Dornier 328 soll wieder gebaut werden

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TRacer70

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
779
1
FKB
Habe ich auch gerade gelesen und mich gefragt, wieso eine >25 Jahre alte Kontruktion jetzt wirtschafltich erfolgreich werden soll, wenn sie es damals schon nicht war.
 

Japandi

Erfahrenes Mitglied
06.04.2014
1.378
718
BRN
Bin die Do328 immer gerne geflogen mit Skywork ab / nach BRN.

Es gibt diverse Nischen (Dünne Routen von/zu Regionalflughäfen mit hohem Yield), in denen eine Do328 sehr viel Sinn machen kann.

Das Problem an der Geschichte ist immer, dass man die wenigen Plätze zu einem (für die Airline) guten Preis füllen können muss. Daran sind schon einige kleine Airlines gescheitert. Bei Sun Air scheints zu klappen, Rhein-Neckar Air scheint ihre Nische auch erfolgreich bedienen zu können.
 
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mic13

Erfahrenes Mitglied
31.05.2010
838
24
Das sind ja coole Neuigkeiten. Mag die 328 auch sehr gerne und bin bisher 3x in den Genuss gekommen aber nur die Prop-Version.
Frage mich aber wieso Leipzig? Ist denn in Oberpfaffenhofen gar nix mehr über von der damaligen Infrastruktur die man wiederbeleben könnte, incl. vielleicht noch etwas vorhandenes Knowhow z.B. mit der 328 Service die noch dort ist.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Das dürfte eine Frage der Subventionen sein.
Außerdem ist der Flughafen Leipzig das Schlaraffenland für alle, die irgendwelche Einschränkungen nicht mögen.
 

YoungMario

Erfahrenes Mitglied
07.12.2010
1.597
534
KLU/GRZ
Das sind ja coole Neuigkeiten. Mag die 328 auch sehr gerne und bin bisher 3x in den Genuss gekommen aber nur die Prop-Version.
Frage mich aber wieso Leipzig? Ist denn in Oberpfaffenhofen gar nix mehr über von der damaligen Infrastruktur die man wiederbeleben könnte, incl. vielleicht noch etwas vorhandenes Knowhow z.B. mit der 328 Service die noch dort ist.

Ich arbeite gerade an einem Projekt für die Do-328 und war letztens öffters bei 328 SSG in Oberpfaffenhofen - dort gibt es keine Production-Facility. Aber SNC ist ja sowieso die Mutterfirma von 328SSG, insofern werden die Jungs sicherlich auch einen Teil vom Kuchen abgekommen. Wobei ich den Markt weniger im Linienflug sehe, sondern in der Bedarfsfliegerei, vor allem Grenzschutz, SAR und Medevac.
 
B

Boeing736

Guest
Die Do-328 war ihrer Zeit auch ein gutes Stück voraus. Da die Alternativen in der 30-40 Sitze Klasse nicht wirklich vorhanden sind und bestehende Flugzeuge in ein kritisches Alter kommen gibt es vielleicht tatsächlich einen Markt.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.698
7.216
irdisch
Die Frage ist, wie groß der sein müsste, für ein völlig neues Werk? Und was das Werk sonst noch so machen soll?
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.346
315
Frag mal die Kollegen von Sun Air. Die sehen das anders.
Abgesehen davon ist der Flieger klasse. Ich darf ihn in letzter Zeit öfters ex FDH nutzen.

Ich teile dieses Vergnügen mit Sunair, allerdings soll nicht die Jet-Version, sondern der Turboprob wieder aufgelegt werden.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.143
13
Die US-Air Force und besonders die USSF (United States Special Forces) haben praktisch unbegrenzte Mittel zur Verfügung.

