Kurzstreckenflüge auf die Schiene verlagern - Eure Meinung?

ANZEIGE

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
ANZEIGE
Den meisten von Euch ist AIRail sicherlich ein Begriff. Auf der Strecke von Köln nach Frankfurt wurden Kurzstreckenflüge bereits vor langer Zeit komplett auf die Schiene verlagert, von/nach Düsseldorf und Stuttgart hat es zumindest eine Verringerung der Frequenzen gegeben. Im Dezember nun hat Lufthansa das AIRail-Programm auf die Bahnhöfe Karlsruhe und Kassel erweitert.
Anfang des Monats berichtete das Handelsblatt außerdem über eine baldige Erweiterung auf Strecken von/nach Dortmund, Hannover und Nürnberg.
Parallel bieten weiterhin über 70 Airlines das Intermodalangebot Rail&Fly an, welches eine kostengünstige Bahnanreise zum Flughafen ermöglicht.

Im Rahmen meines Studiums für Aviation Management schreibe ich derzeit meine Abschlussarbeit zum Thema "Potentials for an Integration of German High Speed Rail into Global Distribution Systems of Airlines". Ein Teil dieser Arbeit ist die Untersuchung, ob/wie solch eine Entwicklung von den Reisenden aufgenommen wird bzw. welche Ansprüche Reisende an Alternativen zum klassischen Kurzstreckenflug haben.

Daher würde ich mich riesig freuen, wenn Ihr 5-10 Minuten Eurer Zeit opfern könntet, um folgende Umfrage auszufüllen: Erledigt, danke! :)

Kommentare, Anregungen und Fragen könnt Ihr gerne hier posten oder mir per PN/eMail zukommen lassen. Auch über eine allgemeine Diskussion zum Thema hier im Forum würde ich mich freuen.

Im Voraus vielen lieben Dank und weiterhin ein schönes Wochenende!

Beste Grüße,
Flo

DrThax
Ergänzender Modhinweis: Die Umfrage wurde vom OP gemäß der Forenregeln angemeldet und ist genehmigt.
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.154
469
1. Solange es an Bahnhöfen oft stinkt, naß und kalt ist, es bei Verspätungen (die bei allen Verkehrsträgern 'mal passieren können) keinerlei Angebote von der Bahn gibt, sondern man im wörtlichen Sinne im Regen stehen gelassen wird, und Züge immer mal wieder auf halber Strecke stehenbleiben (was beim Flieger eher selten passiert), aus meiner Sicht nicht wirklich eine Alternative.
2. Ich bezweifle, daß bei korrekter Berechnung und Einbeziehung aller Faktoren die Umweltbilanz des Fliegers wirklich schlechter als die der Bahn ist.
 

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
es bei Verspätungen (die bei allen Verkehrsträgern 'mal passieren können) keinerlei Angebote von der Bahn gibt
Was meinst Du denn mit "keinerlei Angebote" bzw. wie würde ein entsprechendes gutes Angebot im Irreg-Fall aussehen?

Das derzeitige Angebot beinhaltet Teil-Erstattungen ab 60 Minuten Verspätung, die in der Regel ohne Diskussion ausgezahlt werden, auch bei höherer Gewalt. Wenn nichts mehr geht gibt es einen Taxigutschein oder bei weiterer Entfernung des Endziels eine Hotelübernachtung. Ich habe das Gefühl viele Leute sind sich nicht bewusst, welche Rechte sie im Irreg-Fall haben. Ich muss zwar zugeben dass diese nicht immer proaktiv angeboten werden, aber auf Nachfrage hat es bei mir immer ohne Diskussion geklappt.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.154
469
Was meinst Du denn mit "keinerlei Angebote" bzw. wie würde ein entsprechendes gutes Angebot im Irreg-Fall aussehen?.

Nimm' mal den Fall, der Anschlußzug hat Verspätung, oder ich habe den Anschlußzug verpasst und muß auf den nächsten warten. Dann will ich mindestens 'mal im Warmen sitzen und etwas zu trinken angeboten bekommen. Wäre jetzt kein überzogener Luxus, oder?
Oft gibt es aber nur eine zugige Wartehalle, oder noch nicht einmal das.
 
  • Like
Reaktionen: McFlurry

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.775
5.504
Interessante Fragestellung.

