5 Wochen Südafrika, Botswana, Namibia, Lesotho, La Réunion, Mauritius und Seychellen

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Say Again

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04.08.2014
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Ende September unternahmen wir mit einer gemieteten Cessna 182 eine 16-tägigen Flugsafari durch Südafrika, Botswana, Namibia und Lesotho. Die Flugroute sah wie folgt aus: Wonderboom (Pretoria) – Sabie Sands – Polokwane – Limpopo Valley – Deception Valley – Maun – Okavango Delta – Katima Mulio – Immelmann – Rundu – Tsumeb – Etosha – Swakopmund – Meob Bay – Sossusvlei – Luderitz – Fish River Canyon – Kalahari – Keetmanshoop – Upington – Maseru – Matekane – Maseru - Wonderboom. Insgesamt schraubten wir 40,8h auf den Betriebsstundenzähler (Hobbs), starteten/ landeten 34 Mal und verbrannten rund 1820 Liter AVGAS.

Im zweiten Teil der Reise flogen wir von JNB mit SAA für vier Tage nach Mauritius, dann mit Air Austral für 6 Tage nach Réunion und schliesslich mit Etihad 10 Tage auf die Seychellen. Während ich auf Mauritius und Réunion je einen Tag mit einem ULM fliegen konnte (insgesamt 2,5h), blieb ich auf den Seychellen am Boden resp. auf dem Wasser – dort gibt es keine General Aviation resp. keine Möglichkeit, ein Flugzeug zu mieten.

Das einzige Luftbild nördlich von Mauritius entstand von den North and South Agalega Islands zwischen MRU und SEZ (aus einem Airbus von Etihad fotografiert):
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In den nächsten Tagen/Wochen folgt in unregelmässigen Abständen ein Kurzbericht inkl. Fotos.
 
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Pünktlich um 9.20 landete mein Flug (LX 288) in JNB. Vom Flug gibt es nicht viel zu berichten, ausser dass er massiv überbucht war. Beim Einsteigen in Zürich suchte LX nach Freiwilligen, die bereit waren, für CHF 720 am nächsten Tag via NBO nach JNB zu fliegen. Ich dachte schon, dass dadurch mein Chancen auf ein Nachrücken in Reihe 1 oder 2 gut sind (SEN, Buchungsklasse C und allein), aber schon einige Minuten nach der LX-Durchsage sah ich eine sechs-köpfige Familie mit ihren roten LH-First-Class Umschlägen beim „Einlass-Gatter“ herum fächern und so kam es, dass ich auf meinem gebuchten Sitz 4A sitzen resp. liegen blieb. Vom Flug hatte ich nicht viel mitbekommen: ich verzichtete auf das Essen und schlief nach 2 GT bis kurz vor JNB durch.

Die Schlange vor den Einreiseschaltern für Besucher ohne Visum war mit geschätzten zwei Flugzeug-Ladungen an Einreisewilligen sehr lang, so dass die Flughafen-Angestellten zusätzliche Absperrbänder aufstellen mussten. Unverständlicherweise arbeiteten an diesen Schaltern nur zwei Einreisebeamte während die kaum frequentierten Visa-Schaltern mit sechs Mann bestückt waren. Daher versuchte mein Glück dort, hatte Erfolg, konnte zügig mein Gepäck holen, durch den Zoll, Geld abheben, lokale SIM Karte kaufen und etwas Essen, so dass ich kurz vor 10.00 startklar in meinem Mietwagen von Budget sass.

Vom Flughafen bis zum Flughafen Wonderboom brauchte ich etwas mehr als eine Stunde, weil ich unvorbereitet und ohne Karte drauflos gefahren war resp. dachte, dass in der Nähe von Pretoria der Flughafen sicher ausgeschrieben ist. Dem war aber nicht so – es gab weit und breit keine Beschilderung zum Flughafen. So brauchte ich ca. 20 Minuten, bis ich wieder auf dem richtigen Weg war, hatte so aber immerhin eine Stadtrundfahrt erlebt.

