Skandinavien, Kanada, USA, und alles nur wegen einer Randsportart-WM

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mibroy

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13.08.2015
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Inspiriert durch die zahlreichen Reiseberichte hier im Forum, werde ich auch versuchen einen solchen zu erstellen.

Ausgangspunkt der Reise ist die Weltmeisterschaft im Rollerderby (Was für ein Ding? Men's Roller Derby World Cup -). Randsportart der Randsportarten trifft es ganz gut. Aber auch da kann man in der Nationalmannschaft eine WM spielen. Da diese 2016 in Calgary stattfindet, musste der Urlaub und der Aufenthalt um diese herum gebaut werden.

Nach Stöbern im Forum und in diversen Flugpreisvergleichen bot sich ein Flug ab Kopenhagen gegenüber Deutschland trotz der Mehrkosten für die Anreise an. Die Fliegerei wurde kostenoptimiert. Status hat keiner der Reisenden. Meilenoptimierung lohnt sich bei den Umfängen auch nicht.
Als Zeitrahmen waren zwei Wochen geplant mit Fixpunkt Di-So WM-bedingt in Calgary. Da eine ganze Woche danach in den Nationalparks bei meiner Reisegruppe (ich +4) nicht bei allen auf Gegenliebe stieß, wurden weitere Optionen sondiert. Strand auf Bahamas, Miami oder Kuba fiel auf Grund von zu langen Transfers aus. New York und Chicago wurden auch Opfer der Zeitoptimierung, da auch hier durch die Flüge ganze Tage fehlen würden.
Somit fiel die Wahl auf die Westküste, wobei sich Seattle gegen San Francisco und LA durchsetzen konnte. Diese weisen auch einen Direktflug zurück nach Frankfurt auf, was bei der Entscheidungsfindung auch eines der Kriterien war.

Um die Wochenenden weiter zu optimieren, wurde Kopenhagen und Malmö im Rahmen der Anreise mitgenommen. Wobei ich dort noch alleine sein werde, während der Rest erst vor dem Transatlantikflüg in CPH eintreffen wird.

Der Reiseplan sieht somit mit den ganzen Legs folgenderweise aus:
15.7 SK FRA-CPH
18.7 AC CPH-LHR
18.7 AC LHR-YYC
27.7 AS YYC-SEA
30.7 LH SEA-FRA
31.7 LH FRA-ZWS
31.7 SK STR-CPH

Ich werde versuchen die weiteren Einträge etwas strukturierter zu schreiben, damit sie auch besser lesbar sind.
 

mibroy

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13.08.2015
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1.Tag, 15.07, Anreise über Kopenhagen nach Malmö

Nach der Arbeit schnell nach Hause, etwas ausgeruht, und mich zum Flughafen aufgemacht. Abflug 20:25, Boarding 19:50. Anfahrt zum Flughafen musste ich am Vortag noch nachschauen, da ich relativ frisch noch in Frankfurt bin. Jedoch sind 40 Minuten von Tür zu Tür sehr angenehm. Am Flughafen selbst muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich etwas rumgeirrt bin. Zuerst eine richtige Boardkarte ausgedruckt, das ging noch. Bei der Gepäckabgabe musste ich mich erst zurechtfinden, wie das ganze läuft. Ich pflege auch beim Gepäcktag die kleinen zusätzlichen Barcodes überall anzubringen. Seit mich mal ein Gepäckstück nicht erreichte, gehe ich da lieber auf Nummer sicher.
Im Vergleich zu meinem bisherigen Drehkreuz, bzw. Flughäfele in Stuttgart ist Frankfurt eine völlig andere Welt.

Bei der Sicherheitskontrolle, die sehr zügig verlief, eigentlich ohne zu warten, war ich von Japanern etwas genervt. Zuerst den Einlass beim Scannen des Boarding Passes blockieren, weil man in der Schranke stehenblieb. Danach in der Schlange keinen Millimeter Platz lassen und seine Sachen fast auf meine zu schieben, wo doch alles völlig entspannt war. Ich verstehe sowas nicht. Wobei ich mich auch im Supermarkt immer aufrege, wenn man mir mit dem Einkaufswagen in die Hacken fährt. Schneller wird es dadurch zumindest nicht.

