Bundespolizei wegen langsamer Kontrolle verklagt

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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.133
8.361
BRU
Einen Anspruch auf Erstattung der Kosten für die Umbuchung / Neubuchung, weil man wegen Wartezeiten von mehr als xx Minuten den Flug verpasst hat, fände ich gar nicht mal so unangebracht. Hier von den Paxen zu verlangen, immer früher am Flughafen zu sein, nervt langsam wirklich. Und schließlich zahlt man mit dem Flugticket ja auch Flughafengebühren.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.081
5.969
Wenn die Gerichte zu dem Ergebnis kämen „Nicht alle Schleusen besetzt und länger als xx Minuten gewartet => BuPol haftet“ wäre das natürlich für alle eine schöne Sache. Und dann bitte auch gleich auf die Passkontrolle anwenden bzw. diese mit einrechnen. Wie oft habe ich schon erlebt, dass dort zwei Schalter besetzt sind und es eine riesengroße Schlange gibt. Auch sehr „nett“: es sind drei Schalter offen und einer macht zu weil er in Pause/Feierabend geht während da noch eine große Traube an Leuten darauf wartet bedient zu werden. Da denke ich dann auch jedes Mal „typisch Beamter“...
 
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tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Nur was wäre dann die Konsequenz? Dann kommen sie doch sicher damit, dass die Gebühren erhöht werden müssen.
Schlussendlich zahlt das ja nicht die Bundespolizei selbst sondern wir.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.854
11.004
Prognose: Grundsaetzlich muss der Bund schon dafuer sorgen, dass die Kontrollen zuegig ablaufen und dafuer haften, wenn sie es nicht tun. Hier jedoch keine Haftung, da die Kontrolle ausreichend zuegig war. Eine Stunde Wartezeit ist hinzunehmen und haette durch Einbau von Puffer bei der eigenen Planung (Ankunft am Flughafen zwei Stunden vor Abflug) abgefedert werden koennen.


Da denke ich dann auch jedes Mal „typisch Beamter“...

Arbeitet denn der Angestellte froehlich hurra schreiend unbezahlt weiter?
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.081
5.969
Prognose: Grundsaetzlich muss der Bund schon dafuer sorgen, dass die Kontrollen zuegig ablaufen und dafuer haften, wenn sie es nicht tun. Hier jedoch keine Haftung, da die Kontrolle ausreichend zuegig war. Eine Stunde Wartezeit ist hinzunehmen und haette durch Einbau von Puffer bei der eigenen Planung (Ankunft am Flughafen zwei Stunden vor Abflug) abgefedert werden koennen.

Arbeitet denn der Angestellte froehlich hurra schreiend unbezahlt weiter?

Zu dem Thema eine Stunde: das mag juristisch gesehen ok sein, erschließt sich einem Nicht-Juristen aber kaum wenn nicht alle Schleusen besetzt sind in dem Moment. Warum muss ich eine so langsame Kontrolle hinnehmen wenn nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden?

Und nein der Angestellte wird natürlich nicht fröhlich weiterarbeiten. Er geht aber auch nicht einfach vor den Augen der zahlreich wartenden Kunden davon. Das hinterlässt einen extrem schlechten Eindruck der schlimmstenfalls zu Umsatzverlust führt. Der Vorgesetzte wird so ein Verhalten im Rahmen seiner Möglichkeiten entsprechend ahnden wenn er davon Wind bekommt.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.803
3.335
Nur was wäre dann die Konsequenz? Dann kommen sie doch sicher damit, dass die Gebühren erhöht werden müssen.
Schlussendlich zahlt das ja nicht die Bundespolizei selbst sondern wir.

Wenn einem die persönliche Lebenszeit etwas wert ist....

Ich würde gerne etwas mehr bezahlen, wenn ich dafür schneller durchkommen könnte. Dort wo das über die Fastlane möglich ist tue ich das ja auch.

Allerdings sind überfüllte Sicherheitskontrollen wohl eher ein Organisationproblem als die ein Kostenproblem.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.072
3.449
DTM
Geil, gefällt mir sehr!

