nicht besser, sich im Passagierflug von den unrentablen Strecken zurückzuziehen nach dem Vorbild von British Airways?

Nein, wäre es nicht. BA sitzt auf einer Insel in der nordwestlichen Ecke Europas, mit einer Hauptstadt, in der 30% der Inselbevölkerung leben. LH sitzt im Herzen Europas in einem 80-Mio.-Einwohner-Land mit dezentraler Struktur. Das muß man doch 'mal zur Kenntnis nehmen!
 

Dreamliner

Erfahrenes Mitglied
17.03.2009
551
0
Lufthansa braucht die innereuropäischen Zubringer wie Planzen das Wasser. Wie sonst sollen die Flieger von MUC oder FRA nach Asien voll werden? Ich denke, Carsten Spohr und sein Team werden sich sehr viele Gedanken über das Streckennetz und die Frequenzen machen müssen. Wenn Etihad, wie es aussieht, bei Alitalia zum Zuge kommt, wird sich die Wettbewerbssituation sicher nochmals ändern. Da ist Kreativität gefragt. Und eine knallharte Kalkulation der Preise.
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.098
8.273
BRU
Also das widerspricht sich für mich ja auch irgendwie:

Ganz oben auf der Liste steht das Projekt "Lufthansa Regional 2.0". Der Name klingt nach ein paar putzigen Propellermaschinen. Tatsächlich geht es um nicht weniger als den gesamten Europa-Verkehr. Germanwings soll erst der Anfang einer Gegenattacke auf Billigflieger wie Ryanair, Easyjet oder Vueling sein. Die Details hält Spohr noch verborgen.

Klar ist allemal: Die verschiedenen Fluglinien der Lufthansa-Gruppe, einschließlich Swiss, Austrian und Brussels Airlines, werden im Europa-Verkehr zusammenrücken. Zudem wird Spohr versuchen, die Kosten im kontinentalen Geschäft noch einmal deutlich zu senken. Ein Vorhaben, das nach Konflikten riecht.

Endlich geht es bei der Lufthansa wieder um etwas anderes als Sparen. Das kommt gut an bei den Mitarbeitern. Auch die Kunden werden das Signal mit Wohlgefallen hören. Gerade den Vielfliegern wurde einiges zugemutet, etwa Einschnitte im Meilenprogramm oder die sogenannte Europa-Kabine, in der die Businessbucher auf den gleichen dünnen und zugleich dicht gestaffelten Sitzen ausharren wie die Economy-Passagiere.

Aber warten wir ab.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Wieviel härter soll es denn bei der LH-Kostenstruktur noch sein? ...

Guckst Du hier: Unit cost analysis of Emirates, IAG & Virgin; about learning from a new model, not unpicking it | CAPA - Centre for Aviation

Die erste Grafik sagt eigentlich alles! O-Ton Spohr: "Wir müssen soviel besser sein, wie wir teurer sind". Wieviel teurer sie sind, zeigt die Grafik genau. Die Grafik zeigt auch, wer die gefährlichsten Wettbewerber sind.
Vergleiche mal:

+ LH mit TK
+ 4U mit U2 oder Vueling

Jetzt bleibt noch die Frage, wo und wie will man besser sein und wie bewertet man das im Verhältnis zum Kostennachteil.
Besserer Service? Bessere Time-slots? Bessere Verbindungen? Monopol-Strecken? usw..
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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9.089
Jetzt bleibt noch die Frage, wo und wie will man besser sein und wie bewertet man das im Verhältnis zum Kostennachteil.
Besserer Service? Bessere Time-slots? Bessere Verbindungen? Monopol-Strecken? usw..

Das wird im erforderlichen Ausmaß sehr schwer bis unmöglich.

Aus meiner Sicht braucht es eine politische Lösung. Landerecht in EU und Nordamerika nur noch für Fluggesellschaften, die nicht erheblich wettbewerbswidrig subventioniert werden. Von mir aus auch erhebliche Gebühren für deren Flüge von/nach EU/Nordamerika.
 

DUS

Erfahrenes Mitglied
13.08.2009
1.310
0
BKK
Das wird im erforderlichen Ausmaß sehr schwer bis unmöglich.

Aus meiner Sicht braucht es eine politische Lösung. Landerecht in EU und Nordamerika nur noch für Fluggesellschaften, die nicht erheblich wettbewerbswidrig subventioniert werden. Von mir aus auch erhebliche Gebühren für deren Flüge von/nach EU/Nordamerika.

Naja, ich weiß nicht, ob ich aus Fluggast-Sicht diesen Protektionismus der Einzelstaaten/Regionen wirklich will. Letztlich zahlst du als Passagier dann nur mehr ...
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Das wird im erforderlichen Ausmaß sehr schwer bis unmöglich.

