AIRBUS und die Leiharbeit

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Pacificflyer

Erfahrenes Mitglied
30.10.2009
1.493
2
YYC | FKB
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Airbus unternimmt anscheinend alles, um die notwendige Sicherheit und Kompetenz bei der Montage von Airbus Flugzeugen zu demontieren!

'Rund 800 Beschäftigte haben am Mittwoch vor dem Hamburger Airbus-Werk für eine Begrenzung der Leiharbeit demonstriert. Der zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, warf den Arbeitgebern bei der Kundgebung vor, sie wollten über den Umweg der Leiharbeit Billiglöhne durchsetzen.

Weiter hier...

Airbus: Beschäftigte demonstrieren gegen Leiharbeit - Personal - Management - airliners.de
 

donaldml

Erfahrenes Mitglied
10.05.2010
2.099
1
Berlin
Naja, hat Leiharbeit und dadurch entstehende Sicherheitsrisiken einen Zusammenhang? Klar ist die Art und Weise nicht die beste und ich bin nicht gerade ein Freund von Leiharbeit, aber die Sicherheit wird hierunter hoffentlich nicht leiden.
 

b58

Erfahrenes Mitglied
12.08.2009
404
0
Mitte Bayerns
Die Automobil-Branche deckt doch auch schon seit vielen Jahren die Absatz-Spitzen mit Leiharbeiter.
Und die Autos sind deswegen nicht schlechter.
 

DrThax

Administrator & Moderator
Teammitglied
10.02.2010
11.709
10
EDLE 07
Zumal Leiharbeiter fast ausschliesslich in der Fertigung eingesetzt werden.
Solange die QA lückenlos funktioniert, darf dies nicht zu Qualitätseinbussen führen.

Wobei grundsätzlich zu bezweifeln ist, dass der Einsatz von Leiharbeitern prinzipiell zu schlechterer Qualität führt :rolleyes:
 

Flaps

Gesperrt
17.01.2010
1.824
0
Gähn...wann lernen die, dass bei unserem Arbeitsrecht Leiharbeit geradezu notwendig ist?


Ja, was wir brauchen, sind nicht gutbezahlte Facharbeiter, die von ihrem Lohn auch mal ein Produkt ihrer eigenen Firma kaufen, sondern völlig unterbezahlte Sklaven, die von ihrem minimalen Lohn kaum die Miete zahlen können und nicht wissen, wovon sie leben sollen, die aus einer Probezeit in die nächste gekündigt und neu eingestellt werden, mit Kündigungsfristen, die nie länger als eine Woche sind, demzufolge ohne die geringste Sicherheit für die Zukunft, demzufolge auch völlig unmotiviert. Ja, das brauchen wir.
 

Flaps

Gesperrt
17.01.2010
1.824
0
Hier war auch von der Automobil-Branche die Rede. Von seinem Sklavenlohn kann sich ein Zeitarbeiter kein Auto eines deutschen Herstellers leisten.

Und auch was Airbus betrifft: Fliegen werden die wenigsten Leiharbeiter; es sei denn, der Sklavenhändler aka Leihfirma feuert sie. Ein Beispiel (ich gebe zu, ein Extrembeispiel, aber trotzdem): Ein Linienflug Frankfurt-Hong Kong kostet in der ersten Klasse eine fünfstellige Summe Es gibt viele Familienväter, die als Leiharbeiter in einem ganzen Jahr nicht so viel verdienen...
 

adiru

Erfahrenes Mitglied
05.10.2009
1.114
297
JFK
Zumal Leiharbeiter fast ausschliesslich in der Fertigung eingesetzt werden.
Solange die QA lückenlos funktioniert, darf dies nicht zu Qualitätseinbussen führen.

Das ist eine Fehleinschätzung. Ich kenne Abteilungen im Airbus Engineering und QA die bereits seit Jahren hauptsächlich mit Fremdarbeitskräften bestückt sind. Das geht hoch bis in mittlere Management Bereiche. Den Leuten wurde bis 2007 eisern versprochen dass alle übernommen werden, dann kam das A380 Desaster und es war keine Rede mehr von, zurück blieb Frustration.

Da es im Umfeld von Airbus Hamburg "equal pay" gibt (zumindest auf dem Papier) sind die Fremdarbeitskräfte vom Gehalt her häufig nicht mal schlechter gestellt. Wie gesagt, auf dem Papier.