Bei der SiKo noch gefragt worden, was in meiner Tasche sei, und zum Wischtest geladen worden. Ich transportiere meine Rollschuhe, sowie Trikot und Mundschutz, zumindest bei der Hinreise immer im Handgepäck, weil diese im Gegensatz zu anderen Ausrüstungsgegenständen vor Ort nicht so einfach zu besorgen sind. Den Rest kann man irgendwie ersetzen, aber mit anderen Schuhen zu fahren ist eher schwierig. Nachfragen ist man da schon gewohnt. Wobei in letzter Zeit in Stuttgart das weniger ein Problem war. Vor allem, wenn man als Gruppe unterwegs ist. Ich kann jedoch nachvollziehen, dass insbesondere die Rollen mit den Kugellagern zumindest ungewöhnlich aussehen.

Gerade am Gate kommt die Durchsage, dass auf Grund eines Flugzeugwechsels man mit 30 überbucht sei. Man bietet ein Hotel und den Abflug morgen früh. Für mich keine Option, einen Tag Urlaub will ich nicht opfern. Würde man die Kosten optimieren, aber eine Möglichkeit.
Die Schlange am Schalter nimmt aber schon ordentlich Ausmaße an. Auf ein Foto verzichte ich. Warteschlangen wird wohl schon jeder hier gesehen haben. Die Entschädigung von 250 Euro, falls man erst morgen fliegt, haben sie aber auch erst bei der zweiten Ansage erwähnt, als sie nach Freiwilligen gesucht haben.
Durch die Überbuchung war es dann wohl auch mit dem freien Nebenplatz. Gestern zuerst 5C ausgewählt, jedoch danach auf 29A in der Hoffnung, dass es nicht ausgebucht sein wird, gewechselt. Zumindest gestern war da alles leer.

Mittlerweile bildet sich auch schon die Schlage zum Boarding, was aber noch lange nicht ausgerufen wurde. Als statusloser habe ich da keine Privilegien. Auch habe ich es mir angewöhnt eher lange zu warten. Beim Busboarding hat man auch den Vorteil, dass man trotzdem zuerst in das Flugzeug kommt. Ansonsten warten wir meist entspannt, wie alle rumwuseln, um dann gemütlich einzusteigen. Meinen Rucksack, den ich meist als Handgepäck mitführe, kann ich auch ohne größere Einschränkungen im Fußraum so platzieren, dass es mich nicht sonderlich stört. Auf Europaflügen ist das kein Problem. Da sind eher German-, Chicken-, Eurowings Sitzabstände ein Problem, selbst bei meinen 1,78. Wer schon mal mit Alsie Express nach Sonderborg geflogen ist, fühlt sich aber in jeder anderen Eco wie in einer Sardinenbüchse. Bin auch als letzter in Flugzeug. War ein A320, ich in der letzten Reihe 29. Die dahinter haben „gefehlt“. Das erklärt dann wohl auch die Überbuchung. Für den Rucksack noch ein Platz über Reihe 22 gefunden, da war ein ganzes Fach völlig frei.

Beinfreiheit zufriedenstellend.
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Über den Wolken, damit auch mal Flugbilder reinkommen:
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Mittlerweile bin ich in Kopenhagen angekommen. Der Zug nach Malmö ist mir direkt vor der Nase weggefahren, was 20 Minuten Wartezeit bedeutet. Das wäre jedoch nicht so schlimm, jedoch war der Flug schon in Frankfurt eine Stunde verspätet. Wie sich herausgestellt hat, hat man beim Landeanflug nach Frankfurt einen Vogel erwischt. Dies hat dazu geführt, dass man das Flugzeug untersuchen musste, ob auch alles in Ordnung sei. Hat ewig gedauert, bis sie mal da waren. Und nach dem Test noch laut Pilot noch die Doku abarbeiten mussten. Deshalb in Kopenhagen auch um 22:40 erst geparkt. Kaum stand das Flugzeug, standen auch schon alle im Gang.
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Für mich, der in der letzten Reihe war, eh keine Optionen. Außerdem muss das Gepäck auch noch abgeholt werden. Dies ging relativ zügig, unter 5 Minuten Wartezeit am Band. Mein Koffer kam unter den ersten zehn. Danach dummerweise eine Flasche Wasser gekauft, und da zu lange in der Schlange verbracht. Das ist wohl auch die Zeit, die zum Zug gefehlt hat.
Im Zug an der ersten Station in Schweden Passkontrolle.
War um kurz nach Mitternacht endlich im Hotel, das war anders geplant. Mir wurde ein „Upgrade“ auf ein größeres Zimmer angeboten. Habe ich natürlich genommen, allerdings frage ich mich, wie dann das Standardzimmer wohl ausgesehen hat.
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Jetzt aber schlafen, morgen Turbotourismus in Malmö. Wobei ich hier schon einen Tag mal war, werde es vll etwas gemütlicher angehen lassen.
 

