Es behauptet ja niemand, dass der absolut billigste Flug der für die gegebene Situation beste ist. Umgekehrt wird aber ein Schuh daraus, da es ja genauso gut vorkommt, dass gewisse Verbindung eben nicht über die Airlineseite buchbar sind.
Ich widerspreche dir ja nicht in deiner Ansicht, dass die Matrix durchaus geeignet sein kann, alternative Routings zu finden, das ist natürlich völlig unbestritten. Deine Argumentation ist zwar stichhaltig, doch hat sie eigentlich nicht viel damit zu tun, WO ich das Routing buche und darum geht es hier ja.
Gewiss, es kann durchaus sinnvoll sein bei der Airline zu buchen, gerade bei flexiblen Tickets würde ich das auch nicht anders praktizieren (und bei den Preisen kommt es auf 20€ mehr auch nicht mehr an), aber wieso sollte ich z.B. bei einem nicht flexiblen Ticket bewusst mehr zahlen, wenn sich dadurch für mich kein konkreter Vorteil ergibt? Ob ich jetzt von der Airline für mein Ticket 25€ zurück bekomme (die ich ironischerweise von vorneherein schon mehr gezahlt habe), weil ich es stornieren musste oder vom OTA gar nichs, macht letztendlich keinen Unterschied.
Ich bitte dich das nicht als persönlichen Angriff zu verstehen, aber ich finde es schon etwas überheblich, sich darüber zu mockieren, es sei eine "Geiz-ist-geil" Mentalität wegen 10€ beim OTA und nicht bei der Airline zu buchen (was angesichts der GDS Gebühr bei der LH Gruppe schon fast grotesk wirkt). Es mag ja sein, dass es dir - aus welchen Gründen auch immer - egal ist, ob deine Buchungen ein paar Euro mehr kosten, mir ist es das aber nicht, weil ich wahrlich nicht im Geld schwimme. Für mich macht das Buchungsverhalten mit (auch zweifelhaften) OTAs eben ganz klar einen finanziellen Unterschied, denn für rund 1000€ Ersparnis im Jahr muss ich mehr als nur ein paar Tage arbeiten. Da nehme ich den Verlust des Kleingeldes alle ein, zwei Jahre bei storniertem Flug billigend in Kauf, weil es finanziell trotzdem klar Sinn macht.
Ich finde es einfach ein wenig undifferenziert, die möglichen Vorteile der Direktbuchung so extrem herauszustreichen. Gewiss, die Wüstencarrier behandeln Leute mit OTA-Buchungen zum Teil wirklich wie Kunden zweiter Klasse, das ist aber eher ein Problem von EY, EK oder QR und eben kein grundsätzliches sowie allgemeingültiges Problem. Ich kann bei den von mir hauptsächlich genutzten Airlines ohne Weiteres Gepäck nachbuchen, bekomme bei Änderungen direkten Kontakt zur Airline und bekomme nicht weniger Zusatzleistungen als andere auch, Zahlungsgebühren habe ich in meinem Leben noch nicht für einen Flug abgedrückt und ich habe nun wahrlich kein exotisches Kreditkartenportfolio - dennoch würde ich mich nicht erdreisten, das als allgemeingültig anmuten zu lassen. Gut, du bist wohl mal in Hanoi gestranded und musstest dich nicht mit dem OTA auseinandersetzen, sondern direkt mit der Airline. Und? Ist mir auch schon einige male passiert und ich habs - trotz GDS Buchung - genauso gehandhabt.
Unter'm Strich ist deine Kernaussage (sinngemäß), dass es oft günstiger sei, auf der Airline HP zu buchen - und das ist in dieser Pauschalität schlicht und ergreifend nicht haltbar. Wie schon Anfangs gesagt, das mag in einzelnen Fällen schon richtig sein, aber keineswegs "oft" oder gar immer (gut, das hast du in der Tat auch nicht behauptet). Du führst dafür einige hypothetische und sehr situationsbezogene Argumente an und diese habe ich mir erdreistet als Schönrechnerei zu bezeichnen, weil sie eben partiell an der Realität vorbei gehen.
Falls dir persönlich diese Zusatzleistungen wichtiger sind als das Ersparnis (und das kann ich bei deinem QR-Beispiel durchaus nachvollziehen), dann ist das eben so - aber dann müsste man doch eigentlich erwarten können, dass das auch so als Meinung und nicht als Fakt präsentiert wird.