Boeing-Krise - Selbstheilung führt in den Tod

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airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
240
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Ergänzend zu meiner bereits mehrfach geäußerten „Boeing-MAX-Show-These“ zur Rezertifizierung in diesem Faden: „10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash“
https://www.vielfliegertreff.de/airlines-fliegen/129552-10-maerz-2019-ethiopian-737-max-crash.html
lege ich hier nun eine weitere zu untersuchende Behauptung nach: „Eine Wiedererwachung von Boeing ist mit dem Management unter dem neuen CEO David Calhoun ausgeschloßen, eine versuchte Selbstheilung wird in den Tod führen“.

Erste Argumente zur Thesen-Untermauerung: David Calhoun ist ein alter Bekannter schon jahrelang im Vorstand bei Boeing und hat alle bisherigen Entscheidungen (MCAS etc voll mitgetragen). Ebenso auch die zu rd 2/3 der Boeing-Mitentscheider im Vorstand sind unausgewechselt und werden von dem alleswissenden David Calhoun zwangsläufig absolut immer geschützt.

Vermutlich wird sich das Management (Vorstand) aus vorgenannten Gründen sogar einen Dreck um die Zukunft von Boeing scheren, lediglich nur noch den eigenen Hintern retten und "Leichen im Keller" verbergen wollen, wenn die Flut der Klagen gegen Boeing das Management bald überschwemmt.

Dass der Weltmarkt / die Airlines nun keine Flugzeuge diesen 737 Typs von Boeing erhält, interessiert dort niemanden mehr. Insofern gibt es dort auch kein Interesse z.B. einen A3xx Neo Airbus in Lizenz zu bauen. Ebenso liegen für Jahre im voraus neue Flugzeugtypen bereits ohne Entwicklungsbudget auf Eis (NMA, 797, 757 re-engined with LEAP u.a.m.....). Boeing wird sich von innen heraus nicht mehr retten können, weil die nun ersatzlos tote Butterbrotmaschine 737 enorm ertragsstark war.
 

bivinco

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03.08.2014
2.402
133
BSL
Meine Worte am 24.12. zu dem gleichen Thema im anderen Faden:

Mit dem Feuern von DM konnten einige Stimmen aus Politik und Wirtschaft abgemildert werden und die Börse sieht den Abgang positiv. Vom Nachfolger erwarte ich nicht viel und vermisse umso mehr eine zukunftsgerichtete Strategie/Umsetzung. Er mag ein exzellenter Kommunikator sein (Siehe letztes CNBC Interview) und (sich) wie auch BA besser verkaufen können. Aber dieser war seit 10 Jahren im Board bin BA, hatte alle Entscheidungen und Strategie zur 737Max, Cost-Cutting, Shareholdervalue (buyback) unterstützt und vorwärtsgetrieben. Ausgebildet als Beancounter und seine Spohren bei GE und Blackrock verdient, stimmt mich auch nicht sonderlich positiv.

In der Medienmitteilung kein Wort zu Safety oder auch Produktinnovation/Engineering wo man doch Federführend sein möchte. Das ist doch was man will!?

Nein, es wird eine bessere Kommunikation zu den Airlines und Regulatoren in Aussicht gestellt.

Hier liegt doch der Wurm. BA hat die letzten Jahren Ihre guten Leute gefeuert, in den (Vor-) Ruhestand geschickt um Kosten zu sparen und das Outsourcing hochgefahren. Nun weiß man intern gar nicht mehr was und wie man der FAA die geforderten Anforderungen erfüllen kann und es fehlen eben die erfahrenen Leute die umzusetzen. Bis heute sind erst 2 von 12 geforderten Punkte erfüllt und an die FAA weitergeleitet und diese auch nur schlampig. Bis heute ist auch noch kein finales Softwarepaket bei der FAA eingegangen.

Auch ist die Unternehmenskultur am Arsch, aber so richtig! Wie soll einer der dies über 10 Jahre mitgetragen hat, das Ruder umreisen können? Hier braucht es wahre Fachleute von außen die das große Bild sehen und Änderungen auf allen Ebenen initiieren können und nicht mit der rosaroten Dollar Brille durch die BA-Welt irren.
 
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airwalker

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13.03.2019
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@bivinco,
vielen Dank für deinen rüberkopierten erklärenden Beitrag, der mir (dort) bereits aufgefallen war.
Denke, dieses Thema wird fortan immer mehr im öffentlichen Fokus stehen, dass ich einen aussagekräftigeren neuen Diskussionsfaden für angebracht hielt.