mibroy

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13.08.2015
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2. Tag, 16.07. Malmö
Heute stand Malmö auf dem Programm. Ich bin 2012 aus Kopenhagen schon mal für einen Tag rübergefahren, deshalb kannte ich das meiste schon. Deshalb hatte ich auch nicht den Stress alles sehen zu wollen.
Den Morgen habe ich etwas vertrödelt, sodass ich erst kurz vor 9 beim Frühstück eingetroffen bin. Frühstück war inbegriffen. Wenn ich die Wahl habe, nehme ich meist die „ohne Frühstück“ Version, da der Aufpreis sich für mich nicht lohnt. Da mag ich es eher unterwegs sich was zu schnappen. Es gab das Standard-Buffet mit nordischer Ausgestaltung, was Hering bedeutet. Ich begnügte mich mit Omelett, Brötchen mit Käse/Wurst, sowie Gurken. Gurken sind ein tolle Sache.
Aber nun zurück zum Geschehen: Raus in die Stadt und mal sehen, ob ich noch alles so in Erinnerung habe. Lilla torg, der Touristenplatz schlechthin, hat sich nicht geändert:
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Danach ging es erst so richtig los. Es stand zunächst das Moderna Musset auf dem Programm, welches ich noch nicht besucht hatte. Der Weg dahin war etwas komisch, da ich beim ersten Mal daran vorbeigelaufen bin, da es halb an der Ecke ist, und eine Seite vom Baugerüst eingezäunt war. Durch die Umwege bei der Suche habe ich aber diese Zeitgenossen gesehen:
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Als ich dann endlich den Eingang gefunden hatte, musste ich feststellen, dass es erst um 11 Uhr öffnen würde, und ich noch eine halbe Stunde bis dahin hätte. Also Planänderung und rüber zur St. Petri Kirche:
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Kirche angeschaut, und dann zurück zum modernen Museum, wo ich kurz nach 11 eintraf. Eintritt ist frei. Jedoch hat es mich sehr enttäuscht. Ich bin eher ein Freund klassischer (nicht auf Zeitepoche bezogen) Kunst und stehe den modernen Geschichten eher reserviert gegenüber. Aber das war doch zu viel. Videoinstallationen, die völlig wirr und durchgedreht waren. Überhaupt nicht mein Geschmack. Dazu eine Sammlung „Aus aller Welt“. An sich besser, aber trotzdem nichts für mich. Entsprechend enttäuscht bin ich dort auch raus.
Danach kurz durch die Stadt gelaufen. Nächstes Ziel was das Viertel Västra Hamnen mit dem Turning Torso. Auf dem Weg durch die Innenstadt noch überlegt, ob ich nicht etwas essen sollte. Bin beim Bahnhof reingelaufen, der eine Fressmeile hat, wobei ich das eher zufällig gesehen habe. Allerdings nicht wie in den USA ein Fast-Food neben dem anderen, sondern durchaus ansprechend.
Ich entschied mich für einen Salat mit Dinkel und Lachs. Angelehnt an HON/UA hier auch das Bild. Eine weiterführende kulinarische Kritik kann ich jedoch nicht liefern. Vielleicht hätte es etwas mehr Dressing direkt im Salat sein können. Ansonsten hat es mir gemundet.
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Geschmacklich war ich zufrieden. Danach noch kurz in den Supermarkt, wo ich folgende Produktgestaltung entdeckt habe. Ich habe noch kurzüberlegt, ob das eine Sammelserie mit unterschiedlichen Spielern sein könnte. Wahrscheinlich ist es auch eine. Ibrahimovic ist jeder Spieler!

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Weiter ging es am inneren Hafen Richtung Nordwesten. Beim letzten Mal vor vier Jahren war das Gebiet teilweise noch eine Baustelle. Jetzt ist wesentlich mehr bebaut, Baustellen bestehen aber trotzdem noch:

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Ich bin sehr von der Autofahrerdisziplin beim Zebrastreifen begeistert. Während man in Frankreich es eher riskiert überfahren zu werden, weil ein Zebrastreifen eher als Empfehlung für die Fußgänger zu verstehen ist, wo man überhaupt die Straße queren könnte, halten die Autos hier an, wenn man auf der anderen Straßenseite gerade mal in mittelbarer Nähe zum Übergang ist, wobei das Auto auch locker noch drüberfahren könnte, ohne den Fußgänger zu behindern. Da mir das mehrmals untergekommen ist, ordne ich das einfach mal unter landestypisch ein.
Der Turning Torso sticht aus dem sonstigen Bild von 3-5 geschössigen Gebäuden sofort hervor, und ist auch in weiten Teilen der Stadt zu sehen:

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Auf dem zweiten Bild sieht man, dass die Fenster unten, und weiter oben, meiner Ansicht nach, nicht im rechten Winkel sind. Ich weiß nicht, wie sich das von innen anfühlt, aber es sieht zumindest, was die Nutzbarkeit angeht, gewöhnungsbedürftig aus.
Neben dem Turning Torso ist dieses Kunstwerk zu finden. Es ist nicht nur statisch, sondern blinzelt auch in bestimmten Zeitabständen

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Danach bin ich weiter in Richtung des Öresund gezogen. Während man durch die Bebauung relativ windgeschützt ist, knallt der Wind an der Küste voll rein. Ich habe mich dann für einen Kaffee kurzzeitig versteckt. Bei etwas mehr Sonne und weniger Wind ist es sicherlich angenehmer.

Weiter zog es mich in Richtung des Malmöhus und der Malmö Museen. Dazu gehört ein Technikmuseum, das Schloss, das Kommandantenhaus, sowie die Mühle. Die Mühle kann man sich von außen anschauen. Im Kommandantenhaus befindet sich ein Cafe, sowie ein weiterer Raum, der sich eher für einen Vortrag für eine Schulklasse eignet, aber nichts Inhaltliches. Ich bin zunächst am Technikmuseum vorbeigelaufen, da ich nicht sicher war, ob ich es mir erneut anschauen soll. Bin beim Schloss aber doch rein. Da es draußen wohl zeitgleich etwas getröpfelt hat, eine gute Entscheidung. Die Ausstellung im Schloss fand ich, wie schon vor 4 Jahren, etwas durcheinander. Da sind völlig unterschiedliche Sachen ausgestellt. Angefangen bei moderner Kunst, Kleidern und Webtechniken, Vasen und Haushaltsgegenständen unterschiedlicher Epochen, bis hin zur Geschichte der Kriege zwischen Dänemark und Schweden, sowie Pest und Gefängnis. Ein ganzheitliches Konzept fehlte mir da. Auch ist die Gebäudestruktur nicht so ganz durchdacht, da man oft wider den gleichen Weg zurück nehmen muss, und es keinen wirklichen Rundgang gibt.
Technikmuseum fand ich interessanter. Um die Fliegerthematik herzustellen, die bei mir eher zu kurz kommt, hier zwei Bilder. Bitte keine Fragen, um was es sich handelt. Beim schwarzen habe ich die Beschreibung fotografiert, das rote stand draußen einfach so rum.
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In einem der Bereiche gab es einen interaktiven Teil, der sich sowohl für Kinder, aber auch für Erwachsene gut eignet, was eher selten ist. Als Erwachsener kennt man vieles, was dargestellt ist, und weiß, wie es funktioniert. Fühlt sich aber teilweise an, wie die Vorführungen aus Experimentalphysik. Allerdings ist die Technik etwas in der Vergangenheit stecken geblieben.

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Um 17 Uhr musste ich aus dem Museum raus, weil es geschlossen wurde. Habe noch einen Spaziergang durch den Park hingelegt, leider tröpfelte es leicht. Danach auf dem Weg zum Hotel durch die Innenstadt gelaufen, und festgestellt, dass man deutsche sofort erkennt. Überhaupt habe ich sehr viele Deutsche gesehen und gehört. Aber wenn jemand eine „Outdoorjacke“ oder Wanderschuhe trägt, sprechen diese Personen auch deutsch. Von den Einheimischen trägt in der Stadt niemand sowas. Meine Trefferquote war auch fast perfekt, als ich es darauf angelegt habe. Das ist aber in etwa so, wie man Amis an weißen Turnschuhen erkennt.
In der Stadt einen erfolgreichen Export gefunden

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Zum Essen habe ich mir ein Flankensteak gegönnt. Das Licht ist leider etwas schlecht. Ich war zufrieden.

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Das Ende des Berichts ist etwas knapp ausgefallen, ich habe den Zeitaufwand leicht unterschätzt.
Morgen früh geht es für mich mit dem Zug wieder nach Kopenhagen. Am Abend werde ich einen Teil meiner weiteren Mitreisenden treffen, bevor es am Montag nach Kanada geht. Ich weiß aber nicht, wann ich den nächsten Teil liefern werde.
 