Frage 8

You are about to book a long distance flight including a domestic feeder flight.
How important are the following points for your decision in favor of a train over a flight?

habe ich inhaltlich nicht verstanden. :confused: Wenn ich einen Langstreckenflug mit innerdeutschem Zubringerflug buchen will, wieso sollte ich mich dann fragen, ob nicht doch die Anreise per Zug besser wäre?

Frage 9

Your preferred airline replaces short-haul flights to Frankfurt (40-60min) by ICE train connections. On board of the train you are offered comparable services like on board of the aircraft. Your baggage is being handled and your connecting flight at the airport is guaranteed. How would you react?

lässt meiner Meinung nach innerdeutsche Startflughäfen außen vor, die nur eine LH-Anbindung nach FRA und ungünstige Bahnverbindungen nach FRA haben. Von Bremen Hbf nach Frankfurt Flughafen Fernbahnhof bin ich gem. bahn.de je nach Verbindung 4-5 Stunden unterwegs. Wenn ich nicht gerade den Nacht-IC von HAM nach FRA nehme (IC 2421, 23.44 ab BRE, 06.46 an Frankfurt Flughafen Fernbahnhof), wären Flüge ex FRA am Vormittag für mich per Zug nicht erreichbar.

Daher meine Anregung - die ich als konstruktive Kritik und nicht als Herumgenörgele verstanden wissen möchte -, dass Du die alternative Zugbenutzung irgendwie eingrenzt. Also z.B. Anreise zum Bahnhof und Zugfahrt incl. Check-in in Frankfurt kürzer als Aufsuchen des Flughafens und Zubringerflug nach Frankfurt.
 

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
Nimm' mal den Fall, der Anschlußzug hat Verspätung, oder ich habe den Anschlußzug verpasst und muß auf den nächsten warten. Dann will ich mindestens 'mal im Warmen sitzen und etwas zu trinken angeboten bekommen.
Okay danke, jetzt weiß ich worauf Du hinaus willst.
An großen Knotenbahnhöfen kann man ja glücklicherweise immer irgendwo im warmen warten. Ob man wegen max. 1-2 Stunden nun Anspruch auf gratis Getränke haben sollte, darüber lässt sich streiten. In der Luftfahrt sieht es da also Eco-Passagier nicht viel besser aus.
Wirklich Grütze wird es natürlich wenn man nachts irgendwo auf dem Land strandet, da zeigt das System Bahn seine rauhe Seite. Da "Train-Feeder" jedoch stets Fernverkehrsverbindungen sind, ist die Wahrscheinlichkeit auf einem Dorfbahnhof zu stranden jedoch glücklicherweise sehr gering. :D
 

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
habe ich inhaltlich nicht verstanden. :confused: Wenn ich einen Langstreckenflug mit innerdeutschem Zubringerflug buchen will, wieso sollte ich mich dann fragen, ob nicht doch die Anreise per Zug besser wäre?
Sorry und danke! Da hatte ich aus Versehen den essentiellen Part rausgekürzt sodass es nicht mehr ganz eindeutig war. Nun wieder ergänzt:
You are about to book a long distance flight. The airline gives you the option to either use a feeder flight or a train connection in order to reach the long distance flight.

lässt meiner Meinung nach innerdeutsche Startflughäfen außen vor, die nur eine LH-Anbindung nach FRA und ungünstige Bahnverbindungen nach FRA haben. Von Bremen Hbf nach Frankfurt Flughafen Fernbahnhof bin ich gem. bahn.de je nach Verbindung 4-5 Stunden unterwegs. Wenn ich nicht gerade den Nacht-IC von HAM nach FRA nehme (IC 2421, 23.44 ab BRE, 06.46 an Frankfurt Flughafen Fernbahnhof), wären Flüge ex FRA am Vormittag für mich per Zug nicht erreichbar.
Wie Du selber sagst ist Bremen sehr ungünstig angebunden, daher ist eine Verlagerung auf die Schiene wohl eher unwahrscheinlich. ;) Falls doch, dann würde man vermutlich zumindest die Morgen- und Abendflüge stehen lassen, um immer noch alle Langstrecken ab/nach FRA in Anspruch nehmen zu können.
Die Frage dient eher dazu abzutasten, wie generell die Einstellung gegenüber Bahnfahren ist und wieviele Leute so etwas kategorisch ablehnen bzw. ab einer bestimmten Bahnreisezeit kategorisch ablehnen.
Trotzdem auf jeden Fall Danke für die Kritik! Ich überleg mal ob man das vielleicht noch ein bisschen anders verpacken kann.
 
