AB: airberlin und Teilnahme an den IATA-Abrechnungssystemen - bis 28.09.2017 gesichert

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rcs

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06.03.2009
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Auch wenn es bereits eine umfangreiche Diskussion zur Insolvenz von airberlin gibt - nachdem sich heute die IATA endlich zu Wort gemeldet hat und sich in diesem Zusammenhang auch entscheidende Fragen zu airberlin-Flugtickets nun endlich etwas sicherer beantworten lassen, ist es denke ich eine gesondertes Thema wert, darauf einzugehen da es ansonsten in weit über 100 Seiten vorhandener Diskussion und Spekulation untergeht.

Hier der Original-Wortlaut des IATA-Statements an alle Teilnehmer am Billing and Settlement Plan (BSP):

Following the insolvency filing of Air Berlin (AB-745), IATA has been in constant contact with the airline in order to obtain a financial security to ensure its participation in the IATA Settlement Systems. As has been reported in the media, the airline is in advanced talks regarding its future and resolution is anticipated following a 21 September creditors’ meeting. Additionally, Air Berlin has met all its obligations to the IATA settlement systems since the date of the insolvency filing, and has committed to do so going forward.

After a thorough review of the airline’s financial situation, and given the exceptional circumstances of its insolvency process, IATA has agreed to the placement by Air Berlin of a partial security deposit for the period between the insolvency filing and 28 September. This will allow the airline’s continued participation through that date. Once the airline’s future plans are finalized after the 21 September creditors’ meeting, IATA and Air Berlin will agree on additional financial security for the future periods, taking into consideration the new direction of the airline.

As previously notified directly by Air Berlin, refunds for the periods prior to the insolvency period are prevented by German insolvency law, and are therefore not being approved by Air Berlin. IATA takes no position as to the validity of this legal argument, but notes that it is required for any airline to approve submitted refunds before they can be settled through the BSP. It is therefore solely the airline’s decision as to whether to honor the pre-insolvency refunds, and any questions or concerns regarding Air Berlin’s position on this issue should be directed to the airline or to its legal counsel.

Wie darf man das Statement der IATA verstehen?

  • Die IATA trägt den besonderen Umständen des deutschen Insolvenzrechts Rechnung; airberlin leistet nicht für sämtliche Aussenstände gegenüber der IATA eine Sicherheitsleistung, sondern nur für den Zeitraum ab dem 15.08.2017
  • Sofern kein besonderer Grund wie z.B. eine Einstellung des Flugbetriebs eintritt, ist davon auszugehen dass bereits ausgestellte AB-Tickets (745 Ticketdokument) bis 28.09.2017 honoriert werden - und zwar auch von den Interline-Partnern
  • Damit es nach dem 28.09.2017 weitergeht, wird airberlin weitere Sicherheiten gegenüber der IATA stellen müssen

Für wen sind das gute Nachrichten?
Für jeden Passagier, der bereits ein AB-Ticket (745 Ticketdokument) insbesondere auch für einen Flug auf einer anderen Fluggesellschaft als airberlin hat. Die weitere Teilnahme von airberlin an den IATA Abrechnungssystemen ist in der Regel eine entscheidende Voraussetzung, damit andere Fluggesellschaften die Tickets zur Beförderung akzeptieren. Somit sollten insbesondere auch Inhaber eines topbonus-Prämientickets mit Flügen auf Partnergesellschaften mit Flugdatum bis 28.09.2017 schon einmal durchatmen können.

Sind jetzt alle airberlin-Tickets sicher?
Nein, nicht zwingend. Der von der Bundesregierung zugesagte Überbrückungskredit für die insolvente Fluglinie Air Berlin ist laut Presseberichten immer noch nicht überwiesen; erste Flugstreichungen ab September werden bereits umgesetzt. Wie viele finanzielle Mittel bei airberlin noch vorhanden sind, um den Flugbetrieb am Laufen zu halten, ist nicht bekannt. Sollte airberlin entgegen der Erwartungen vorzeitig das Geld ausgehen, steht man mit einem airberlin-Ticket im Zweifelsfall dann doch vor einem Problem - denn bei Einstellung des Flugbetriebs wird kaum eine andere Airline wohl ein AB-Ticket akzeptieren.

