Hotel storniert durch Hotel - Wie weiter?

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Feuilvleiger1985

Guest
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Hallo Forengemeinde. Ich habe bereits vor knapp einem Jahr das Ramada Locarno gebucht für das erste August-Wochenende. Da findet das Filmfestival statt. Darum war ich froh, dass ich ein Zimmer auf Punktebasis buchen konnte.

Vor etwa zwei Wochen hat das Hotel den Namen gewechselt und heisst neu H+ La Palma Hotel & Spa Locarno. Das Hotel ist nach wie vor Teil von Wyndham (weiss gar nicht, ob das relevant ist).

Tatsache ist nun, dass Wyndham/das Hotel meine Buchung kurzfristig stornierten "weil das Ramada nicht mehr an Wyndham Rewards teilnehme".

Ich schrieb das Hotel an und teilte mit, dass ich mit der Stornierung nicht einverstanden sei, da wir einen gültigen Vertrag hätten. Alternativ sollen sie mir kostenlos ein gleichwertiges Hotel zur Verfügung stellen,

Sowohl das Hotel als auch Wyndham Rewards weigern sich, mir das Hotel wieder einzubuchen (was offensichtlich nicht geht, da ausgebucht) und sie weigern sich auch, mir eine gleichwertige Alternative zu geben.

Ist sowas zulässig? Was kann ich nun tun in dieser Situation?
 
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CGNFlyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2012
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Zulässig ist das sicher NICHT. Sie müssen deine Buchung erfüllen oder eine adäquate Ersatzunterkunft bereitstellen. Es ist NICHT dein Problem wenn das Hotel in der Zwischenzeit zu einer anderen Kette wechselt. Hast du mal mit dem Hotelmanagement telefoniert oder anderweitig Kontakt aufgenommen? Ähnliches hat ich kürzlich mit dem Radisson Hamburg die sich auch erst geweigert haben eine rabattierte Rate, die ich onlien gebucht hatte trotz einer Grossveranstaltung zu akzeptieren. Die haben auch erst versucht diese Buchung loszuwerden um das Zimmer teurer verkaufen zu können. Erst eine klare Ansage an die Regionalleitung für Deutschland und ein weiterer Hinweis beim europäischen Kundenservice hat dann ein Einlenken bewirkt. Ich würde aber an deiner Stelle wegen der knappen Zeit erst einmal versuchen mit dem örtlichen Management eine Lösung zu finden.
 
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TDO

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25.02.2013
4.189
378
VIE
Eher was sagen die Schweizer Gerichte.
Recht haben und bekommen ...
 

mpm

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02.07.2011
1.353
291
Reihe 42a
Ich finde das schon echt krass und habe leider überhaupt keine Erfahrungen mit solchen Fällen, aber wenn Dir genau dieses Wochenende mit den Punkten wichtig ist, würde ich
- Hotel schriftlich mit Frist auffordern, Dich auf deren Kosten in ein mindestens gleichwertiges anderes Hotel umzubuchen
- Kundenservice von Tryp kontaktieren
- irgendwie Öffentlichkeit schaffen (Facebook Kontakt von denen, Tripadvisor, etc)
- Schweizer Verbraucherschutz einschalten
Ist aber natürlich alles viel Aufwand wegen ein/zwei Nächten.

Viel Glück!
 
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usarage

Erfahrenes Mitglied
12.03.2012
3.179
0
FRA
In Deutschland (trifft hier also nicht zu, aber Schweiz wird wahrscheinlich ähnlich sein) sind Beherbungsverträge nicht kündbar - das gilt logischerweise für beide Seiten. Alle Stornierungen, die ein Hotel dem Gast einräumt, sind weitergehende (schriftlich vereinbarte) Kulanz. Daher ist es andersherum ebenso - du könntest dem Hotel aus Kulanz gewähren, dass sie die Buchung stornieren. Oder du lässt es halt bleiben.
https://www.deutschertourismusverband.de/service/recht-im-tourismus/reservierung-buchung.html
 
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mpm

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02.07.2011
1.353
291
Reihe 42a
Daraus ergäbe sich eine weitere Möglichkeit wenn der TO es auf Ärger anlegt:

Einfach anreisen und beim einchecken auf den Vertrag bestehen. Da ist dann auch ein verantwortlicher Manager in der Nähe. (Ich hätte die Nerven dazu aber nicht.)
 