Meiner Meinung nach spielen die Dinosaurier der deutschen Industrie mit dem Feuer, denn es sind eben auch häufig Schlüsselstellen die mittlerweile mit Fremdarbeitskräften besetzt sind (so auch bei Airbus, ich kenne etliche sehr gute Leute die nicht dort angestellt sind).
Die Zwickmühle ist aber auch für mich das Tarifrecht und die Rolle der Gewerkschaften, die Attraktivität der Airbus, Siemens, BMW, Daimler und Konsorten für Angestellte besteht nun mal genau im Tarifrecht. Wenn ich mir anschaue was auch meine Firma Hochschulabsolventen nach Tarif zahlen MUSS, wird mir regelmäßig schlecht. Ergebnis sind 25 jährige Rotzlöffel die nach einem Jahr mit dem Z4 zur Arbeit kommen und sich genau so aufführen.
 

DrThax

Administrator & Moderator
Teammitglied
10.02.2010
11.709
10
EDLE 07
Das ist eine Fehleinschätzung. Ich kenne Abteilungen im Airbus Engineering und QA die bereits seit Jahren hauptsächlich mit Fremdarbeitskräften bestückt sind.
Echt? :confused:
Hatte in den letzten 2 Jahren beruflich einigermaßen häufig mit Finkenwerder zu tun (Konstr. Rumpfsect A380), da wurde das Thema auch mal angesprochen und genau die von mir gepostete Aussage im letzten Jahr vom Konstruktionsleiter getroffen...
 
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ProvinzSenator

Erfahrenes Mitglied
28.01.2010
350
2
ETED ;-)
Hier war auch von der Automobil-Branche die Rede. Von seinem Sklavenlohn kann sich ein Zeitarbeiter kein Auto eines deutschen Herstellers leisten.

Und auch was Airbus betrifft: Fliegen werden die wenigsten Leiharbeiter; es sei denn, der Sklavenhändler aka Leihfirma feuert sie. Ein Beispiel (ich gebe zu, ein Extrembeispiel, aber trotzdem): Ein Linienflug Frankfurt-Hong Kong kostet in der ersten Klasse eine fünfstellige Summe Es gibt viele Familienväter, die als Leiharbeiter in einem ganzen Jahr nicht so viel verdienen...

Klassenkampf-Rethorik. Der Linienflug in F nach Hongkong ist auch für den angestellten Arbeiter in der Produktion unerschwinglich. Er ist auch nicht die Zielgruppe.

Mich stört einfach diese linke Münchhausen-Nummer mit der Nachfrage-Stimulation: Man kann sich nicht am eigenen Schopfe aus dem Sumpf ziehen.

Und wie weiter unten steht: Die Leiharbeiter bekommen durchaus den gleichen Lohn - nur sind sie halt flexibler einsetzbar.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Das ist eine Fehleinschätzung. Ich kenne Abteilungen im Airbus Engineering und QA die bereits seit Jahren hauptsächlich mit Fremdarbeitskräften bestückt sind. Das geht hoch bis in mittlere Management Bereiche. Den Leuten wurde bis 2007 eisern versprochen dass alle übernommen werden, dann kam das A380 Desaster und es war keine Rede mehr von, zurück blieb Frustration.

Da es im Umfeld von Airbus Hamburg "equal pay" gibt (zumindest auf dem Papier) sind die Fremdarbeitskräfte vom Gehalt her häufig nicht mal schlechter gestellt. Wie gesagt, auf dem Papier.

Meiner Meinung nach spielen die Dinosaurier der deutschen Industrie mit dem Feuer, denn es sind eben auch häufig Schlüsselstellen die mittlerweile mit Fremdarbeitskräften besetzt sind (so auch bei Airbus, ich kenne etliche sehr gute Leute die nicht dort angestellt sind).

Absoluter Spitzenpost,

allerdings muss man einfach auch rausstellen, dass sich Airbus mit den klassischen 'legacy costs' eines Konzern rumschlagen muss, der einst in Staatshand war, so dass kein reg. Airbusmitarbeiter weder beim Gehalt noch bei seinen Arbeitszeiten/Ferien/Zulagen/Boni bemitleidet werden muss.

Dazu kommen die Delegationen von Mitarbeitern/Gewerkschaftlern aus Deutschland, die nach zwei Wochen Aufenthalt in Frankreich auch noch mehr Frankreich fuer Deutschland fuer sich beanspruchen wollen und man hat ja schon den Eindruck, dass TLS noch mal langsamer arbeitet als Hamburg...