Was ist mit Tickets für Flüge nach dem 28.09.2017?
Abwarten, hoffen und Tee trinken. Wenn das Bieterverfahren erfolgreich abgeschlossen werden kann respektive der Überbrückungskredit ausgezahlt wird, besteht auch die Chance dass es nach dem 28.09.17 erst einmal weitergeht. Aber auch hier wird man wenn nur häppchenweise eine gewisse Sicherheit bekommen...
 
M

Mr.Burns

Guest
Vielleicht passt meine im Insolvenz-Thread gestellte Frage hier besser hin:
AirBerlin verkauft Tickets bis weit in das Jahr 2018 hinein (oder?).
Irgend jemand (der vorl. Konkursverwalter?) verspricht da also eine Beförderung und kassiert im Gegenzug den Flugpreis.
AirBerlin selbst hat jedoch beim Insolvenzgericht erklärt, daß sie pleite sind.
Wie geht das zusammen?
 

rcs

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06.03.2009
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Der Flugbetrieb wird ja zunächst fortgeführt. Deswegen verkauft man auch weiterhin Tickets.

Natürlich sind etwaige Flüge insbesondere in weiterer Zukunft mit einem großen Fragezeichen versehen - ob man diese dann tatsächlich auch abfliegen können wird muss die Zeit zeigen (und ob ggf. der Verkauf einzelner Unternehmensteile mit einer weiteren Beförderung bereits gebuchter AB-Passagiere auf übernommenen Strecken Teil des Verkaufs wird). Ohne Risiko sind Tickets gerade für 2018 nicht, hier sollte man sich den Ticketkauf sehr gut überlegen.
 
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M

Mr.Burns

Guest
Wahrscheinlich bin ich einfach zu naiv. Aber wenn ich hier bei uns eine Ferienwohnung für den Sommer 2018 vermiete, obwohl ich fast pleite bin und ernsthaft damit rechnen muß, daß mir die Bank noch in diesem Jahr das Haus wegpfändet und ich den Gästen, die Vorkasse geleistet haben, noch nicht mal ihr Geld wiedergeben kann, würde ich mir vorkommen wie ein Betrüger.

Anders gesagt: die derzeitigen Verwalter von AB müssen damit rechen, daß AB in einem Jahr nicht mehr fliegt. Gleichwohl verkaufen sie Tickets und nehmen dabei in Kauf, daß die Käufer ihren Kaufpreis nie wieder sehen, weil der in der Insolvenzmasse untergeht.
 
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popo

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04.03.2013
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Wahrscheinlich bin ich einfach zu naiv. Aber wenn ich hier bei uns eine Ferienwohnung für den Sommer 2018 vermiete, obwohl ich fast pleite bin und ernsthaft damit rechnen muß, daß mir die Bank noch in diesem Jahr das Haus wegpfändet und ich den Gästen, die Vorkasse geleistet haben, noch nicht mal ihr Geld wiedergeben kann, würde ich mir vorkommen wie ein Betrüger.

Anders gesagt: die derzeitigen Verwalter von AB müssen damit rechen, daß AB in einem Jahr nicht mehr fliegt. Gleichwohl verkaufen sie Tickets und nehmen dabei in Kauf, daß die Käufer ihren Kaufpreis nie wieder sehen, weil der in der Insolvenzmasse untergeht.

Wo kommt der aktuelle Manager noch mal her?
Kam die Insolvenz wirklich so überraschend?
Hat der eine oder andere Luftfahrtkonzern schon ähm äh langfristige "Ideen"?
Wollen die "Leichenfledderer" so wenig wie möglich ausgeben?
Handelt dieser Luftfahrtkonzern im Sinne der Kunden:censored: oder im Sinne der Gewinnmaximierung? Sind die gut darin....... ja sehr!
 
