Island Rundreise 2016

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shauri

Erfahrenes Mitglied
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Nachdem ich hier irgendwann nach Tips für Island gefragt habe, hier der zugehörige Reisebericht unserer Rundreise:

[h=3]Island 23.06.2016 - Hinflug und Fahrt zum Hotel Rjukandi in Vegamot[/h]
Flugdaten
LH 856, FRA - KEF
A 320 - 200 D-AIZX
Platz 2 D und F

Einmal abkühlen bitte!
Nachdem wir in Frankfürt morgens um 10 bei 25 Grad getartet sind und ich natürlich reichlich auf dem Flug fotografiert habe....

Flugzeuge:



Start in Frankfurt



Frankfurt


Irgendwo über Hessen

Pünktlich zur Nordseeküste wurde es dann wolkig, dafür gab es was zu essen:

"Klöße" (Hätte man mich nach meiner Meinung gefragt, hätte ich sie arme Ritter genannt. Klingt aber nicht so nobel.)

Rührei

...landen wir gegen 12 Uhr bei 15 Grad in Keflavik und´bekommen im Landeanflug einen ersten Blick auf die Südküste Islands:



Jökulsárlón

Reykjanes


Nach der Landung holen wir unseren Mietwagen, einen Suzuki Grand Vitara ab und bringen ihn postwendend zurück, als uns am Supermarktparkplatz auffällt, dass die Reifen komplett abgefahren sind. Kein Problem sagt man uns, wir sollen eine halbe Stunde warten, dann bekommen wir neue Reifen ans Auto. Diese sind zwar wirklich neu, aber dafür fällt uns auf, dass beim Reifenwechsel eine Schraube abgebrochen ist. Nun muss die Kiste erstmal in Reparatur und man sagt uns 10 Minuten später einen neuen Mietwagen zu. Dieser hat dann einen Riss in der Windschutzscheibe, aber ein weiterer sei in der Reinigung und wäre in 20 Minuten fertig. Gegen 15 Uhr verlassen wir dann endlich mit unserem (erfreulicherweise etwas besser ausgestatteten Modell, das offenbar auch einwandfrei funktionstüchtig ist) die Autovermietung und fahren durch die bisher wenig spektakuläre Landschaft - was auch daran liegen mag, dass man vor Wolken keine Berge sieht - nach Vegamot zum Hotel Rjukandi. Dort werden wir sehr freundlich empfangen und gönnen uns im Restaurant ein sehr leckeres Abendessen, insbesondere die isländischen Vorspeisen aus selbstgebackenem Brot belegt mit frischem Fisch sind extrem lecker. Danach fallen wir ins Bett, schließlich sind wir seit 5 Uhr wach und schlafen dank dichter Vorhänge im Dunkeln bis zum nächsten Morgen.
 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
[h=3]24.06.2016 - Snaefelsnes Halbinsel und Fähre nach Brjanslaekur[/h]
Nach dem Frühstück im wunderschönen kleinen Hotel Rjukandi, wo wir von der netten Rezeptionistin noch diverse Tips für die Westfjorde am kommenden Tag erhalten, fahren wir auf der 54 Richtung Westen, einmal um die Halbinsel Snaefelsnes, wo sich der Snaefelsjökull mit dem zugehörigen Nationalpark befindet. Leider fehlt uns aufgrund der tiefhängenden Bewölkung allerdings der obere Teil der Landschaft, dieser ist fast den ganzen Tag in den Wolken verschwunden.

Erster halt ist der Strand Ytri Tunga, wo es mit immerhin 70 % Wahrscheinlichkeit Seehunde zu sehen gibt. Dank des Wetters entscheiden wir (und die Seehunde) sich für die anderen 30 % und so gibt es nur eine schöne Bucht, Strandblümchen, diverse Vögel und Lavafelsen zu sehen.



Wir fahren weiter vorbei an ersten Wasserfällen und vulkanischen Hügeln...



...nach Rauthfeldar, einer Klamm, in der ein Troll mit seinen beiden vollschlanken Töchtern gelebt haben soll.

Heute leben hier unmengen Vögel, die in den Felsen brüten, außerdem neugierige Schafe...



... und interesante Farben und Muster.



Einen weiteren - trotz kalten Windes und stärker werdenden Nieselregens - längeren Halt machen wir in Hellnar, wo sich eine Steilküste mit vielen brütenden Möwen und kleinen Wanderwegen zu einem ausgewaschenen "Tor" in den Klippen befindet.









Hier begegnen wir auch zum ersten Mal dem "merkwürdigen Stelzvogel" wie ich ihn in einem Anflug von ornithologischer Ahnungslosigkeit genannt habe, er wird uns in den komenden Tagen noch öfter begegnen. Es handelt sich um eine Uferschnepfe.

Wir umrunden die Halbinsel Snaenefelsnes mit ihren vulkanischen Formen, ...





Wasserfällen, ...



...und Schafen, die auch gerne mal die Straße mitbenutzen, ...

... immer hoffend, mal einen Blick auf den Snaefelsjökull zu erwischen. Leider hängen die Wolken, obwohl es inzwischen dank des starken Windes (wir müssen zwischenzeitlich einen Sandsturm an einer Sanderfläche abwarten) aufgelockert und der Regen nachgelassen hat.
Wir erreichen dennoch Stykkishólmur, wo wir nach einer leckeren Fischsuppe bzw. einem eben so leckeren Lammeintopf im Restaurant Narfeyrarstofa und einem (aufgrund der Größe des Städchens) kleinen Stadtrundgang ...







... die Fähre Baldur nach Brjanslaekur in die Westfjorde besteigen. Die Überfahrt dauert mit einem Stop an der Insel Flatey knapp drei Stunden.






Auch wenn das Meer trotz des starken Windes relativ ruhig aussieht, fängt die Fähre nach etwa einer halben Stunde heftig an zu schaukeln, woraufhin ich die weitere Fahrzeit mit frierend an der frischen Luft stehen, den Horizont betrachten und meine Fischsuppe wider erwarten bei mir zu behalten verbringe.​
Nach der Ankunft gegen 19 Uhr fahren wir zügig nach Patreksfjörthur, wo wir ziemlich bald und müde ins Bett fallen, nachdem wir unsere Mägen mit einem gesunden Abendessen von mehreren Scheiben Knäckebrot wieder besänftigt haben.
 
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shauri

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[h=3]25.06.206 - Komische Vögel und große Wasserfälle[/h]
Fahrstrecke: Patreksfjörthur - Isafjörthur

Wir verlassen Patreksfjörthur und fahren zunächst nach Tálknarfjörthur, wo wir am Fjord ein paar mehr oder minder seltsame Vögel beobachten...

