"Für diesen fall bin ich nicht versichert"

ANZEIGE

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.428
370
ANZEIGE
Im Focus Heft 42/16 berichtet Helmut Markwort auf Seite 150 von einem "seltsamen" Erlebnis auf dem LH Flug 109 München-Frankfurt.

Ein junger "Purser" habe auf die Bitte eines älteren Passagiers, ihm das Bordgepäck hoch in die Ablage zu stemmen, geantwortet:

"Das kann ich nicht machen. Für diesen Fall bin ich nicht versichert."

Wie ......... ist das denn??????????????

War das eine Tuifly-Krank-Meldung im Kleinen?
 

Piedra

Erfahrenes Mitglied
28.08.2012
5.107
5
Ich denke eher er meinte, dass er dafür nicht haftpflichtversichert sei?
 

freddykr

Reguläres Mitglied
26.08.2011
89
24
Also wenn jemand nach dem Heben eines Handgepäckstücks Rückenprobleme bekommt, dann frage ich mich ob die Person grundsätzlich als "Fit-to-fly" einzuordnen ist...

Das hat doch damit nichts zu tun.
Es hat doch bestimmt jeder schon mal erlebt, eine falsche Bewegung und es geht gar nichts mehr; irgendwas ver-/gezogen. Und so auch hier, wenn der/die FB einem Passagier hilft und es passiert dabei etwas, zahlt die BG nix. Ich finde die Regelung auch dämlich, aber leider ist dies hier in Deutschland so.
 

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.428
370
Das hat doch damit nichts zu tun.
Es hat doch bestimmt jeder schon mal erlebt, eine falsche Bewegung und es geht gar nichts mehr; irgendwas ver-/gezogen. Und so auch hier, wenn der/die FB einem Passagier hilft und es passiert dabei etwas, zahlt die BG nix. Ich finde die Regelung auch dämlich, aber leider ist dies hier in Deutschland so.


Also, das kann ich mir nicht vorstellen.

Dann bräuchte es auch die Untersuchung der Passagiere auf "fit-to-fly", oder ????
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.868
12
MRS
Ein junger "Purser" habe auf die Bitte eines älteren Passagiers, ihm das Bordgepäck hoch in die Ablage zu stemmen, geantwortet: ...

Wie ......... ist das denn?????????????? War das eine Tuifly-Krank-Meldung im Kleinen?

:rolleyes: Machen andere Airlines doch auch. Siehe z.B. BA Handgepäck-Vorschriften
  • Das Höchstgewicht pro Gepäckstück ist 23 kg, und Sie müssen in der Lage sein, Ihr Kabinengepäck ohne fremde Hilfe in die Gepäckaufbewahrungsfächer zu heben.
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
Irgendwann mal fliegt der pilot nicht da er nicht versichert ist...welche versicherung oder verrenkung auch immer und es wird im kleingedruckten stehen, dass man in der Lage sein muss, das Flugzeuch sicher ohne fremde Hilfe fliegen zu kónnen.

Wird Zeit dass wie bei starvwars es kleine Raumschiffe gibt, dann gibts auch keinen Ärger mehr mit irgendwas was mit streikenden, kranken oder arbeitsunwilligem fliegenden Personal zu tun hat.
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Naja, das sind meines Wissens nach 2 Paar Schuhe:


FB´s sind tatsächlich nicht verpflichtet, das Handgepäck des Pax überhaupt anzufassen, sie weisen bei Bedarf nur den "Lagerort" zu.

Einmal aus Haftpflichtgründen (es könnte ja der Inhalt oder das Gepäckstück selbst hierdurch beschädigt werden und/oder sie verletzen sich durch das Anheben/Stemmen/Verstauen im overhead bin.

Im letzteren Fall dürfte eine Zerrung, maximal ein eingeklemmter Nerv die Folge davon sein, beides ist durch die normale Krankenversicherung abgedeckt. Die Berufsgenossenschaft wird nur dann interessant, wenn die Verletzung langwierige Folgen, im schlimmsten Fall Frühverrentung inklusive BU-Rente haben könnte.

Wieviele FB´s kennt man so, die seit dem letzten hand luggage lift halbseitig gelähmt sind? Eben...;)


ich denke, der "junge Perser" hatte einfach keinen Bock...vermutlich sind ihm hilfebedürftige, ältere Menschen auch außerhalb von Flugzeugen herzlich egal...:sick:
 

DerSimon

Erfahrenes Mitglied
01.03.2015
7.354
8
ich denke, der "junge Perser" hatte einfach keinen Bock...vermutlich sind ihm hilfebedürftige, ältere Menschen auch außerhalb von Flugzeugen herzlich egal...:sick:
Nur selten erhöht sich aber das Handgepäckgewicht zwischen Checkin und Flugzeug...
 