Das Flugzeug trägt jetzt passenderweise den deutsch-amerikanischen Namen "Wolfhound"
https://www.af.mil/About-Us/Fact-Sheets/Display/Article/467729/c-146a-wolfhound/

Die USSF hat 2009/2010 die Do 328 als besonderes Einsatzflugzeug für Spezialaufträge (Theater Special Operations Commands) ausgewählt. Die Sierra Nevada Corporation (SNC) wurde seinerzeit mit dem Ankauf beauftragt, um etwas verdeckt aufzutreten. Später wurde der direkte Zusammenhang mit der US Air Force und USSF ab ca. 2012 auch öffentlich. Die SNC ist auch im Weltraumgeschäft aktiv und hatte 2014 mit dem DreamChaser den stärksten Konkurrenten zum SpaceX, unterlag aber beim NASA Wettbewerb.

Die Do 328 erfüllte damals auf einer Skala von 0-100 ca. 70% des Anforderungsprofils, der nächste Wettbewerber (ich vermute die ATR 42) bei dem geheimen Auswahlprozeß, der ca. 1 Jahr dauerte, soll bei unter 50% % gelegen haben.

Ein wichtiges Kriterium im Auswahlprozeß war "How many bodybags can it carry". Das mag dem geneigten VFT-User der weiß was gemeint ist einen kleinen Eindruck davon zu verleihen, was sich sonst so in der Welt abspielt (in Venezuela, Afgahnistan, Irak und sonstwo) ohne das wir jemals davon etwas mitbekommen, da weder CNN noch das Heute-Journal davon berichten. Das ist nicht das Darknet, sondern Dark-Real.

Im US-Militärhaushalt 2010-2013 wurden für den Erwerb, Umrüstung und Ersatzteilpaket einer Do 328 ca. 17 Millionen US$ eingestellt (offen einsehbar, wenn man das Buzzword kennt); der Ankauf selber kostete 2010-2012 nur jeweils 2,5-4 Millionen US$ pro Flugzeug, der Rest war Umrüstung, Maintenance und Ersatzteilpaket. Das erste Ankaufspaket umfasste ca. 22 Flugzeuge, danach war der Markt an Flugzeugen die bezüglich Flugstunden und Cylcles (hrs/cls) die Kriterien erfüllten praktisch leergekauft.

Deshalb auch wohl die Neuauflage.
 
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jetblue

Erfahrenes Mitglied
26.03.2012
5.246
5
ZRH
Aufgrund des Greta-die-Grita-Effekts und der laufenden politischen Veränderungen wäre es vielleicht gut, wenn eine neue Do328 als Elektroflugzeug oder Ökoflugzeug für die Feinverteilug der Hubs konstruiert würde, mit den perfekten Eigenschften der Do328 Familie!
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Frage mich aber wieso Leipzig? Ist denn in Oberpfaffenhofen gar nix mehr über von der damaligen Infrastruktur die man wiederbeleben könnte, incl. vielleicht noch etwas vorhandenes Knowhow z.B. mit der 328 Service die noch dort ist.
Das größte Know How steckt im Flügel (TNT, Tragflügel neuer Technologie), und die wurden bei Fairchild in den USA gebaut. Dort ist alles längst verschrottet.
In Oberpfaffenhofen ist Dornier schon länger auf die andere Seite der Piste umgezogen, die alten Gebäude stehen zu nahe an der Piste und dürften inzwischen komplett verschwunden sein.
Das Knowhow von 328 Services steckt, wie der Name bereis sage, vor allem bei Service und Wartung, und das werden sie wohl auch weiter aus Oberpfaffenhofen anbieten.

Interessant ist, das im Turbopropgeschäft viele Flugzeuge noch heute mit Triebwerken der ersten Nachkriegsgeneration erfolgreich fliegen, da ist 30 Jahre alte Technologie schon fast modern. Zumal sich da in den letzten 30 Jahren kaum was getan hat, Compositpropeller und FADEC gibt es schon 30 Jahre. Das PT6 von 1959 ist noch heute der Standard bei vielen Neukonstruktionen...
Bei der Zelle ist ähnlich, da hat sich auch nichts weltbewegendes getan, was sich in dieser Flugzeuggröße rechnen würde.