Am Flugplatz von Wonderboom bezog ich im Hotel San Giovanni ein sehr einfaches aber sauberes Zimmer mit Blick auf das Vorfeld. Danach traf ich mich mit dem Eigentümer der Cessna, um den Flugverlauf zu besprechen und einen Check-Flug zu fliegen. Wir flogen zunächst in einen Trainings(flug)raum nord-östlich des Platzes, wo ich ein paar Steilkurven flog und wir Notfallszenarien durchspielten. Danach flogen wir nach Kitty Hawk, ein Flugfeld das wegen seiner häufig vorkommender Turbulenzen im Endanflug auch „ the widow maker airfield“ genannt wird. Dort musste ich zeigen, dass ich das Ding auch sicher landen kann. Im Endanflug spürte ich einen heftigen Abwind, den ich aber gut korrigieren konnte und eine saubere Landung innerhalb der Prüfungslimiten hinlegte.
Nach einem späten Mittagessen tankten wir günstiges AVGAS vor Ort und flogen noch eine Platzrunde mit Aufsetzen und Durchstarten (ein sog. touch and go) bevor wir Kitty Hawk verliessen und zurück nach Wonderboom flogen. Das war höchste Zeit, denn dort war die Sonne bereits am Untergehen.

Den Tag beendete ich im Restaurant San Giovanni mit einem vorzüglichen Rindsfilet und ein paar Windhoek Lager.
Bilder gibt es dann vom nächsten Tag, als die Flugsafari begann.
 

xcirrusx

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16.10.2012
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KUL (bye bye HAM)
Dieser Reisebericht ist schlichtweg eine Frechheit! Mit einer C182 16 Tage Flugsafari und dann noch zum Abspannen ein bisschen Inselhopping. Berechtigter Neid meinerseits, freu mich auf schöne Bilder.

P.S. nehmt das LAS F Altpapieraward Mein Steak ist größer als deins Flieger
 
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Flug von Wonderboom zur Arathusa Lodge

Am nächsten Morgen wurde ich von einem schönen Sonnenaufgang über dem Vorfeld geweckt:

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Dann fuhr ich mit dem Mietwagen wieder zurück nach JNB, um meine Freundin abzuholen. Gegen 10.00 waren wir wieder in Wonderboom und konnten die Cessna beladen und startklar machen. Zwischenzeitlich nahm der Wind ordentlich zu. Während es am Morgen noch windstill war, las ich im aktuellsten Metar 20kt ab, zum Glück mehr oder weniger in der Pistenachse von RWY 06.

Our ride:
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Unser heutiges Ziel war die Arathusa Lodge im Lowveld, welche wir in ca. 2 Stunden via Lydenburg, Graskop und Blyde River Canyon anfliegen wollten. Diesen Plan konnten wir aber nicht umsetzen: Sowohl Hoedspruit als auch Nelspruit meldeten OVC 800 (bedeckt 800ft über Grund), so dass kein VFR Flug vom High- ins Lowveld möglich war. Wir flogen aber trotzdem einmal Richtung Blyde River Canyon. Über Lydenburg war dann klar, dass tatsächlich kein VFR Flug durch oder über den Blyde River Canyon möglich war, da die komplette Abbruchkante ins Lowveld von aufgestauten Wolken eingehüllt war.

Kein Durchkommen:
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Also landeten wir erst einmal in Lydenburg – auch hier blies ein heftiger Wind (der Windsack war waagrecht) – und warteten ca. 2 Stunden, dass sich die Wolken ein wenig verziehen. Ich wollte schon aufgeben und eine Unterkunft in Lydenburg suchen, schaute aber noch einmal auf ein aktualisiertes Satellitenbild der Region und entdeckte eine Wolkenlücke nördlich von Hoedspruit. Dies Chance wollten wir nutzen und flogen nordwärts Richtung Drakensberge. Bei Mabelane war es dann tatsächlich möglich, ins Lowveld abzusinken.