  • Like
Reaktionen: meilenfreund

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.154
469
An großen Knotenbahnhöfen kann man ja glücklicherweise immer irgendwo im warmen warten.

Wenn ich mich recht erinnere, gibt es durchaus Knotenbahnhöfe, die zwar verkehrstechnisch zentral liegen (und deswegen eben Knoten sind) aber ansonsten "in der Wüste" liegen.

Ob man wegen max. 1-2 Stunden nun Anspruch auf gratis Getränke haben sollte, darüber lässt sich streiten. In der Luftfahrt sieht es da also Eco-Passagier nicht viel besser aus.

Die Bahn kann das aber auch ihren "Status-" und business-Paxen nicht anbieten.
 

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
Wenn ich mich recht erinnere, gibt es durchaus Knotenbahnhöfe, die zwar verkehrstechnisch zentral liegen (und deswegen eben Knoten sind) aber ansonsten "in der Wüste" liegen.
Da musste ich ehrlich gesagt auch kurz überlegen. Naumburg/Saale ist so ein Kandidat der mir da eingefallen ist als wichtiger Knoten von Ost/West- und Nord/Süd-Achse. Dort gibt es aber auch tatsächlich noch eine klassische Bahnhofshalle. Vielleicht kennt ja hier jemand noch so einen ähnlichen Kandidaten.

Die Bahn kann das aber auch ihren "Status-" und business-Paxen nicht anbieten.
Gut, ähnliche Problematik. Die 15 wichtigsten Knotenbahnhöfe haben jeweils eine Lounge aber ja, einigen anderen fehlt sie. Leider auch den AIRail-Stationen Karlsruhe, Kassel und Siegburg/Bonn.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.775
5.504
Falls doch, dann würde man vermutlich zumindest die Morgen- und Abendflüge stehen lassen, um immer noch alle Langstrecken ab/nach FRA in Anspruch nehmen zu können.

Das sehe ich anders. Was ist denn mit innereuropäischen Anschlussflügen?

Ich würde die Fragestellung so umformulieren, dass es nur um Startorte geht, bei denen die Reisezeit mit der Bahn einen Vorteil gegenüber dem Zubringerflug bringen kann.
 

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
Das sehe ich anders. Was ist denn mit innereuropäischen Anschlussflügen?
Die natürlich auch. Was ich meinte ist, dass man BRE immer so am Netzwerk lassen wird, dass noch weitgehend alle Flüge ab/nach FRA erreicht werden können. Das heißt dass Morgen- und Abendflüge zwingend beibehalten werden müssen. Das einzige was man machen könnte, wäre in der Tagesmitte die Frequenzen auszudünnen und durch Bahn zu ersetzen oder zu ergänzen.


Ich würde die Fragestellung so umformulieren, dass es nur um Startorte geht, bei denen die Reisezeit mit der Bahn einen Vorteil gegenüber dem Zubringerflug bringen kann.
War auch mein erster Gedanke, ist aber zu pauschal. Der eine braucht länger beim Airport Check-in als der andere. Der eine wohnt näher am Airport als der andere. Zumal es bei der Verlagerung auf die Schiene sowieso nicht nur um Zeiteinsparungen geht, sondern definitiv auch um Kosteneinsparungen.
 
  • Like
Reaktionen: meilenfreund

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.047
468
Survey ausgefuellt. Viel Erfolg bei der Arbeit.

Noch ein kurzes Feedback: Nach Berichten hier im VFT weisen sich Airlines und Bahngesellschaften gegenseitig die Verantwortung bei verpassten Anschluessen zu. Solange das so bleibt, ist AiRail fuer mich keine ernste Option.
 

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
Noch ein kurzes Feedback: Nach Berichten hier im VFT weisen sich Airlines und Bahngesellschaften gegenseitig die Verantwortung bei verpassten Anschluessen zu. Solange das so bleibt, ist AiRail fuer mich keine ernste Option.
Bei AIRail? Da wirst Du kostenlos von Lufthansa umgebucht wenn der AIRail-Zug Verspätung hat und Du Deinen Flug verpasst.
Verwechselst Du das vielleicht mit Rail&Fly? Da liegt es tatsächlich in Deiner Verantwortung pünktlich anzukommen, da Du jeden beliebigen Zug wählen kannst. Jegliche Umbuchung obliegt dann der Kulanz der Airline.
 