Airbus ist nach wie vor ein zu fetter und traeger Konzern und die Probleme der letzten Jahre sind fuer mich partiell auch dem sehr beschaulichen Arbeitsklima geschuldet...

Die Zwickmühle ist aber auch für mich das Tarifrecht und die Rolle der Gewerkschaften, die Attraktivität der Airbus, Siemens, BMW, Daimler und Konsorten für Angestellte besteht nun mal genau im Tarifrecht. Wenn ich mir anschaue was auch meine Firma Hochschulabsolventen nach Tarif zahlen MUSS, wird mir regelmäßig schlecht. Ergebnis sind 25 jährige Rotzlöffel die nach einem Jahr mit dem Z4 zur Arbeit kommen und sich genau so aufführen.

Absolut und genau diese Arbeitgeber machen dann den Unterschied beim Auto aus und ob man mit Z4 oder R4 zur Arbeit kommt.

Highlight war fuer mich das Gehalt eines Jung-Betriebswirts bei einem fuehrenden Anbieter von Computer Hardware aus Taiwan...

Im Grossraum DUS 13 x 1800 Euro brutto und das Minimum an Ferientagen ( 24,25 oder 26, bin mir nicht mehr sicher...) Weihnachtsbonus waren firmen-eigene Produkte wie Bildschirme oder Notebooks...

Da faengt der Ex-Kommi bei den oben genannten Firmen mit knapp 100% mehr an und das kann auch nicht sein und hat in Deutschland eine immense Fixierung auf die DAX 30 Unternehmen nach sich gezogen und resultiert auch darin, dass die Lufthansa aus einem ganz anderen Pool fischen kann als die AB und AB ist ja prinzipiell kein schlechter Arbeitgeber fuer einen BWLer, der in die Luftfahrt will...

Wenn es mit den Jobs bei den oben genannten Laeden nicht passt...dann wird heute in jedem Fall der Master vorgezogen, selbst AB ist einigen schon nicht mehr gut genug...

Insbesondere die Probleme bei Airbus in den letzten Jahren haben auch den Pool an Arbeitskraeften noch einmal reduziert, da sich viele Absolventen lieber bei den Autobauern umgesehen haben, werde nie die Anzeige von Airbus ueber mehrere Wochen in der SZ und FAZ vergessen...dort suchte man verzweifelt Junging. mit Abschluss in Aviation Engineering Fachrichtung Helikopter spezialisiert auf Militaerhelikopter...wenn man so jemanden ueberhaupt in D findet und der nicht ganz bloed ist, dann faehrt der aber auch keinen effen Z4 mehr, sondern mindestens die M Version des Z4 nach einem Jahr... :eyeb:
 

Hopper

Erfahrenes Mitglied
29.04.2010
3.614
1.779
grounded
Wenn der Leiharbeiter genauso viel verdient wie der Airbusmitarbeiter spricht aus meiner Sicht absolut nichts gegen Leiharbeit.

Nur mal zum Vergleich Volkswagen: ein Freund von mir bekommt als VW-Mitarbeiter knapp 25,-- Euro die Stunde, der Leiharbeiter neben ihm bekommt 10,50 Euro für die gleiche Arbeit. Der Leiharbeiter ist dabei aber viel motivierter gute Arbeit abzuliefern, da er nur einen befristeten Vertrag hat und diesen natürlich verlängert haben möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.474
457
noch TXL
Klassenkampf-Rethorik. Der Linienflug in F nach Hongkong ist auch für den angestellten Arbeiter in der Produktion unerschwinglich. Er ist auch nicht die Zielgruppe.

.....

Und wie weiter unten steht: Die Leiharbeiter bekommen durchaus den gleichen Lohn - nur sind sie halt flexibler einsetzbar.

Das mag vielleicht bei Airbus stimmen, aber bei vielen anderen Firmen von Weltruf in Deutschland - leider - nicht! Zeitarbeit würde leider im hohen Masse ,issbraucht zum Lohndumping. Sie war fuer Produktionsspitzen, Urlaubszeit etc. gedacht, es werden aber immer mehr stellen von Facharbeitern und anderen auch Technikern etc. von Zeitarbeitsfirmen besetzt.


Gruß Weltenbummler
 
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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.206
1.025
Absoluter Spitzenpost,

allerdings muss man einfach auch rausstellen, dass sich Airbus mit den klassischen 'legacy costs' eines Konzern rumschlagen muss, der einst in Staatshand war, so dass kein reg. Airbusmitarbeiter weder beim Gehalt noch bei seinen Arbeitszeiten/Ferien/Zulagen/Boni bemitleidet werden muss.