Bei Mabelane:
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Nordende des Blyde River Canyon:
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Lowveld:
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Kurz vor 16.00 landeten wir auf der Piste der Arathusa Lodge. Nachdem wir das Flugzeug ausgeladen und gesicherten hatten, wurden wir abgeholt und zur Lodge gefahren. Wir hätten sogleich auf eine erste Pirschfahrt mitgehen können, waren aber zu müde und v.a. zu durstig, so dass wir vorzogen, uns erst mal einen GT an der Bar zu gönnen. Andere Lodgegäste erzählten uns später, dass sie an diesem Nachmittag praktisch keine Tiere und v.a. keine big five gesehen hätten.

Parking position:
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Unser Chalet:
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Aussicht vom Pool:
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Der erste Flugtag war wettermässig nicht gerade optimal - die folgenden Tage waren jedoch durchwegs besser.
 
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Arathusa Lodge

Für unseren ersten Safari-Tag wurden wir bereits um 5.00 geweckt – um 5.30 ging es auf die Morgenpirschfahrt. Diese war grösstenteils unspektakulär und von den big five haben wir lediglich ein paar Vögel und ein Nashorn gesehen. Als big five bezeichneten früher Grosswildjäger Leopard, Löwe, Nashorn, Büffel und Elefant, welche zwar nicht die grössten Tiere sind, aber wegen ihrer Gefährlichkeit am schwierigsten zu jagen waren.

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Doch dann kam über Funk die Nachricht, dass Wildhunde in der Nähe der Lodge gesichtet wurde. Der Fährtenleser (Tracker) und der Safariführer/fahrer waren ganz aufgeregt – offenbar sieht man Wildhunde selten. Nach einigen Minuten konnten wir das Rudel aufspüren und es für einige Minuten verflogen/begleiten.

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Gegen 10.30 ging es zurück in die Lodge zum Frühstück. Danach war Siesta angesagt. Unsere wurde durch ein lautes Knacken gestört. Als ich zum Fenster ging und rausschaute, sah ich eine Herde Elefanten vorbeiziehen. Bis ich den Fotoapparat geholt hatte, waren sie aber schon fast im Busch verschwunden, so dass ich nur noch den Letzten „erwischte“:

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Um 15.30 stand dann die Nachmittags-Pirschfahrt an, auf welcher wir die restlichen drei der big five zu Gesicht bekamen. Als erstes entdeckten wir ein Rudel Löwen (9 Stück), welches sich vom grossen Fressen am Morgen erholte. Der Gestank der Verdauungsausdünstungen war jedenfalls riesig.

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Neben uns beobachteten auch zwei Giraffen das Löwenrudel:
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Auf dem Rückweg zur Lodge sahen wir noch ein paar (Kap)-Büffel:
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Der Höhepunkt folgte zum Schluss: als es schon Dunkel war, hatte unser Fährtenleser die Spur eines Leoparden entdeckt. Der Fahrer verliess den holprigen Weg und fuhr querfeldein bis wir den Leoparden im Scheinwerferlicht sehen konnten.
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Zurück in der Lodge ginge es unter die Dusche und dann an die Bar. Merkwürdigerweise durften wir keinen Essenstisch aussuchen, sondern mussten mit unseren Mitfahrern der Nachmittagssafari an einen Tisch Platz nehmen. Nach dem Essen schauten wir bei einem GT noch den Flusspferden beim Grasen zu bevor es früh zu Bett ging.
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Flug von der Arathusa Lodge via Polokwane nach Limpopo Valley

Wir wurden wieder um 5.00 geweckt, da wir heute noch an der Vormittags-Pirschfahrt teilnehmen wollten, bevor wir weiter via Polokawane und Limpopo Valley zur Mashato Lodge flogen.
Kaum war die Sonne aufgegangen begann das Spektakel: wir sahen den Leoparden von gestern, wie er ein (in der Nacht erlegtes) Impala auf einem Baum frass:

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Wir beobachteten den Leoparden sicher eine gute Stunde und machten uns dann auf den Rückweg Richtung Lodge. Ausser einem von einem Kampf gezeichneten Nashorn sahen wir an diesem Morgen kein sehenswertes Getier mehr.
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Nach dem Frühstück wurden wir zu unserem Flugzeug gefahren, welches ca. 11.00 startklar war.