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.047
468
Bei AIRail? Da wirst Du kostenlos von Lufthansa umgebucht wenn der AIRail-Zug Verspätung hat und Du Deinen Flug verpasst.
Verwechselst Du das vielleicht mit Rail&Fly? Da liegt es tatsächlich in Deiner Verantwortung pünktlich anzukommen, da Du jeden beliebigen Zug wählen kannst. Jegliche Umbuchung obliegt dann der Kulanz der Airline.

Koennte sein. :confused:
Man sieht daran auch, wie wenig das Thema in den Koepfen der Vielflieger verankert ist.
 

Banana Joe

Fluchthelfer
28.05.2012
661
0
76A
Bei AIRail? Da wirst Du kostenlos von Lufthansa umgebucht wenn der AIRail-Zug Verspätung hat und Du Deinen Flug verpasst.
Verwechselst Du das vielleicht mit Rail&Fly? Da liegt es tatsächlich in Deiner Verantwortung pünktlich anzukommen, da Du jeden beliebigen Zug wählen kannst. Jegliche Umbuchung obliegt dann der Kulanz der Airline.

Mehr aber auch nicht...
Hatte vor einigen Wochen genau dieses Problem. AIRail gebucht... Zug hatte Verspätung und ich habe dadurch den TATL- Anschluss verpasst.
Wurde auf den nächsten Tag umgebucht und musste die Nacht im Sheraton verbringen. Entschädigungszahlung gab es keine, obwohl AIRail ja
auch eine offizielle LH Flugnummer hat.
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.265
427
2. Ich bezweifle, daß bei korrekter Berechnung und Einbeziehung aller Faktoren die Umweltbilanz des Fliegers wirklich schlechter als die der Bahn ist.
Ich bezweifel mal Deinen Zweifel. Selbst bei kritischer Rechnung kommt man beim Bahnverkehr in der Kurzstrecke (also STR-FRA) auf ca. 5l pro 100km und Passagier, bei mäßiger Auslastung. Einen gezielt Bahn-kritischen Artikel findest Du hier:

Klimabilanz der Bahn: Noch eine unbequeme Wahrheit - Klima - FAZ

Die viel beworbenen "4l pro 100km" erreicht ein Flieger nur im Fernverkehr, da ein Großteil der Energie für den Start benötigt wird, und das ist bei solchen Kurzstrecken wie STR-FRA der überwiegende Teil. Hier finde ich eher 7-8l. Das ist zwar "fast noch besser" als mit dem PKW die Strecke zurückzulegen, aber nicht mehr wirklich gut im Vergleich zur Bahn:

Energiesparen → Flugzeug: Fliegen und Energiebedarf (Energiespartipps / Geld und Energie sparen mit ENERGIEINFO.DE)

Klimakiller Flugverkehr - zur Umweltrelevanz des Flughafens Hamburg - Eine Information der Notgemeinschaft der Flughafenanlieger Hamburg

Falls Du andere Quellen hast, so her damit. Aber bis dahin bleibe ich erstmal bei meinem Statement, das solche Strecken wie STR-FRA vom energetischen Gesichtspunkt mit der Bahn deutlich vernünftiger durchzuführen sind.
 

POCTOB

Erfahrenes Mitglied
31.10.2010
625
32
CGN/ EDKB
Ich bin häufiger mit Airrail zwischen FRA und Siegburg unterwegs. Auch wenn es inzwischen überwiegend normal funktioniert, nerven mich doch einige Dinge im Vergleich zu Flugverbindungen von CGN aus ziemlich:

1. Der Bahnhof in Siegburg Richtung FRA ist eine Zumutung. Arschkalt + zugig. Infrastruktur auf Gleis 6: keine. Start von CGN ist angenehmer. Auf dem Rückweg von FRA ist es etwas besser, aber auch hier keine Lounge in akzeptabler Entfernung wie bei einem Umstieg über einen Flughafen.
2. Benachrichtung über Verspätungen kommt erst dann, wenn der Zug eigentlich eintreffen sollte. Das ist eine Frechheit. Abgesehen davon sind die Züge ab Siegburg eigentlich immer verspätet.
3. Keine freie Auswahl hinsichtlich der AirRail-Züge - es kommt oft vor, dass nur Verbindungen zur Verfügung stehen die a) entweder sehr knapp oder b) extremst grosszügig bemessen sind.
4. Zusätzliches Streikpotential durch eine andere Berufsgruppe
5. Gepäck: Bekommt man in Siegburg nicht eingecheckt. Wenn mehr als Handgepäckstück und ein Koffer vorhanden ist, ist das ein ziemliches Gewurstel. Am Flughafen gebe ich Gepäck ab und gut ist es solange, bis ich es am Zielflughafen wieder abhole.