Wo der große Markt für dieses Flugzeug liegen soll, erschließt sich mir allerdings auch nicht.
Nischenmärkte gibt es genug, sonst würde z.B. BAE nicht den ATP und die JS41 am Leben halten, Airlines nicht so viel in die Instandhaltung dieser Oldtimer stecken. Es gibt weltweit einen Bedarf an Turboprops dieser Größe, aber er ist klein und wächst aktuell nicht.

Außerdem ist der Flughafen Leipzig das Schlaraffenland für alle, die irgendwelche Einschränkungen nicht mögen.

Auch Einschränkungen physikalischer Art... Da ist noch sehr viel Platz zum expandieren in alle Richtungen.
Und von einem Flugzeugbauergehalt lebt es sich im Leipziger Umland etwas einfacher, als im Münchner Süden.
Es sind natürlich auch da 30 Jahre ins Land gegangen, aber "im Osten" gab es sehr viele Luftfahrtexperten, für so ein kleines Land hatte die DDR ganz schön viel Luftfahrt! Ich habe selbst da drüben nach der Wende ein paar Jahre gearbeitet und war beeindruckt. Leipzig als Standort macht daher durchaus Sinn.

 
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DLH422

Erfahrenes Mitglied
12.01.2013
770
1
Ich würde mich ja immer noch über die Do728 freuen. Hoffen ist ja nicht verboten.
 

Luftikus

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08.01.2010
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7.216
irdisch
Wieviele muss man davon verkaufen, damit sich das lohnt? Die Amerikaner haben 20 Stück im Einsatz. Selbst wenn sie nun 60 neu kaufen, kann es sich kaum lohnen. 30-Sitzer sind leider "out". Und so ein Hightech-Flugzeug ist nochmal eine Nische in der Nische.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.884
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Und bei "den Amerikanern" sind es genaugenommen nicht mal 30-Sitzer ;)
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Sun Air zeigt immerhin, dass es möglich ist, auch Randstrecken mit relativ wenigen Paxen zu bedienen. AFAIK liegt der Break even bei ca. 16 Paxen pro Flug. Das erscheint mir sehr gering, aber die Zahlen wurden öfters genannt.
Insofern kann ich mir schon vorstellen, dass hierfür ein Markt existiert. Zumal durch die besonderen Fähigkeiten des Fliegers auch kleine Flughäfen plötzlich wieder interessant werden könnten.

Sun-Air fliegt künftig z.B. auch FDH - TLS (zugegeben für Airbus, wohl auch darüber gesponsort. Sonst würde es wohl keinen Sinn machen, den Flieger den ganzen Tag da unten stehen zu lassen), aber auch Strecken FDH - LON (welcher Flughafen auch immer) sind durchaus damit denkbar und wohl auch in Überlegung.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.698
7.216
irdisch
im Werksverkehr mag sich das punktuell lohnen. Da deckt der Preis auf jeden Fall die Kosten und vielleicht kriegt man noch ein paar Sitze extra verkauft. Aber sonst klappt sowas eher nicht. Wo gibt es noch echte Regionalstrecken mit Vollzahlern? Die Kleinen sind alle geschluckt worden oder haben aufgeben müssen.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
im Werksverkehr mag sich das punktuell lohnen. Da deckt der Preis auf jeden Fall die Kosten. Aber sonst eher nicht. Wo gibt es noch echte Regionalstrecken mit Vollzahlern? Die Kleinen sind alle geschluckt worden oder haben aufgeben müssen.

Das ist so nicht ganz richtig. Sie sind meist kaputtgemacht worden. Gerade Germanwings hat da ein paar sehr anschauliche und teils widerliche Beispiele abgeliefert.
Dazu kamen dann an der ein oder anderen Stelle auch noch Fehlentscheidungen gepaart mit Größenwahn.
Deswegen mussten sie dann aufgeben.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Es stimmt, sie sind teilweise auch aktiv platt gemacht worden. Das meinte ich mit "sind geschluckt worden".