Dazu kommen die Delegationen von Mitarbeitern/Gewerkschaftlern aus Deutschland, die nach zwei Wochen Aufenthalt in Frankreich auch noch mehr Frankreich fuer Deutschland fuer sich beanspruchen wollen und man hat ja schon den Eindruck, dass TLS noch mal langsamer arbeitet als Hamburg...

Airbus ist nach wie vor ein zu fetter und traeger Konzern und die Probleme der letzten Jahre sind fuer mich partiell auch dem sehr beschaulichen Arbeitsklima geschuldet...



Absolut und genau diese Arbeitgeber machen dann den Unterschied beim Auto aus und ob man mit Z4 oder R4 zur Arbeit kommt.

Highlight war fuer mich das Gehalt eines Jung-Betriebswirts bei einem fuehrenden Anbieter von Computer Hardware aus Taiwan...

Im Grossraum DUS 13 x 1800 Euro brutto und das Minimum an Ferientagen ( 24,25 oder 26, bin mir nicht mehr sicher...) Weihnachtsbonus waren firmen-eigene Produkte wie Bildschirme oder Notebooks...

Da faengt der Ex-Kommi bei den oben genannten Firmen mit knapp 100% mehr an und das kann auch nicht sein und hat in Deutschland eine immense Fixierung auf die DAX 30 Unternehmen nach sich gezogen und resultiert auch darin, dass die Lufthansa aus einem ganz anderen Pool fischen kann als die AB und AB ist ja prinzipiell kein schlechter Arbeitgeber fuer einen BWLer, der in die Luftfahrt will...

Wenn es mit den Jobs bei den oben genannten Laeden nicht passt...dann wird heute in jedem Fall der Master vorgezogen, selbst AB ist einigen schon nicht mehr gut genug...

Insbesondere die Probleme bei Airbus in den letzten Jahren haben auch den Pool an Arbeitskraeften noch einmal reduziert, da sich viele Absolventen lieber bei den Autobauern umgesehen haben, werde nie die Anzeige von Airbus ueber mehrere Wochen in der SZ und FAZ vergessen...dort suchte man verzweifelt Junging. mit Abschluss in Aviation Engineering Fachrichtung Helikopter spezialisiert auf Militaerhelikopter...wenn man so jemanden ueberhaupt in D findet und der nicht ganz bloed ist, dann faehrt der aber auch keinen effen Z4 mehr, sondern mindestens die M Version des Z4 nach einem Jahr... :eyeb:

Klassisches Spiel von Angebot und Nachfrage!
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Klassisches Spiel von Angebot und Nachfrage!

Wobei "Angebot und Nachfrage" auf dem Arbeitsmarkt in unserer "sozialen Marktwirtschaft" eigentlich keine Rolle spielen dürfen. Um "Angebot und Nachfrage" auf dem Arbeitsmarkt auszuhebeln, gibt es Gewerkschaften, Betriebsräte, Mitbestimmung, Arbeitsplatzschutz etc. - vermutlich weil es für die meisten Jobs mehr Angebot als Nachfrage gibt, sodass das "unregulierte globalisierte Marktniveau" bei diesen Jobs zumindest vorübergehend immer mal wieder unter das Existenzminimum sinken würde.

Deshalb wurde die Marktwirtschaft für den Arbeitsmarkt längst abgeschafft. Insofern ist es irritierend, dass das Konzept von "Angebot und Nachfrage" zwar bei Entlassungen verpönt ist und als unsozial gegeißelt wird, bei Einstellungen dagegen jeder Kandidat seinen unter Umständen sehr hohen "Marktpreis" verlangen darf, ohne Begrenzung nach oben. Als "soziale Arbeitskraft" dürfte eigentlich auch die knappe Spitzenkraft keinesfalls mehr verlangen dürfen als einen Mindest- oder Durchschnittslohn.
 