PeppermintPatty

Reguläres Mitglied
10.10.2012
34
0
You bring it, you sling it
You tow it, you stow
You pack it, you stack it

Es gehört nicht zu den Aufgaben eines Flugbegleiters Handgepäck zu heben und/oder zu verstauen.
Zum einen ist es in der Tat versicherungstechnisch schwierig wenn es zu einem Unfall kommt und zum anderen wäre es ein verdammt harter Job, wenn auf jedem Leg Handgepäck gestemmt werden muss. Auch wenn es vielleicht komisch klingt, sind FB keine Butler oder Leibeigene.

Und wenn man so schwach ist, dass man sein Handgepäck nicht allein ins Bin bekommt, benötigt man vielleicht eh einen WCHC. Bei den plötzlichen Schwächeanfällen an Bord wenns ums Gepäck verstauen geht, frage ich mich immer wie die Leute dann ihre riesigen Trümmer ins Flugzeug geschleppt bekommen haben.
 

baeckerman83

Erfahrenes Mitglied
09.07.2010
500
0
HAJ
www.sporwetten-blogger.de
Schweres Handgepäck gehört bei LH auch nicht oben in die Bins. Der Purser hatte den Herrn Markwort darauf hinweisen können, dass schweres Handgepäck unter dem Sitz vor ihm zu verstauen ist. Ich weiß macht niemand, ist aber immer die Durchsage beim einsteigen.
 
  • Like
Reaktionen: rotanes

ASL

Erfahrenes Mitglied
20.07.2015
839
0
TXL
Einmal aus Haftpflichtgründen (es könnte ja der Inhalt oder das Gepäckstück selbst hierdurch beschädigt werden und/oder sie verletzen sich durch das Anheben/Stemmen/Verstauen im overhead bin.

Im letzteren Fall dürfte eine Zerrung, maximal ein eingeklemmter Nerv die Folge davon sein, beides ist durch die normale Krankenversicherung abgedeckt. Die Berufsgenossenschaft wird nur dann interessant, wenn die Verletzung langwierige Folgen, im schlimmsten Fall Frühverrentung inklusive BU-Rente haben könnte.
Naja, ganz so unkritisch sind die kleinen Verletzungen nicht im Flugverkehr... eingeklemmter Nerv könnte Personalwechsel bedeuten, im schlimmsten Fall Ausfall des ganzen Fluges.
 
  • Like
Reaktionen: berlinet

c00

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
1.599
179
ich habe (als Passagier) ja schon häufig anderen dabei geholfen, das Handgepäck ins Fach zu befördern. Seit etwa einem Jahr weigere ich mich aber, wenn es - gefühlt - mehr als 8kg (oder was auch immer die Airline als Maximum vorgibt) wiegt. Gibt immer Blicke des Todes, aber hilft ja nichts ...
 
  • Like
Reaktionen: TheDude666 und hdz

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
ich denke, der "junge Perser" hatte einfach keinen Bock...vermutlich sind ihm hilfebedürftige, ältere Menschen auch außerhalb von Flugzeugen herzlich egal...:sick:

Sehe ich nicht so. Solche Situationen wiederholen sich nunmal im Beruf sehr oft und du kannst wetten, dass es pro Flug mind 1x oder haeufiger vorkommt und ein Passagier nach Hilfe mit dem Handgepaeck fragt. Wer schonmal die Erfahrung gemacht hat sich zu verheben der weiss warum man dieses Risiko nicht eingehen will nur weil der Kunde zu geizig oder zu bequem war das Gepaeckstueck nicht einzuchecken. Ich verstehe solche Leute nicht, die wissen doch um ihre Einschraenkungen also warum dann den Koffer als Handgepaeck mitfuehren?

Und es ist nicht dasselbe einer alten Dame oder einem alten Herrn seinen Wagen die Stufen bei der S-Bahn runterzutragen was vielleicht 1x im Jahr passiert wenn sich die Situation ergibt oder ob ich taeglich damit konfrontiert bin.