Kann man dann grad auch als Präzedenzfall für die chronisch unterbesetzte Polizeikontrolle bei der Einreise in BSL nehmen ;)

https://www.20min.ch/schweiz/basel/story/-Willkommen-in-der-Schweiz---aezten-Deutsche-22838250

Zumindest in Deutschland ist vermutlich genug Personal vorhanden. Im Falle der Bundespolizei lungert es aber vermutlich in irgendeinem Raum ab, statt die Schleusen zu besetzen und Pässe zu kontrollieren. Irgendwo in einem nicht-einsehbaren Raum schwer beschäftigt zu sein, ist immer besser, als offenkundig & mit eigenen Augen überprüfbar, zu arbeiten. Im stillen Kämmerlein lässt es sich genüßlich Kaffee trinken.
Das lässt sich auf so einige Berufe übertragen. Beamte werden aber mit zunehmendem Alter besonders träge.
 
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A

Anonym38428

Guest
Zumindest in Deutschland ist vermutlich genug Personal vorhanden. Im Falle der Bundespolizei lungert es aber vermutlich in irgendeinem Raum ab, statt die Schleusen zu besetzen und Pässe zu kontrollieren. Irgendwo in einem nicht-einsehbaren Raum schwer beschäftigt zu sein, ist immer besser, als offenkundig & mit eigenen Augen überprüfbar, zu arbeiten. Im stillen Kämmerlein lässt es sich genüßlich Kaffee trinken.
Das lässt sich auf so einige Berufe übertragen. Beamte werden aber mit zunehmendem Alter besonders träge.

Was qualifiziert dich solch eine Aussage zu treffen?
 

ArmDoors

Erfahrenes Mitglied
16.01.2017
1.819
510
ZRH & DUS
Kann man dann grad auch als Präzedenzfall für die chronisch unterbesetzte Polizeikontrolle bei der Einreise in BSL nehmen ;)

https://www.20min.ch/schweiz/basel/story/-Willkommen-in-der-Schweiz---aezten-Deutsche-22838250
Naja, 20min und das entsprechende Publikum in der Kommentarspalte, wo fröhlich Zoll- und Passkontrollen durcheinandergeworfen werden und auch niemand den Unterschied von Schengen und Zollunion versteht.

Der eidgenössische Stammtisch fordert halt gerne und vehement strikte Kontrollen an der Grenze - außer, er ist selber betroffen.
 
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Andreas91

Erfahrenes Mitglied
30.03.2015
1.187
2
Also eine Stunde Wartezeit bei der Sicherheitskontrolle geht garnicht. M.E. sollte schon alles über 30 Minuten eine Pflichtverletzung sein und entsprechend der Flughafen oder eben die Bundespolizei dafür haften - das ist dann nämlich ein Organisationsproblem und ich kann als Reisender auch nicht damit rechnen ewig an der Sicherheitskontrolle anzustehen. Gerade wenn jemand nur Handgepäck hat, sind die Leute oft nur 60-90 Minuten vor Abflug am Flughafen und das muss auch so gestaltet sein, dass ein Abflug mit diesen Zeiten dann auch noch möglich ist.

Ich hoffe darauf, dass das Gericht zu der Entscheidung kommt, dass die Bundespolizei haftet. Wäre ein sehr positives Signal, dass eben nicht alle Wartezeiten und jede Scheiße vom Fluggast hinzunehmen ist. Wie hier bereits geschrieben wurde: Dafür wird immerhin auch bezahlt.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.630
970
MUC, BSL
Hier geht es um organisatorische Defizite und nicht so sehr um die Leistung der Arbeitnehmer.

Die Passagierin wirft der BuPol ja vor nicht dafür gesorgt zu haben, dass eine dem Passagieraufkommen entsprechende Menge an Kontrollschleusen besetzt war.

Zumindest auf den ersten Blick kann man das schon so sehen, finde ich. Wenn die Infrastruktur mehr hergeben würde, dann kann es eigentlich nicht sein, dass Passagiere eine geschlagene Stunde anstehen müssen. Damit muss man, wie ich finde, unter normalen Umständen in Deutschland nicht rechnen - wir sind ja nicht in den USA wo eine mit erheblichen finanziellen Mitteln ausgestattete Behörde aufgrund von gnadenloser Inkompetenz und haarsträubender Organisation immer wieder absolutes Chaos verursacht.