Zuletzt bearbeitet:

adiru

Erfahrenes Mitglied
05.10.2009
1.114
297
JFK
Wenn ich durch Tarifrecht gezwungen werde bei Neueinstellungen mehr zu zahlen als die Kandidaten eigentlich fordern (!), dann hat das mit Angebot und Nachfrage in der Tat wenig zu tun.
Statt 5 Einstellungen heisst es dann eben nur 3, der Rest wird mit Fremdkräften (aus anderem Budget) abgedeckt.
1.) Eigentor der Gewerkschaften ("..zu wenige Festanstellungen!" Ach was...)
2.) Zusatzbelastung Arbeitgeber (Fremdarbeitskräfte müssen zusätzlich aus Sekundärquellen finanziert werden)
3.) Leidtragender Arbeitsmarkt (75% der offenen Stellen im Ingenieursbereich sind heute bereits nur noch über Dienstleister ausgeschrieben)
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Ja, was wir brauchen, sind nicht gutbezahlte Facharbeiter, die von ihrem Lohn auch mal ein Produkt ihrer eigenen Firma kaufen, sondern völlig unterbezahlte Sklaven, die von ihrem minimalen Lohn kaum die Miete zahlen können und nicht wissen, wovon sie leben sollen

So ein Unsinn. Fehlt dir irgendwie die Gabe ein wenig zu differenzieren? Man kann am schlechten Extrembeispiel alles verteufeln aber das ist genau so wenig korrekt wie umgekehrt.

Es gibt z.B. tatsächlich Unternehmer die zahlen sittenwidrig niedrige Löhne (Gewerkschaftsvorwurf der zuweilen zu stimmen scheint), ein Beispiel dafür gibt es gerade in meiner Heimatstadt vor Gericht. Deswegen kommst du auch nicht auf die Idee alle Arbeitsverträge in Deutschland verbieten zu wollen, oder?

Natürlich gibt es Zeitarbeit zu Dumpinglöhnen aber genauso gibt es Zeitarbeit die dafür genutzt wird, einen Betrieb optimal auf die jeweils bestehende Nachfrage einzustellen und für alle Beteiligten ein optimales Ergebnis zu erzielen. Aufgrund unseres seltsamen Arbeitsrechtes für Arbeitsplatzbesitzer geht das nicht anders.
 
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adiru

Erfahrenes Mitglied
05.10.2009
1.114
297
JFK
Die unteren Lohngruppen der TGs sind meist schon recht niedrig. Daher kann ich das nicht nachvollziehen.

Geht mir um die oberen Gehaltsgruppen. Ich bin gezwungen Ingenieure (egal ob FH oder Uni) nach IG Metall & Elektro Bayern nach unserem Haustarifvertrag mit EG12 einzustufen, damit kommt ein Absolvent ad hoc auf knapp 55k Einstiegsgehalt. Ich behaupte mal ich könnte die gleichen Leute nach fairer Gehaltsverhandlung auch für 20% weniger einstellen, zumal Unternehmensgröße, Name und Ruf etc.. bereits einen gewissen Zulauf und damit Nachfrage bieten.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.206
1.025
Geht mir um die oberen Gehaltsgruppen. Ich bin gezwungen Ingenieure (egal ob FH oder Uni) nach IG Metall & Elektro Bayern nach unserem Haustarifvertrag mit EG12 einzustufen, damit kommt ein Absolvent ad hoc auf knapp 55k Einstiegsgehalt. Ich behaupte mal ich könnte die gleichen Leute nach fairer Gehaltsverhandlung auch für 20% weniger einstellen, zumal Unternehmensgröße, Name und Ruf etc.. bereits einen gewissen Zulauf und damit Nachfrage bieten.

55 für nen Einsteiger ist nicht schlecht, kommt aber immer noch auf die sonstigen Rahemnbedingungen an.
 

Flaps

Gesperrt
17.01.2010
1.824
0
Und wie weiter unten steht: Die Leiharbeiter bekommen durchaus den gleichen Lohn - nur sind sie halt flexibler einsetzbar.

Das ist eines der beiden Märchen, die in Zusammenhang mit Zeitarbeit zirkulieren. Das zweite ist, daß Leiharbeiter übernommen werden.

Beide wurden nur dazu erfunden, um diese moderne Sklaverei zu legalisieren.

Es mag ja sein, daß ab und zu ein Zeitarbeiter übernommen wird oder den gleichen Lohn wie der Festangestellte erhält. Ich kenne viele Zeitarbeiter, und noch nie hat einer berichtet, daß eines dieser Märchen wahr wurde. Das dürfte so häufig vorkommen wie ein Sechser im Lotto. Im Gegenteil, die Löhne, die von den Zeitarbeitsfirmen gezahlt werden, erreichen bestenfalls ein Drittel der bei den Entleihern gezahlten Löhne, und man kann froh sein, wenn von den Fahrkosten etwas übernommen wird.

