Visa für Iran (als Österreicher)

Hallo liebe Community,

derzeit plane ich für kommenden Februar einen 6-Tages-Trip in den Iran, genaugenommen geht es von Montag morgen (04:55 Ankunft mit Pegasus) bis Samstag morgen (Abflug 05:55 in Teheran) nach Teheran, Gum und Isfahan (letztere 2 mit Bus oder - sofern hier buchbar - per Inlandsairline).

Habe heute mit der Botschaft in Wien telefoniert und die meinten, dass eine Beantragung des Visums über ein iranisches Reisebüro (Kostenpunkt ca. 40€) und das zuständige Konsulat (Kosten hier 50€ für ein Touristenvisum) im Summe 90€ ausmachen soll, was mir die Reise nicht grade schmackhaft macht.
Lt. denen ist die Registrierung und Visabeschaffung per Visa-on-arrival (Kosten hier 50€ ohne Bearbeitungsgebühren) zu riskant ist und ich deren Package buchen soll.

Gibt es eurer Erfahrung nach eine günstigere und unkompliziertere Möglichkeit um an das Visum zu kommen oder muss der Weg über die beiden Instanzen zwangsläufig angetreten werden?

Bzgl. des Fluges würde die Kombination mit 2-tägigem Stopover in Istanbul um rd. 20€ günstiger kommen, da anscheinend die Fuel Surcharge mit 0€ ausgepreist wird. Denke, dass die Kombination sicher für einige Blogs nicht uninteressant wären, konkret würde es bei mir so gehen:

• Abflug VIE - SAW (~2h Aufenthalt) - IKA am Samstag, 31. Jänner
• Rückflug I von IKA - SAW am Freitag, 6. Februar morgens
• Rückflug II von SAW - VIE am Sonntag, 8. Februar mittags
  • Kosten dafür liegen bei rd. 201€

Lg,
NoSkiller

Naja, der Kostenfaktor spielt bei mir eine Rolle, verglichen mit dem Flugpreis sind das nicht unerhebliche Kosten zumal Buchungssysteme a'la booking.com oder ebookers aufgrund der derzeitigen Embargosituation auch eher bescheiden sind (Angebot nur 4-5* Häuser mit min. 100€/p.P und Nacht - Unterkünfte per Mail kosten einen Bruchteil und sind für meine Verhältnisse mehr als ausreichend..).

Was mich konkret am Behördenweg stört sind folgende Dinge:
- bis zu 42 Tage Bearbeitungszeit
- nur persönliche Entgegennahme in Wien möglich (Zugkosten hierbei min. 30€ + Zeitaufwand)
- überaus bürokratischer Weg (etliche Dokumente sind einzureichen, Ablehnungsquote + non-refund der Gebühren nicht unerlässlich, das Prozedere geht über etliche Ecken,...)
- Sicherstellungen und Garantien unverhältnismäßig hoch (Krankenversicherung und Passgültigkeit okay - Adresse, Kontaktmöglichkeiten, "Stammbaum" usw. sind vorzulegen)
- Bei Einreise muss sichergestellt werden, dass Geldbeträge in Iranische Rial mitgeführt werden - der Handel ist durch das Embargo jedoch unterbunden und nur über Drittwege zu bekommen
- und einige weitere (kleinere) Punkte mehr...

Von daher wäre eine vorab-Reservierung online und die Mitnahme einiger (nicht so umfangreicherer) Dokumente die angenehmere Lösung sofern das möglich und sinnvoll erscheint. Konkret war die Frage danach gerichtet, ob diese Möglichkeit besteht und ob (aufgrund eurer Erfahrungen) sinnvoll wären. Wenn nicht würde ich für den Zeitraum eine andere Reisedestination wählen und von meiner Idee absehen..

xcirrusx meinte:

So, zur Visasituation als persönlicher Erfahrung im Tagesgeschäft:

- vergiss die eigene Beantragung in einer Botschaft/Konsulat. Jeder wird dir eine andere Auskunft geben und Regeln selber interpretieren. Das Verfahren ist vollkommen unberechenbar
- nutze immer einen Service oder einen Einladenden aus dem Iran, dieser können vor Ort sehr schnell Visa besorgen, bzw. haben Erfahrungen mit dem Verfahren
- VoA funktioniert AUSSCHLIESSLICH über das Einladungssystem vernünftig. Hierfür muss der Einladende mit Passkopie des Pax und dem vollen Namen des Vaters (kein Stammbaum) einen Antrag beim Innenministerium bestellen. Darauf hin wird eine Vorgangsnummer erteilt. Mit dieser und dem Einladungsschreiben bekommt man in der Botschaft im Imam Khomeini Airport sein VoA und kann dann einreisen
- der Nachweis von Landeswährung wird nicht enforced. Man ist froh über jeden USD und Euro den du im Land wechselst. Merke cash only!, kein Plastik.