Aus meiner Sicht braucht es eine politische Lösung. Landerecht in EU und Nordamerika nur noch für Fluggesellschaften, die nicht erheblich wettbewerbswidrig subventioniert werden. Von mir aus auch erhebliche Gebühren für deren Flüge von/nach EU/Nordamerika.

Was, bitte, ist denn eine "wettbewerbswidrige" Subvention? Daß Grund und Boden in der Wüste billiger ist als im Herzen von Hessen? Daß das Personal in UAE keine Steuern zahlt? Das gilt nicht nur für die Airlines, sondern für alle AN. Daß die Wüsten-Carrier nur long-haul mit modernen und effizienten Maschinen fliegen? Ich kann Dir noch jede Menge anderer Punkte aufzählen, alles durchaus handfeste Vorteile, aber alles keine Subvention.
Aber es ist natürlich viel leichter, wenn jemand besser ist oder natur- oder standortgegebene Vorteile hat, gleich zu rufen "Päh, pöhse Subventionen".
Die Errichtung von Handels-Zöllen (nichts anderes verlangst Du) war noch nie eine gute Idee, schon gar nicht für Deutschland, das vom Export lebt.
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.219
703
Was, bitte, ist denn eine "wettbewerbswidrige" Subvention?

Nunja, wann immer es nötig ist, macht der Sheikh einfach sein Portmonaie auf und schießt zu. Und bei uns tut das der Staat eben nicht. Auch noch soviele Mrd. Verlust im Jahr wären egal.
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
Was, bitte, ist denn eine "wettbewerbswidrige" Subvention? Daß Grund und Boden in der Wüste billiger ist als im Herzen von Hessen? Daß das Personal in UAE keine Steuern zahlt? Das gilt nicht nur für die Airlines, sondern für alle AN. Daß die Wüsten-Carrier nur long-haul mit modernen und effizienten Maschinen fliegen? Ich kann Dir noch jede Menge anderer Punkte aufzählen, alles durchaus handfeste Vorteile, aber alles keine Subvention.
Aber es ist natürlich viel leichter, wenn jemand besser ist oder natur- oder standortgegebene Vorteile hat, gleich zu rufen "Päh, pöhse Subventionen".
Die Errichtung von Handels-Zöllen (nichts anderes verlangst Du) war noch nie eine gute Idee, schon gar nicht für Deutschland, das vom Export lebt.

Naja, das Problem ist, dass sich die EU ein internes Regelwerk gegeben hat, dass zwar Bevorzugungen innerhalb der EU einem Riegel vorschiebt. Aber auf der anderen Seite negativ ist, wenn es um den Wettbewerb "Firma in EU-Land" gegen "Konkurrenten außerhalb der EU" geht. Sprich es gibt kein "EU" gegen "die anderen" sondern es gelten die selben Regeln, egal wer der "Konkurrent" ist. Und das ist eher unschlau ...
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.584
7.090
irdisch
LH muss den Kampf um die Kunden mit dem Produkt gewinnen. Nicht mit dieser unsäglichen Subventionsdebatte. LH wartet ihre Jets auch in Irland, China und auf den Philippinen und profitiert von dort niedrigeren Kosten.

Das Produkt in der C und der Eco muss wieder mit den besten asiatischen Airlines konkurrenzfähig werden. Immer nur seinen zu hohen Kosten hinterher zu sparen bringt es irgendwann nicht mehr. Investieren ins Produkt ist angesagt. Richtig gute Sitze (bin weiterhin für Minisuiten), wirklich neuestes IFE, besseres Catering und eine neue Serviceeinstellung mit Gastfreundschaft kombiniert. Außerdem würde ich die "deutschness" stärker rausstellen. Vielleicht mal ein paar aktuelle Szene-Designer ranlassen, wieder schicker und avantgardistischer werden.

Spohr geht jetzt endlich das an, was seine Vorgänger einfach liegen ließen oder verpennten.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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9.089
Was, bitte, ist denn eine "wettbewerbswidrige" Subvention? Daß Grund und Boden in der Wüste billiger ist als im Herzen von Hessen? Daß das Personal in UAE keine Steuern zahlt? Das gilt nicht nur für die Airlines, sondern für alle AN. Daß die Wüsten-Carrier nur long-haul mit modernen und effizienten Maschinen fliegen? Ich kann Dir noch jede Menge anderer Punkte aufzählen, alles durchaus handfeste Vorteile, aber alles keine Subvention.
Aber es ist natürlich viel leichter, wenn jemand besser ist oder natur- oder standortgegebene Vorteile hat, gleich zu rufen "Päh, pöhse Subventionen".
Die Errichtung von Handels-Zöllen (nichts anderes verlangst Du) war noch nie eine gute Idee, schon gar nicht für Deutschland, das vom Export lebt.