Piste der Aratusha Lodge:
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Arathusa Lodge von oben - beim Abflug:
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Auch heute war es ziemlich diesig/dunstig, so dass die Sicht nicht ideal war und wir auf den Schwenker über den Blyde River Canyon verzichteten.

Übergang vom Low- aufs Highveld:
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In Polokwane landeten wir bei heftigem Seitenwind um ca. 12.00 auf der Piste 01, tankten die Kiste auf, zahlten die Landegebühren, erledigten die Ausreise und gaben einen Flugplan auf. Dafür brauchten wir eine Stunde, so dass wir gegen 13.00 startklar waren.

Beim Rollen sahen noch diese Schönheit:
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Am Wetter hatte sich wenig geändert: die Sicht war schlecht (diesig und dunstig) und es war ziemlich windig, so dass der Flug dementsprechend turbulent war. Wir erhielten die Freigabe durch einen militärischen Luftraum zu fliegen, auf deren anderen Seite Raketen getestet werden sollten, so dass wir angewiesen wurden, uns zu beeilen, den Luftraum zu verlassen resp. direkt durchzufliegen.

An der Grenze zu Botswana:
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Anflug auf Piste 30 des Limpopo Airfield:
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Mashatu Tented Camp

Auf dem Limpopo Airfield wurden wir bereits von Flughafenmitarbeitern, Einreisebeamten und unserem Fahrer erwartet – wir mussten übrigens alle mind. 24h vorher telefonisch aufbieten.

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Nach Erledigung der Formalitäten (Einreise, Gebühren) fuhren wir bei sengender Hitze in rund 45 Minuten ins Mashatu Tented Camp. Wie der Name sagt, gibt es dort nur fix aufgebaute Zelte, welche aber sehr luxuriös ausgestattet sind und, was mir am besten gefallen hat, eine grosszügige Aussendusche haben. Ausser uns waren nur zwei andere Paare gebucht, so dass von den 10 Zelten sieben leer blieben.

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Mashatu Game Reserve

Nach einem kleinen Snack und einem Bier ging es gegen 16.00 auf die nächste Pirschfahrt. Neben vielen Vögel und Elefanten haben wir wiederum einen Leoparden gesehen. Dieser lag auf einem Ast eines grossen Baums und genoss den Sonnenuntergang. Zwei Mal hatte er sogar seinen Platz auf dem Baum für einen Toilettengang verlassen.

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Auf dem Rückweg hielt unserer Fahrer auf einem kleinen Hügel für den verspäteten Sundowner – es war zwar schon dunkel und wir hatten den Sonnenuntergang verpasst, weil wir möglichst lange beim Leoparden blieben, aber das war allen ziemlich egal.

Die Fahrt zurück zu den Zelten zog sich recht lange hin. Dort wurden wir schon erwartet und konnten nach einer Dusche ein ausgezeichnetes Rindsfilet essen. Den erlebnisreichen Tag 4 beendeten wir mit ein paar Windhoek Lager und GT.
 
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Mashatu Game Reserve

Am heutigen Tag unternahmen wir zwei Pirschfahrten im Mashatu Game Reserve. Am Morgen fuhren wir im Dunkeln los, so dass wir unterwegs einen schönen Sonnenaufgang geniessen konnten:
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Kurz Zeit später konnten wir ein seltenes Spektakel verfolgen – eine Hyäne beim (erfolgreichen) Fischen:
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Die Morgenfahrt verlief recht unspektakulär neben vielen Vögeln und Wild, haben wir auch zwei Löwenmännchen gesehen.

Adler:
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Exotische Vögel:
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Löwenmännchen:
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Gegen 10.30 waren wir zurück im Camp zum Frühstück.