Immerhin gibt es öffentlich auch bereits erste Schlagzeilen, die ein Grab der MAX zumindest aufwerfen. Sobald der Maxtod feststeht, wird es zur Sache gehen und auch der so lange ergebnislos versuchte MAX-Kit wird zum Abermilliarden-Vorwurf "umgemünzt".
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.398
1.593
Ergänzend zu meiner bereits mehrfach geäußerten „Boeing-MAX-Show-These“ zur Rezertifizierung in diesem Faden: „10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash“
https://www.vielfliegertreff.de/airlines-fliegen/129552-10-maerz-2019-ethiopian-737-max-crash.html
lege ich hier nun eine weitere zu untersuchende Behauptung nach: „Eine Wiedererwachung von Boeing ist mit dem Management unter dem neuen CEO David Calhoun ausgeschloßen, eine versuchte Selbstheilung wird in den Tod führen“.

Erste Argumente zur Thesen-Untermauerung: David Calhoun ist ein alter Bekannter schon jahrelang im Vorstand bei Boeing und hat alle bisherigen Entscheidungen (MCAS etc voll mitgetragen). Ebenso auch die zu rd 2/3 der Boeing-Mitentscheider im Vorstand sind unausgewechselt und werden von dem alleswissenden David Calhoun zwangsläufig absolut immer geschützt.

Vermutlich wird sich das Management (Vorstand) aus vorgenannten Gründen sogar einen Dreck um die Zukunft von Boeing scheren, lediglich nur noch den eigenen Hintern retten und "Leichen im Keller" verbergen wollen, wenn die Flut der Klagen gegen Boeing das Management bald überschwemmt.

Dass der Weltmarkt / die Airlines nun keine Flugzeuge diesen 737 Typs von Boeing erhält, interessiert dort niemanden mehr. Insofern gibt es dort auch kein Interesse z.B. einen A3xx Neo Airbus in Lizenz zu bauen. Ebenso liegen für Jahre im voraus neue Flugzeugtypen bereits ohne Entwicklungsbudget auf Eis (NMA, 797, 757 re-engined with LEAP u.a.m.....). Boeing wird sich von innen heraus nicht mehr retten können, weil die nun ersatzlos tote Butterbrotmaschine 737 enorm ertragsstark war.

Super. Danke für deine Einschätzung, endlich kenn ich deine Meinung dazu. Ohne diesen neuen Thread wäre diese wichtige Message unter deinen 166 Beiträgen im anderen Boeingthread von 196 Gesamtbeiträgen längst untergegangen. Kann man sich beim Endlosbashen nicht wenigstens auf einen Thread konzentrieren?
 
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airwalker

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13.03.2019
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MiPf76

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10.03.2009
1.842
23
ZRH
Ich bin mir sicher - wenn wir hier möglichst viele Thesen posten (und mögen sie noch so abwegig sein), wird irgendwann irgendwer recht haben!

Dann den Faden „ich hatte recht“ nicht vergessen...
 
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airwalker

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13.03.2019
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Ich bin mir sicher - wenn wir hier möglichst viele Thesen posten (und mögen sie noch so abwegig sein), wird irgendwann irgendwer recht haben!
Dann den Faden „ich hatte recht“ nicht vergessen...
Danke, dass du diesen Punkt ansprichst!
Eine These muß jedoch nicht zugleich bedeuten, dass sie in ihrer Behauptung auch bestätigt werden muss. Im Diskussionsverlauf können ebenso auch Gegenpositionen herausgestellt werden, die meine Eingangsthese keinesfalls untermauern.

Sollte irgendwann die Zeit gekommen sein, meine provokante Aufreißerthese auf „Aussagezulässigkeit oder Gültigkeit“ verifizieren zu können, müsste sie keinesfalls voll bestätigt werden, auch das Gegenteil ist möglich.
Ja, eine These soll vielmehr lediglich etwas behaupten, neugierig machen, aufreißen, provozieren, zur Diskussion und Untersuchung anregen.

Immerhin bin ich ja selbst gespannt, wie „haltbar“ meine These letztendlich überhaupt sein kann. Insofern sind auch „Antithesen“ durchaus denkbar und können hier gerne einfließen.
 
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M

Mr.Burns

Guest
Ergänzend zu meiner bereits mehrfach geäußerten „Boeing-MAX-Show-These“ zur Rezertifizierung in diesem Faden: „10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash“
https://www.vielfliegertreff.de/airlines-fliegen/129552-10-maerz-2019-ethiopian-737-max-crash.html
lege ich hier nun eine weitere zu untersuchende Behauptung nach: „Eine Wiedererwachung von Boeing ist mit dem Management unter dem neuen CEO David Calhoun ausgeschloßen, eine versuchte Selbstheilung wird in den Tod führen“.