Mindestens halbwegs fairer Wettbewerb ist ein Grundpfeiler für die globalisierte Wirtschaft. Das betrifft neben dem Schutz von geistigen Eigentum ganz besonders das Thema Subventionen. In fast alle Produktbereichen stellt dies auch den Standard dar. Das grundsätzlich in Frage zu stellen, würde das gesamte Weltwirtschaftssystem in Frage stellen. Deutschland steht dabei in vielerlei Hinsicht im Fokus. Wir dürften gar nicht so extrem subventionieren, wie es im arabischen Raum die Regel ist.

Dabei geht es nicht darum, lokal marktübliche Grundstückspreise anzupassen. Doch Steuerfreiheit für Unternehmen und Mitarbeiter stellt ganz sicher unfairen Wettbewerb dar. Hinzu kommen Subventionen durch wettbewerbswidrige Kapitalbereitstellung. Das sind keine Kleinigkeiten. Wir reden da von einer erheblichen Verteuerung der Produkte der entsprechenden Airlines.
 

GoldenEye

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30.06.2012
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Naja, das Problem ist, dass sich die EU ein internes Regelwerk gegeben hat, dass zwar Bevorzugungen innerhalb der EU einem Riegel vorschiebt. Aber auf der anderen Seite negativ ist, wenn es um den Wettbewerb "Firma in EU-Land" gegen "Konkurrenten außerhalb der EU" geht. Sprich es gibt kein "EU" gegen "die anderen" sondern es gelten die selben Regeln, egal wer der "Konkurrent" ist. Und das ist eher unschlau ...

Ich finde das gut. Und ständig bei der WTO vor den Kadi gezerrt zu werden ist auch eher uncool.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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Mindestens halbwegs fairer Wettbewerb ist ein Grundpfeiler für die globalisierte Wirtschaft. Das betrifft neben dem Schutz von geistigen Eigentum ganz besonders das Thema Subventionen. In fast alle Produktbereichen stellt dies auch den Standard dar. Das grundsätzlich in Frage zu stellen, würde das gesamte Weltwirtschaftssystem in Frage stellen. Deutschland steht dabei in vielerlei Hinsicht im Fokus. Wir dürften gar nicht so extrem subventionieren, wie es im arabischen Raum die Regel ist.

Dabei geht es nicht darum, lokal marktübliche Grundstückspreise anzupassen. Doch Steuerfreiheit für Unternehmen und Mitarbeiter stellt ganz sicher unfairen Wettbewerb dar. Hinzu kommen Subventionen durch wettbewerbswidrige Kapitalbereitstellung. Das sind keine Kleinigkeiten. Wir reden da von einer erheblichen Verteuerung der Produkte der entsprechenden Airlines.

Wenn das so einfach wäre, wie Du es darstellst, wären die europäischen Airlines schon längst auf juristischem Wege dagegen vorgegangen.

Im Übrigen was das Thema Besteuerung betrifft: Wenn ich UAE wäre, würde ich argumentieren, "wenn ihr eure Arbeitnehmer bis an die Grenze der Enteignung ausplündert, dann liegt das Problem bei euch, nicht bei uns".
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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Naja, ich weiß nicht, ob ich aus Fluggast-Sicht diesen Protektionismus der Einzelstaaten/Regionen wirklich will. Letztlich zahlst du als Passagier dann nur mehr ...

Nein, letztlich zahlst Du Du als Passagier drauf, wenn sich der Markt durch erhebliche wettbewerbswidrige Maßnahmen deutlich konzentriert und dann nur wenige Airlines den Weltmarkt dominieren, die zudem alle weit weg von Europa und Nordamerika gesteuert werden. Und genau das ist der Plan und Planungshorizont der Preisdumper.

Richtig ist, dass es aus Fluggast-Sicht kurz- und mittelfristig günstiger ist, wenn man das extreme Preisdumping weiterhin erlaubt im Vergleich zu einer halbwegs den fairen Wettbewerb sicherstellenden Lösung.
 
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GoldenEye

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30.06.2012
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Nein, letztlich zahlst Du Du als Passagier drauf, wenn sich der Markt durch erhebliche wettbewerbswidrige Maßnahmen deutlich konzentriert und dann nur wenige Airlines den Weltmarkt dominieren, die zudem alle weit weg von Europa und Nordamerika gesteuert werden. Und genau das ist der Plan und Planungshorizont der Preisdumper..

Wenn überhaupt, dann ist der einzige Markt, auf dem ich eine Konzentration feststellen kann, Nordamerika. Und genau dort sind die bösen Wüstenflieger gar nicht (oder fast nicht) aktiv. Hmmm.
 

thbe

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27.06.2013
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Wenn das so einfach wäre, wie Du es darstellst, wären die europäischen Airlines schon längst auf juristischem Wege dagegen vorgegangen.