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Danke für die umfassenden Infos
Habe heute mal beim Reisebüro Windrose angerufen und die vollziehen die Visumbeschaffung nur, wenn eine Reise direkt bei denen gebucht wird. Ein zweites Reisebüro habe ich noch nicht erreicht (wegen des Zwickeltags erst wieder Montag), denke, dass die Situation dort dieselbe sein wird oder die allenfalls ebenso die Bearbeitungsgebühr einheben..

Die Beantragung über die Botschaft wäre für mich ohnehin erst zweite Wahl gewesen, nicht nur der Kosten wegen. Hauptsächtlich deshalb, weil der Prozess ziemlich bürokratisch und wie du schon erwähnt hast womöglich chaotisch ausfällt..

Habe heute mal mit einem iranischem Shopbesitzer in meiner Stadt gesprochen und der wäre bereit das Visum (kostenlos) zu besorgen, sodass nur die 50€ Gebühren anfallen würden. Denke, dass ich diese Möglichkeit nutzen werde da die mir am einfachsten erscheint.
Das mit den Landeswährungen ist mir ohnehin etwas suspekt vorgekommen, habe noch bei keinem Airport gesehen, dass diese die Fluggäste nach dem Aussteigen um inländische Währungen fragen. Wenn es diese Regelungen wirklich gibt (etwas skeptisch, da die Info übers Konsulat kommt..) ist die wie der Einkommensnachweis in der Ukraine sicher zahnlos und sollte kein Problem darstellen. Ansonsten habe ich durch die fehlende Bargeldbehebungsmöglichkeit ohnehin Devisen in Euro und Dollar dabei..

Die Infos von Güller fliegt sind zudem gut, leider ist eine Beantragung über das Münchner Konsulat nur für Staatsbürger aus NRW und Bayern möglich (lt. Homepage). Die Reise selbst werde ich entweder auf 5 Tage belassen und mir Teheran und den Norden ansehen oder auf 7 Tage verlängern und die Nachtzüge in Betracht ziehen.
Gibt es von eurer Seite da Tipps und Tricks wie die Buchung verläuft und auf was geachtet werden muss?

Der Kostenfaktor ist wie gesagt zweitrangig, dennoch beachtenswert da ich als Student auch nur ein begrenztes Budget zur Verfügung habe.

FlyingT meinte:

Auch wenn es hier OT ist:

Für die Ukraine braucht es als EU-Bürger bei einem Aufenthalt bis zu 90 Tagen innert 180 Kalendertagen überhaupt kein Visum - folglich auch keinen Einkommensnachweis.
Und traut man der HP der Ukrainischen Botschaft in Deutschland, so besteht diese Regelung bereits seit 2005.

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Das was ich mit der Ukraine angesprochen habe wäre der (auf der Seite des österreichischen Auswärtigen Amtes zu findene) Einkommensnachweis, z.B ein Kontoauszug o.ä., der festlegt, dass der doppelte/dreifache Lebenserhaltungsbeitrag als Nachweis erbracht werden sollte. Wurde meinerseits bei meinen zwei Reisen (Feb & Mai) nie verlangt, zudem das Visum in Zhuljany überaus unkompliziert ausgestellt wurde und keine Nachfrage bzgl. An- und Abreise am selben Tag erfolgte...

Van_Tom meinte:

Machst du die Reise rein aus privatem Interesse oder hängt es mit dem Studium zusammen?

Ich finde es jedenfalls sehr interessant! Bitte poste von der Reise deine Bilder und Erfahrungen. Danke!

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Ja, die Reise ist aus reinem privatem Interesse. Bin zwar Student, aber Studienreisen für eine knappe Woche sind wohl etwas zu knapp bemessen .
Werde jedenfalls sobald ich wieder zurück bin einen kleinen Tripreport online stellen