Erste Argumente zur Thesen-Untermauerung: David Calhoun ist ein alter Bekannter schon jahrelang im Vorstand bei Boeing und hat alle bisherigen Entscheidungen (MCAS etc voll mitgetragen). Ebenso auch die zu rd 2/3 der Boeing-Mitentscheider im Vorstand sind unausgewechselt und werden von dem alleswissenden David Calhoun zwangsläufig absolut immer geschützt.

Vermutlich wird sich das Management (Vorstand) aus vorgenannten Gründen sogar einen Dreck um die Zukunft von Boeing scheren, lediglich nur noch den eigenen Hintern retten und "Leichen im Keller" verbergen wollen, wenn die Flut der Klagen gegen Boeing das Management bald überschwemmt.

Dass der Weltmarkt / die Airlines nun keine Flugzeuge diesen 737 Typs von Boeing erhält, interessiert dort niemanden mehr. Insofern gibt es dort auch kein Interesse z.B. einen A3xx Neo Airbus in Lizenz zu bauen. Ebenso liegen für Jahre im voraus neue Flugzeugtypen bereits ohne Entwicklungsbudget auf Eis (NMA, 797, 757 re-engined with LEAP u.a.m.....). Boeing wird sich von innen heraus nicht mehr retten können, weil die nun ersatzlos tote Butterbrotmaschine 737 enorm ertragsstark war.


Bist Du Manager in der Flugzeugindustrie oder hast Du einen wesentlichen Anteil an den Aktien des Unternehmens?
 
Moderiert:

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.768
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Kann man mal die Englische Originalquelle des Treadtitel-Zitats bekommen?
Klingt ein bisschen wie kaputtübersetzt, bzw. wie Werbesprech eines (externen) Unternehmensberater der "fremdheilen" will.

Es wird bei Boeing durchaus genug Mitarbeiter geben, die eine "Selbstheilung" des Konzerns bewerkstelligen könnten, wenn man sie nur liesse...
Schließlich kann man ja in der internen Kommunikation nachlesen, das viele nicht mit dem einverstanden waren, was die Führungsetage so gegen Widerstände durchgesetzt hat.
Nur wurde ja z.B. das Ansinnen der Seattle Mitarbeiter die Produktion nicht an Newcomer auszulagern als reiner Eigennutz, Privilegienwahrung und Gewerkschaftsprofilierung angesehen. Auf die Idee, das die Leute in Seattle so viel verdienen, weil sie den Job seit Jahrzehnten gut machen, ist man wohl nicht gekommen. Und musste schmerzhaft lernen, wie die Produktionsqualität in Charlotte aussieht.

Nicht nur Boeing muss lernen, das die Basis jedes betriebswissenschaftlichen Erfolgs (den niemand kleinreden will) ein ausgereiftes technisches Produkt ist. Und die dafür nötigen technischen Entscheidungen nur von Technikern getroffen werden können. Qualität hat nun mal ihren Preis, und kann nicht von oben befohlen werden, während man gleichzeitig die Ressourcen (Zeit, Geld, Manpower, Tools, Software, Forschungseinrichtungen...) dafür nicht zur Verfügung stellt.
Speziell Boeing muss man zugutehalten, trotz der technisch den Mitbewerbern (Lockheed, Dounglas, Convair...) nicht immer überlegenen Produkte im Bereich Management, Sales und Service Jahrzehntelang einen richtig guten Job gemacht, und die anderen vom Markt gefegt zu haben.
Nur als sie zum Monopolisten geworden waren, haben sie jegliches Maß verloren...
 

MiPf76

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
1.842
23
ZRH
Danke, dass du diesen Punkt ansprichst!
Eine These muß jedoch nicht zugleich bedeuten, dass sie in ihrer Behauptung auch bestätigt werden muss. Im Diskussionsverlauf können ebenso auch Gegenpositionen herausgestellt werden, die meine Eingangsthese keinesfalls untermauern.

Sollte irgendwann die Zeit gekommen sein, meine provokante Aufreißerthese auf „Aussagezulässigkeit oder Gültigkeit“ verifizieren zu können, müsste sie keinesfalls voll bestätigt werden, auch das Gegenteil ist möglich.
Ja, eine These soll vielmehr lediglich etwas behaupten, neugierig machen, aufreißen, provozieren, zur Diskussion und Untersuchung anregen.

