LH Technik-'Schlamperei' zwingt LH Cargo B777F zur Rückkehr nach FRA (10.10.2020)

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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.041
3.396
DTM
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Hallo,

habe ich etwas übersehen oder wurde dieser Vorfall hier gar nicht diskutiert?

Zitat:
"Sensoren nicht angeschlossen: Piloten von Lufthansa Cargo gerieten im Oktober 2020 durch eine Wartungspanne in Bedrängnis. Der Fehler kostete die verantwortlichen Mitarbeiter der LH Technik den Job. Mit dieser drastischen Folge sind die Piloten nicht einverstanden."

Quelle: "Techniker gefeuert - Piloten rebellieren" - flugrevue.de vom 22.01.2021

The Aviation Herald berichtete ebenfalls: "Incident: Lufthansa Cargo B772 at Frankfurt on Oct 10th 2020, unreliable airspeed"

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Den Vorfall kann man wohl kaum mit "kann mal passieren" abgelten.

Schönen Sonntag!
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.044
8.090
Dahoam
Ich habe diesen Vorfall gestern mit einem guten Freund der sich in der Flugsicherheit auch gut auskennt diskutiert. Wir sind uns beide nicht sicher wie die Konsequenz zu werten ist. Solche Wartungen sind ja eindeutig vorgegeben und mit klaren Prozeduren beschrieben. Dazu noch das Vier-Augen-Prinzip bei denen höher qualifizierte Mitarbeiter die Arbeit kontrollieren und entsprechend abstempeln.
Dass bei den Arbeiten Fehler passieren können ist sicher jedem bewusst, daher gibt es ja den Prüfer der nochmal sich genau anschaut ob alles gemacht wurde. Für mich ist an dieser Stelle der Fehler passiert. Ein Prüfer hat genau diese eine Aufgabe, nämlich zu checken ob alles passt. Wie kann der übersehen dass da irgendwelche Stecker nicht angeschlossen waren?

Man müsste nun genau anschauen ob die Prozeduren so unklar waren (z.B. eindeutiger Check ALLER Systeme) dass solche Fehler provoziert oder ob das Arbeitsumfeld dazu geführt hat, z.B. zuviel Arbeitslast, schlechte Arbeitsumgebung (z.B. zu dunkel oder man sieht nicht richtig hin) oder zu wenig Zeit zum Prüfen dass sowas nur unter enormen Zeitdruck schlecht erledigt wird. Ebenfalls muss geklärt werden ob die Arbeiten gewissenhaft erfolgt sind oder die Mitarbeiter abgelenkt waren (z.B. durch Handy-Daddelei wie der Fahrdienstleiter beim Zugunglück in Bad Aibling). Gerade der letzte Punkt rechtfertigt eine Entlassung, bei allen anderen sollte wirklich geklärt werden ob das grob Fahrlässig war oder ob man praktisch keine Chance gehabt hat bei der Konstellation. Je nachdem würde es vielleicht reichen den Prüfer rauszuwerfen oder beiden zumindest eine Abmahnung zukommen zu lassen.

Was wir uns auch gewundert haben ist, dass das Flugzeug selber keinen Fehler meldet wenn da zwei Stecker nicht angeschlossen sind. Aber ich kenne die 777 viel zu wenig um zu sagen welche Konsequenzen aus dem Fehler entstanden sind.

Zumindest die letzten Sicherheitsebenen, der Mensch im Cockpit, hat den Fehler erkannt und richtig reagiert. Gibt ja auch Airlines wo man wild am Stick zieht wenn die Geschwindigkeit nicht passt.
 

MrAlex

Erfahrenes Mitglied
23.05.2015
1.504
112
Ich bin doch immer wieder überrascht, welche Fehler bei Flugzeugen auftreten können. Für die Maschinen, an deren Entwicklung ich mitarbeite, werden Mechanismen implementiert, die nicht korrekt verbundene Komponenten bemerken und eine entsprechende Rückmeldung geben/Start von Funktionalitäten verhindern/... Die Gründe, aus denen man das bei Flugzeugen nicht tut, können natürlich vielfältig sein - dennoch ist es nicht unbedingt vertrauenserweckend, dass solche Fehler eben so leicht durch menschliches Versagen auftreten können.

