Tag 1, TXL-FRA-MAD
Nach einer Spätschicht und kurzer Nacht begann mein erster Tag recht früh. Schließlich muss noch der Weg Ruhrpott-TXL überwunden werden.
Dank schwarzer Mamba in Y und C-Gutschein, verläuft die Anreise standesgemäß und verhältnismäßig günstig. Ich hatte eigentlich mit mehr Betrieb gerechnet. Aber es sind Ferien.
Der ICE war übrigens überpünktlich in Berlin am Hauptbahnhof. Mittlerweile gewinne ich den Eindruck, die DB ist zuverlässiger als AirBerlin.
In Tegel um 11:40 angekommen sehe ich auf der App 35 Minuten Verspätung. Da gehe ich doch eben in Ruhe zum CheckIn, noch einen Koffer loswerden. Die Mitarbeiterin (nicht AB, habe gerade den Firmennamen nicht parat) öffnet mein Ticket und fällt vom Glauben ab. Aber sie schafft es, meinen Koffer direkt bis TFN durchzuchecken. Die zwei Banderolen, die das System ausspuckt, verwirren die Gute. Mich auch. Bis sie erkennt: Nicht alle Codes passen auf eine Banderole, es kommen beide an den Koffer. Bin mal gespannt, ob und wann ich ihn wieder sehe.
Statt mich in die OW Lounge zu setzen, folge ich der Empfehlung von Lennart, mich der Essbahn draußen am Terminal A zu widmen. Eine Berliner Currywurst, eine gute, wie ich meine. Und KK nehmen sie auch. Es geht doch!
Kurz danach gehe ich dann doch zum Gate. Und durch die Security. Möchte den Run ja nicht an einer Nespresso-Maschine versäumen.
Ich entdecke den Premium-Wartebereich oben für C und Statusgäste, der Zugang ist jedoch mit einer Schranke versperrt. Wer nutzt heute noch Magstrip als Zugangskontrolle? Mit meinem eTicket auf dem Smartphone geht das schlecht. Da ist zwar ein Telefon daneben, ich nehme ab, ist aber besetzt. Fünf Minuten später versuche ich es nochmal, nun ein Freizeichen und die Schranke öffnet sich von Geisterhand. Mit Blick auf den von mir geschätzten Weiterbetrieb von TXL bis 2055 muss AB da ran und was anderes montieren. Der Wartebereich taugt meiner Ansicht nach aber als kleine Aufmerksamkeit.
Bei Flightradar schaue nach meinem Flug. Die Maschine aus CPH hat statt der prognostizierten 35 rund 60 Minuten Verspätung. Grund: Beim vorherigen Turnaround in TXL hat das Groundhandling gehakt, erfahre ich später.
Das Boarding von AB6585 erfolgt mit der Stunde Verspätung, die Crew ist gut drauf - und ich zucke. Instinktiv bin ich zum ersten offenen Overheadbin gegangen. Die ersten sind zu und was lese ich?
"Reserviert für Business Class"
Hinter mir begrüßt der Purser dann auch gleich einen Emerald mit Namen, auch mich bedient er namentlich. An der persönlichen Leistung der Crew gibt's nichts zu meckern. Vor Abflug noch ein Smoothie mit Plastikbecher
in der Luft ebenfalls leider Plastik. Schade, woanders gibt's echtes Geschirr, auch auf Kurzstrecke.
Auf das angebotene Sandwich verzichte ich mit Rücksicht auf die heimische Körperwaage.
Der Flug verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Auch in FRA alles normal, AC Maple Leaf Lounge inklusive.
Dort stößt dann ein Mitvorist zu mir. (((Ob sein Name genannt werden darf, erörtere ich morgen noch, habe ich heute vergessen zu fragen))). Dank des hervorragenden Gesprächs verpassen wir fast das Boarding (terminiert für 18:25), angekommen am Gate hat es aber nicht mal begonnen.
Dann Routine, wegen Teil 1 gehe ich nicht ins Detail: Boarding der 787, Begrüßung des Sitznachbarn, Begrüßungstrunk mit Nüsschen, Start, Nachfrage nach Decke und Kissen. Serviert wird geräucherter Lachs an Salat mit Mozarella, Melonenallerlei und einem Täfelchen Lindtschokolade.
Auch dieser Flug ohne besondere Vorkommnisse. Mit dem öffnen der Türen steigt aber meine Spannung. Was erwartet mich bei der Lounge in T4S? Komme ich rein? Was ist wegen Bauarbeiten gesperrt?
Auf dem Weg ins Terminal antworte ich auf die Weichen-Frage "Sao Paulo, Santiago de Chile?" mit einem Nicken und bin im T4S. Mein Weg führt mich direkt zur Velázquez-Lounge. Schon der Eingang ist halbiert. Links fehlt was.
Drinnen wird es mir sofort klar. Der komplette linke Bereich ist wegen der Bauarbeiten dicht.
(Fotos aus der Nacht)
Es ist 22:45 und die Empfangsdame scannt meinen Boardingpass für Valencia. Sie merkt an, die Lounge sei nur für Interkontinental-Flüge. Ich frage, ob es vielleicht eine Lösung gebe, da die Lounge in T4 ja um 23:00 schließe. Die Supervisorin kommt dazu und fragt mich nach meinem LAN-Boardingpass. Sie kommt zum Schluss, dass sie bei LAN nachfragen müsse, ob das ginge, telefoniert, lächelt und scannt den Boardingpass des vorherigen Fluges von FRA nach MAD. Glück gehabt.
Mit dem Glück war es das auch schon fast. Nur halb so groß wegen der Bauarbeiten sieht sie winzig im Gegensatz zum Normalzustand aus. Der Ruheraum wurde mit Stühlen und Tischen zu einem Teil der Lounge umfunktioniert.
Die Duschen gibt es zur Zeit leider nicht, die sind im Baustellenbereich. Beides werde ich morgen früh aber in T4 aufsuchen, wenn die Lounge geöffnet hat.
Die Essensauswahl ist wie üblich gut. Es gibt diverse warme Gerichte, Räucherlachs, gegarten Lachs, Hühnchen, Sandwiches uvm.
Beim Essen fällt mir ein kleiner Service auf:
Der einzige Kontinentalflug hier ist meiner
Die versprochenen Fotos mache ich, so bald hier Ruhe ist, bzw, ich komme gleich erst ran. Der Sync zwischen Tablet und Phone hakt gerade. Spätestens morgen Mittag sind sie hier mit drin. (Fotos sind drin)