Bund erwägt neuen Anlauf zur Bahn-Privatisierung

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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
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427
Es wird dann auf alle Fälle weniger gestreikt.:rolleyes:

Und weniger Bahn gefahren... Infrastruktur ist einfach etwas, was in privaten Händen nicht gut funktioniert. Weil es bedeutet, dass man eine Leistung auch dann im Wohle des Gemeinschaft erbringen muss, wenn es sich eben nicht direkt in Einkünften für das Unternehmen auszahlt. Die gesamtwirtschaftliche Leistung der Bahn besteht eben nicht nur aus den Einkünften aus Fahrkarten.
 

AntonBauer

Classics Geek
08.03.2009
2.466
7
MUC
Ach, ich weiß nicht. Alles, was Veolia ist, ist gut. In Israel waren das die besten Busse, in Deutschland sind das für mich die besten Regionalbahnen.

Ich würde die DB VERSCHENKEN an Veolia. Was Veolia angeht, bin ich ausnahmsweise markenbewusst wie ein 17-jähriger Rapper.
 

Maluku_Flyer

Erfahrenes Mitglied
01.10.2010
2.053
1
MUC
Ach, ich weiß nicht. Alles, was Veolia ist, ist gut. In Israel waren das die besten Busse, in Deutschland sind das für mich die besten Regionalbahnen.

Ich würde die DB VERSCHENKEN an Veolia. Was Veolia angeht, bin ich ausnahmsweise markenbewusst wie ein 17-jähriger Rapper.

Was in UK so kräftig in die Hose ging, war die Privatisierung des Schienennetzes. Ich kann beim besten Willen nicht erkenen, warum ein privater Besitzer sich darum groß kümmern sollte. Das schmälert doch nur die bottom line. Da wird dann einfach auf Verschleiß gefahren. Wenns irgendwann zum Kollaps kommt, gibts halt einen netten bail-out vom Steuerzahler, und die private Karavane zieht weiter. :rolleyes:

Ihre Züge können die Privaten gerne fahren lassen. Aber wir schenken den Spediteuren ja auch nicht die Autobahnen.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.854
11.004
Naja. Die Erfahrungen aus einigen anderen Ländern zeigen dass eine Bahnprivatisierung nicht automatisch eine Verbesserung ist.

Auch in Deutschland: Alles, was von "Privatbahnen"* gefahren wird, ist schlechter als DB. Wenn diese nicht gerade bestreikt wird.

* Insoweit man bei Toechtern von franzoesischen oder niederlaendischen Staatsbahnen oder Bundeslaendern ueberhaupt von "privat" reden kann.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
... Infrastruktur ist einfach etwas, was in privaten Händen nicht gut funktioniert. .

Wer sagt das denn? Es gibt doch genug Beispiele, wo es sehr gut funktioniert. Und daß Post und Telekom seit der Privatisierung um Welten besser geworden sind (trotz aller noch vorhandenen Schwächen) wird doch keiner abstreiten.

Was in UK so kräftig in die Hose ging, war die Privatisierung des Schienennetzes. Ich kann beim besten Willen nicht erkenen, warum ein privater Besitzer sich darum groß kümmern sollte. Das schmälert doch nur die bottom line. Da wird dann einfach auf Verschleiß gefahren. .

Naja, nicht zwingend. Wenn man dem Betreiber sagt, "Du bekommst jedes Jahr den Betrag X, völlig egal, in welchem Zustand das Netz ist", ja klar, dann wird er das machen, was Du sagst. Aber wenn man ihm intelligente Vorgaben macht (z.B. "wenn Du in Qualität investierst, erhöhst Du damit Deine Rendite", oder "Qualitätsmängel gemessen an bestimmten Parametern bekommst Du von Deiner Vergütung abgezogen") dann funktioniert das durchaus.

In vielen Ländern - auch in Europa - werden Stromnetze, Gas-Netze, Pipelines, Autobahnen und vieles mehr privat betrieben, das funktioniert mal gut und mal weniger gut, insgesamt aber um Welten besser als die staatliche Mängelverwaltung.
In Frankreich - nicht gerade das Mutterland der Marktwirtschaft - ist die Wasserversorgung seit über 100 Jahren in privaten Händen, das funktioniert wunderbar. In Berlin hat es nicht funktioniert (aber das liegt vielleicht daran, daß alles, was die Berliner anfassen, in die Hose geht, selbst eine Privatisierung).
Und wer sich die alte staatliche Bundesbahn zurückwünscht, der hat sie nicht erlebt. Oder vergessen.
 
