Diverse: Warum bestellen US-Airlines keinen A380?

ANZEIGE

yh11

Erfahrenes Mitglied
01.01.2013
462
1
VIE
ANZEIGE
Der A380 ist jetzt ziemlich genau 10 Jahre bestellbar, jedoch kam bis dato immer noch keine fixe Order aus dem US-amerikanischen Raum. Woran kann das liegen? Hat es politische Gründe? Erinnert stark an die A340, die in den USA auch faktisch keine Abnehmer fand.
Wirtschaftliche Gründe kann ich mir kaum vorstellen, da beinahe jede A380-Airline, damit auch in die USA fliegt.
Schade eigentlich. Ich denke, der A380 könnte sogar auf domestic Routen z.T. Sinn machen, etwa JFK/EWR - LAX o.ä.
 

Ralf1975

Erfahrenes Mitglied
12.05.2009
6.122
17
Na ja eine 747-8 wird ja von den Airlines auch nicht bestellt, scheint also für die Airlines einfach zu groß zusein und die 777 reicht denen wohl.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
236
Point Place, Wisconsin
Also auf transcontinental geht der Trend ja gerade in eine andere Richtung: kleineres Fluggerät und dafür mehr Frequenz.
Der A380 ist nun wirklich (leider) kein Erfolgsmodell.
Die Rechnung viele Passagiere über die Hubs auf die A380 Strecken zu leiten ist nicht aufgegangen.
Boeing ist da mit 787 und mehr Point To Point Verbindungen eher auf dem richtigen Weg.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
8.535
5.957
LEJ
Ich weiss nicht, wie die Subventionen (gibt es ja gar nicht) für die US-Fluggesellschaften in den USA laufen.
Daran könnte es auch liegen. Alles nur Spekulation, wollte halt nur meinen Senf dazu geben.=;
Trotzdem ein interessantes Thema.
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Nun denn, die Idee war einfach nicht richtig, und die Amis haben das sofort begriffen.

Hub-Verkehr nervt.
 

Skyworld

Airliner
14.03.2010
2.425
3
Erding
Ich denke dies liegt vor allem am Modell vieler amerikanischen Airlines.

Grad mal die bisherigen Betreiber der A380 überflogen, sind alles Airlines die EINEN großen (Heimat-)Hub haben und den A380 von dort einsetzen.
Kleine Ausnahme ist Lufthansa, hier gibt's es 2 große Hubs, aber auch nur am größten wird der A380 stationiert.

AF, BA, EK, SQ, TG, etc haben den Verkehr alle sehr zentral aufgestellt.

Bei den ganzen US-Airlines ist dies anders, Passagierströme verteilen sich auf mehrere Hubs und meist auch höhere Frequenzen, so dass sich dort ein A380 meiner Meinung nach einfach nicht füllen lässt.
 

Ralf1975

Erfahrenes Mitglied
12.05.2009
6.122
17
Ich weiss nicht, wie die Subventionen (gibt es ja gar nicht) für die US-Fluggesellschaften in den USA laufen.
Daran könnte es auch liegen. Alles nur Spekulation, wollte halt nur meinen Senf dazu geben.=;
Trotzdem ein interessantes Thema.
Na ja zum Beispiel US setzt ja sehr viele Airbus ein.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Weil US-Airlines grundsätzlich eher vor chapter 11 stehen, als vor Geldbergen für neue Flugzeuge.

Sicher richtig. Hinzu kommt, daß bei Amis (nicht nur Airlines) ja "capex-light" das große Mantra ist. Mit anderen Worten, man erhöht den ROE gerne und vorzugsweise dadurch, daß man das E so klein wie möglich hält.
 