F

Feuilvleiger1985

Guest
Daraus ergäbe sich eine weitere Möglichkeit wenn der TO es auf Ärger anlegt:

Einfach anreisen und beim einchecken auf den Vertrag bestehen. Da ist dann auch ein verantwortlicher Manager in der Nähe. (Ich hätte die Nerven dazu aber nicht.)


Genauso werde ich es machen, wenn sich das Hotel bis dahin nicht bereit erklärt, eine Lösung zu finden. Notfalls bezahle ich vor Ort ein (vermutlich völlig überteuertes) anderes Hotel und werde das dann über meine Rechtschutzversicherung einfordern. Aber schon beschämend, wie man als Gast behandelt wird.

Das führt mich denn auch zu einer generellen Frage: Ein Vorredner hat gesagt, eine Buchung sei nicht stornierbar vom Hotel. Wie verhält es sich, wenn ich mit Punkten in einem Hotel buche und dieses Hotel die Kette verlässt? Bleibt die Punktebuchung dann intakt? Eigentlich schon, oder?
 

malschauen

Erfahrenes Mitglied
05.12.2016
2.409
1.414
Pass da auf. Dabei handelt es sich um deutsches Recht. Da würde ich mich zuerst mit jeweiligen Landesrecht beschäftigen. Ich glaube zwar auch nicht, dass sich das Verhalten des Hotels mit dem schweizer Recht vereinbaren lässt.
 

Flying Lawyer

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09.03.2009
6.105
3.027
Zulässig ist das sicher NICHT. Sie müssen deine Buchung erfüllen oder eine adäquate Ersatzunterkunft bereitstellen.

Richtig. Die Frage ist hier nur, wer ist SIE? Die Reise wird rechtlich bei einem "Veranstalter" gebucht worden sein, der den Namen Wyndham Rewards trägt. Dieser ist Vertragspartner und nicht das Hotel. Die H+ Hotels gehören erst einmal nicht zum Repertoire von Wyndham Rewards. Das Hotel ist m.E. draußen, da der OP keinen Vertrag mit dem Hotel selbst hat. Mit einer windelweichen und sicher unwirksamen Rechtswahlklausel führen die Bedingungen zum Recht von New Jersey mit Schiedsverfahren. Im Ergebnis alles unwirksam, ist der Praxis wird man aber wohl außer mit Fratzenbook, TripAdvisor und anderem zu drohen wenig machen können. Der Rechtsweg ist hart und steinig.
 
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usarage

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12.03.2012
3.179
0
FRA
Richtig. Die Frage ist hier nur, wer ist SIE? Die Reise wird rechtlich bei einem "Veranstalter" gebucht worden sein, der den Namen Wyndham Rewards trägt. Dieser ist Vertragspartner und nicht das Hotel. Die H+ Hotels gehören erst einmal nicht zum Repertoire von Wyndham Rewards. Das Hotel ist m.E. draußen, da der OP keinen Vertrag mit dem Hotel selbst hat. Mit einer windelweichen und sicher unwirksamen Rechtswahlklausel führen die Bedingungen zum Recht von New Jersey mit Schiedsverfahren. Im Ergebnis alles unwirksam, ist der Praxis wird man aber wohl außer mit Fratzenbook, TripAdvisor und anderem zu drohen wenig machen können. Der Rechtsweg ist hart und steinig.
Könnte doch aber auch sein, dass Wyndham Rewards hier nur Vermittler ist, dann ist der Vertrag eben doch zwischen Hotel & Gast geschlossen worden. Ob nun mit Punkten, Geld oder bunten Glasperlen bezahlt, das dürfte egal sein.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.105
3.027
Könnte doch aber auch sein, dass Wyndham Rewards hier nur Vermittler ist, dann ist der Vertrag eben doch zwischen Hotel & Gast geschlossen worden. Ob nun mit Punkten, Geld oder bunten Glasperlen bezahlt, das dürfte egal sein.