Derzeit würde ich sagen, dass wenn der Preis nicht wesentlich höher ist und auch zeitlich alles noch einigermassen ok passt, ich eher um 11:00 CGN-MUC-FRA-Zieldestination mit zweimal auf dem Flughafen umsteigen buche, als zwei Stunden später Siegburg-FRA-Zieldestination mit AirRail.
 
  • Like
Reaktionen: GoldenEye

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
Auf dem Rückweg von FRA ist es etwas besser, aber auch hier keine Lounge in akzeptabler Entfernung wie bei einem Umstieg über einen Flughafen.
Kennst Du die DB Lounge am FRA? Die ist wirklich direkt über den Gleisen, 30 Sekunden Fußweg vom Loungesessel zum Gleis. ;)

Benachrichtung über Verspätungen kommt erst dann, wenn der Zug eigentlich eintreffen sollte. Das ist eine Frechheit.
Hast Du die DB App? Dort kannst Du ab 2 Stunden vorher sehen, wann der Zug ankommen soll bzw. ob er bereits mit Verspätung unterwegs ist.

Keine freie Auswahl hinsichtlich der AirRail-Züge - es kommt oft vor, dass nur Verbindungen zur Verfügung stehen die a) entweder sehr knapp oder b) extremst grosszügig bemessen sind.
Das ist das Prinzip AIRail. Würdest Du den Kunden komplett freie Zugwahl lassen, würden einige Kunden so planen dass sie ihren Flug verpassen. Des Weiteren hättest Du keine dedizierten AIRail-Sitzbereiche und keine speziellen AIRail-Zugbetreuer. Ebenso der Gepäckträger-Service am FRA würde entfallen.
Falls Du absolut freie Zugwahl wünschst ist vielleicht Rail&Fly was für Dich - bietet die LH auch an. :)
Bezüglich der AIRail-Verbindungen: Ab CGN gehen diese weitestgehend stündlich. Also so unflexibel finde ich das jetzt nicht, ist häufiger als CGN-MUC. ;)

Derzeit würde ich sagen, dass wenn der Preis nicht wesentlich höher ist und auch zeitlich alles noch einigermassen ok passt, ich eher um 11:00 CGN-MUC-FRA-Zieldestination mit zweimal auf dem Flughafen umsteigen buche, als zwei Stunden später Siegburg-FRA-Zieldestination mit AirRail.
Genau das sind so die Meinungen die ich interessant finde und bei denen mich die Gründe interessieren. Also warum man insgesamt 2 Stunden Reisezeit mehr in Kauf nimmt, nur um den ICE zu vermeiden. Daher danke für das detaillierte Auflisten der Gründe. :)
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.803
3.335
Wer das Thema ernsthaft anpacken möchte sollte das "Produkt" mal ausprobieren.
Beginnen wir mit dem Startpunkt, dem Bahnhof. Im Gegensatz zu Flughäfen wird der Vorplatz meist nicht aufgeräumt, so dass man sich durch eine Ansammlung von Pennern, Bettlern und Junkies kämpfen muss - von der Sauberkeit ganz zu schweigen!
Auch im Bahnhofsgebäude bietet sich nur selten ein anderes Bild.
FTL, die in deutschen Airports ausnahmslos die C-Lounges nutzen dürfen, bleibt der Zugang zu den DB-Warteräumen verwehrt. Zudem sind die Lounges bis auf die wenigen mit 1-Klasse-Bereich kaum ihren Namen wert. Wer diese wie vorgesehen am Frankfurter Fernbahnhof nutzt weiß was ich meine.
Oft verspäten sich die Züge in Siegburg als auch in FRA, weil die Haltezeit des Zuges nicht reicht um dem Andrang am AirRail-Wagen gerecht zu werden. Diesen jedoch nicht zu nutzen ist nicht gewollt, es wird stattdessen unterstellt, man habe sich ein billigeres Ticket erschlichen, wenn man Bsp. im Speisewagen fährt. Weiterhin sind die AirRail-Wagen nicht auf die Mitnahme des Gepäcks von Urlaubern ausgerichtet, es herrscht immer Chaos, bis alle ihr Gepäck untergebracht, und ihren Platz gefunden haben.