Unser Zelt von aussen:
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Mashatu Game Reserve

Nach einer Siesta brachen wir gegen 16.00 auf die Nachmittags-Pirschfahrt auf. Dieses Mal waren wir mit dem Fahrer und dem Fährtenleser alleine…

Löwen-Weibchen:
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Adler:
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Schreckhafte Zebras:
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Ca. eine Stunde vor Sonnenuntergang entdeckten wir ein Gepard-Weibchen mit vier Jungen – ein weiterer Höhepunkt unserer Flugsafari! Wir konnten der Familie für eine gute Stunden folgen und verloren sie erst aus den Augen als es einnachtete. Das geniale am Mashatu Game Reserve ist, dass die Fahrer querfeldein fahren dürfen, da sich der Boden im Privatbesitz befindet. Dadurch war es uns möglich nahe an die Geparden zu fahren – das wäre in einem NP unmöglich resp. verboten.

Geparden:
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Nach einem wiederum verspäteten Sundowner (ohne sundown ) trafen wir ca. 19.30 im Camp ein, duschten und genossen das Abendessen. Morgen früh geht es nochmals auf eine Pirschfahrt (wo wir die Geparden-Famile nochmals treffen werden) und gegen Mittag zurück zum Limpopo Airfield, von wo wir mit der C182 über unzählige Salzpfannen ins Deception Valley südwestlich von Maun fliegen.
 
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avancel

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19.07.2014
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Vielen Dank für den tollen Bericht und die atemberaubenden Fotos. Traumhaft und mal erfrischend anders
 
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Mashatu Game Reserve

Am nächsten morgen starteten wir gewohnt früh zur morgendlichen Pirschfahrt. Die Fahrten die Tage zuvor waren immer schön angenehm warm, aber weil es an diesem Morgen sehr stark windete, mussten wir unsere Windjacken anziehen um nicht zu frieren.

Nach dem Sonnenaufgang entdeckten wir ein achtköpfiges Löwenrudel, welches auf einer Anhöhe einen trockenen Flusslauf beobachtete:

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Während der Beobachtung der Löwen lief resp. rannte ein einzelner Elefant trötend und schnaubend an uns vorbei:

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Im Schatten eines Baumes bewachte ein Löwe die Beute der Nacht vor anderen hungrigen Tieren:
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Danach fuhren wir in die Nähe der Stelle, wo wir gestern die Gepardenmutter mit ihren 4 Jungen gesehen haben. Es dauerte nicht lange und unser Fährtenleser fand die Spuren die Familie.
 
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Mashatu Game Reserve

Bald darauf trafen wir auf die Familie und begleiteten sie für eine gute Stunde querfeldein über Hügel und durch ausgetrocknete Flussbetten. Dabei schoss ich etwas über 150 Fotos... Anbei das Gepardenspezial:

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Während der Ausfahrt wehte der Wind immer noch sehr stark, so dass wir uns auf einen holprigen Flug von Limpopo ins Deception Valley einstellten. Zunächst ging es aber zurück zum Camp auf ein kurzes und schnelles Frühstück und danach in 45 Minuten zu unserem Flugzeug auf dem Flugfeld.
 
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Flug von Limpopo Valley nach Deception Valley

Nach der Beladung und den Aussenchecks rollten wir ca. 12.00 los und linierten auf der Piste 12 auf. Der Wind blies mit ca. 30kt (der Windsack war waagrecht) aus 150°. Nach dem Start drehten wir in den Gegenanflug und folgten einem Kurs von ca. 330° direkt in die Kalahari zur Deception Valley Lodge.

Gegenanflug RWY 12 Limpopo Valley:
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Unterweges sahen wir viele Dörfer, welche auf unseren alten Karten nicht eingezeichnet waren:
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Die erste Flugstunde war landschaftsmässig recht eintönig - wir sahen bloss trockene Steppe. Dafür hatten wir ordentlich Rückenwind, so dass ich der Lodge eine Email und Textnachricht schicken konnte und unsere ETA ca. 30 Minuten früher ankündigen konnte.