Meiner Meinung nach funktioniert Regionalflug nur mit dem billigstem Gerät: Caravan, Beech 1900, ATR oder so. Schick und schnell muss es nicht sein. Es kommt auf die Verbindungen an sich an. Wie in den USA. Aber so einen Regionalflug gibt es hier irgendwie gar nicht. Die machen das ja im Verbund mit großen Airlines dort, sind aber separate Firmen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Volume

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01.06.2018
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7.307
Insofern kann ich mir schon vorstellen, dass hierfür ein Markt existiert. Zumal durch die besonderen Fähigkeiten des Fliegers auch kleine Flughäfen plötzlich wieder interessant werden könnten.

Ich befürchte, es wird genau umgekehrt laufen... Wegen dem großen Widerstand gegen kleine Flughäfen, weil sich kleine Flughäfen für große Airlines nicht rechnen, wird dieser theoretisch existierende Markt systematisch verhindert.
Lieber bezahlt dir die große Airline einen Chauffeur zu ihrem Flughafen, als dass sie einen Zubringerverkehr von dem kleinen Flughafen vor deiner Haustür zulassen.

Ich denke ja eher in die Richtung:
Wenn dank kleinerer Langstreckenflugzeuge wie 787 und A350 jetzt die Megahubs zugunsten mittelgroßer Verkehrsflughäfen mit Langstreckenflügen zurückgedrängt werden, werden auch die Jet-Zubringerflüge zu den kleinen Verkehrsflughäfen immer uninteressanter im Vergleich zu kleinen Turbopropzubringern zu kleineren Flughäfen.
Statt also wie früher mit dem Auto von Paderborn nach DUS, dann mit 737 nach FRA und schließlich mit 747 über den Teich, kann man auch PAD-HAM mit Do 328 und dann von da mit 787 über den Teich.
Wäre von den direkten Kosten, der Reisezeit und der Bequemlichkeit her deutlich besser. Das Problem ist eben Auslastung und die Organisation der Airline. Keine große Airline will sich all die kleinen Zubringer ans Bein binden, niemand will die Auslastung eines so komplexen Netzes managen. Man kann es aber auch nicht auf zwei Airlines aufteilen, da die Gewinne nun mal mit vollbesetzten Langstreckenflugzeugen gemacht werden, nicht mit den Turboprops, also ist eine Mischkalkulation/Subventionierung nötig.

Im ökologisch- und lärmsensiblen, gewinnorientierten Mitteleuropa werden wir keine Renaissance der Turboprop-Zubringer zu kleineren Flughäfen erleben. Und folglich auch keine der Do328.

 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ich tippe mal, dass die Do irgendwie mal elektrisch werden soll. Und vermutlich wird das politisch gefördert? Sonst lohnt sich das nicht. Auch nicht mit einem schicken USAF-Auftrag zum Starten. Mal sehen, ob der kommt?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.884
7.307
Ich tippe mal, dass die Do irgendwie mal elektrisch werden soll. Und vermutlich wird das politisch gefördert? Sonst lohnt sich das nicht.
Eine Politik die nicht mal die Energiewende hinbekommt, soll gesteigerten Verbrauch elektrischer Energie fördern? Das würde ja nur alle Probleme verschärfen...

Jedes moderne Flugzeugtriebwerk schlägt die konventionellen Kraftwerke bezüglich Primärenergieeinsatz und CO2 Ausstoß, solange wir nicht alle Steigerungen voll mit regenereativen Energieen auffangen können, wäre es lächerlich mehr elektrische Energie zu verbrauchen. Denn wir können dann schlecht die Sonne fragen mehr zu scheinen oder den Wind mehr zu blasen, wir werden dann eine Schaufel Kohle mehr auflegen, um den Mehrbedarf zu decken. Und dann ist schon ohne die ganze Batterieproblematik ein konventionelles Flugzeug beim CO2 doppelt so gut...

First things first, solange wir nicht wissen wie wir elektrische Energie sauber erzeugen, brauchen wir noch lange nicht zu überlegen wo wir sie zusätzlich verbrauchen könnten. Ich sehe Elektroflugzeuge noch mindestens 25 Jahre nur als Nische in der Sportfliegerei, wenn überhaupt. Elektrische Regionalflugzeuge sind aktuell weder machbar noch sinnvoll.