K

Kurzentschlossener

Guest
Mir wäre eine Rückgängigmachung der angefangenen Privatisierung bedeutend lieber.

Hat nicht sogar ein gewisser Hr. Mehdorn diese angefangen als er noch bei der DB angestellt war?
Als es nicht mehr gut lief, ist er einfach abgehauen.
Hat nicht derselbe Hr. Medorn die AB an Ethihad verscherbelt?
Als es nicht mehr gut lief, ist er einfach abgehauen.
Warum macht er immer einen auf Hardliner (ok, heisst ja auch HARTmut), bricht dann aber seine Vorhaben auf halber Strecke ab?
Er will doch nicht etwa auch noch beim Berliner Flughafen vorzeitig abhauen, ohne die Sache zu Ende zu bringen oder?
 
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Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.854
11.004
Warum macht er immer einen auf Hardliner (ok, heisst ja auch HARTmut), bricht dann aber seine Vorhaben auf halber Strecke ab?

Wie hiess nochmal dieses Airbus-Projekt, bei dem er fuehrend involviert war? A320, nicht? Ja, bloed, dass das auf halber Strecke abgebrochen wurde, hach, wenn man das durchgezogen haette, das haette ein richtig gutes Flugzeug werden koennen. Davon haette man bestimmt ueber 10.000 verkaufen koennen.
 
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Marc_HH

Erfahrenes Mitglied
08.07.2010
631
1
BER (TXL)
Ach, ich weiß nicht. Alles, was Veolia ist, ist gut. In Israel waren das die besten Busse, in Deutschland sind das für mich die besten Regionalbahnen.

Ich würde die DB VERSCHENKEN an Veolia. Was Veolia angeht, bin ich ausnahmsweise markenbewusst wie ein 17-jähriger Rapper.

Veolia wollte sich von der Verkehrssparte trennen, weil sie nicht genügend Ertrag bringt. Der Verkauf ist woran gescheitert? Richtig...es gab keine Bieter, die den Preisvorstellungen von Veolia nahekamen. Weshalb? Weil auch die Bieter wissen, dass es keine Ertragsperle ist. Bleibt also abzuwarten, wie die Qualität bei Veolia sich entwickelt, wenn die Sparte nun auf Ertrag getrimmt werden muss.

Veolia Verkehr: Franzosen behalten InterConnex-Betreiber nun doch - DIE WELT
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Veolia wollte sich von der Verkehrssparte trennen, weil sie nicht genügend Ertrag bringt. Der Verkauf ist woran gescheitert? Richtig...es gab keine Bieter, die den Preisvorstellungen von Veolia nahekamen. Weshalb? Weil auch die Bieter wissen, dass es keine Ertragsperle ist. Bleibt also abzuwarten, wie die Qualität bei Veolia sich entwickelt, wenn die Sparte nun auf Ertrag getrimmt werden muss.

Veolia Verkehr: Franzosen behalten InterConnex-Betreiber nun doch - DIE WELT

Da hast Du aber Deinen eigenen Link nicht gelesen:

...betreibt mit dem InterConnex auch eine Fernverkehrsverbindung.

Eine! Das ist ungefähr so, wie wenn Hilton oder IHG ein schlecht laufendes Hotel in Pusemuckel verkaufen will und man daraus schließen würde, daß im Beherbergungsgewerbe kein Geld verdient werden kann. :rolleyes:
 

phil_strom

Erfahrenes Mitglied
26.06.2014
896
15
NRW
Wer sagt das denn? Es gibt doch genug Beispiele, wo es sehr gut funktioniert. Und daß Post und Telekom seit der Privatisierung um Welten besser geworden sind (trotz aller noch vorhandenen Schwächen) wird doch keiner abstreiten.

Aber auch das sind Beispiele, wie sich die Mängel des Bereichs verschoben haben.

Post: Die hatte früher selbst in größeren Dörfern eine Filiale. Heute sehe ich (selbst in Großstädten) nur noch Postagenturen, die so wenig bekommen, dass auch die nicht mehr überall zu finden sind. Einige Gemeinden haben schon wieder einen eigenen Postdienst deswegen eingerichtet, um die Grundversorgung sicherzustellen, bzw. auf ein erträgliches Niveau zu bringen.
Waren früher allerdings furchtbare Amtsstuben mit Menschen hinter Panzerglas, ich weiß.