Im konkreten Fall würde mich auch interessieren, wie MANAL bereits schrieb, dass entsprechende Kontrollen auch diesen Fehler nicht aufdeckten. Daraus kann man sicher etwas lernen. Spannend! Danke an den OP für die Meldung.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.600
503
Ich bin doch immer wieder überrascht, welche Fehler bei Flugzeugen auftreten können. Für die Maschinen, an deren Entwicklung ich mitarbeite, werden Mechanismen implementiert, die nicht korrekt verbundene Komponenten bemerken und eine entsprechende Rückmeldung geben/Start von Funktionalitäten verhindern/... Die Gründe, aus denen man das bei Flugzeugen nicht tut, können natürlich vielfältig sein - dennoch ist es nicht unbedingt vertrauenserweckend, dass solche Fehler eben so leicht durch menschliches Versagen auftreten können.

Im konkreten Fall würde mich auch interessieren, wie MANAL bereits schrieb, dass entsprechende Kontrollen auch diesen Fehler nicht aufdeckten. Daraus kann man sicher etwas lernen. Spannend! Danke an den OP für die Meldung.

Ich kann das beim Flieger nicht beurteilen, aber zumindest beim Auto wird so gut wie jeder elektrische Fehler gemeldet.
Von den geschlossenen Türen, Reifendruck, alles was irgendwie elektrisch verbunden sein sollte.
Ganz besonders beim Abgas - gibt es auch bei den Sensortoleranzen Kriterien.
Das nicht nur bei der Mercedes S-Klasse sondern auch bei den kleinen..

Insgesamt ist ja bekannt, dass die Flight Control Harware auf recht altertümlichen Prozessoren beruht.

Ich will die Konsequenz als Kündigungsgrund nicht bewerten, aber bekannt ist ja, dass Unternehmen die schnell Personal abbauen wollen ja gerne auch Gründe suchen einer regulären Kündigung zu entgehen.

Geht ja bis hin zur ganz genauen Prüfung von Spesenabrehchnungen (sehr beliebt), auch im Nachhinein.
 
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shortfinal

Erfahrener Maximierer
28.05.2010
3.672
389
STR
So wie ich es verstehe geht es dabei nicht um elektrische Kontakte, sondern um Luft-Druck-Leitungen, die den statischen Druck von außen zu dem Messinstrument bringen. Das kann der Flieger nicht merken, insbesondere nicht am Boden, wenn Luftdruck in der Kabine gleich Luftdruck außerhalb ist.
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
9.229
2.088
Corona-Land
Zum Titel "Schlamperei"

Ich war selbst 30 Jahre in der Luftfahrt Technik tätig und aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen das die meisten Fehler durch Zeitdruck entstehen.

Ich war selbst 45 Jahre (mit Unterbrechungen) in der Luftfahrt Technik tätig und aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten Fehler nicht durch Zeitdruck entstehen.

Der Grund sind Routine und Eintönigkeit (will nicht sagen lange Weile).
 

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
650
186
Südbaden
Ich zitiere mal aus den Kommentaren:

Not connected airspeed pressure lines
By Fred Bruggeman on Tuesday, Jan 12th 2021 11:50Z

LoLooking at this almost accident saved by the pilots, Aircraft Engineers International (AEI) consider this the outcome of the failed maintenance system of Lufthansa where despite the demand in maintenance regulation Part 66 and Part 145 where it is clearly stated that B1 and or B2 Qualified staff should verify maintenance performed on aircraft. As AEI has indicated already since 2015 that in Lufthansa and its subsidiaries, the need to "hand-on" inspect work is no longer required but is made into an administrative action instead of inspection by qualified B1 /B2.
This has been denied by Lufthansa and even worse by EASA who publicly stated there was nothing wrong in 2019 (4 years and continuing) while we as AEI have members of our organisation declaring this is standard practice nowadays and worse is spreading through the industry.
The so called audits that needs to be performed seem to accidently missed these items every time that perform their annual audit.
Fred Bruggeman
Secretary General AEI​
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
3.991
102
MUC
Looking at this almost accident saved by the pilots, Aircraft Engineers International (AEI) consider this the outcome of the failed maintenance system of Lufthansa