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mibroy

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13.08.2015
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Mit dem neuen Bericht wird es heute nichts mehr. Nachdem meine Kollegen eingetroffen sind, hat die Zeit zum Schreiben gefehlt. Morgen früh geht es über London nach Calgary, deshlab jetzt früh ins Bett.
 

mibroy

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13.08.2015
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Tag 3, 17.07. Kopenhagen
Heute ging es zunächst von Malmö über den Öresund nach Kopenhagen. Ich habe morgens probiert, ob das Einchecken für den morgigen Flug schon funktioniert, und irgendwie wollte es noch nicht. Gerade hat es über SAS geklappt, bei Air Canada geht es nicht. Ich habe etwas zu lange getrödelt, sodass ich erst kurz vor neun beim Frühstück war und um kurz vor 10 am Bahnhof. Da ich den Fahrplan nicht beachtet habe, blieben mir 15 Minuten bis Zug bei einer 20 Minuten Frequenz. Bilder von der Öresundüberfahrt habe ich nicht, da sind immer die Brückenstreben im Weg. Dadurch war bin ich erst um Viertel vor 11 beim Hotel angekommen, wo das Zimmer erwartungsgemäß noch nicht fertig war. Also Gepäck in die Gepäckkammer, zu der aber jeder mit einer Karte Zutritt hat, und ab in die Stadt.
Da ich, wie bereits erwähnt in Kopenhagen war, wollte ich es diesmal etwas ruhiger angehen lassen. Damals vor vier Jahren habe ich mir die Touristenkarte gekauft, die 24 Stunden gültig war. Angefangen am Nachmittag habe ich die vollen 24 Stunden mehr oder weniger durchgepowert um auch das volle Programm zu sehen. Diesen Turbotourismus wollte ich mir dieses Mal nicht mehr geben.
Nach dem Hotel führ ich mit dem Zug nach Norden und stieg in Österport aus. Gleich in der Nähe befindet sich das Kastellet, welches wohl auch heute noch vom Militär genutzt wird. Hier das Bild mit dem Wassergraben.

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Von da aus noch etwas weiter am Ufer entlang bis zu diesen Herrschaften:

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Die Touristen scharren sich alle im die kleine Meerjungfrau. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum es da alle so hinzieht. Aber bei der Mona Lisa im Louvre war das so ähnlich. Dem Hype wird es zumindest nicht gerecht. Überall um die Staue und am Ufer waren Leute mit Selfie Sticks, oder die sich anderweitig in Pose geworfen haben.

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Anschließend vom Ufer etwas weg in Richtung Land, dort gab es in Amalienborg, der Stadtresidenz der Königin, noch die Wachtruppen zu begutachten.

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Neben Amalienborg befindet sich die Frederiks Kirke, eine Kirche mit einer ziemlich beeindruckenden Kuppel. Ich habe keine Bilder gemacht, da ich in Kirchen und anderen religiösen Einrichtungen auf Fotos verzichte. Das sind eh Bilder, die man sich nicht anschauen wird. Ebenso wie ich nicht nachvollziehen kann, wenn man in Museen Bilder fotografiert. In Sammelbändern und heutzutage im Internet gibt es sie in besserer Qualität, und live ist es was völlig anderes. Aber man kann da auch anderer Ansicht sein.
Beim Schauspielhaus habe ich mir ein Kaffe und ein Eis gegönnt, und konnte im Liegestuhl mit Aussicht auf das Wasser noch in der Sonne sitzen. Leider sollte es sich etwas später ändern.
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Ich habe mich bei jedem Besuch in Skandinavien ziemlich wohl gefühlt, ich mag aber auch dieses auf den ersten Blick unnahbare, aber auch ruhige. Auf der anderen Seite sind die Menschen aber auch freundlich, wenn man mit ihnen dann zu tun hat, wobei man nicht das Gefühl hat, dass es völlig aufgesetzt ist.
Ich werde, wenn ich irgendwo in der Welt unterwegs bin, relativ oft nach dem Weg, oder sonstige Informationen gefragt, weshalb ich mir einbilde, dass ich als Einheimischer durchgehe. Die andere Variante wäre Tourist. Zumindest bin ich am Vortag im Malmö von jemandem gefragt worden, wo man ein Spirituosenladen findet. Leider konnte ich dem Herr nicht weiterhelfen, aber jetzt habe ich Schweden auch auf meiner Liste der Orte, an den ich nach dem Weg oder sonstigen Infos gefragt wurde.

Bei Nyhavn gibt es im Vergleich zu damals eine neue Brücke Richtung Osten. Am Nyhavn wollte ich nicht essen. Es war mir zu überlaufen. Die Häuser sehen aber ganz nett aus.