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ponyhofinsasse

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23.08.2017
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Du musst nur ein Schild an die Tür hängen: Insolvenz in Eigenverwaltung,
dann bleibt es ja jedem selbst überlassen sein Geld in den Sand zu setzen ;)
 
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zolagola

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02.01.2014
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FRA
Genau am 28.9. beginnt mein 745-Ticket mit CX. Da hoffe ich dass wir nach dem 21.9. etwas Klarheit bekommen, nicht dass CX uns den Weiterflug Anfang Oktober verweigert wenn nach dem 28.9. ein Grounding bzw. die IATA-Suspendierung erfolgt
 

gkl

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24.11.2013
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29
ZRH / SIN
Sylter79 meinte:
Anders gesagt: die derzeitigen Verwalter von AB müssen damit rechen, daß AB in einem Jahr nicht mehr fliegt. Gleichwohl verkaufen sie Tickets und nehmen dabei in Kauf, daß die Käufer ihren Kaufpreis nie wieder sehen, weil der in der Insolvenzmasse untergeht.
Ist das nicht der Sinn vom Treuhandkonto welches für Ticketkäufe nach dem 15.8. eingerichtet wurde?
Damit eben diese Kunden ihr Geld wieder sehen würden?
 

_AndyAndy_

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07.07.2010
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Danke, rcs!

Sind denn Fälle bekannt, in denen der Ticketstock einer liquidierten/übernommenen Airline mit dem alten Präfix weitergeführt wurde, oder muss IATA das alte Präfix immer sperren?
 
M

Mr.Burns

Guest
Ist das nicht der Sinn vom Treuhandkonto welches für Ticketkäufe nach dem 15.8. eingerichtet wurde?
Damit eben diese Kunden ihr Geld wieder sehen würden?

Ist das so? Das würde ja meinen Glauben an den Rechtsstaat wiederherstellen.
Ich habe allerdings noch nirgends gelesen, daß man ab dem 15.8. gefahrlos AB-Tickets buchen kann...
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
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Unter TABUM und in BNJ
Ist das so? Das würde ja meinen Glauben an den Rechtsstaat wiederherstellen.
Ich habe allerdings noch nirgends gelesen, daß man ab dem 15.8. gefahrlos AB-Tickets buchen kann...

Doch, das ist so. Buchungen ab/nach dem 15.8. sind sicher. Entweder wird geflogen oder das Geld kommt zurück.nFür Buchungen ab/nach 15.8. muss auch noch EU261 gezahlt werden, für alte Buchungen nicht.

Was viele hier noch nicht verstanden haben: Das Geld für Buchungen vor dem 15.8. ist weg, falls die AB-Flüge ab Datum X nicht mehr stattfinden oder falls die 745-Tickets von anderen Gesellschaften ab dem Datum Y nicht mehr akzeptiert werden. Das große Jammern kommt also erst noch...
 

rcs

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06.03.2009
27.517
4.475
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Was viele hier noch nicht verstanden haben: Das Geld für Buchungen vor dem 15.8. ist weg, falls die AB-Flüge ab Datum X nicht mehr stattfinden oder falls die 745-Tickets von anderen Gesellschaften ab dem Datum Y nicht mehr akzeptiert werden. Das große Jammern kommt also erst noch...
Wobei eben durch die Sicherheitsleistung bei der IATA zumindest bis zum 28.09.2017 sichergestellt sein dürfte, dass andere Gesellschaften (sofern AB nicht den Flugbetrieb einstellen muss) auch weiter AB-745-Tickets akzeptieren.
 
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weltspion

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16.08.2009
1.195
7
HAM
www.travelwithtorsten.com
Doch, das ist so. Buchungen ab/nach dem 15.8. sind sicher. Entweder wird geflogen oder das Geld kommt zurück.nFür Buchungen ab/nach 15.8. muss auch noch EU261 gezahlt werden, für alte Buchungen nicht.

Was viele hier noch nicht verstanden haben: Das Geld für Buchungen vor dem 15.8. ist weg, falls die AB-Flüge ab Datum X nicht mehr stattfinden oder falls die 745-Tickets von anderen Gesellschaften ab dem Datum Y nicht mehr akzeptiert werden. Das große Jammern kommt also erst noch...

