Wie kommt es bei Sonnenschutzprodukten zur Fleckenbildung auf Textilien und womit kann man die Flecken behandeln?Moderne Sonnenschutzmittel weisen UVA/UVB-Breitbandschutz auf, um die Haut nicht nur vor akuten Schäden wie Sonnenbrand, sondern auch vor chronischen Hautschäden, die durch UVA-Strahlen verursacht werden, insbesondere vorzeitiger Hautalterung, zu schützen. Durch UVA-Strahlung können auch Sonnenallergien (polymorphe Lichtdermatose) und photoallergische oder phototoxische Hautreaktionen ausgelöst werden. Gemäß den aktuellen EU-Richtlinien müssen alle Sonnenschutzprodukte mit einem erhöhten UVA-Schutz ausgestattet sein. Dieser muss im Verhältnis 1/3 UVA-Schutz zu 2/3 UVB-Schutz in den Rezepturen umgesetzt werden. Dieser Norm entsprechen zwischenzeitlich alle Sonnenschutzprodukte, auf denen Sie den Hinweis UVA in einem Kreis gesetzt finden. Vom Gesetzgeber als UVA-Lichtschutzfilter zugelassen sind derzeit zwei Filter, die am häufigsten eingesetzt werden. Beide sind öllöslich und verursachen durch ihre Eigenfärbung und den nun erhöhten Anteil im Produkt Flecken auf Textilien. Diese lassen sich je nach Gewebematerial nur schwer bis gar nicht auswaschen. Alle Sonnenschutzprodukte zeigen diese Fleckenproblematik. Die Hersteller weisen ihre Kunden teilweise auf den Produkten darauf hin. Auch bei den SUNDANCE-Produkten ist ein entsprechender Warnhinweis auf den Verpackungen aufgebracht. Im Testheft Nr. 7/2007 ist auch die Stiftung Warentest erstmals explizit auf dieses Thema der Fleckenbildung eingegangen. Auch im Test zu Sonnenschutzmitteln im Testheft Nr. 7/2009 wurde das Thema erneut aufgegriffen und erläutert: "Ein stärkerer Schutz vor UVA zieht allerdings ein anderes, technisch bislang noch nicht lösbares Problem nach sich: Die Filtersubstanzen können auf Textilien hartnäckige gelbliche Flecken hinterlassen. Man sollte also vermeiden, frisch eingecremt in empfindliche Textilien, zum Beispiel Seide, zu schlüpfen. Besser ist es, die Mittel gründlich einziehen zu lassen und Bekleidung zu tragen, die hohe Waschtemperaturen aushält." Im Heft Nr. 7/2011 der Stiftung Warentest finden Sie erneut einen Test zu Sonnenschutzmitteln. Auch hier wird die Thematik Fleckenbildung wieder aufgegriffen. Dort steht unter anderem: "Einen technisch bislang nicht lösbaren Nachteil haben alle UVA Filter: Sie verursachen hartnäckige Flecken auf Textilien. Tipp: Lassen Sie das Sonnenschutzmittel erst einziehen, bevor Sie sich anziehen oder verzichten Sie auf helle Bekleidung, denn da sind die Flecken stärker sichtbar." Nach unserer Erfahrung entstehen diese gelblichen bis bräunlichen Flecken, wenn das Sonnenschutzmittel sehr reichlich aufgetragen wird und/oder die Kleidungsstücke mit der Haut in Berührung kommen, bevor das Sonnenschutzmittel in die Haut eingezogen ist. Die Flecken können leider auch nach dem Einziehen durch Schwitzen oder in Einzelfällen sogar beim Waschen entstehen. Leider sind die entstehenden Flecken meist sehr hartnäckig und schwer zu entfernen. Es spielt eine große Rolle, wann die Flecken entfernt werden (ist der Fleck noch frisch oder schon einige Tage alt) und ob bereits ein Waschvorgang oder eine Fleckenbehandlung durchgeführt wurde. Zudem ist das Ausmaß der Fleckenbildung abhängig von den Textilmaterialien, der Menge an Sonnenschutzmittel, die auf die Kleidung geraten ist sowie von der Konzentration der UVA-Filtersubstanz im Sonnenschutzmittel (diese ist umso höher, je höher der Lichtschutzfaktor ist). Auch haben die individuelle Zusammensetzung des Schweißes und die Qualität des Leitungswassers einen Einfluss auf die Intensität der Flecken. Insbesondere verursachen Eisenionen (aus den Wasserleitungen) starke Verfärbungen an Stellen, die mit Sonnenschutzmittel in Berührung gekommen sind und die erst nach dem Waschen sichtbar werden. Gerne geben wir Ihnen eine Wasch-Empfehlung, mit der wir bereits positive Erfahrungen gemacht haben: Bitte weichen Sie das betroffene Kleidungsstück über Nacht in einer Waschlauge aus Denkmit Vollwaschmittel (Dosierung für stark verschmutzte Textilien) und Denkmit Oxi Power ein und waschen dieses anschließend bei zulässiger Temperatur. Wiederholen Sie den Vorgang gegebenenfalls. Diese Empfehlung gilt ausschließlich für weiße Wäsche und für Textilien ohne Metall (Nieten, Knöpfe). Bitte beachten Sie die Pflegehinweise in den Textilien. Bei empfindlichen Textilien wie Wolle und Seide darf diese Reinigung nicht vorgenommen werden. Sehr hartnäckige Flecken behandelt man mit geeigneten Flecken-Vorbehandlungsmitteln (wobei "SIL Spray & Wash" am besten wirkt) beziehungsweise mit einem sogenannten Waschbenzin oder einem Handspülmittel, das besonders fettlösend ist (z.B. Denkmit Spülmittel Ultra) oder man lässt die Kleidungsstücke chemisch reinigen. Bei allen Marken sind - sofern diese bereits auf die Richtlinien der neuen EU-Empfehlung umgestellt wurden, die seit Sommer 2009 verbindlich sind - ebenfalls diese neuen Filter enthalten und eine Fleckenbildung ist auch hier nicht auszuschließen. Die Fleckenbildung hat somit nichts mit der Produktqualität eines Sonnenschutzmittels zu tun.
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