Hinzu kommt die Frage nach der Verantwortung bei verpassten Flügen, die regelmäßig zwischen Bahn und LH hin und her geschoben wird.

In meinen Augen wird die Bahn daher erst eine Alternative wenn das Produkt AirRail seine Halbherzigkeit verliert. Bis dahin ist Rail-and-Fly für mich die einfachere Alternative. Hier kann ich zum Y-Flug ein flexibles 2. oder auch 1. Klasse bekommen. Wähle ich erste Klasse habe ich auch entsprechenden Service - was den Zustand der Bahnhöfe nicht besser macht!
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.803
2.311
CGN
Ich bezweifel mal Deinen Zweifel. Selbst bei kritischer Rechnung kommt man beim Bahnverkehr in der Kurzstrecke (also STR-FRA) auf ca. 5l pro 100km und Passagier, bei mäßiger Auslastung. Einen gezielt Bahn-kritischen Artikel findest Du hier:

Klimabilanz der Bahn: Noch eine unbequeme Wahrheit - Klima - FAZ

Die viel beworbenen "4l pro 100km" erreicht ein Flieger nur im Fernverkehr, da ein Großteil der Energie für den Start benötigt wird, und das ist bei solchen Kurzstrecken wie STR-FRA der überwiegende Teil. Hier finde ich eher 7-8l. Das ist zwar "fast noch besser" als mit dem PKW die Strecke zurückzulegen, aber nicht mehr wirklich gut im Vergleich zur Bahn:

Energiesparen → Flugzeug: Fliegen und Energiebedarf (Energiespartipps / Geld und Energie sparen mit ENERGIEINFO.DE)

Klimakiller Flugverkehr - zur Umweltrelevanz des Flughafens Hamburg - Eine Information der Notgemeinschaft der Flughafenanlieger Hamburg

Falls Du andere Quellen hast, so her damit. Aber bis dahin bleibe ich erstmal bei meinem Statement, das solche Strecken wie STR-FRA vom energetischen Gesichtspunkt mit der Bahn deutlich vernünftiger durchzuführen sind.

Das macht allerdings nur einen Teil der Umweltbilianz aus. Bodengebundene, linienförmige Infrastruktur - hier die nötigen Bahngleise - hat einen deutlich höheren Raumverbrauch, als die punktförmigen Flughäfen. Dadurch entstehen in einem viel gößeren Gebiet negative Umweltauswirkungen. Das müsste auch entsprechend berücksichtigt werden. Im von dir verlinkten FAZ Artikel wird das für den PKW dann zumindest teilweise getan, der notwendige Energieaufwand für den Unterhalt der Straßen wird angeführt. Im Abschnitt über die Bahn wird dann ein Zuschlag für "Wartung und Infrastruktur" genannt. Jedenfalls so, wie der Artikel es darstellt, erscheint es so, dass damit nur die Energie für den laufenden Betrieb berücksichtigt ist, als Beispiel wird die Beleuchtung der Bahnhöfe genannt.

Außen vor gelassen werden damit die negativen Umwelteinwirkungen, die durch die Realisierung der linienförmigen Infrastruktur selbst entstehen: Hoher Flächenverbrauch, Nachteile in der Raumaufteilung, Auswirkungen auf die Umwelt in einem größeren Gebiet als bei punktförmiger Infrastruktur, zum Beispiel durch Bedrohung der Artenvielfalt oder Verlärmung.
 

DonChristo

Reguläres Mitglied
20.09.2013
38
0
teilgenommen ;)
Für deine Arbeit viel Erfolg; m.E. steckt in der Integration von von Bahn- und Flugverkehr ein sehr großes innerdeutsches bzw. sogar innereuropäisches Potenzial. Wie jedoch bereits deutlich angeklungen ist, wird dies insb. von der DB aber auch von vielen Airlines in keiner Weise gehoben. Eine Zugfahrt ist leider zumeist maximal in den 50% der Zeit,, die ich im ICE-Zugabteil auf meinem Sitzplatz im Ruheabteil zubringe, komfortabel.

Grundsätzlich denke ich, dass bei einer Airport-Planung wie in FRA der Zug eine sinnvolle Ergänzung darstellt, bei einer Planung wie MUC das ganze jedoch zum Scheitern verurteilt ist.