Diese mickrigen Löhne werden in folgender Konstellation gezahlt:

Einstellung mit recht langer Probezeit, innerhalb derer eine sehr kurze Kündigungsfrist (meist zum Ende der Woche) gilt.
Regelmäßig vor Ende der Probezeit wird gekündigt. Entweder man holt den gleichen Mann eine Woche später wieder an Bord oder man läßt ihn auch mal zwischendurch bei einer anderen Zeitarbeitsfirma antanzen (dies auf Befehl des Arbeitsamtes).
Ich kenne Zeitarbeitsfirmen, die regelmäßig vor Weihnachten das gesamte Personal feuern, um es eine Woche nach Neujahr wieder einzustellen. Damit spart man sich Feiertagslohn und Leerlauf, wenn die Entleiher über die Feiertage Betriebsferien machen.
Aufgrund dieser "Heuern und feuern"-Vorgehensweise ist für den Zeitarbeiter keine Sicherheit und kein Planen möglich. In der Regel weiß er nicht, ob, und wenn ja, wo er nächste Woche arbeiten wird. Hat er kein Auto und ist auf den Nahverkehr angewiesen, kann er sich noch nicht mal eine günstigere Monatskarte für eine bestimmte Strecke kaufen, weil sich der "Einsatz" tagtäglich ändern kann. So kann u.U. ein Viertel des mickrigen Lohnes allein für Fahrkosten draufgehen, und selten wird ein Teil davon übernommen.
Wird er von der Zeitarbeitsfirma gefeuert, erhält er in der Regel von der Arbeitsagentur eine Liste mit allen Zeitarbeitsfirmen in der Region und muß sich (unter Androhung bekannter Folgen) bei all diesen Firmen bewerben, natürlich auch bei der, die ihn gerade erst gefeuert hat.

Das alles dürfte die Zeitarbeiter in den seltensten Fällen dazu motivieren, Leistung und Qualität zu erbringen, was ich ihnen auch nicht übelnehmen kann.

Soweit zum Thema "Leiharbeit ist notwendig"...
 
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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Wenn der Leiharbeiter genauso viel verdient wie der Airbusmitarbeiter spricht aus meiner Sicht absolut nichts gegen Leiharbeit.

Nur mal zum Vergleich Volkswagen: ein Freund von mir bekommt als VW-Mitarbeiter knapp 25,-- Euro die Stunde, der Leiharbeiter neben ihm bekommt 10,50 Euro für die gleiche Arbeit. Der Leiharbeiter ist dabei aber viel motivierter gute Arbeit abzuliefern, da er nur einen befristeten Vertrag hat und diesen natürlich verlängert haben möchte.


GANZ GROSSES KINO HIER !!!

Was VW angeht.
Über die AutoVision
Das Ding ist ein Unternehmen des VW Konzerns. Und das NUR wegen der dort starken Gewerkschaft und nicht gegen. Mich wundert eh, dass ein Unternehmen mit starker Gewerkschaft erfolgreich sein kann. Da fällt mit der Maurermeister aus dem Nachbarort ein. Er beschwert sich überall über die hohen VW Löhne. Will aber EFH an genau diese Löhner verkaufen.

Was ansonsten zu sagen bleibt: STUTENBISSIGKEIT

Wer die Amnestie bei Abgabe einer illigalen Waffen genutzt hat, könnte sich in 15 bis 20 Jahren vllt. noch totärgen. Wenn aus Stutenbissigkeit wieder mehr wird.

WIE BLÖD SIND WIR EIGENTLICH ???
Aus f
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Beide wurden nur dazu erfunden, um diese moderne Sklaverei zu legalisieren.

Eventuell bist du ideologisch verblendet oder hast persönlich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Letzteres täte mir leid. Jedenfalls entspricht dein Bild der Zeitarbeit nicht den tatsächlichen Gegebenheiten im ganz normalen Alltag, ausdrücklich nicht bei den schwarzen Schafen die es sicher gibt.

Bei uns werden 50 Mitarbeiter beschäftigt. Momentan 3 Leiharbeiter, in der Krise waren das 0, vorher auch schon mal 10. Eine Leiharbeiterin haben wir unbefristet eingestellt als eine andere Mitarbeiterin in Rente gegangen ist.

Wenn du deiner Stammbelegschaft nicht zumuten möchtest kräftig Überstunden zu machen und im Falle von weniger Auslastung entsprechend weniger zu arbeiten kommst du an Leiharbeit nicht vorbei, eine Festanstellung ist bei unserem Arbeitsrecht nur möglich wenn du dir absolut sicher bist jemanden auf Jahre hinaus zu beschäftigen.
 
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