Das sehe ich auch so. Es gibt zwei Geldtöpfe, einen insolventen und einen des Insolvenzverwalters. Dass hier zuvor von Betrugsabsichten gesprochen wurde, ist anmaßend.
 
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Wuff

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01.04.2012
3.145
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HAM/LBC
Wahrscheinlich bin ich einfach zu naiv. Aber wenn ich hier bei uns eine Ferienwohnung für den Sommer 2018 vermiete, obwohl ich fast pleite bin und ernsthaft damit rechnen muß, daß mir die Bank noch in diesem Jahr das Haus wegpfändet und ich den Gästen, die Vorkasse geleistet haben, noch nicht mal ihr Geld wiedergeben kann, würde ich mir vorkommen wie ein Betrüger..

Du hast aber schon einen potentiellen Käufer an der Hand, der unbedingt deine Ferienwohnung kaufen möchte. Und der froh ist, dass er sie für den Sommer 2018 nicht selber vermarkten muss, und dir dankbar ist, dass Du das schon für ihn erledigt hast und dieses entsprechend in seiner Finanzierung berücksichtigt!
 

qwertpoiuz

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30.04.2013
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Sind denn Fälle bekannt, in denen der Ticketstock einer liquidierten/übernommenen Airline mit dem alten Präfix weitergeführt wurde, oder muss IATA das alte Präfix immer sperren?
Wie soll das funktionieren? Tickets im Namen einer Airline ausstellen, die es nicht mehr gibt? Du hättest dann einen Beförderungsvertrag mit einem nicht existierenden Vertragspartner.
Wenn sich etwaige Käufer nicht ausdrücklich dazu verpflichten, Tix anzuerkennen, wird es schwierig, als zB die Malev den Betrieb eingestellt hat gingen ganz schnell Schreiben raus bei den Airlines, dass ab sofort Malev Tickets nicht mehr akzeptiert werden, keine drei Sekunden Kulanz. Ist auch verständlich, warum soll ein Passagier transportiert werden, von dem die ausführende Airline von vornherein weiß, dass sie keinen Cent sehen wird.
 

_AndyAndy_

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07.07.2010
6.008
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.de
Wie soll das funktionieren? Tickets im Namen einer Airline ausstellen, die es nicht mehr gibt? Du hättest dann einen Beförderungsvertrag mit einem nicht existierenden Vertragspartner. Wenn sich etwaige Käufer nicht ausdrücklich dazu verpflichten, Tix anzuerkennen, wird es schwierig

Ausstellen nicht, aber eben bereits vorhandene gültig lassen, wenn eine andere Airline die Zahlungsverpflichtungen übernimmt? K.A., ob dafür technisch die 745er storniert und neue Tickets mit dem Präfix des Übernehmens ausgestellt werden müssen.
 

qwertpoiuz

Erfahrenes Mitglied
30.04.2013
605
0
Ok, jetzt verstehe ich genauer was du meinst. In dem Fall würde ich meinen, eine Umschreibung wäre unnötig, die Tickets haben ohnehin keinen Wert weil sie nicht mehr über's IATA Clearing House abgerechnet werden können, also wäre es Goodwill der Airline, die Tickets anzunehmen, wissend, dass der Passagier gratis befördert wird. Man könnte also der Form halber umschreiben, finanziell ändert das nichts.
Es wäre jedenfalls aus der Historie heraus ungewöhnlich, wenn das so abliefe, dass Tickets in Bausch und Bogen anerkannt würden, es sind ja nicht wenige AB Tickets, die da noch herumgeistern.
Gerade auf der Langstrecke mit deutlich weniger Angebot als innereuropäisch kann das ein schöner Brocken werden. Zusätzlich gibt die Airline nicht nur den Platz gratis her, sie muss auch noch was drauflegen, Taxen müssen ja trotzdem abgeführt werden und da kann je nach Destination schon was zusammen kommen. Somit müsste eine AG vor ihren Aktionären eine plausible Erklärung finden, warum sie wissentlich Geld verbrennt.
 