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Auf der anderen Seite befinden sich Pavillions, die voller StreetFood sind. Sitzen kann man draußen. Da ich mir vorgenommen hatte in Kopenhagen ein Smörrebrod zu gönnen, habe ich die Asia und Pizzastände ignoriert. Fündig bin ich geworden. Es wurde eines mit Fischfilet, das andere mit Hering und Ei.

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Leider wurde es draußen sehr windig und dadurch auch kalt, wie durch die Wolken die Sonne weg war. Ich habe mich danach trotzdem noch draußen hingesetzt und etwas die Atmosphäre genossen.

Schließlich ging es mit dem Stadtrundgang weiter. Ich lief Richtung Christiania. Wenn man reinläuft, dann steht man vor einem Haufen von Verkaufsständen. An Eingang so Sachen wie Klamotten und anderer Kruscht. Etwas weiter drinnen dann Stände mit unterschiedlichsten Grassorten. Interessant war dabei, dass die Verkäufer vermummt am Stand saßen. Wenn man etwas weiter läuft, kommt man in den entspannten Teil, der hauptsächlich aus Wohngebäuden besteht. Das ist aus meiner Sicht der eigentliche Kern von Christiania, wenn man das auf die alternative Lebensweise beziehen will.
Da ich schon müde war, machte ich mich so langsam auf in Richtung des Bahnhofs. Auf dem Weg lag das Schloss Christiansborg, das die dänischen Staatsgewalten beherbergt. Dort machte ich einen Rundgang durch die königlichen Empfangsräume.
Anschließend vorbei am Rathaus zum Bahnhof und ab in den Zug. Am Zugang zum Gleis stand noch, dass man einen Ausweis mitführen soll, da in Schweden Passkontrollen durchgeführt werden. So weit musste ich diesmal nicht fahren, und war nach einer Station schon am Ziel. Schnell ins Hotel, eingecheckt und das Zimmer begutachtet. Das ist der Blick ins Zimmer, ich stehe im Gang.

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Die Toilette ist so aufgebaut, dass man fast gleichzeitig auf der Toilette sitzen kann, duschen und sich auch noch am Waschbecken die Zähne putzen kann. Nachdem meine Mitspieler eingetroffen sind, haben wir uns noch auf dem Weg zum Essen aufgemacht, und anschließend ins Bett.
 

mibroy

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13.08.2015
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4. Tag, 18.07 Anreise nach Calgary
Nach dem frühen Aufstehen zum Flughafen nach Kopenhagen mit dem Zug gefahren. Flughafendienstleistungen werden immer weiter an den Kunden ausgelagert. Einchecken am Automaten, Beim Drop-off selbst einscannen. Wir mussten jedoch zum Drop-off mit Personal. An der Siko lange Schlange, da habe ich schon effizientere Flughäfen gesehen. Durch den langen Fußweg zu C35, das gefühlt am Ende der Welt liegt, waren wir etwas spät dran. Am Gate wurden wir noch angepöbelt, dass wir doch bitte 20 Minuten vorher da sein sollen. Wir kamen beim der Abflugzeit von 7:50 um ca. 7:48 am Gate an. Es standen im Schlauch vor dem Flugzeug noch ein paar Leute, ich weiß auch nicht, warum sie so einen Stress gemacht haben.
Von Kopenhagen aus an den Westfreisischen Inseln vorbei nach London.

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In Heathrow alles entspannt. Wir sind als letztes aus dem Flugzeug raus, alle Schlangen waren weg. An der Sicherheitskontrolle zum Anschlussflug war außer uns niemand, an der Passkontrolle ebenfalls. Selten so schnell durchgekommen.
Jetzt sitzen wir am Flughafen rum und warten auf unseren Weiterflug nach Calgary.
 

mibroy

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4. Tag, 18.07 Anreise nach Calgary
Nach dem frühen Aufstehen zum Flughafen nach Kopenhagen mit dem Zug gefahren. Flughafendienstleistungen werden immer weiter an den Kunden ausgelagert. Einchecken am Automaten, Beim Drop-off selbst einscannen. Wir mussten jedoch zum Drop-off mit Personal. An der Siko lange Schlange, da habe ich schon effizientere Flughäfen gesehen. Durch den langen Fußweg zu C35, das gefühlt am Ende der Welt liegt, waren wir etwas spät dran. Am Gate wurden wir noch angepöbelt, dass wir doch bitte 20 Minuten vorher da sein sollen. Wir kamen beim der Abflugzeit von 7:50 um ca. 7:48 am Gate an. Es standen im Schlauch vor dem Flugzeug noch ein paar Leute, ich weiß auch nicht, warum sie so einen Stress gemacht haben.
Von Kopenhagen aus an den Westfreisischen Inseln vorbei nach London.