Austernfischer​


Enten​

Rotschenkel​

..und ein Schneckenhaus finden, das wir aber nach dem Foto wieder ins Meer entlassen, falls ein heimatloser Einsiedlerkrebs ein schickes Zuhause sucht:

Über Schotterstraßen, die weniger abenteuerlich sind, als wir befürchtet hatten, fahren wir durch die wunderschönen aber auch bewölkten Westfjorde.





Hinter Bildudalur im Reylyafjörthur liegt hinter dem (momentan leeren) Naturschwimmbad noch eine Hot Spring mit Badeteich im Bach, die sich allerdings als recht heiß entpuppt. Bei Versuch, ein Foto zu machen, finden die ohnehin recht aggressiven Küstenschwalben wohl meine Kamera bedrohlich und greifen mich an. Ich rette mich und die Kamera nach einem todesmutigen Foto wieder ins Auto. Ohne Kamera kann man sich dem Becken unbehelligt nähern, aber für nicht-Isländer ist die Temperatur kaum auszuhalten und wir verlassen die Badestelle nach einem kurzen Fußbad mit krebsroten Unterschenkeln wieder.

Nach einer längeren Fahrt über weitere Schottersrecken erreichen wir das heutige Highlight, den Dynjandi, den höchsten und prächtigsten Wasserfall der Westfjorde, an dem man sich auf einer kleinen Wanderung entlang der kleineren Wasserfälle wunderbar fotografisch austoben kann:

Baejarfoss​


Hundafoss​

Hrisvathsfoss​

Göngumannafoss​










Oben angekommen, direkt davor ist ziemlich nass.

... und wieder runter.​


Auch der Blick in den darunterliegenden Fjord istganz hübsch:

Am Dynjandi scheinen sich alle in den Westfjorden anwesenden Urlauber plötzlich zu sammeln, sonst trifft man bei jedem Halt wenn überhaupt mal 1-2 andere Autos, hier war es doch gleich ein recht voller Parkplatz.

Wir fahren weiter und treffen quasi um die Ecke schon den nächsten Wasserfall inklusive zugehöriges Wasserkraftwerk, was bei einer Fallhöhe von knapp 500 m sicherlich lohnend ist.

Die allgegenwärtigen Lupinen kann man hier auch mal mit Hummel gemeinsam fotografieren:

Wir fahren weiter durch die Fjorde mit unterschiedlichen Blickwinkeln und teilweise Hängen voller Lupinen:


Zeitweise haben wir Gegenverkehr von den überall umher wanderden Schafen.

Nachdem die Schotterstraße bereits seit einiger Zeit wieder einer asphaltierten Straße gewichen ist, wagen wir noch das Abenteuer des einspurigen Vestfjarthargöng Tunnels inklusive integrierter Kreuzung und werden mit dem wunderbaren Blick auf Isafjörthur belohnt:
In Isajfjörthur treffen wir zunächst auf Robert, den Vermieter der "Gentle Space Guest Appartements" der uns unsere heutige, sehr schöne, geräumige Unterkunft übergibt und dann auf diese recht anhängliche Dame, die beim Koffer ausladen direkt mal einsteigt und das Auto von innen begutachtet.​

Nachdem Koffer und Katze ausgeladen sind, genießen wir kurz unser schick eingerichtetes riesiges Appartement mit Blick über die Hafenbucht und begeben uns dann zum reichhaltigen und sehr guten Fischbuffet imTjörhúsith.

Auf dem Rückweg entdecken wir neben unserem Appartement noch eine echte Wetterhexe, bevor wir satt und müde von der langen Fahrt für heute im Appartement verschwinden.

 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
[h=3]26.06.2016 - Große Dinge im Fjord[/h]
Fahrstrecke: Isafjörthur nach Dragsnes

Nachdem wir Isafjörthur am Abend als schönes, ruhiges Städchen erlebt haben (der Eindruck wurde in der Nacht schon durch lautes Gröhlen einiger feierlauniger Isafjörthuraner leicht revidiert), erwartet uns beim Aufstehen der folgende Ausblick (auf den Schreck erstmal nur ein schnelles Handyfoto, ich nehme nicht immer die Spiegelreflex mit zum Frühstück):
Über Nacht sind drei mehr oder minder riesige Kreuzfahrtschiffe samt zugehörigen Touristen angelandet, die auch schon mehr oder minder gut organisiert und orientiert durch den Ortskern wandeln. Auf den Schreck brauchen wir erst einmal ein Frühstück in der Gamla Bakeried, zu der auch die beiden fotogenen Oltimer gehören.
Danach überlassen wir Isafjörthur den Horden von Kreuzfahrern und fahren Richtung Súthavík, wo sich das Arctic Fox Center befindet. Auf der Gegenseite des Fjords bietet sich nochmal ein letzter Blick auf Isafjöthur und die großen Pötte im Fjord.

Blick auf die unbesiedelten Gebiete im Nordwesten:
Am Arctic Fox Center angekommen, stellen wir fest, dass das winzige Museum ebenfalls ein beliebtes Ziel bei den Kreuzfahrttouristen ist, das winzige Museum ist mit einer Busladung brititscher Kreuzfahrer vollgestopft. Bevor mein Mann eine Diskussion zum Thema Brexit anzettelt, entscheiden wir uns nach einem Besuch des Fuchswelpen im Freigehege (dort werden verwaiste Welpen aufgezogen) unsere Fahrt forztusetzen.

Auch von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die nordwestlichen Landesteile.

Wieder einmal umrunden wir die Bucht ...

....und haben auch von der Gegenseite nochmal einen Blick auf Súthavík.
Wir fahren weiter durch reizvolle Fjorde und Höhenrücken...
...bis mein Mann auf einmal unsere ruhige Fahrt mit dem aufgeregten Ausruf "DAAAADADAAAADADAAAADA WAAAAL!!!!" unterbricht. Im Fjord schwimmt also ein Wal. Wir stoppen und beobachten, ich versuche, Fotos zu machen. Wir vermuten einen Buckelwal.


Die Fotos sind zwar nicht unbedingt künstlerisch wertvoll, aber offenbar hat der Kleine Spaß beim Planschen, er scheint zwischenzeitlich auf dem Rücken zu schwimmen.


Und wo sieht man schonmal einfach so einen Wal vom Auto aus, wenn man eigentlich nur Ausschau nach Seehunden am Strand gehalten hat.
Auch ein Wasserfall steht unauffällig im Hintergrund:
Durch mehr oder weniger starken Regen fahren wir durch grüne Landschaften und die letzten westlichen Fjorde Richtung Dragsnes.
Unser Auto am Meer:
Ein isländisches Straßenschild:
Meer
Heute erreichen wir schon gegen halb drei unsere Unterkunft, das Malahorn Guestouse, wir wollen hier in Dragsnes nämlich noch die Hot Pots mit Aussicht aufs Meer genießen:
Die Isländer haben aber offenbar ein anderes Hitzeempfinden als die restlichen Europäer, und so stehen wir Deutsche zusammen mit den noch anwesenden Franzosen und Spaniern kurz vorm Verbrühen. Gut durchgegart begeben wir uns zurück in dei Unterkunft, wo wir den restlichen verregneten Nachmittagund Abend mit Fotos sortieren, Blog schreiben und Fussball und Abendessen konsumieren verbringen.
 