Sein kann alles. Wahrscheinlich ist es aber nicht. Das Hotel wird aber nicht in Punkten oder Glasperlen bezahlt, sondern bekommt Geld vom Veranstalter (also Rewardprogramm) in der Regel abhängig von der Auslastung. Ist die niedrig, bekommt das Hotel allenfalls einen Kostendeckungsbeitrag, ist sie hoch, bekommt das Hotel volle Raten. Die Hotels gehören doch nicht einem Herrn Wyndham, sondern wem auch immer. Und dieser wer auch immer hat nur mit Wyndham Rewards was zu tun, so lange er auch zur Gruppe gehört. All das sind Regelungen, die sich in den jeweiligen Franchise- oder Betreiberbedinungen finden. Das Hotel hat meist kein Interesse, Zimmer auf dieser Basis herauszugeben. Endet der Betreibervertrag / die Miete / die Franchise, ist das Ende der Teilnahme am Bonusprogramm meist das Allererste, was klar ist.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.105
3.027
Und das hat dann Auswirkungen auf bestehende Verträge mit Dritten? :confused:

Wer Lesen kann, kann auch verstehen:

§ 1: Das Hotel hat bei Rewards Stays regelmäßig keinen Vertrag mit einem Dritten (also Dir)
§ 2: Wyndham Rewards (oder wer auch immer bei anderen Programmen) hat mit dem Dritten (also Dir) einen Vertrag und bucht Dir für Deine Punkte ein Zimmer.
§ 3: Wyndham Rewards weigert sich hier zu erfüllen und das Zimmer zur Verfügung zu stellen.
§ 4: Dein Vertrag mit Wyndham Rewards unterfällt nach dem Wortlaut erst einmal New Jersey Recht und einem Schiedverfahren
§ 5: Selbst wenn die Klauseln in § 4 unwirksam sind, wovon ich ausgehe, kannst Du Dich mit New Jersey Recht irgendwo auf dieser Welt rumschlagen.
§ 6: Recht haben und Recht bekommen ist zweierlei.
§ 7: Oft genug reicht aber der Social Media Druck aus.

Verstanden?
 
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ruhei

Guest
Wer Lesen kann, kann auch verstehen: (...) Verstanden?
:censored:

Offenbar hast du aber dennoch meine Frage beantwortet. Danke!

Der Vertrag des TO (mit Wyndham als Vermittler) ist nach wie vor gültig.
Ob, und wo, und mit welchem Aufwand Rechte daraus nun durchsetzbar sind, steht auf einem anderen Blatt. Das wollte ich wissen.
 

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-3
Münsterland
Habe in langweiligen Stunden mal in einem Hotelprogramm gelesen, und ich meine, dass da genau das dargestellt wäre was Flying Lawyer sagt. Da wurde wohl, unmissverständlich dargestellt, dass es keinen Anspruch auf Rewardsnächte in einem Hotel mehr gibt, wenn es die Gruppe verlässt.
Weiss nicht mehr welches Programm es war, Wyhnham war es wohl ehr nicht. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es da ähniche Regelungen gibt.
 

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
122
Wäre toll wenn das Hotel geschrieben hätte "Wir verlassen das Bonusprogramm, sollten sie weiterhin an dem Zimmer interessiert sein, so steht es ihnen frei innerhalb ~3 Tagen die Rate in Höhe von XXX auf unser Konto zu überweisen"