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In Heathrow alles entspannt. Wir sind als letztes aus dem Flugzeug raus, alle Schlangen waren weg. An der Sicherheitskontrolle zum Anschlussflug war außer uns niemand, an der Passkontrolle ebenfalls. Selten so schnell durchgekommen.
Jetzt sitzen wir am Flughafen rum und warten auf unseren Weiterflug nach Calgary.

Noch immer 4. Tag, 18.07 Calgary
Nach Calgary ging es wohl mit dem Dreamliner. Ich muss gestehen, dass ich mir aus Flugzeugtypen nicht so viel mache.
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Reihe 39, zwei Plätze im Mittelgang. Die anderen drei waren 5 Reihen davor, auch in der Mittelreihe. Wir hatten neben uns leider zwei Exemplare von indischen Subkontinent. Die schon etwas betagtere Dame hat irgendwann während des Fluges angefangen ihre Beine mit einer nach Eukalyptus und Zimt stinkenden Salbe einzuschmieren. Man konnte es noch 5 Reihen davor riechen. Sowas geht überhaupt nicht. Ich muss gestehen, dass die Vorurteile, die ich habe, bei vielen meiner Reisen bestätigt werden. Vor allem, was die Rücksichtnahme auf andere Menschen angeht, sind die Unterschiede einfach unglaublich riesig. Mir wurde auf der anderen Seite, als ich kaum einen Platz für meinen Rucksack in den Overheadbins gefunden habe, angeboten, dass ich es auf seine Tasche legen könnte. Weiterhin wurde ich vorgewarnt und gefragt, ob er meine Tasche bewegen dürfe, als er während des Flugs an seine Sachen wollte.
Beinfreiheit war in Ordnung. Ich muss gestehen, dass ich bisher immer nur Standard-Economy geflogen bin. Ich bin aber auch schon enger gesessen. Glücklicherweise hat sich mein Vordersitzer nicht zurückgelehnt während des gesamten Fluges.

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Zu Essen gab es Chicken oder Pasta. Ich entschied mich für das Hühnchen. Die Verteilungslogistik ist leider etwas bescheiden. Es verging ewig, bis die ganzen Sonderbestellungen verteilt wurden.

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Es gab eigentlich durchgehend genügend Getränkerunden, ansonsten sind auch mal nach hinten, um direkt was zu holen, oder sich die Beine zu vertreten. Gegen Ende des Fluges gab es noch ein Wrap, allerdings war dies zu heiß aber dafür zu kurz aufgewärmt worden, weshalb es geschmacklich eher lala war.
Am Flughafen angekommen war die Schlange zur Passkontrolle ewig lang, da gleichzeitig ein anderer Flug aus glaub Frankfurt angekommen ist, weshalb es fast eine Stunde gedauert hat, bis wir durch waren. Unser Flug war auf den Gepäckbändern nicht mehr angeschrieben. Die anderen Jungs haben unsere Koffer schon irgendwo am Rand stehend gefunden. Vom Flughafen haben wir uns zu sechst ein Taxi genommen, ging relativ zügig. Der Taxieinweiser hat uns dafür ein größeres Auto herbeigerufen.
Im Hotel die wichtigsten Utensilien ausgepackt, und zum Supermarkt was zum Essen geholt.
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Bild vom Zimmer gibt es noch nicht, ich habe vergessen am Anfang eines zu machen, und danach sah es nicht mehr fotowürdig aus. Wir haben ein Kingsizebett und ein Sofa. Für drei Leute ausreichend. Leider können wir das Fenster nicht öffnen, was für die Lüftung nicht so optimal ist.
An Dienstag geht es erstmal etwas zu Akklimatisieren in die Stadt. Am Mittwoch haben wir vor Ort eine Trainnigseinheit, bevor wir am Donnerstag gleich das Eröffnungsspiel der WM gegen den Gastgeber Kanada spielen werden.
 
F

feb

Guest
4. Tag, 18.07 Anreise nach Calgary
(...)Wir kamen beim der Abflugzeit von 7:50 um ca. 7:48 am Gate an. Es standen im Schlauch vor dem Flugzeug noch ein paar Leute, ich weiß auch nicht, warum sie so einen Stress gemacht haben.