_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.008
633
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Ok, jetzt verstehe ich genauer was du meinst. In dem Fall würde ich meinen, eine Umschreibung wäre unnötig, die Tickets haben ohnehin keinen Wert weil sie nicht mehr über's IATA Clearing House abgerechnet werden können, also wäre es Goodwill der Airline, die Tickets anzunehmen, wissend, dass der Passagier gratis befördert wird. Man könnte also der Form halber umschreiben, finanziell ändert das nichts.

Ich meine doch was Anderes. Angenommen dem/den AB-Nachfolger(n) wird auferlegt, die Verpflichtungen aus den 745er-Tickets mit zu übernehmen (träum). Könnte der Nachfolger und IATA nach dem Ableben von AB theoretisch weiterhin über 745 abrechnen (bis alle offenen 745er-Tickets irgendwann prozessiert sind) oder geht das systemseitig nicht? Hintergrund der Frage: wenn der operating carrier nicht AB ist, könnte er mit dem AB-Nachfolger theoretisch über das existierende 745er-Ticket nach AB-Konditionen abrechnen? Oder muss zwangsweise ein neues Ticket ausgestellt werden? Wenn letzteres, ist der Nachfolger animiert, auf eigene Flüge umzubuchen, dies obwohl die ursprünglich gebuchten Flüge des OW-Partners stattfinden.

Ich kann auch einfacher fragen. Gibt es Airlines, die bei IATA mehr als ein Ticketpräfix haben? Kann man ein Ticketpräfix von einer anderen Airline "erben"?
 

Sokendo

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
325
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TXL
Genau am 28.9. beginnt mein 745-Ticket mit CX. Da hoffe ich dass wir nach dem 21.9. etwas Klarheit bekommen, nicht dass CX uns den Weiterflug Anfang Oktober verweigert wenn nach dem 28.9. ein Grounding bzw. die IATA-Suspendierung erfolgt
Ich hab auch ein Ticket mit Abflug AM 28.09. Allerdings auf AB A Metall. Jetzt wäre natürlich wichtig zu wissen, ob der 28.09. noch zum Garantiezeitraum zählt oder nicht. Der Text sagt ja, dass die Garantie "through that period" gilt. Heißt meiner Meinung nach inkl. 28.09. Wo sind die Englischexperten?
 

qwertpoiuz

Erfahrenes Mitglied
30.04.2013
605
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Ich meine doch was Anderes. Angenommen dem/den AB-Nachfolger(n) wird auferlegt, die Verpflichtungen aus den 745er-Tickets mit zu übernehmen (träum). Könnte der Nachfolger und IATA nach dem Ableben von AB theoretisch weiterhin über 745 abrechnen (bis alle offenen 745er-Tickets irgendwann prozessiert sind) oder geht das systemseitig nicht? Hintergrund der Frage: wenn der operating carrier nicht AB ist, könnte er mit dem AB-Nachfolger theoretisch über das existierende 745er-Ticket nach AB-Konditionen abrechnen? Oder muss zwangsweise ein neues Ticket ausgestellt werden? Wenn letzteres, ist der Nachfolger animiert, auf eigene Flüge umzubuchen, dies obwohl die ursprünglich gebuchten Flüge des OW-Partners stattfinden.

Ich kann auch einfacher fragen. Gibt es Airlines, die bei IATA mehr als ein Ticketpräfix haben? Kann man ein Ticketpräfix von einer anderen Airline "erben"?

Ich wage zu bezweifeln, dass es einen AB Nachfolger geben wird, insofern verweise ich auf meine Antwort oben. Gäbe es einen, wäre es ja eine Übernahme und die Frage nach Anerkennung der Tickets stellt sich nicht.