Zum Hintergrund des angeprangerten Vorgehens hier die entsprechende Pressemitteilung der AEI aus dem Jahr 2018: https://www.presseportal.de/pm/119092/3914605

(Inwieweit an den Klagen der lizenzierten Ingenieure etwas dran ist und ob das mit dem Vorfall zu tun hat, vermag ich nicht zu beurteilen.)
 

Flottenchef

Reguläres Mitglied
18.07.2019
81
83
MUC
Hallo,

habe ich etwas übersehen oder wurde dieser Vorfall hier gar nicht diskutiert?

Ist das hier die Yellow Press?
Besteht die Notwendigkeit über jedes Thema ein neues Thema zu erstellen?
Fliegt einer von euch auf der Triple und hat damit Anspruch auf Beschwerde?
Mit welchem Recht werden Spekulationen oder Urteile über beteiligte Personen gebildet?

Euch sollte an dieser Stelle klar sein, daß durch solche Beiträge weder Ursachen noch Prozeßschwächen geklärt oder aufgedeckt werden. Im Gegenteil ist sowas für mich Effekthascherei, gerade weil das schon ein Viertel Jahr zurückliegt.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.012
5.869
Ist das hier die Yellow Press?
Besteht die Notwendigkeit über jedes Thema ein neues Thema zu erstellen?
Fliegt einer von euch auf der Triple und hat damit Anspruch auf Beschwerde?
Mit welchem Recht werden Spekulationen oder Urteile über beteiligte Personen gebildet?

Euch sollte an dieser Stelle klar sein, daß durch solche Beiträge weder Ursachen noch Prozeßschwächen geklärt oder aufgedeckt werden. Im Gegenteil ist sowas für mich Effekthascherei, gerade weil das schon ein Viertel Jahr zurückliegt.

Was genau ist dein Problem damit das hier zu diskutieren? Ich finde das sehr interessant. Insbesondere, dass das AEI hier seit 3 Jahren diese Praxis anprangert und diese bisher nicht nachgebessert wurde. Ohne diesen Thread wäre das an mir vorbeigegangen.
Wenn es dich stört: einfach deabonnieren.
 
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Flottenchef

Reguläres Mitglied
18.07.2019
81
83
MUC
Die Frage an dieser Stelle wäre dann, auf Basis welcher Fakten genau diskutiert werden soll.
Ist die Grundlage der Vorwurf der AEI, der LH soundsoviele fehlerfreie Jahre entgegenhält? Wer soll sich dazu direkt aus dem betroffenen Umfeld mit Fakten, Q-Richtlinien oder Best Practice Verfahren äußern?
Mich stört bei solchen Eröffnern das vage Fingerpointing in eine Richtung, ein paar Links zu Netzartikeln, freßt das und spekuliert mal kräftig.
Sowas stößt weder bei Leuten die sich beruflich damit befassen müssen auf viel Gegenliebe, noch bei Berufsgruppen, die die Verfahren aus erster Hand kennen und auch die damit verbundenen oder nicht vorhandenen Redundanzen.
Also habt ihr bis auf heiße Luft keine Grundlage und spekuliert ein wenig herum. Na ist ja eure Zeit...
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
3.991
102
MUC

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.012
5.869
Sowas stößt weder bei Leuten die sich beruflich damit befassen müssen auf viel Gegenliebe, noch bei Berufsgruppen, die die Verfahren aus erster Hand kennen und auch die damit verbundenen oder nicht vorhandenen Redundanzen.
Also habt ihr bis auf heiße Luft keine Grundlage und spekuliert ein wenig herum. Na ist ja eure Zeit...