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shauri

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[h=3]27.06.2016 - Sonne und Seehunde[/h]

Prächtige Erdspalten haben sie hier!



Schiffchen:


Schöne Straßen:



Blick zurück nach Dragsnes




Grimsey


Austurstrandir


Wir fahren weiter durch den Hrútafjörthur und den Mithfjörthur zur Halbinsel Vatnsnes.



Immer schön rechts über den Blindhead!


Zunächst halten wir in Hvammstangi,






wo wir getrockneten Fisch...



...und Seehundskulpturen bewundern...






und das Icelandic Seal Center, das recht klein aber auch ziemlich informativ ist, besuchen.






Seehundskelett



Danach umrunden wir die Halbinsel ...




















...und beobachten und fotografieren Schafe, Vögel und Seehunde:

Eiderente (Erpel)



Irgendwie niedlich (Odinshühnchen)






Gryllteiste (Alkenart)



Küstenseeschwalben




Möwe



Trilogie aus Seehunden und Austernfischer


Weltmeister im Synchronliegen



Guck mal es guckt!



Seehundepanorama

Danach setzen wir unseren Weg bis nach Blöndous fort,













...wo wir nach wunderschönem Wetter bei Sturm und Regen in Blönduós in der liebevoll eingerichteten Pension Kiljan ankommen.
 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
[h=3]28.06.2016 - Im Regen von Blönduós nach Reykjahlith[/h]
Nachdem ich mich am Vorabend bei strahlendem Sonnenschein noch überzeugen konnte, dass es auch nach 23 Uhr noch ganz schön hell draußen ist...

... setzen wir heute usnere Fahrt bei strömendem Regen in Richtung Sauthakrókur fort. Der Strand in der Bucht wäre wirklich wundervoll, wenn es nicht so regnnen würde:


Bei Regenwetter lässt es sich hingegen gut Kirchen besichtigen und so fahren wir nach Hólar, einem mittelalterlicher Bischofssitz mit zugehöriger (nicht so alter) Kirche, Brauerei und Universität.





Weiter unten im Tal bestaunen wir unmengen Camper, offenbar ein Campingplatz für Pferdebegeisterte die im strömenden Regen einer Pferdevorführung beiwohnen.

Wir umrunden die Halbinsel Tröllaskagi und halten kurz in Siglufjörthur, wo ursprünglich die Heringproduktion angesiedelt war, bis der Hering in den 60ern die Flucht ergriffen hat. Dennoch ist das Örtchen noch recht nett anzusehen am Hafen:



Bevor die Kamera absäuft schnell wieder ins Auto geflüchtet und durch diverse Tunnel und Olafsfjörthur, das immerhin eine eigene Skisprungschanze besitzt, zum Mittagessen nach Akureyri gefahren. Sehr freundliche Ampeln haben sie hier!


Im Restaurant Strikith eine leckere Krustentier Suppe mit Tiger Prawn, Langostino, Kokos und Chili verspeißt, das Isländische Fliegereimuseum vergessen anzuschauen (es hätte immerhin die Geschichte der isländischen Fliegerei, einige restaurierte Flugzeuge, einen Hubschrauber und als Highlight die Überreste eines britischen Bombers zu sehen gegeben). Ist uns aber leider erst wieder kurz vor dem Godafoss eingefallen, dass wir da hinwollten. Nunja, beim nächsten Mal.

Der Godafoss sieht zumidnest auch bei schlechtem Wetter beeindruckend aus:





Danach umkreisen auf der Suche nach unserem Hotel Reynihlid schonmal den Myvatn, wo wir den morgigen Tag auf den Spuren des Vulkanismus verbringen werden.
 
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shauri

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[h=3]29.06.2016 - Geographentag[/h]
Den heutigen Tag bleiben wir am Myvatn und erkunden all die tollen vulkanischen Besonderheiten, die Geographen so glücklich machen. Wir verlassen das Hotel in Richtung Nordosten und fahren nach Hvrir am Fuße des Námafjall.


Eine Erdspalte am Wegesrand


Hvrir ist ein Solfatarenfeld mit Gasaustritten und blubbernden Schlammlöchern, wo es herrlich nach Schwefel stinkt.





Auch die umliegende Landschaft ist farbenfroh und formschön:




Unfreiwillig sind einige Bilder mit einem künstlerisch wertvollen Rahmen versehen, da ich die Sonnenblende schief aufgeschraubt hatte.

Wir fahren weiter zum Viti Krater im Krafla-Gebiet. Auf dem Weg passieren wir zunächst diesen wundervoll türkisfarbenen See, einem Überbleibsel einer Fabrik, die Kieselgur abgebaut hat. Allerdings ist der Inhalt des schönen Sees keinesfllals so einladend, wie er aussieht, sondern ziemlich gifitig, was auch durch Warnschilder deutlich wird.



Danach passieren wir die "Krafla Power Plant", ein Geothermalkraftwerk, das sich die vulkanische Energie und das heiße Wasser zunutze macht:


Wenn Leitung UND Strasse GENAU DA lang sollen, muss man eben ein wenig improvisieren:




Am Fuße des Krafla angekommen, umwandern wir den Viti-Krater mit seinen schönen Kraterseen und toller Aussicht:











Auch hier blubbert es stellenweise ein wenig:

Passend zur Mondlandschaft hat man ein sehr futuristisch anmutendes Wasauchimmer aufgebaut, das auch in einem James Bond Film mitgespielt haben könnte:

Wir fahren weiter zur Grótagjá, einer ehemaligen Badegrotte, die allerdings aufgrund von späteren Lavabewegungen inzwischen zu heiß zum Baden ist. Eigentlich ist die große Verwerfung über der Grotte und um diese herum auch viel eindrucksvoller.





Blick zum Hverfjall

Durch eine Birkenschonung...

...fahren wir zu den Lavafeldern von Dimmurborgir:



Letzter "offizieller Geographenhalt" ist das Gebiet mit den Pseudokratern bei Skútustathagígar, die durch Eruptionen im Wasser oder in Feuchtgebieten entstanden sind. Hat ja irgendwie was von einem extravaganten Golfplatz...


Vindbelgjarfjall​



Die Geographin in mir ist glücklich und zufrieden und hat es verdient, den restlichen Nachmittag dümpelnderweise im endlich mal angenehm warmen Wasser des Myvatn-Naturbades zu entspannen.

Zum Abendessen im Hotel gönnen wir uns noch die isländische Vorspeisenplatte mit diversen Fischen, Räucherlamm und Hammelpaté sowie ein "Skyr Brullée" das stark an flambierten Frischkäsekuchen erinnert. Lecker!
 