Südlich der Makgadikgadi Salzpfannen wurde es auch landschaftlich interessant, da es an den Ränder der Salzseen Wasser gab:
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Richtung Kubu Island:
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Beim Lake Xau sah es schon fast wie über dem Okavango Delta aus:
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Über dem Kalahari NP wurde es dann wieder trockener:
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Endanflug Deception Valley Airstrip:
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Nach ca. 2,5h landeten wir und wurden am Boden vom Eigentümer der Lodge bereits erwartet. Nach dem Entladen und Sichern des Flugzeuges fuhren wir zur Lodge, welche wir nach ca. 10min erreichten. Wir waren während unseres Aufenthalts (zwei Nächte) die einzigen Gäste.
 
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Deception Valley Lodge

In der Lodge wurden wir von 7 Angestellten empfangen, so dass wir uns fast wie VIP fühlten. Nach einem Willkommens-Windhoek Lager verzogen wir uns erst einmal in unser klimatisiertes Chalet. Draussen war es über 38 Grad heiss und selbst im Schatten unangenehm warm.

Wohnbereich:
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Schlafzimmer:
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Badzimmer mit Aussendusche:
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Nach einem kleinen Nachmittagsimbiss machten wir uns mit dem Eigentümer und dem Fährtenleser auf, um das Privatgelände der Lodge zu erkunden. Schon bald entdeckten wir Löwen - ein Männchen mit seinen vier Jungen:
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Überall lagen zahlreiche Wüstenmelonen rum - für die Tiere der Kalahari in der heissen Trockenzeit überlebenswichtig, da diese viel Wasser enthalten:
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Auf der Tour sahen wir auch zahlreiche Vögel - hier stellvertretend ein Exemplar:
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Pünktlich zum Sonnenuntergang wurde uns dann ein GT mit hausgemachten Snacks serviert. Leider waren wir mitten im Busch und nicht auf einer Anhöhe:
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Das Abendessen war sensationell - ein schöner Fünfgänger, beim dem wir uns wie in einem Sternerestaurant fühlten, obwohl wir drei mühsame Autostunden von Maun und 10km vom nächsten Nachbar entfernt waren. Beim Empfang am Nachmittag scherzte ich auf die Frage "any dietery requirements"? Yes, I only eat beef filet - und was wurde uns am Abend serviert? Vorzügliches, zart-rosarotes gebratenes Botswana dry aged beef! Nach dem Essen konnten wir an einem Lagerfeuer und einem (oder zwei) GT den Tieren in der Umgebung zuhören.
 
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Deception Valley Lodge

Am nächsten Morgen sahen wir auf der Pirschfahrt das Löwenmännchen mit seinen vier Jungen wieder:
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Der Eigentümer der Lodge meinte, dass eigentlich auch die Mutter irgendwo sein müsste, so dass wir uns auf die Suche machten. Die Mutter haben wir dann auch aufspüren können - leider zwei-drei Minuten zu spät: als wir sie entdeckten, war sie gerade dabei ein soeben erlegtes Giraffenbaby unter einem Baum zu zerren und zu bewachen:


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Ich machte dann noch ein paar Fotos der Piste der Deception Valley Lodge, weil das tags zuvor vergessen hatte. Natürlich war es windstill - wie immer wenn wir einen Nichtflugtag hatten....
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Auf der Nachmittagsfahrt fuhren wir wieder zum erlegten Giraffenjungen. Dort war frass sich die Mutter der Löwen den Bauch voll. Vom Rest der Familie war noch nichts zu sehen:
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Deception Valley und Flug nach Maun

Am letzten Morgen unseres Besuches im Deception Valley fuhren wiederum zum toten Giraffenjungen. Dieses Mal war die ganze Löwen-Familie zum Fressen versammelt.

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Die Kleinen hatten bereits ziemlich dicke Bäuche:
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Auf dem Weg zurück zur Lodge sahen wir dann noch viel scheues Wild und einen Nashornvogel:
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Ca. 10.00 brachte uns der Eigentümer der Lodge zur Landepiste, wo wir 10.30 nach Maun zum Tanken und zum Erledigen der Ausreiseformalitäten nach Namibia starteten.

Decpetion Valley Lodge von oben:
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Die Sicht war leider wegen eines Buschbrandes und der Rauchentwicklung nicht ideal.