Zu den Ticketnummern: jeder IATA Carrier hat seinen eigenen Ticketstock, soweit ich weiß aber eben nur einen. Als zB OS VO und NG übernommen hat, gab es zwar offiziell die VO und NG Ticketstocks noch eine Zeit lang, ausgestellt wurde aber alles auf 257.
Der Rest deiner Frage ist wohl nur von den Beteiligten und der IATA zu beantworten. Wahrscheinlich wäre es im Sinne der korrekten Abrechnung für den "Übernehmer" der Tickets einfacher, wenigstens jene Tickets, die andere Airlines beinhalten, auf den eigenen Stock umzuschreiben. Allerdings wäre das wirtschaftlich noch dümmer, da zahlt dann der Umschreiber zusätzlich zu den Taxen auch noch den Couponwert an den operating Carrier. So oder so würde eine derartige Regelung den angeblich von Herrn Wöhrl gebotenen Euro als Kaufpreis noch als zu hoch erscheinen lassen, auf diese Weise würde man sich massive Verbindlichkeiten kaufen.
Bisher ist sowas jedenfalls noch nicht vorgekommen, Grounding hieß immer auch das Ende der Akzeptanz der Tickets der Airline. Die ersten paar Tage nach einem Grounding würden vermutlich andere Carrier wegen der Medienwirksamkeit ein paar gestrandete Passagiere aufsammeln, der große Rest wird's vermutlich schwerer haben.
 
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geos

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23.02.2013
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4.784
Ich hab auch ein Ticket mit Abflug AM 28.09. Allerdings auf AB A Metall. Jetzt wäre natürlich wichtig zu wissen, ob der 28.09. noch zum Garantiezeitraum zählt oder nicht. Der Text sagt ja, dass die Garantie "through that period" gilt. Heißt meiner Meinung nach inkl. 28.09. Wo sind die Englischexperten?
sprachlich bedeutet es "bis einschließlich". Was bringt das allerdings, wenn es auf AB-Metall ist? Entweder der Flug fliegt oder nicht. Die IATA-Garantie ist dafür doch unerheblich.
Der Termin bei der IATA ist vermutlich auf Grund irgendwelcher Sicherheitsleistungen zustande gekommen, das muss nicht streng korreliert sein mit dem AB Flugbetrieb (ungefähr wohl aber schon).
 

Sokendo

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22.10.2016
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sprachlich bedeutet es "bis einschließlich". Was bringt das allerdings, wenn es auf AB-Metall ist? Entweder der Flug fliegt oder nicht. Die IATA-Garantie ist dafür doch unerheblich.
Der Termin bei der IATA ist vermutlich auf Grund irgendwelcher Sicherheitsleistungen zustande gekommen, das muss nicht streng korreliert sein mit dem AB Flugbetrieb (ungefähr wohl aber schon).
Zumindest ist das Risiko einer IATA-Suspendierung damit aus dem Weg geräumt. Hätten die das nämlich - aus welchen Gründen auch immer - vor dem 28.09. getan, dann wäre der Flug definitiv nicht gegangen.
Die Chancen stehen damit zwar nicht viel besser, vielleicht aber um ein paar wenige Prozent ;)
 

HBIOX

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27.08.2011
1.060
25
Danke für den interessanten Artikel!

Meine Hoffnung ist, dass Niki Prämienflüge (bei mir 30.09. und 04.10) besser behandelt werden, weil die Niki ja per se gesünder ist von der Bilanz.
 

weltspion

Erfahrenes Mitglied
16.08.2009
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Die kartellrechtliche Bewertung der Zerschlagung - die es jetzt ja werden soll - wird nicht mehr in diesem Jahr getroffen werden. Diese trifft Brüssel und nicht das augenscheinlich befangene Berlin. Den Kaufinteressenten geht es nur um die Slots. Fliegt AB nicht mehr, gehen diese sofort verloren. Die Käufer in spe werden daher den Kaufpreis vorschießen, um AB liquide zu halten. Die Flieger werden garantiert nicht leer durch die Gegend fliegen, es werden also weiterhin AB-Tickets verkauft werden. Dazu braucht es die IATA-Lizenz. Meine These: Ausgestellte AB-Tickets werden wir auch nach dem 28.9.2017 sehen.
 
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geos

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23.02.2013
10.458
4.784
Braucht AB zwingend die Teilnahme am IATA BSP (denn nur darum geht es hier), um Tickets verkaufen zu können? Könnten sie das nicht selbst machen?
Aktuell scheint AB sowieso an Verkäufen für Flüge nach dem 31.10. wenig Interesse zu haben, wenn man die verfügbaren Buchungsklassen betrachtet.