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shauri

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[h=3]30.06.2016 - viel Wasser[/h]
Fahrstrecke vom Myvatn nach Fáskrúthsfjörthur

Heute haben wir wieder eine relativ lange Fahrtstrecke, jedoch machen wir nach etwa einer Stunde erstmal einen Spaziergang durch eine kahle Ebene ...

...mit großen Basaltblöcken...
...zum Dettifoss, dem wasserreichsten Wasserfall Islands:

Während wir uns nähern kommt noch die Sonne raus, was das Fotografieren ungemein erleichtert:







Endlich auch mal Wasserfallfotos mit Regenbogen!

Wir gehen noch ein Stückchen weiter zum Selfoss (nicht der im Süden, er heisst nur genauso). Auch hübsch:







Danach begeben wir uns auf die noch recht lange Fahrt Richtung Ostfjorde und treffen irgendwo im Niemalsland auf diese Hängebrücke:
Danach wird das Wetter, wie die Vorhersage leider richtig vorhergesagt hat, sehr regnerisch. Wir gönnen uns ein Mittagessen in Egilsstathir im Café Nilsen. Sowohl die Tagliatelle mit Langostino, als auch der gebackene Kabeljau sind hervorragend.

Trotz des Wetter machen wir noch einen kurzen Abstecher über den Berg nach Seythisfjörthur.

Blick von oben nach Egilsstathir:

In Seythisfjörthur gibt es jede Menge sehr schöne Häuser, würde es nicht wie aus Eimern schütten, könnte man hier sicher wunderbar spazieren. So beschränken wir uns auf eine Stadtrundfahrt mit ein paar Fotostops. Außerdem kommt hier einmal pro Woche die Fähre aus Skandinavien an.



Durch Hochgebirgslandschaften, die gerade mal etwa 500 m NN hoch liegen,...



... vorbei an vielen verregneten Wasserfällen...
erreichen wir schließlich Fáskrúthsfjörthur, wo es morgen hoffentlich Fotos bei besserem Wetter gibt.
 
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shauri

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Tag 9 -Ostfjorde
Nach einem - wie üblich reichhaltigem Frühstück - brechen wir auf, um die umliegenden Fjorde zu besichtigen. Heute ist mal Schontag für die Fahrerin (zur Beifahrerin tauge ich auf kurvenreichen Straßen ungefähr ähnlich gut wie zum Fähre-Fahren) und es gibt nur das Kurzprogramm:
Von Faskruthsfjörthur fahren wir gemütlich um die Halbinsel statt durch den Tunnel nach Reytharfjörthur und dann weiter bis nach Esikfjörthur. Innerhalb der Fjorde herrscht heute hier immerhin trockenes Wetter, was man weiter nördlich und im "Hinterland" der Fjorde nicht gerade behaupten kann.





Wasserfälle überall:


Wer hat hier eigentlich das Hochgebirge auf Meereshöhe gebaut? Meer:
Leuchtturm


Inseln





In den Felsen nisten wieder Möwen


Im Gras sind wieder stelzende Vögel unterwegs (Brachvogel):


Und wenn man zum Fotografieren aussteigt, fühlen die Schafe sich irgendwie belästigt und schauen einem empört hinterher (wenn man mit 90 km/h an ihnen vorbeifährt, scheint sie das weniger zu beeindrucken, entweder reagieren Schafe zu langsam, oder sie sind das von den Isländern, die da offenbar schmerzfrei sind, gewohnt. Langsames Vorbeifahren, wie man es als rücksichtsvoller Autofahrer dann doch gerne mal macht, versetzt sie in Aufregung. Ein seltsames Völkchen, diese isländischen Schafe...):


Auch landschaftlich weniger schöne und dennoch beeindruckende Dinge gibt es hier: Blick über den Fjörd auf die Aluminiumhütte in Reytharfjörthur


Ansonsten ist Reytharfjörthur nett, aber eher unauffällig, genau wie das dahinter landschaftlich sehr schön gelegene Eskifjörthur.
Da das Wetter nach Norden deutlich schlechter, sprich stark regnerisch ist, sparen wir uns die nördlicheren Fjorde. Ich wäre gern nochmal nach Seythisfjörthur gefahren, wenn das Wetter so gewesen wäre, dass man die Passstraße noch hätte erkennen können und ich dort hätte fotografieren können, ohne dass mir die Kamera ertrinkt. Auch den eigentlich geplanten Mjóifjörthur lassen wir aus Sicherheitsgründen weg, es hat die ganze Nacht stark geregnet und die Schotterstraße dorthin hat stellenweise 18 % Gefälle, was wir bei aufgeweichter Piste nicht unbedingt ausprobieren müssen. So sind wir heute schon gegen 15 Uhr wieder im Hotel, das ja aber zum Glück sehr schön und gemütlich ist.


Immerhin ist es hier weiterhin trocken, und so kann ich das Hotel und das gegenüberliegende ehemalige französische Hospital und die Umgebung fotografieren. Fáskruthsfjördur war früher ein Handelsposten, an dem die Isländer mit den Franzosen Salzhering gegen Wein getauscht haben. Daher sind auch alle Straßenschilder noch zweisprachig, isländisch und Französisch.

Hotelterasse mit Bootssteg


Hotel


Ehemaliges französisches Hospital/Museum/Rezeption


Umgebung

...und visuelle Spielvorbereitung auf das Island-Frankreich-Spiel am Sonntag:


Fazit zu den Ostfjörden: trotz des nicht wirklich einladenden Wetters (wobei ich als eher kälteliebendes Wesen ja 7 °C am 1. Juli noch eher angenehm empfinde, aber es war halt wirklich nass und die Sicht beim Fahren auf den Bergen sehr eingeschränkt), finden wir die Ostfjörde landschaftlich unheimlich beeindruckend und schön, man hat wirklich das Gefühl, dass hier eine Hochgebirgslandschaft direkt am Meer liegt. Vielleicht nicht ganz so spektakulär wie die Westfjorde, dafür grüner und irgendwie wilder. Hat uns sehr gut gefallen hier!
 
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shauri

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Tag 10 -Berge und Tiere


Fahrstrecke von Faskrúthsfjörthur nach Höfn

Bei bestem Sommerwetter verlassen wir unter leichten Hitzewallungen im T-Shirt unser Hotel, nachdem wir uns noch die hauseigene Ausstellung zu den französischen Schiffahrern und Übersiedlern im restaurierten französischen Hospital angeschaut haben.
Endlich mal Sonne in den Ostfjorden!
Wir umrunden die restlichen Fjörde richtung Süden. Die Landschaft hat es uns einfach angetan, bei schönem Wetter wirkt sie noch eindruchsvoller:











Schwarze Strände






Ein Wasserfall

Dann bemerke ich plötzlich merkwürdig aussehende Felsen im Fjord. Seehunde:



"Ich tauch dann mal ab!"