Im Übrigen was das Thema Besteuerung betrifft: Wenn ich UAE wäre, würde ich argumentieren, "wenn ihr eure Arbeitnehmer bis an die Grenze der Enteignung ausplündert, dann liegt das Problem bei euch, nicht bei uns".

Natürlich ist es nicht einfach, einen wettbewerbskonformen Zustand zu erreichen. Aber das ändert doch nichts an der Sinnhaftigkeit.

Und uns kann es vollkommen egal sein, was die UAE dazu meinen. Wenn wir (EU/Nordamerika) unsere Märkte nach ansonsten üblichen und akzeptierten Weltmarktsregeln vor aggressiven Preisdumping schützen, dann reicht unsere Macht locker dafür aus, das auch zu tun.
 

thbe

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27.06.2013
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Wenn überhaupt, dann ist der einzige Markt, auf dem ich eine Konzentration feststellen kann, Nordamerika. Und genau dort sind die bösen Wüstenflieger gar nicht (oder fast nicht) aktiv. Hmmm.

Natürlich gibt es so oder so erhebliche Konzentrationen in homogenen Märkten. Diese verfügen jedoch über homogene Wettbewerbsbedingungen und werden umfassend reguliert. Da setzt die Regulierung erheblich später ein, nämlich erst bei einer spürbaren Mono-/Oligopolbildung. Innerhalb Nordamerikas oder innerhalb der EU kann der Bessere gewinnen. Marktübergreifend und bei vollkommen unterschiedlichen Wettbewerbsbedingungen siehst das ganz anders aus.

Die Scheich-Airlines sind nicht besser, sondern arbeiten unter grundsätzlich andere Bedingungen. Kein Streikrecht für Mitarbeiter, keine Gewerkschaften, Steuerfreiheit für Unternehmen und Mitarbeiter, einfaches Durchsetzen von Infrastrukturprojekten, Kapitalgeber, die in frühestens 20 Jahren was von ihrem Invest wiedersehen wollen, etc. Das sind alles keine Kleinigkeiten.

Ich bin im Sprint auf 50m klar schneller als der Weltrekordhalter auf 100m und würde dennoch seine Forderung nach möglichst gleich langer Sprintstrecke als fair anerkennen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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Natürlich ist es nicht einfach, einen wettbewerbskonformen Zustand zu erreichen. Aber das ändert doch nichts an der Sinnhaftigkeit.

Und uns kann es vollkommen egal sein, was die UAE dazu meinen. Wenn wir (EU/Nordamerika) unsere Märkte nach ansonsten üblichen und akzeptierten Weltmarktsregeln vor aggressiven Preisdumping schützen, dann reicht unsere Macht locker dafür aus, das auch zu tun.

Da hast Du mich falsch verstanden: Natürlich ist ein wettbewerbskonformer Zustand erstrebenswert, "nicht einfach" ist es jedoch deswegen, weil die Vorstellungen darüber, was "wettbewerbswidrig" ist, durchaus differieren können. Und unsere Steuern und mehr noch die Sozialabgaben auf kleine und mittlere Einkommen würde auch Nordamerika und sogar (kleinere) Teile der EU als "insane" bezeichnen. Daher: Was ist denn "üblich und akzeptiert"? Hier gilt eben YMMV.
 
N

no_way_codeshares

Guest
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O-Ton Spohr: "Wir müssen soviel besser sein, wie wir teurer sind".

Mit dem Eingeständnis, dass LH besser werden kann ist Herr Spohr schon deutlich weiter als einige Gralshüter der Lufthansa hier im Forum, laut denen LH ja offenbar absolut perfekt und grundsätzlich gar nicht zu kritisieren ist.

Naja, das Problem ist, dass sich die EU ein internes Regelwerk gegeben hat, dass zwar Bevorzugungen innerhalb der EU einem Riegel vorschiebt. Aber auf der anderen Seite negativ ist, wenn es um den Wettbewerb "Firma in EU-Land" gegen "Konkurrenten außerhalb der EU" geht. Sprich es gibt kein "EU" gegen "die anderen" sondern es gelten die selben Regeln, egal wer der "Konkurrent" ist. Und das ist eher unschlau ...

Auch dieser Versuch einer Entschuldigung für LH ist nicht plausibel, denn leider gibt es durchaus noch Formen der Subvention innerhalb der EU. Warum sonst die ständigen Streitereien um die Unterstützungen von Airbus einerseits und Boeing andererseits? Und diese Unterstützung, die ja hier unterschwellig gegen Unternehmen ausserhalb der EU ja durchaus gefordert wird, fällt uns in Form der Luftflotte der ME3 wieder auf unsere Füsse.
 
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Reaktionen: Anne und asahi