Gewiss, es mag im Betrieb zu gewissen außergewöhnlichen Umständen kommen (z.B. eine komplette Terminalräumung), die solche Wartezeiten unvermeidlich machen aber eben das festzustellen ist ja der Inhalt des Verfahrens.

Ich für meinen Teil würde es begrüßen, wenn auch die BuPol in die Pflicht genommen werden kann, wenn die Secu mal wieder hinten und vorne nicht funktioniert. Wenn das nun zu 0.30€ höheren Ticketpreisen führt, ist mir das auch recht egal.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.630
970
MUC, BSL
Naja, 20min und das entsprechende Publikum in der Kommentarspalte, wo fröhlich Zoll- und Passkontrollen durcheinandergeworfen werden und auch niemand den Unterschied von Schengen und Zollunion versteht.

Der eidgenössische Stammtisch fordert halt gerne und vehement strikte Kontrollen an der Grenze - außer, er ist selber betroffen.

Ein bisschen was ist schon dran, was sich da in Basel an der "Einreise" im Schengen-Bereich abspielt, ist eine bodenlose Frechheit. Der Dank dafür geht aber nach Paris und nicht nach Bern.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.072
3.449
DTM
Was qualifiziert dich solch eine Aussage zu treffen?

Gar nichts.
Aber in einigen Bereichen (nicht in allen!) lässt sich die Trägheit unserer Beamtinnen & Beamten besonders gut beobachten.
Etliche Jahre früher mit mindestens 66% in den Ruhestand zu gehen, ist auch kein großes Geheimnis des Beamtentums. Das ist offenkundig einsehbar.
Auf der anderen Seite stehen noch 48% bei den Rentnerinnen & Rentnern.
Scheinbar wurde hier aber ein sehr sensibles Thema getroffen. Einige Hunde wurden wohl getroffen und bellen nun laut auf. Nichts für ungut. Alles wird weitergehen wie bislang.
Ich wünsche der Klägerin viel Glück für ihre Klage.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.854
11.004
Also eine Stunde Wartezeit bei der Sicherheitskontrolle geht garnicht. M.E. sollte schon alles über 30 Minuten eine Pflichtverletzung sein

Schon. Aber:

sind die Leute oft nur 60-90 Minuten vor Abflug am Flughafen

Das ist dann Mitverschulden. Wer zwei Stunden vor Abflug da ist, wie es empfohlen wird, hat das Problem nicht.

mit mindestens 66% in den Ruhestand zu gehen, ist auch kein großes Geheimnis des Beamtentums. Das ist offenkundig einsehbar.
Auf der anderen Seite stehen noch 48% bei den Rentnerinnen & Rentnern.

Dafuer gibt es waehrend des Berufslebens weniger. Quasi ein Gehaltsumwandlungsmodell. Das kann jeder Angestellte auch machen.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.081
5.969
Das ist dann Mitverschulden. Wer zwei Stunden vor Abflug da ist, wie es empfohlen wird, hat das Problem nicht.

Man könnte allerdings auch argumentieren, dass das halt nur eine Empfehlung ist. Und wenn die Airline 60 Minuten vor Boarding den Check-In schließt dann muss es regelmäßig möglich sein den Flieger noch zu erreichen.

Dafuer gibt es waehrend des Berufslebens weniger. Quasi ein Gehaltsumwandlungsmodell. Das kann jeder Angestellte auch machen.

Also ganz so ist es ja nun auch nicht. Da gibt es durchaus noch ein paar andere Vorzüge für Beamte die man als normalsterblicher Angestellter entweder gar nicht bekommt oder nur näherungsweise.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
3.853
4.484
Auch sehr „nett“: es sind drei Schalter offen und einer macht zu weil er in Pause/Feierabend geht während da noch eine große Traube an Leuten darauf wartet bedient zu werden. Da denke ich dann auch jedes Mal „typisch Beamter“...