"Tschö!"

Noch ein wenig Gymnastik, dann geht er auch wieder baden.



Weiter durch die bergigen Fjörde:


Noch ein Wasserfall:

Interessante Felsformationen, mit und ohne Meer:





Unglaublich viele Vögel im Meer und auf den Felsen:


Es ergibt sich auch mal die Gelegenheit, direkt am Straßenrand ein trockenes Islandpferd zu streicheln, das sich allerdings gerade in Mittagsruhe befindet und daher eher minder interessiert an meiner freundlichen Kontaktaufnahme ist.

Wir fahren weiter Richtung Höfn,...





...wo wir uns erstmal ob des schönen Wetters, immerhin sind es sonnige 16 Grad, ins Freibad begeben, um ein paar Bahnen zu schwimmen und danach noch ein wenig im Hot Pot zu entspannen.

Auf dem Weg vom Schwimmbad zum Hotel treffen wir dann auf weitere Islandpferde, die ihre Mittagspause offenbar inzwischen auch beendet haben und sowohl kontaktfreudiger als auch bereit sind, sich fotografieren zu lassen:

Smile for the Camera!







Wir erreichen das Fosshotel Vatnajökull, wo wir auch erste Ausblicke auf die Gletscher haben:

 
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shauri

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Tag 11 - Robben und Wassereis


Der heutige Beitrag ist ziemlich fotolastig:

zunächst ein paar Bilder vom Fosshotel Vatnajökull und seiner unmittelbaren Umgebung im schönen Abendlicht nach dem langen Fussballspiel Deutschland gegen Italien:








Heute fahren wir zu der Gletscherlagune Jökulsárlón, damit ich mich ganz ausnahmsweise mal fotografisch austoben darf. Unterwegs gibt es schon einmal ein paar schöne Ausblicke:

Außerdem die Möglichkeit, unser Auto auch mal gebührend in Off-Road-Umgebung abzulichten.
In der Gletscherlagune hätte ich mir zwar ein paar mehr Eisberge erhofft, die vorhandenen waren allerdings sehr schön und auch einige Male ordentlich in Bewegung. Bei einem zweistündigen Spaziergang tobe ich mich ordentlich fotografisch an stationären, rollenden und schwimmenden Eisbergen aus.








































Das eigentliche Highlight ist allerdings die Rafting-Robbe, die direkt vor meiner Kamera Gefallen daran findet, im wilden Wasser unterhalb der Gletscherlagune ihre Sprünge zu vollführen und sich auch regelmäßig der Aufmerksamkeit ihrer Zuschauer vergewissert:










Wir fahren noch zum benachbarten Fjallsárlon, ebenfalls einer Gletscherlagune, wo nach insgesamt über 500 Fotos für heute doch tatsächlich der Kameraakku leer ist. Zuvor entstehen noch die folgenden Bilder:






Nach mehreren Stunden mit Wind, laufen und fotografieren sind auch wir etwas ausgelaugt und fahren zurück nach Höfn, um uns im Restaurant Pakkhús eine Portion Langostinos zu gönnen. Diese werden hier in der Gegend frisch gefangen und waren sensationell lecker!
Danach sind wir rechtzeitig zum leider erfolglosen Viertelfinalspiel Island gegen Frankland, wie die Isländer sagen, zurück im Hotel.
 
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shauri

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Tag 12 - Wandertag


Fahrstrecke: Höfn - Vik

Wir fahren zunächst die gleiche Strecke wie gestern bis zum Jökulsárlón. Das hat den Vorteil, dass ich weiss, wo die Pferde im schönen gelben Feld stehen und wo man anhalten kann, um sie zu fotografieren:








Man war durchaus freundlich und kontaktfreudig, auch wenn die genaue Untersuchung meiner Hosentaschen und meiner Kamere nichts fressbares ergab.


Auch der Strand bei Ebbe in der Sonne sieht wieder schön aus:

Danach mussten wir nochmal kurz am Jökulsárlon anhalten und schauen, wie sich die Eisberge seit gestern verändert hatten. Es hat sich einiges getan und wir haben erstaunlicherweise kaum was wiedererkannt. Dennoch sah alles wieder toll aus und die Frau musste noch schnell ein paar Fotos machen.






Außerdem haben wir in der Tat im Jökulsárlón Nessie gesehen. Von Schottland ist Island ja auch gar nciht SO weit entfernt.

Wir fahren weiter durch endlose Sanderflächen mit wunderbarem Blick auf die oberhalb liegenden Gletscher...




Da heute mal ein wenig Bewegung von Nöten ist, wandern wir mal eben 9 km im Skaftafell Nationalpark: zunächst an einigen Wasserfällen vorbei...

... mit tollem Blick auf die vergletscherten Gipfel ...
...und die riesigen Sanderflächen...
...zum Svartefoss.
Wo wir gerade dabei sind, wandern wir auch noch zum Skaftafellsjökul, wo man über die Endmoräne fast bis zum Gletscher laufen kann.

Auch hier gibt es einen kleinen Gletschersee.

Doch ganz schön dick, das Eis:
Danach sind wir doch recht müde und fahren die folgenden zwei Stunden fahrt relativ zügig durch grüne Landschaften mit Blick auf Berge, Gletscher und Klippen, die manchmal von sehr unterschiedlich aussehenden Lavafeldern und riesigen Lupinenfeldern unterbrochen sind.


Wir stoppen noch kurz an einem Torfhof ...

...und am Foss a Sidu...

...und erreichen unser heutiges Hotel "Katla", wo wir uns zur Entspannung vorm Abendessen erst einmal in den Hot Pot begeben.
 
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shauri

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Tag 13 -Puffin- und Tourist-Overflow


Gestern Abend habe ich noch kurz vorm Schlafengehen gegen 23:30 die drei Trollfelsen bei Reynesfjara im wunderschönen Abendrot vom Hotelzimmer aus fotografiert. Der Legende nach sind die drei Trolle dort versteinert, als sie beim Versuch, ein Schiff an Land zu ziehen die Zeit vergaßen und bei Sonnenaufgang noch am Strand waren.
Am Morgen fahren wir dann auch zum Strand selbst und betrachten den Ausblick vom Hotelzimmer aus der gegenüberliegenden Perspektive:
Außerdem gibt es dort eine Höhle mit beeindruckenden Basaltformationen:

Und die Aussiht zum Tor im Fels bei Dyrhólaeyr, wo wir als nächstes hinfahren:
Auf den Klippen entdecken wir auf einmal drei Papageitaucher, woraufhin ich spontan auf - trotz Teleobjektivs - recht große Entfernung etwa 100 Fotos mache. Nur sicherheitshalber. Diese sollten sich später noch als überflüssig erweisen.
Wir fahren weiter nach Dyrhólaeyr, wo wir eigentlich den Ausblick auf fie Klippen genießen wollen:


Ziemlich schnell fallen uns aber in den Klippen unmittelbar am Weg einige paar doch recht viele (zeitweise um die 15) Papageitaucher auf, die sich von den nur wenige Meter neben ihnen stehenden Menschenmengen so gar nciht abschrecken lassen (eher im Gegenteil, sie wirken sehr neugierig). Also mal eben (nur sicherheitshalber) nochmal über 200 Fotos gemacht, bei denen tatsächlich einge brauchbare dabei sind:






Die niedlichen Kerlchen sind nicht nur bei Mensche total unerschrocken, auch bei ihren Startmaneuvern kann es einem Anngst und Bange werden, wenn sie sich kopfüber von den Klippen stürzen:


Im Flug sind sie dann zwar nicht die elegantesten, aber doch ungemein schnell unterwegs und bringen mich und meine Kamera an unsere Grenzen.