Immerhin bin ich ja selbst gespannt, wie „haltbar“ meine These letztendlich überhaupt sein kann. Insofern sind auch „Antithesen“ durchaus denkbar und können hier gerne einfließen.



Mindest :rolleyes:
 
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airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
240
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Nicht nur Boeing muss lernen, das die Basis jedes betriebswissenschaftlichen Erfolgs (den niemand kleinreden will) ein ausgereiftes technisches Produkt ist. Und die dafür nötigen technischen Entscheidungen nur von Technikern getroffen werden können. Qualität hat nun mal ihren Preis, und kann nicht von oben befohlen werden, während man gleichzeitig die Ressourcen (Zeit, Geld, Manpower, Tools, Software, Forschungseinrichtungen...) dafür nicht zur Verfügung stellt.
Sehe ich auch so.

Es wird bei Boeing durchaus genug Mitarbeiter geben, die eine "Selbstheilung" des Konzerns bewerkstelligen könnten, wenn man sie nur liesse...
Jaein, eine "Selbstheilung" durch fachliche Mitarbeitermitbestimmung käme insofern lediglich zu spät, weil dessen Bezahlung (Gehalt) durch Einnahmen/Verkäufe über einen längeren Planungs-/Zeithorizont voraussichtlich nicht „mehr“ erwirtschaftet werden kann.

Kann man mal die Englische Originalquelle des Treadtitel-Zitats bekommen?
Der Threadtitel ist meine Idee / Kreation und von nirgendswo aus der Welt auch nicht annähernd herkopiert. Wie ich bereits schrieb, sollte der Titel neugierig auf Teilnahme machen, „kurz und knackig" hilft dabei.

Bist Du Manager in der Flugzeugindustrie oder hast Du einen wesentlichen Anteil an den Aktien des Unternehmens?
Nein, es ist einfach so eine Art Hobby-Neugier von mir und ich wäre nie über Boeing gestolpert, gäbe es vor 10 Monaten nicht dieses weltweite Max-Grounding einer „Butterbrotmaschine“ bei ungebremster Weiterproduktion. Mit Betriebs-Umstrukturierungen, Umwandlungen, Abwicklungen hatte ich mich lediglich vor 25J. in einem Projekt mal etwas näher befasst.
 
Zuletzt bearbeitet:

The Wanderer

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02.01.2014
145
3
QFB
Warum diese Grabesstimmung über Boeing?

Das Unternehmen wird weiter bestehen, alleins schon, weil die US-Amerikaner dafür jede Menge kreativer Ideen entwickeln werden, um dieses Flaggschiff-Unternehmen zu retten. Sei es mit Regierungsaufträgen oder durch politisch motivierte Investoren. Weiters ist Boeing Teil der nationalen Rüstungsindustrie. Und nicht zuletzt wird man "befreundete Staaten", denen man grosszügige Wirtschaftshilfe leistet, "motivieren", dies für die richtigen Produkte aus den USA auszugeben.

Siehe auch die 29 Mrd USD für Israels Militär, die dieses nur zweckgebunden in den USA ausgeben darf.
 

MANAL

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29.05.2010
14.044
8.090
Dahoam
Warum diese Grabesstimmung über Boeing?

Das Unternehmen wird weiter bestehen, alleins schon, weil die US-Amerikaner dafür jede Menge kreativer Ideen entwickeln werden, um dieses Flaggschiff-Unternehmen zu retten. Sei es mit Regierungsaufträgen oder durch politisch motivierte Investoren. Weiters ist Boeing Teil der nationalen Rüstungsindustrie. Und nicht zuletzt wird man "befreundete Staaten", denen man grosszügige Wirtschaftshilfe leistet, "motivieren", dies für die richtigen Produkte aus den USA auszugeben.

Siehe auch die 29 Mrd USD für Israels Militär, die dieses nur zweckgebunden in den USA ausgeben darf.

Wieso soll ein kränkelndes Boeing nicht von einem der Militärkonkurrenten (Lockheed Martin und Northrop Grumman) im Land geschluckt werden? Auch andere Luftfahrtgrößen wurden ja bereits geschluckt (McDonnell Douglas ging in Boeing rein). Warum soll man deshalb Boeing retten? Der Staat kann die Auflage machen dass Boeing nur von einem US-Konzern einverleibt werden darf damit die Militärprodukte nicht in ausländische Hände kommen.