Hatte mir Anfang des Jahres in KUL mein Carry-On sehr ungluecklich von dem X-Ray Band des Zolls hochgehoben und mir dabei so uebel etwas verzerrt bzw eingeklemmt, dass ich 2 Tage lang kaum laufen konnte. Ein Bekannter vor Ort hat mich dann zum chinesischen Chiropractor geschleppt wonach es dann ganz schnell wieder besser war. Kurzum: Ich wuerde das auch nicht machen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.130
8.360
BRU
Ist halt eine Frage, wo man die Grenzen zieht. Bei dem, was so manche Paxe als „Handgepäck“ mitschleppen, kann ich die FBs durchaus verstehen, dass sie das nicht noch unterstützen wollen - unabhängig von der Versicherungsfrage. Wenn andererseits eine ältere/sonstwie hilfsbedürftige Person mit einem „normalen“ Handgepäckstück Probleme hat, helfe ich schon.
 
  • Like
Reaktionen: rotanes und Anne

IlikeA380

Erfahrenes Mitglied
13.11.2011
571
105
Ich hatte vor einiger Zeit exakt die gleiche Beobachtung gemacht und daher das Lufthansa Social Media Team nach den Gründen befragt. Folgende Antwort habe ich erhalten:



Hallo IlikeA380,

mit Deiner Vermutung liegst Du richtig. Sollten nach dem Heben von Passagiergepäck Rückenprobleme auftreten, sind sie durch die Berufsgenossenschaft
nicht als Berufskrankheit anerkannt. Deshalb gibt es keine Anordnung an die Crew-Mitglieder, Passagiergepäck in den Bins zu verstauen.

Beste Grüße, Katharina
 

hdz

Erfahrenes Mitglied
17.07.2016
990
1.196
HAM
www.hdz.hamburg
ich habe (als Passagier) ja schon häufig anderen dabei geholfen, das Handgepäck ins Fach zu befördern. Seit etwa einem Jahr weigere ich mich aber, wenn es - gefühlt - mehr als 8kg (oder was auch immer die Airline als Maximum vorgibt) wiegt. Gibt immer Blicke des Todes, aber hilft ja nichts ...

Ich habe auch öfter mal geholfen, seit einiger Zeit mache ich das auch nicht mehr, die schleppen ja teilweise drei Gepäckstücke mit über 20 Kilo ins Flugzeug, sorry, aber jeder muss sich um da selbst drum kümmern es zu verstauen, das Personal hat ja nun mal auch andere Aufgaben als Gepäck von Passagieren zu verstauen und trotzdem machen sie es immer, z.B. am Notausgang, fast alle denken immer, oh super viel Platz, dann muss doch alles nach oben verstaut werden was immer sehr schwierig ist wenn alle ihren Platz eingenommen haben und die Fächer voll sind.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.868
12
MRS
..., die schleppen ja teilweise drei Gepäckstücke mit über 20 Kilo ins Flugzeug, sorry, aber jeder muss sich um da selbst drum kümmern es zu verstauen, ...

Das ist eben das Problem des kostenpflichtigen Gepäcks, dem Geiz der meisten Passagiere und der Laxheit der Airlines ihre Gepäckregeln nicht durchzusetzen.
 
F

feb

Guest
Ich hatte vor einiger Zeit exakt die gleiche Beobachtung gemacht und daher das Lufthansa Social Media Team nach den Gründen befragt. Folgende Antwort habe ich erhalten:

Hallo IlikeA380,

mit Deiner Vermutung liegst Du richtig. Sollten nach dem Heben von Passagiergepäck Rückenprobleme auftreten, sind sie durch die Berufsgenossenschaft
nicht als Berufskrankheit anerkannt. Deshalb gibt es keine Anordnung an die Crew-Mitglieder, Passagiergepäck in den Bins zu verstauen.
Beste Grüße, Katharina

Die Auskunft der LH dürfte richtig sein. Nach der Berufskrankheiten- Verordnung, dort Nr. 2108 kann als Berufkrankheit anerkannt werden: 2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugenhaltung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können

Ich halte das ganze aber nicht für ein BG- Thema, denn dass jemand seinen Beruf als FB/ Purser aufgeben musste, weil er sich verhoben hat, ist mehr as fernliegend. Es ist vielmehr ein Thema für (1.)die ganz normale Krankenversicherung, die (2.) Lohnfortzahlung der Arbeitgeber und ggfs. (3.) noch die Krankengeldzahlung der Krankenkassen. Da hat der durch Heben eines Koffers verletzte FB/ Purser selbstverständlich Versicherungsschutz.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
5
HAM
Die Flugbegleiter sind allerdings Flugbegleiter. Mache Passagiere glauben irrtümlicherweise es seien persönliche Dienstboten.

Eine persönliche Hilfeleistung durch die FB sehe ich immer als besondere freiwillige Geste, aber niemals als Verpflichtung.