Total geflasht von den vielen Papageientauchern setzen wir unseren Weg mit fast leerem Kamera-Akku und um fast 400 Bildern Speicherplatz ärmer fort. Kann ja heute schon nichts mehr schiefgehen!
Wir setzen unseren Weg fort zum Skogafoss, wo wir unser heutiges Sportprogramm absolvieren und unmengen Teppen erklimmen. Leider merkt man hier schon, dass wir uns in der Hauptsaison und an der Südküste befinden, hier kann von Ruhe und Abgeschiedenheit, wie man sie in Island vielleicht erwartet (und in den restlichen Landesteilen auch erleben kann), leider keine Rede mehr sein.

Wenn man dem Weg hinter den Treppen noch ein Stück nach oben folgt, wird es zum einen etwas leerer, zum anderen findet man noch einen weiteren kleineren, schönen Wasserfall:
Nächster Halt ist der Seljalandsfoss, der berühmte Wasserfall, hinter dem man hindurch spazieren kann. Auch hier, von Ruhe und Idylle erstmal keine Spur:
Da wir keine Lust auf Parkplatzsuche auf überfülltem Parkplatz haben (es wäre nicht das erste mal in den letzten Tagen) fahren wir etwa 500 m weiter, wo ein kleiner, fast leerer Parkplatz ist. Wäre ja auch zu viel verlangt, 500 m zum Wasserfall zu laufen, wenn man schon gemütlich mit dem Bus durch Island tourt. Wir laufen also den Weg Richtung Seljalandsfoss und treffen zuerst auf den Wasserfall Gljúfurár-Foss oder Gljúfrabúi, der in einer Höhle verschwindet, die man betreten kann. Und oh Wunder, wir haben Glück und sind zeitweise fast allein in der Höhle, bevor eine ausgesprochen abenteuerlustige Busladung deutscher Touristen einfällt. Dieser Wasserfall gehört zu den Dingen, die mich hier in Island wirklich sehr beeindruckt haben wunderschön, der Blick von unten aus der Höhle zum Himmel und Wasserfall:

Schöner und beeindruckender geht heute für mich eigentlich kaum noch. Und das nach all den Papageitauchern...
Nachdem die Ruhe weg und wir die Flucht vor der Busladung aus der Höhle angetreten haben, gehen wir - sportlich wie wir sind - noch die 500 m zum Seljalandsfoss. Dort ist es wieder einmal kaum möglich, den Wasserfall am Nachmittag ohne Menschenmassen zu fotografieren, geschweige denn, diesen irgendwie aus dem Weg zu gehen. Einige wenige Fotos der idyllischen Natur gelingen mir mit Müh und Not dann doch:



Eigentlich kann man hier durch die Felshöhle hinter den Wasserfall spazieren, was sicher ein einmalig tolles Erlebnis wäre, hätte es nicht eher den Charme von "Schlangestehen im Phantasialand vor der Wildwasserbahn" wo sich Menschenschlangen langsam durch eine feuchte Höhle schieben. Ich beschließe, dieses einmalige Erlebnis nicht mit hunderten Unbekannten teilen zu wollen und denke darüber nach, die nächsten touristischen Highlights einfach nachts anzufahren und tagsüber zu schlafen, es ist ja sowieso meistens hell. Mein Mann findet die Idee irgendwie nicht so toll, außerdem sollten wir am nächsten Tag noch feststellen, dass es auch an Naturschauspielen teilwiese Öffnungszeiten gibt.​

Unser heutiger letzter Halt ist ein touristisch offenbar weniger bekannter aber auch sehr schöner Wasserfall, der Gluggafoss oder Merkjárfoss. Unterwegs steht noch ein einsamer "Hubbel" wie es hier immer mal wieder welche gibt in der Ebene herum:​
Am letzten Wasserfall für heute steht dann zum Glück auch nur ein weiteres Auto und man hat endlich wieder die schon schmerzlich vermisste Ruhe der vorherigen Tage außerhalb des Südens.

Der Wasserfall floss ursprünglich durch einen selbstgegrabenen Schlot, der dann aber durch Vulkanausbrüche und unterschiedliche Gesteinstypen (Geologie war schon im Studium nicht mein bestes Fach) zunichte gemacht wurde. Schön isser trotzdem, außerdem ich habe ja Urlaub und kann mich nicht um alles kümmern.​



Die Nacht verbringen wir zu Glück fernab vom Massentourismus im Pferdehof Hesteimar, in einem liebevoll eingerichteten Zimmer., dass irgendwie zum "Mädchentraum Pferdehof" passt und erholen uns hier von der großen, bösen, massentouristischen Welt.
 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
Tag 14 -Ponys, Vulkane und warmes Wasser
Nach einer ruhigen Nacht und gemütlichem Frühstück im Ponyhof (manchmal ist das Leben eben doch ein solcher), mache ich noch ein paar Fotos von selbigem und seinen Bewohnern.


Wir fahren einen kleinen Umweg über Leirubakki, wo sich das kleine "Hekla Center" befindet, dass einige interessante Informationen sowie einen schönen Ausblick zur Hekla bietet:

Wir setzten unseren Weg Richtung Gulfoss fort und finden in Fluthir zufällig die "Secret Lagoon", ein Naturthermalbad mit herrlich warmem Wasser, das sich mitten in einem kleinen, kochenden, dampfenden Geothermalgebiet befindet. Sogar einen eigenen Geysir gibt es dort.



Danach fahren wir weiter zum Gulfoss, wo wir - wie immer, seit wir uns auf dem Golden Circle befinden - versuchen, so gut es geht, größere Touristenmassen zu umgehen.


Wenige Kilometer weiter befindet sich der Geysir-Park mit dem Geysir Strokkur, der hohe Ansprüche an den Fotografen stellt, da er ohne jegliche Vorwarnung alle 2 bis 5 Minuten mit einem lauten PFLATSCH ausbricht.