Netter Bericht, weiter so, bin gespannt!

Aber: Es braucht schon sehr viel Glück, wenn man erst 2min vor Abflugzeit am Gate erscheint und dann doch mitgenommen wird - es wird euch wohl ein verspätetes Boarding gerettet haben. Bitte auf die Boardingzeit achten, sonst bleibt ihr mit einiger Wahrscheinlichkeit irgendwann hängen!
 

tony_fcb

Erfahrenes Mitglied
04.07.2015
1.171
231
Nach Calgary ging es wohl mit dem Dreamliner. Ich muss gestehen, dass ich mir aus Flugzeugtypen nicht so viel mache.
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das müsste eine 777-200LR gewesen sein.
die 787 hat jeweils 2 Fenster pro Cockpitseite, die 77L jeweils 3. daran kann man es relativ schnell erkennen
 

mibroy

Aktives Mitglied
13.08.2015
103
26
Der Bericht zu Calgary verzögert sich noch etwas. Bin gestern abend nicht mehr zum Schreiben gekommen, und muss gleich nach dem Frühstück zum Training. Der Schlafrhythmus ist aber noch nicht ganz wieder drin. Und da ist Schlaf mir gerade wichtiger als der Bericht, ich hoffe, dass das nachvollziehbar ist.
 

mibroy

Aktives Mitglied
13.08.2015
103
26
Den Teil zu Calgary muss ich noch immer schreiben. ich habe auch das Problem, dass das Hotel.WLAN rumzickt, und ich Probleme habe die Bilder hochzulanden.
Heute war der erste Tag der WM. Wir hattern das Eröffnungsspiel gegen den Gastgeber Kanda. Wie es ich für gute Gäste gehört, haben wir auch den Sieg den Kanadiern überlassen.

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Das Ergebnis ist zwar mächtig hoch, aber die Kanadier sind uns leider auch haushoch überlegen. Trotzdem habe wir uns im Spiel stellenweise ganz gut innerhalb unserer Möglichkeiten verkauft.
Danach ging es weiter gegen Spanien. Das war ein Spiel bei dem wir einen Sieg eingeplant hatten. Leider ging es am Anfang eher bescheiden los, wir lagen schnell hinten, und hatten unsere Strafzeiten nicht im Griff. Ich musste mich leider nach etwas mehr als der Hälfte der Spielzeit verabschieden, da ich die Foulgrenze überschritten hatte. Dafür gab es im Anschluss an die Nachbesprechung des Spiels noch einen mächtigen Anschiss vom Trainer. Glücklicherweise haben die anderen Jungs das am Ende noch gerissen, sodass wir zumindest schon einen Sieg auf der Habenseite haben

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Morgen geht es wieter mit Mexico und Wales. Unser Ziel war eigentlich der 3. Platz inder Gruppe, um dann gegen die anderen Gruppendritten die Plätze 9-12 auszuspielen, und möglichst in die Top10 zu kommen.(Es gibt 4 Gruppen mit je 5 Mannschaften. Die beiden Gruppenersten spielen im Viertelfinale, die anderen Platzierten spielen die Plätze gegen die jeweils gleichplatzierten der anderen Gruppen aus) Leider mussten wir feststellen, dass die Mexikaner doch stärker sind, als erwartet und wir realsitisch gesehen weder gegen sie, noch gegen Wales Chancen auf einen Sieg haben. Klar werden wir alles versuchen, aber ich fürchte, dass mehr als Platz vier in der Gruppe und somit Platz 13 insgesamt leider nicht drin sein wird. Die Spielergebnisse und den Turnierbaum gibt es hier: Schedule - Men's Roller Derby World Cup
Jetzt wird geschlafen, mein Oberschenkel hat im Spiel gegen Kanada etwas gelitten, habe wohl einen Schlag drauf bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

mibroy

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13.08.2015
103
26
Übertragen auf Fußball haben wir gegen Kanda etwa 1:6/7 verloren, gegen Spanien 3:2 gewonnen.
Gegen Mexico und Wales gab es leider auch Niederlagen, wobei wir gegen Wales die bisher beste Turnierleistung von uns gezeigt haben. Am abend ging es noch im ersten Teil der Platzierungsrunde gegen Italien. Das Spiel konnten wir nach kleineren Schwächphasen noch für uns entscheiden, sodass wir am Sonntag gegen Irland um Platz 13 von 20 spielen werden.
Wir haben morgen (Samstag) spielfrei. Enetnuell komme ich dazu die anderen Teile zu schreiben.
 
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