Kurz vor Maun:
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Right Base RWY 08 Maun:
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Der Stop in Maun kostete uns etwas mehr als eine Stunde: Tanken (hier ging es ewig, bis die Kreditkarte angenommen wurde), Landegebühren bezahlen, Flugplan aufgeben, durch die Sicherheitsschleusen, Passkontrolle und Ausfüllen von zog Flugzeugdeklarationen.
 
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Flug von Maun nach Katima Mulilo

Von Maun flogen wir ziemlich direkt über das Okavango Delta nach Seronga, da sich Umwege wegen des Rauchs und der eingeschränkten Sicht nicht wirklich lohnten. Hier machte ich übrigens die ersten nicht wirklich tollen Erfahrungen mit der ATC: die zuständige Dame für den Abflugverkehr aus der CTR machte auch auf Nachrage und Bitte meinerseits keine Anstalten, ihre maschinengewehrartige und unverständliche (und z.T. nicht ICAO-Phrasologie konforme) Anweisungen langsamer und deutlicher zu wiederholen. Als sie mich dann genau nach denjenigen Angaben fragte, welche ich vorher mühsam im aufgegebenen Flugplan angegeben hatte (Navigationspunkte, ETE, ETE FIR, etc.), wurde ich auch dann auch wütend und hatte jede weitere Anweisung betr. Flugplan mit "unable" und "read you two to five" quittiert.

Über dem Delta:
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Long final Seronga - hier durfte ich leider nicht landen, da wir bereits aus Botswana ausgereist waren, so dass ich bloss einen touch and go machte:
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Richtung Katima Mulilo, Namibia:
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Nach rund 2 Stunden Flugzeit erreichten wir Katima Mulilo.

Left Base RWY 09 - das gab eine (gewollt) lange Landung, da ich die Piste erst beim dritten Rollweg (von unten gesehen) verlassen konnte.
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Flug von Katima Mulilo nach Immelmann

Obwohl ich die Einreisebeamten per Fax über meine ETA informiert hatte, war nach unserer Landung bloss ein Flugplatzangestellter vor Ort. Ich war übrigens bloss eine Minute nach meiner ETA gelandet...Nachdem wir uns ca. 30 Minuten gelangweilt hatten, erschien dann erstmal der Flugplatzleiter zum Einkassieren der Landegebühr. Kaum hatten wir bezahlt, tauchte eine Frau auf, die uns AVGAS verkaufen wollte. Das Angebot nahmen wir dann auch an, da wir (noch) nicht wussten, ob es beim nächsten geplanten Tankstopp in Rundu auch Sprit vorrätig hatte. Nach einer Stunde trafen dann auch die unmotivierten und gelangweilten Einreisebeamten ein. Diese interssierten sich bloss für unsere Pässe, nicht aber für das Flugzeug und dessen Inhalt.

Die letzte Etappe an diesem Tag führte uns nach Immelmann, wo uns jemand von der Susuwe Lodge abholen sollte:
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Nach rund 45 Minuten Flugzeit habe ich das Flugfeld von Immelmann gesehen und flog über den Platz. Da weit und breit kein Windsack zu sehen war, bog ich mal in den Gegenanflug von RWY 06 ein. Dort hatte ich aber einen Kurs von 270 (und nicht 240), d.h. die Landung würde 09 und nicht 06 erfolgen. Da ich aber keine andere Piste gesehen hatte und zudem sicher war, dass ich korrekt navigierte, bog ich in den finalen Anflug zur Landung ein.

Turning final RWY 06 or 09 Immelmann:
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Die Landung war kein Problem, obwohl am Pistenanfang grosse Erdlöcher von Tieren waren. Ich machte mir aber immer noch Gedanken wegen des Unterschieds zwischen angegebener (06) und tatsächlicher Pistenausrichtung (09), zumal auch niemand von der Susuwe Lodge auf uns wartete. Nach ca. 30 Minuten warten erschien dann aber ein Fahrer, der uns zur Lodge brachte, welche auf einer Insel im Fluss Kwando Fluss liegt.

Auf unserer Terrasse:
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