Auch hier im Park dampft und blubbert es an allen möglichen Stellen:


Wir fahren zu unserer Unterkunft, dem Edda Hotel ML in Laugarvatn. Das Hotel ist dafür, dass es sich um eine im Sommer als Hotel genutzte Schule handelt, sehr gut, sauber und ordentlich. Als wir uns allerdings nach draußen begeben, haben wir den Eindruck, wir sind am Myvatn gelandet; hier ist nämlich (im Gegensatz zum "Mückensee" vor einigenTagen) wirklich alles voller Mücken. Daher fällt meine abendliche Pferde-Foto-Session auch gezwungenermaßen sehr kurz aus, da sowohl die Pferde als auch ich sich doch sehr durch die Mücken belästigt fühlen.

Zum Abendessen gehen wir in das Restaurant Lindin, wo wir u.a. einen sehr leckeren Rentierburger essen.
 
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shauri

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Tag 15 -Entlang der Plattengrenze nach Reykjavik

Wir machen uns heute auf zur letzten Reiseetappe und fahren zunächst zum Thingvellier-Nationalpark, wo sich die Almannagjá-Schlucht, an der die auseinanderdriftende Plttengrenze zwischen der amerikanischen und eurasischen Platte sichtbar wird.

Wir parken etwas abseits von den Busparkplätzen und laufen einige Meter bis zur Schlucht. Hier gibt es sogar ein Stück Waldweg:


Wir durchwandern einen Teil der eindrucksvollen Schlucht...






...auch hier gibt es einen hübschen, kleinen Wasserfall...


...zum historischen Gerichts- und Versammlungsort Tingvellir.
Auch die Umgebung bietet einige schöne Ausblicke:

Weiter geht es nach Hverargerthi, wo wir zunächst in das außerhalb gelegene Geothermalfeld besuchen. Es kann allerdings nicht mit dem Geothermalfeld am Myvatn mithalten, auch wenn es stellenweise hübsch blubbert und dampft:



Die Schafe scheint es weniger zu stören:

Die Wanderung zu dem warmen Bach zum Baden ersparen wir uns, so riesig kann die Badestelle gar nicht sein, dass alle Leute, deren Autos hier unten parken dort Platz finden können.
Wir fahren weiter ins Zentrum von Hvergerthi, wo wir den Geothermalpark besichtigen. Dort werden im Gewächshaus Tomaten, Blumen und sogar Kaffee und Bananen angebaut:
Auch hier dampft es eindrucksvoll...

...allerdings sind die auf den Tafeln noch so eindrucksvoll beschriebenen heißen Quellen die in wunderbarem blau schillerten nach einem Erdbeben 2008 versiegt.
Wir spazieren weiter durch den Ort, wo man die Vorteile der geothermalen Energie sehen kann, überall blühen wunderbare Blumen aus der ortsansässigen Gärtnerei:





Wir laufen weiter durch den kleinen Park und queren den warmen Bach, und queren den warmen kleinen Fluss, der im oberen Thermalgeiet entspringt und natürlich gibt es hier auch einen kleinen Wasserfall:


Am warmen Gewässer stehen die Ruinen einer ehemaligen Wollfabrik, die sich in früheren Zeiten das warme Wasser zunutze gemacht hat:


Auch die Möwe fühlt sich wohl.
Wir gönnen uns ein Stückchen Kuchen, dummerweise ist die vermeintliche Straciatellatorte ein Skyr Kuchen mit Salzlakritz. Gemaschmacklich sehr grenzwertig, was nicht am Skyr liegt.

Letzter halt ist eine Lavahöhle, die man mit entsprechender Ausrüstung 1.3 km durchwandern könnte. Wir besichtigen allerdings nur den Eingangsbereich, wo zumindest ncoh etwas Licht durch die Löcher in der Decke fällt.Ohne Helm fühlt man sich allerdings aufgrund der Seinschlaggefahr nicht sonderlich wohl und wir halten uns nicht allzu lange auf.


Unterwegs begegnen wir noch einem Regenbogen:

Abends machen wir einen Spaziergang durch Reykjavik und genießen die schöne Abendsonne.
















Abends essen wir sehr leckere Fischgerichte im Restaurant Kols und gönnen uns noch einen Cocktail. Aus Mitleid, weil Deutschland das EM Halbfinale verloren hat, bekommen wir außerdem einen gemischten Nachtisch aufs Haus. Lecker!
 
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shauri

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Tag 16 - [h=3]Reykjavik und die Kabeljaukriege[/h]

Nach einer kurzen Besichtigung der Hallgrimskirkja:
...machen wir eine kleine Shoppingtour; der obligatorische original Islandpulli muss her.
Später wandern wir einfach ein wenig durch die Stadt und vor allem durch den alten Hafen:


Irgendwann treffen wir auf das Vikin - Reykjavik Maritime Museum und entschließen uns spontan, eine Ausstellung zu den "Kabeljau-Kriegen"


(genaueres unter https://de.wikipedia.org/wiki/Kabeljaukriege) zu besuchen und auch die zugehörige Fregatte "Odinn" zu besichtigen.


Die Führung über die Fregatte war sehr unterhaltsam und informativ.


Seemine


Gashebel​



Navigation​



Kabine​



Reuse​



Haken zum Abschneiden von Fischernetzen​




Abends gönnen wir uns ein 8-Gänge Menü im Matur og Drykkur, das unter anderem auch den aus dem Fernsehen bekannten Kabeljaukopf beinhaltet. Sieht gruselig aus, schmeckt aber lecker:​
Auch das restliche Menü war sehr gut und so klingt unser letzter Abend in Reykjavik aus.
 
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shauri

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Tag 17 - Heimreise und Fazit

Da unser Flug erst um 14:15 geht, nutzen wir den Morgen nochmal und umrunden die Halbinsel Reykjanes und genießen nochmal die typisch isländische Landschaft (und befahren noch ein paar Schotterpisten):

Danach geben wir unser Auto beim Vermieter zurück, was im Gegensatz zur Abholung auch problemlos und, obwohl viel los ist, relativ schnell von Statten geht.

Wir begeben uns zum Flughafen und in die Saga-Lounge, wo wir bei Sekt und Häppchen (keine besonders große Essensauswahl hier, aber der Kleinkram ist recht lecker, die Lounge ist im Vergleich zum Flughafen recht groß und gut aufgeteilt) auf unseren Flug warten.

Rückflug:
LH 857 KEF - FRA
Airbus A320 - 214 D-AIUA
Platz 4 A und C

Die Flugzeit betrug nur knapp 3h 10 min, da wir ordentlich Rückenwind hatten. Essen gab es trotzdem, war sogar gut:

Um 19:24 landen wir wieder im sommerlich warmen und sonnigen Frankfurt, und uns ist schon wieder einmal viel zu warm.