  • Like
Reaktionen: Anne

unblack

UA-VollHONk.
02.08.2009
5.050
6
LEB/ERF
Ich denke mal, dass für US-Airlines eine höhere Frequenz wichtiger ist als viele Passagiere möglichst effizient von A nach B zu bringen. Im Gegensatz zu EK oder TG bedienen sie ja vor allem nationale Strecken und zudem sind die USA kein typisches Transitland. Daher liegt der Fokus darauf in einem riesigen Land mit Unmengen an kleinen Flughäfen in 6 Zeitzonen, die Paxe möglichst schnell von A nach B zu bringen. Was will man da mit einem A380...
 
  • Like
Reaktionen: kingair9

Worldwide

Erfahrenes Mitglied
08.07.2013
801
0
Sicher richtig. Hinzu kommt, daß bei Amis (nicht nur Airlines) ja "capex-light" das große Mantra ist.

Oft gleichzusetzen mit totex light, sofern nicht z.B. alte ausgeuferte Gewerkschaftspfründe dagegenstehen. In Deutschland auch bekannt, hierzulande ist das der schwäbische Ansatz. Wohlgemerkt nicht unbedingt bei schwäbisches Großunternehmen, gerne aber bei der älteren Generation der bürgerlichen schwäbischen Mittelschicht, z.B. bei privaten Vermietern ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

tarantula

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
2.369
1.419
Löhne
Ich glaube schon, dass sich auch für US-Airlines auf einigen wenigen Strecken ein A380 lohnen würde, ich denke beispielsweise an LHR - SFO/LAX, aber sich dafür einen neuen Flugzeugtyp ins Haus holen? Macht glaube ich keinen großen Sinn.

Eine Frage stellt sich allerdings schon für die Zukunft: Wie will man denn die sich jetzt noch in den Flotten befindenden 747-400 ersetzen?

Die 747-8 scheint ja nun auch bei Delta, United und American nicht auf Interesse zu stoßen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Ich vermute auch, dass der 380 für kaum eine Airline wirklich wirtschaftlich ist. Natürlich ausgenommen, wenn sie als Prestigeobjekt dient oder subventioniert wird (EK & Co).

Die Frage hängt ganz vom Betrachtungszeitraum ab. In den Betriebskosten ist der A380 ja günstiger als die meisten anderen Flieger. Wenn man aber nur auf das nächste Quartalsergebnis schielt (und das tun die Amis ja gerne, damit sind wir wieder bei meinem Beitrag #11), dann ist natürlich eine Ausgabe von 400 Mio. USD (vor discounts) prohibitiv unwirtschaftlich.
 
  • Like
Reaktionen: mlauss und Anne

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.751
10.800
Eine Frage stellt sich allerdings schon für die Zukunft: Wie will man denn die sich jetzt noch in den Flotten befindenden 747-400 ersetzen?

Die 747-8 scheint ja nun auch bei Delta, United und American nicht auf Interesse zu stoßen.

Warum auch? US-Airlines (jedenfalls die ueberlebenden) waren nie grossartige 747-Fans.

Im Gegenteil, eines ist doch zutiefst ironisch: Die beiden letzten verbleibenden 747-Betreiber waren ihre originaer bestellten Exemplare laengst gluecklich losgeworden und haben sie nun im Zuge von Uebernahmen wieder geerbt. Delta musterte ihre -100 nach nur wenigen Jahren noch in den 70ern aus und hat jetzt Northwests -400 an der Backe, Continental* schob ihre letzten -200 in den 90ern zu Continental Micronesia ab und hat jetzt Uniteds Schuesseln.

*Die heutige United ist die alte, in United umbenannte Continental; die alte United ist verschwunden.
 
  • Like
Reaktionen: tarantula
N

no_way_codeshares

Guest
Der enorme Flugbetrieb innerhalb Nordamerikas und aus Nordamerika verteilt sich täglich auf sehr viele Hubs. Jede der grösseren Nordamerikanischen Airlines bedient selbst mehrere Hubs. Da zählt im Wettbewerb untereinander vor allem Frequenz, also nicht ein Riesenflieger pro Tag, sondern mehrere kleinere.