Wenn es Lockheed Martin wird können sie dann die modifizierte MAX in 5 Jahren unter einen noch intakten Namen als Lockheed Duo-Star verkaufen. :D
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.583
7.090
irdisch
Die ganze Chose weitet sich nur zur echten Krise aus, wenn die MAX nicht bald wieder eine Zulassung kriegt. Das kann aber immer noch passieren. FAA und EASA sind ja am testen. Wenn 5000 Flugzeuge einfach nur ein paar Jahre zeitversetzt gebaut werden, ist die Sache noch verschmerzbar. Teuer wird aber, nun doch schnell noch ein neues Programm aufzulegen. Der Imageschaden ist auch nicht ohne. Existenzbedroht sehe ich Boeing sicher nicht. Dafür sind die zu groß und haben zu viele Geschäftsfelder parallel.
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
240
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Warum diese Grabesstimmung über Boeing?
Das Unternehmen wird weiter bestehen, alleins schon, weil die US-Amerikaner dafür jede Menge kreativer Ideen entwickeln werden, um dieses Flaggschiff-Unternehmen zu retten.
Gäbe es da nicht ernstzunehmende Zweifel an Boeings Überleben, würde ich dazu keinen Diskussionsfaden aufmachen. Ausdrücklich erwähne ich in diesem Zusammenhang immerhin den neuen CEO David Calhoun, der aus dem Bereich „Financial Engineering“ kommt. Er ist ein Vektor für die Finanzierung von Unternehmen, kennt sich in Sachen kreativen Buchhaltungsproblemen aus, um z.B. umfangreiche Cashflow-Probleme bei Boeing zu verschleiern. Seit 2009 ist er an finanziellen Machenschaften der Führungsklasse bei Boeing beteiligt, die Vorrang vor der Sicherheitskultur haben sollten.

Fortan wird er Kredite aufnehmen, um vor allem auch weiterhin regelmäßige Dividendenzahlungen vorzunehmen, da eine Kürzung oder Aussetzung solcher Auszahlungen die Märkte wahrscheinlich über das volle Ausmaß der Boeing-Cashflow-Krise in Kenntnis setzen und damit eine Eindämmung, die Fähigkeit zusätzliche Finanzmittel aufzunehmen bewirken würde.

Die zivile Luftfahrtproduktion bei Boeing wird in naher Zukunft finanziell eben sehr schwierig, weil die 737-Butterbrotmaschine schon rein kalkulatorisch nie hätte ausfallen dürfen. Dann wird David Calhoun das Luftfahrtgeschäft von der Militär-/Raumfahrtsparte trennen.

Die Flugbahn von Boeing wird eine weitere Fehlerkrönung amerikanisch praktizierten Kapitalismus.
 
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Luftikus

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08.01.2010
21.583
7.090
irdisch
Wäre es nicht auch möglich, dass nun genau so jemand als "Idealbesetzung" nochmal Geld besorgt, um den Laden wirksam neu aufzustellen? Dass man später noch eine andere Person mit Engineering-Glaubwürdigkeit braucht, ist aber auch klar. Alan Mulally ist ja leider zu alt inzwischen, um sich so einen Job anzutun. Der hat sich bei Ford als Retter bewiesen.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Je nach dem, wie sich Boeing in den nächsten Monaten anstellt, kann ich mir gut vorstellen, dass sich chinesische Investoren über Mittelsmänner den Laden sichern.
 

airwalker

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13.03.2019
240
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Je nach dem, wie sich Boeing in den nächsten Monaten anstellt, kann ich mir gut vorstellen, dass sich chinesische Investoren über Mittelsmänner den Laden sichern.
Ja, nicht unplausibel. :D
Boeing bräuchte ersteinmal eine vorlegbare stabile Absturzzahlenentwicklung, die Chinesen versprechen verbliebene Jobs zu retten, der gesamte Boeingvorstand bekommt zum Verschwinden einen supergoldenen Fallschirm und der CEO das 10fache mehr.
 

airwalker

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13.03.2019
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Der Schaden muß erst groß genug sein, dann geht mehr als du denkst, warten wir mal ab. Immerhin hat Boeing bereits Volumen-Fertigungslinien, wovon die Chinesen zuhause nur träumen können.
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
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Wäre es nicht auch möglich, dass nun genau so jemand als "Idealbesetzung" nochmal Geld besorgt, um den Laden wirksam neu aufzustellen? Dass man später noch eine andere Person mit Engineering-Glaubwürdigkeit braucht, ist aber auch klar. Alan Mulally ist ja leider zu alt inzwischen, um sich so einen Job anzutun. Der hat sich bei Ford als Retter bewiesen.
Ich sag es mal salopp, die „saubere Drecksarbeit“ können andere machen.
David Calhoun will insbesondere jetzt kassieren, egal wer „ihm/Boeing“ die (Provisions-) Kohle gibt.
 
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