FAZIT - 16 Tage und ca. 3000 km später:

Island ist in der Tat ein wunderbares Land, die Landschaft wunderschön und vielseitig. Auch wenn es in vielen Reiseführern als "einzigartig" gelobt wird, müssen wir zugeben, dass wir einige der beeindruckenden Landschaften vergleichbar schon zum Beispiel in Kanada oder auf den Kanaren gesehen haben. Teile erinnerten uns auch einfach an die Alpen. Das Beeindruckende ist natürlich, dass all diese Landschaften auf total beengtem Raum stattfinden. Mich als Geographin haben insbesondere die für geologische Verhältnisse "extrem jungen" geologischen Formen und der aktive Vulkanismus beeindruckt.

Das Rumreisen in Island ist sehr entspannend, was allein schon daran liegt, dass man überall nur maximal 90 km/h fahren darf (viel mehr würden die meisten Straßen auch nicht zulassen; nicht dass sie schlecht wären, ich war von den meisten Straßen und auch den Schotterpisten eher angenehm überrascht, aber der oft kurvige Verlauf lässt es nicht zu).

Weniger entspannend bzw. erfreulich finde ich den "Hype" den Island zur Zeit (und durch die wunderbare EM der Isländischen Mannschaft) erlebt, der sich allerdings fast nur auf den Golden Circle bzw. den Süden beschränkt. Während man in den westlichen-, nördlichen-, und östlichen Landesteilen wirklich in Ruhe und entschleunigt reisen und entspannen kann, hat der Süden teilweise ein wenig den Anschein von Vergnügungspark. Busseweise werden dort Menschen zu Wasserfällen und Geysiren gefahren, der eigentliche Charakter Islands wird - wenn überhaupt - nur am Rande wahrgenommen, bevor man wieder zum Flughafen fährt und den Kurztrip (am handlichen Köfferchen zu erkennen) wieder beendet. Ja, einerseits sind Touristen gut für die isländische Wirtschaft, andererseits ist die Insel und die "Hauptattraktionen" sowie die Übernachtungsmöglichkeiten räumlich sehr beschränkt und es würde in meinen Augen sehr viel Charme des Landes verloren gehen, würde man diese ausbauen. Auch wenn ich kein "Esoterik-Entschleunigungs-Freak" bin, rate ich hier. nehmt Euch Zeit, schaut Euch die Insel in Ruhe und als Ganzes an und hechelt nicht auf einem Zwischenstop mit einer Bustour durch den Golden Circle. Es ist kein Vergnügungspark am Rande des Flughafens, sondern eine Insel mit sehr aktivem Vulkanismus; also wenn dort eine Absperrung ist, weil der Boden heiss oder nicht fest ist, haltet Euch dran!

Das Essen war extrem gut, vorausgesetzt, man akzeptiert, dass Island eben teuer ist. Wenn man bereit ist, zwischen 25 und 40 € für ein Hauptgericht zu bezahlen (was in Island der normale Restaurantpreis, keine Sterneküche ist), wird man MEISTENS mit einem sehr guten, reichlichen Essen verwöhnt. Es bietet sich natürlich an, Lamm und Fisch zu essen, beides war überall qualitativ sehr gut und extrem frisch. Wir waren eigentlich nie vom Essen enttäuscht, bis auf einige Mahlzeiten im Süden, wo man plötzlich statt einem leckeren Abendessen von der meist kleinen, frischen Karte vor einem riesigen Buffet zur Massenabfertigung von 3-5 Bussen stand. Es bietet sich natürlich auch an, Island als Selbstversorger zu erleben, Einkaufsmöglichkeiten gibt es - wenn man ein bisschen im Voraus plant - auf der gesamten Insel ausreichend.

Tanken ist interessanterweise so gut wie kein Problem, wir haben vor längeren, abgelegenen Strecken immer voll getankt. Gerade an der Ringstraße und auch an vielen Nebenstraßen sind allerdings wirklich fast überall, wo kleine Siedlungen in der Nähe sind, auch Tankmöglichkeiten. Man sollte allerdings eine Kreditkarte mit vierstelliger Geheimzahl besitzen, damit funktionieren durchweg alle Tankautomaten.

Baden und heiße Quellen
Wir haben mehr Quellen und Bäder "am Wegesrand" erwartet. Die gibt es nun aber nicht in zu großen Mengen (zum Beispiel die Badestelle in den Westfjorden, die Hot Tubs in Dragsnes und die Secret Lagoon). Viele der heißen Quellen sind nur mit einer kleinen Wanderung erreichbar, für die uns teilweise aufgrund der Fahrstrecken die Zeit fehlte. Stehen eben auf der Liste fürs nächste Mal. Toll ist, dass eigentlich jeder kleine Ort ein Schwimmbad hat, wo man bei jedem Wetter angenehm warm baden kann. Für Olympioniken und Bahnenschwimmer sind die Bäder meist zu klein.

Sommertemperaturen
Da wir eher kälteliebend sind, und bei 25 °C, insbesondere bei Schwüle, schon kräftig am Jammern sind, haben wir uns im isländsichen Sommer sehr wohl gefühlt. Der vereinzelt auftretende Regen bei unter 10 °C war etwas krass, aber dafür nimmt man ja warme Sachen mit. Es gab auch ausreichend Tage, wo wir im TShirt (wenn bei der persönlichen Definition TShirt-Wetter bei 15 °C und Sonnenschein beginnt) unterwegs waren.

Wir werden auf jeden Fall wieder kommen, allerdings werden wir erstmal ein wenig warten, bis Island nicht mehr so "in Mode" ist. Langfristig sind 2 Besuche geplant: einmal im Winter für eine Kurzreise zum Nordlichter und gefrorene Wasserfälle gucken und irgendwann auch wieder ein Sommerurlaub mit längeren Stops an ausgewählten Orten mit mehr Zeit zum Wandern und Landschaft genießen, wie zum Beispiel:


  • Isafjörthur, die Stadt hat mich aufgrund ihrer Lage und ihrem fast schon grönländisch anmutenden Charme total begeistert, da würde ich gerne mal 2-3 Tage in Ruhe verbringen.
  • Der ganz hohe Norden, den wir auf dieser Tour ein wenig abgeschnitten haben. Auch das Flugzeugmuseum in Akruyeri steht ja noch auf der Liste.
  • Ein paar Tage Wandern in den Ostfjorden.
  • Und noch einige Wanderungen zu den Badestellen, die wir uns dieses mal aus Zeit- und Streckengründen erspart haben.
Schön wars und danke fürs Mitlesen!
 

Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
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Fellbach
Vielen Dank für den sehr interessanten Bericht. Es pfuppfert mich immer mehr, auch mal in den kühleren Norden zu reisen. Da man dort ja scheints auch gut essen kann, schaffe ich es hoffentlich mal meinen Mann zu überzeugen, dass es nicht unbedingt sommerlich warm sein muss :D.

Viele Grüße
 
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Ventus2

Erfahrenes Mitglied
05.04.2011
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Danke, jetzt weiß ich wenigstens, dass ich doch was bei 2,5Tagen und 1700km verpasst habe...
 
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