Ich habe mich auch schon über Beamte geärgert und in so einem Fall finde ist es natürlich unschön, weil ich persönlich betroffen bin. Andererseits muss man die Kirche im Dorf lassen, denn das Verhalten unterscheidet sich praktisch gar nicht von vielen anderen Situationen im "echten Leben", wenn beispielweise die Dame an der Fleischtheke 30 Minuten vor Ladenschluss die Maschine schon sauber hat und deshalb nichts mehr schneiden sprich nichts mehr Geschnittenes verkaufen will (um genau zu Ladenschlusszeit ins Auto zu steigen und nach Hause zu fahren). Und wahrscheinlich hast du noch nie Handwerkern oder Fabrikangestellten beiwohnen dürfen, die auf die Sekunde genau zum Beginn der Brotzeit, die einer aus der Gruppe während der Arbeitszeit vom Metzger geholt hat, den Hammer fallen lassen, egal ob das nun Nachteile für den Arbeitgeber oder das Produkt hat oder nicht. Gleiches gilt für Schichtende.

Bei der BuPo/SiKo gilt wie überall: Es müssen durch umsichtige Planung ausreichend Kapazitäten bereitgehalten und vernünftig koordiniert werden, sonst klappt es eben auch mal nicht. Spardiktate scheinen die umsichtige Planung zu erschweren.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.081
5.969
Bei der BuPo/SiKo gilt wie überall: Es müssen durch umsichtige Planung ausreichend Kapazitäten bereitgehalten und vernünftig koordiniert werden, sonst klappt es eben auch mal nicht. Spardiktate scheinen die umsichtige Planung zu erschweren.

Da stimme ich mit dir überein. Wenn die Planung bescheiden ist wird sich weder ein Angestellter noch ein Beamter dazu berufen fühlen diesen Missstand durch eigenen Einsatz auszugleichen. Das ist das zu erwartende menschliche Verhalten in so einer Situation. Und auch ich bin mir sehr sicher, dass die Planung bei der BuPol dahingehend schlecht ist, dass sie nur begrenzte Mittel haben und dadurch Posten einsparen müssen. Dennoch würde man sich wünschen, dass der Einzelne dann bleibt bis die Schlange wenigstens etwas überschaubarer ist und dann erst seinen Posten verlässt. Oder alternativ Verstärkung organisiert bevor man geht. Das hat für mich etwas mit Pflichtgefühl zu tun. Natürlich nicht stundenlang aber ein paar Minuten mehr hängen viele Arbeitnehmer dran wenn es Not tut. Und nicht wenige davon auch ohne Ausgleich des AG. Und bis zu einem gewissen Grad erwarte ich das auch und gerade von jemandem mit hoheitlichen Aufgaben.

Dass in vielen Betrieben der Stift auf Schlag fallen gelassen wird ist übrigens ebenfalls ein hausgemachtes Problem. Wenn man vom AN erwartet um Punkt wieder mit der Arbeit zu beginnen und die Kantine teilweise 10 Minuten oder gar mehr entfernt ist dann passiert sowas eben.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
3.853
4.484
Da stimme ich mit dir überein. Wenn die Planung bescheiden ist wird sich weder ein Angestellter noch ein Beamter dazu berufen fühlen diesen Missstand durch eigenen Einsatz auszugleichen. Das ist das zu erwartende menschliche Verhalten in so einer Situation. Und auch ich bin mir sehr sicher, dass die Planung bei der BuPol dahingehend schlecht ist, dass sie nur begrenzte Mittel haben und dadurch Posten einsparen müssen. Dennoch würde man sich wünschen, dass der Einzelne dann bleibt bis die Schlange wenigstens etwas überschaubarer ist und dann erst seinen Posten verlässt.

Wünschen würde ich mir das auch und habe letzte Woche ganz schön in mich hineingeschimpft, als ich in einer langen Schlange an der Passkontrolle in FRA in B stand und dann ein Schalter dicht gemacht wurde. Allerdings war die Schlange so lang und es kamen immer noch mehr Leute von hinten nach, dass die BuPos die Schicht ins Unendliche hätten verlängern müssen, hätten sie das abarbeiten wollen. Nach etwas Überlegung ist meine Wut auf die BuPos im Kontrollhüttchen dann der Wut gegenüber der schlechten Organisation gewichen.