FR: FR - Ryanair laufen die Piloten weg

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no_way_codeshares

Guest
Die Frage muss eher lauten: wo kamen sie her, warum flogen sie für Ryanair?
Ryanair hat, soweit ich weiss, keine eigene Pilotenausbildung und dennoch hatte ich sogar recht häufig Deutsche Piloten dort.
Also scheinen Bezahlung und Arbeitsbedingungen erst einmal gar nicht so schlimm gewesen zu sein.
Haben sie sich verschlechtert oder liegt es daran, dass die meisten Piloten irgendwann mit mehreren Kurzstrecken am Tag so eine Art Busfahrersyndrom bekommen (das ist kein Vorwurf) und hoffen auf Grund von Seniorität auf die Langstrecke aufzurücken, die FR nicht hat?
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Vielleicht ist für manche Piloten FR ein Durchlaufposten?
So zwischen zwei Arbeitgebern oder bis man was anständiges gefunden hat.
 

europetrav

Erfahrenes Mitglied
10.04.2012
799
12
DUS
Es gibt doch nicht gerade wenig Piloten, die ihre Ausbildung aus eigener Tasche bezahlt haben und erst einmal Flugstunden sammeln müssen. Wie Farscape schon andeutete: besser FR, als gar keinen Job.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Wie wird man denn in der Branche als FR Pilot gesehen?

Ist das egal, Hauptsache Flugstunden gesammelt? Oder wird man da vielleicht als Pilot 2. Klasse abgestempelt?
 

jubo14

Erfahrenes Mitglied
29.03.2010
1.027
0
zwischen DTM und PAD
Die Bezahlung ist wohl wirklich nicht so schlecht.
Aber bekanntlich gibt es einen Unterschied zwischen "nicht schlecht" und "gut".
Außerdem darf man nicht vergessen, dass der größte Teil der FR-Piloten überhaupt nicht bei FR beschäftigt ist.

Und bei allem was ich höre oder lese ist es auch bei den Piloten das Arbeitsklima, dass den einen oder anderen dazu bringt über einen Wechsel weg von FR nachzudenken.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.487
15
Farewell City
Der Hauptvorteil von FR ist der Dienstplan, je nach Base

5 on / 3 off (oder 5/4 im Winter)

(wobei der letzte Dienst-Tag i.d.R. Stand-by ist)

Typischerweise 2 bis 4 Fluege (Sektoren) / Dienst-Tag.

Flugstunden pro Jahr als F/O ~ 700h, als Capo ~ 800h.

Insgesamt also eine ordentliche Flugstundenzahlen, mit einem sehr stabilen Dienstplan fast "ohne Überraschungen".

Keine "Nachtflüge", keine "Fracht", keine "congested airports", keine "Netz-abhängigkeiten", keine "proceedings" (AB Kollegen k**** darüber), keine "Nightstops"...keine "mündigen Paxe" ;-)

Natürlich ist der KTV der LH (noch viel) besser - aber gemessen an den "normalo Airlines" ist das FR und U2 Package gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
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no_way_codeshares

Guest
Und bei allem was ich höre oder lese ist es auch bei den Piloten das Arbeitsklima, dass den einen oder anderen dazu bringt über einen Wechsel weg von FR nachzudenken.

Auch zum Arbeitsklima hatte ich bislang eher Positives gehört, obwohl ich als Kunde dieses Unternehmen absolut nicht schätze.
Aber ich denke, jeder ambitionierteund noch verhältnismässig junge Pilot hat ein Interesse daran, irgendwann von 3-5 Kurzstreckenumläufen am Tag (FR hat ja kurze Turn-Arounds) wegzukommen auf die Langstrecke. Das ist in etwa wie der Unterschied zwischen städtischem Linienbus mit Fahrplan und Kreuzfahrtschiff. Ab einer gewissen Berufserfahrung und Lebenssituation (Familie) steht dann wieder im Vordergrund nach Feierabend zur Familie nach Hause fahren zu können, aber auch eine gesicherte Altersversorgung.
Ryanair bietet keine Langstrecken (und dabei wird es auch bleiben) und es gehört wohl auch hier zum Geschäftsmodell, Wechselabsichten bewusst in Kauf zu nehmen und entsprechende Seioritätsansprüche gar nicht entstehen zu lassen oder Vereinbarungen für die Zeit nach dem aktiven Flugdienst vereinbaren zu müssen.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Ich hatte sogar schon Ex-LH und EX-Con dor-Kapitäne auf der FR sitzen - die waren genau wegen der Gründe weiter oben (Beitrag von Fare_IT) zu FR gewechselt und zufrieden!

Immer Abends zu Hause, keine Ketten - geregeltes Arbeitsleben bei recht ordentlicher Bezahlung.
Keine Frage: Der gelbe LH-Ausweis sichert einem noch deutlich bessere Verhältnisse zu - diese bezahlt man aber mit einer großen Liste von Nachteilen.