Telefon (damals Post): Komplette Netzversorgung - könnte mir vorstellen, dass so weniger weiße DSL-Internetflecken auf der deutschen Karte zu sehen wären. Und man konnte für 10 Pfennige so lange telefonieren, wie man wollte.
Allerdings müsste man für ein langes Telefonkabel auch einen Antrag stellen und Monate warten.

Es hat halt immer zwei Seiten.... Aber prinzipiell bin ich auch dafür Infrastruktur lieber in staatlicher Hand zu halten. Die angesprochene Mangelverwaltung ließe sich mit anderen politischen Schachzügen vermeiden oder abschaffen. Denn Geld hat unser Land genug. Aber das wäre hier jetzt OT.
 

Marc_HH

Erfahrenes Mitglied
08.07.2010
631
1
BER (TXL)

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Aber auch das sind Beispiele, wie sich die Mängel des Bereichs verschoben haben.

Post: Die hatte früher selbst in größeren Dörfern eine Filiale. Heute sehe ich (selbst in Großstädten) nur noch Postagenturen, die so wenig bekommen, dass auch die nicht mehr überall zu finden sind. Einige Gemeinden haben schon wieder einen eigenen Postdienst deswegen eingerichtet, um die Grundversorgung sicherzustellen, bzw. auf ein erträgliches Niveau zu bringen.
Waren früher allerdings furchtbare Amtsstuben mit Menschen hinter Panzerglas, ich weiß.

...die einen dann auch noch frech angegrinst haben und meinten, sie hätten jetzt gerade keine Lust. Vielleicht braucht die Post-"ämter" alter Prägung aber auch keiner mehr? Internet? Wann warst Du das letzte Mal in einer Post-Filiale?

Telefon (damals Post): Komplette Netzversorgung - könnte mir vorstellen, dass so weniger weiße DSL-Internetflecken auf der deutschen Karte zu sehen wären. Und man konnte für 10 Pfennige so lange telefonieren, wie man wollte.

Wo und wann soll das gewesen sein? Es gab diese grauen Kästen, aka Münztelefone, und so schnell konnte man gar nicht schauen, wie da die Münzen durchratterten. Und beim privaten Anschluß hatte man im Monat großzügige 10 oder 20 Gebühreneinheiten frei, und nach London, Rom oder Paris zu telefonieren kostete ein Vermögen, ach, was sage ich, von München nach Stuttgart telefonieren kostete schon ein Vermögen.
Und auf einen Telefon-Anschluß mußte man 6 Monate warten. Und ich spreche vom Westen, nicht vom Osten. :sick:

Und wenn einer auf die Idee kam, sein eigenes Telefon anzuschließen, dann war das eine Straftat. :eek::sick:

Denn Geld hat unser Land genug. Aber das wäre hier jetzt OT.

2 Billionen Schulden!? :censored:
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Dein Vergleich passt aber nicht, da ich von Anfang an nur von der deutschen Verkehrssparte gesprochen habe.

Du sprachst von Veolia, und das ist ein internationaler Konzern, aber meintest dann wohl doch Veolia Deutschland. Dann stellt sich aber immer noch die Frage, warum kann Transdev weltweit Personentransport-Unternehmen betreiben, und ausgerechnet in Deutschland soll das nicht funktionieren?

Im Übrigen ist ja das Betreiben von Personentransport auf der Schiene nicht so anders als auf der Straße oder in der Luft: Manche scoren sich halt beim Kostensparen zu Tode, und andere schaffen es trotz hoher Qualitätsstandards (oder wegen!?!) profitabel zu sein.
 
K

Kurzentschlossener

Guest
daß Post und Telekom seit der Privatisierung um Welten besser geworden sind

Wirklich um Welten besser geworden? Redet man mit den Angestellten von Post und Telekom, schimpfen sie alle auf ihren Arbeitgeber: Arbeitsbedingungen schlechter geworden, Ansehen in der Bevölkerung auch (früher waren sie verbeamtet und wurden komischerweise mehr respektiert), Bezahlung deutlich schlechter geworden usw.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Wirklich um Welten besser geworden? Redet man mit den Angestellten von Post und Telekom, schimpfen sie alle auf ihren Arbeitgeber: Arbeitsbedingungen schlechter geworden, Ansehen in der Bevölkerung auch (früher waren sie verbeamtet und wurden komischerweise mehr respektiert), Bezahlung deutlich schlechter geworden usw.

Ja, und die alten Lufthanseaten jammern auch der Zeit hinterher, als ein TATL-Flug den Preis eines Kleinwagens kostete. War für die auch angenehmer. Wollen wir das zurück?