Die Asiatischen und Europäischen Carrier hatten die B747 allein deshalb eingesetzt, weil es für viele Fernstrecken hinsichtlich Reichweite keine Alternative gab. Als die B744 bestellt wurden, reichte transatlantisch schon die B767, erst später die A300-600. Die Nordamerikanischen Carrier haben ihre wenigen B744 (NW und UA) im Wesentlichen nur für die Asien-Verbindungen, meist über NRT benötigt. Delta hat aller Boeing-Treue zum Trotz die B744 ungern mit NW übernommen, scheint aber ausgerechnet zum Ende ihrer Einsatzzeit begeistert vom Jumbo-Jet zu sein (Delta hat aber auch immer einen Hang zu Oldtimern gehabt).
Heute reicht eine A333 von der Westküste bis Europa und auf allen längeren Strecken operiert eine B777 günstiger als B747 oder A380. Deshalb verabschieden sich doch auch die grössten B747-Betreiber, BA, CX, JL und NH von den grossen Einheiten. Es wird bei ANA, JAL und Cathay auf absehbare Zeit nichts Grösseres als B777 geben.
Bis auf Emirates haben alle Betreiber der A380 Probleme das Walfischflugzeug zu füllen: AF und LH wechseln ständig die Routen, QF war mit TK im Gespräch über Wet-Leases nach Istanbul, SQ dünnt den A380-Betrieb nach Australien aus und BA soll diese Probleme nun haben. Und um eine A380-900 ist es sehr ruhig geworden. Warum sollten dann ausgerechnet Nordamerikanische Airlines A380 bestellen?

Da in diesem Thread der Eindruck vermittelt wurde, Airbus sei in Nordamerika von einem fairen Wettbewerb ausgeschlossen: Natürlich gab es anfangs Vorbehalte gegenüber dem neuen Anbieter Airbus und auch nach den Erfahrungen mit der A300 dagegen, dass Airbus Langstreckenmaschinen bauen konnte. Air Canada, Delta (wieder über Northwest) und American (über US) scheinen zufrieden zu sein mit ihren A330, obwohl es sich grösstenteils sogar um frühe Modelle handelt (gerade die A330 wurde im Laufe ihrer Bauzeit enorm verbessert), haben zum Teil auch nachbestellt. Alle (Air Canada, American, Delta und United) betreiben die A320-Familie. American (über US) und United haben A350 bestellt. Die Reichweite einer A340 wurde aus ähnlichen Gründen wie oben bei der B744 geschildert in Nordamerika kaum benötigt und dann entwickelte sich die B777 auch noch zur besseren Alternative: US-Airways ist erst spät aus den Bestellungen wieder ausgestiegen, Air Canada hatte A343 und A345 und ist noch ausgestiegen, als zumindest die A343 gebraucht noch zu verkaufen war.
 

Lazi

Reguläres Mitglied
09.10.2012
57
0
Der A380 ist in seiner aktuellen Konfiguration leider zu unwirtschaftlich für US-Airlines. Und wenn Airbus daran nichts ändert dann wird das auch so bleiben. Zudem glaube ich auch, dass sich mittelfristig nichts daran ändern wird und die US Airlines Wachstum eher mit 777X denn mit A380 bewerkstelligen werden. So schade es ist (ich mag den A380 einfach) aber solange keine Revolution à la A380 Twin kommt (ACHTUNG, bevor mich hier jetzt alle steinigen, mir ist schon bewusst, dass sich das für Airbus aktuell nicht rechnet und die Aviatik habe ich sowieso ausser Acht gelassen) wird der A380 leider keine Erfolgsgeschichte werden.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Hat denn bisher eine Nordamerikanische Airline B77X bestellt?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.593
7.096
irdisch
UPS und Fedex Express hatten schonmal den A380-Frachter fest bestellt. Der wird nun aber gar nicht mehr gebaut.
Ansonsten würde die A380 zu United schon passen.