Ich denke das kann uns hier herzlich egal sein denn wenn man deine Aussage zu Ende denkt dürften Fachfremde überhaupt nicht über Fachthemen diskutieren. Ich verstehe wenn man als Fachfremder in einem Fachforum zu dem Thema mangels Hintergrundwissen ausgeschlossen wird. Hier in diesem Forum jedoch empfinde ich dein Diskussionsverbot oder die Diskreditierung einer solchen als ziemlich anmaßend. Das wäre in etwa so als würde ich als ITler im Spiegel Forum jemandem verbieten über IT zu diskutieren weil er nicht in dem Beruf arbeitet.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.796
2.285
CGN
Wir sollten vielleicht erstmal festhalten, dass es die LH Technik versäumt hat, die nötigen Verbindungen anzuschließen und das BFU die daraus resultierende Luftnotlage als schwerwiegende Störung qualifiziert hat. Es steht damit zunächst einmal fest, dass es hier zu einem Versagen, man könnte fast umgangssprachlich sagen, einer Schlamperei, bei der Technik gekommen ist.

Warum dieser Umstand in einem freien Land, zumal in einem luftfahrtaffinen Forum, nicht öffentlich diskutiert werden sollte, ist mir nicht verständlich. Zudem habe ich die bisherigen Beiträge der Mitinsassen auch nicht als besonders unsachlich wahrgenommen.

Der Volksmund sagt: Getroffene Hunde bellen und aus dieser Ecke scheinen mir die Beiträge des Mitinsassen Flottenchef zu stammen. Er äußert sich dementsprechend auch nicht dazu, wie es zu diesem schwerwiegenden Versagen kommen konnte oder wie eine Wiederholung dieses Versagens verhibdert werden könnte, sondern greift nur diejenigen an, die auf das Versagen hinweisen.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.309
336
Auch wenn ich inhaltlich nichts zum Thema beizutragen habe, lese ich gerne mit und würde mich freuen, wenn die Experten zurück zum Thema kommen würden.
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.768
7.142
Fliegt einer von euch auf der Triple und hat damit Anspruch auf Beschwerde?
Selbstverständlich kann dieser Fehler bei keinem anderen Flugzeugmuster passieren :doh:
Solange es also noch keine Pax-777 bei LH gibt, ist man als Passagier zu 100.000% vor solchen Fehlern geschützt...

Ich hoffe sehr, dass die genauen Umstände bezüglich des Arbeitsumfeldes von der BFU sauber aufgearbeitet werden, aber wenn es hier schon Diskutierverbote gibt, was soll dann erst bei LHT los sein.
Aktuell ist ja alles etwas chaotisch, durch das Parken der Flugzeuge sind ganz andere Arbeiten aktuell typisch, die Frage ist ob alle Tools und Dokumente dafür sofort da waren. Viele Mechaniker und das Engineering sind in Kurzarbeit, wie hoch ist die Arbeitsbelastung derer die da sind? Wieviel Zusatzaufwand muss man für Handdesinfektion etc. aufwenden? Welche Bereiche sind aktuell gesperrt?
Wäre wirklich mal interessant genau zu verstehen, wie da aktuell gearbeitet wird. Fehler passieren nicht einfach so.

Ich erwarte aber leider nicht, dass da mit offenen Karten gespielt wird. Schade, eine vertane Chance sowas in Zukunft zu vermeiden.
Und sowas muss man vermeiden! Wenn mehrere Sicherheitsebenen versagen, ist das absolut kein gutes Zeichen.

Auch die Piloten haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert... Es hat extrem lange gedauert, bis sie kapiert haben, dass die Warnungen nicht vor dem warnen wonach es aussieht, sondern offenbar ein Systemfehler vorliegt. Good Airmanship geht anders. Und auch sowas hat Ursachen, die man abstellen kann. Wenn man den den ersten Schritt der Selbsterkenntnis bereit ist zu gehen, und nicht gleich alles bagatellisiert (eine lehrbuchmäßige Schutzfunktion des Menschen...).
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.249
Ich haben mit der hier zitierten Firma nichts zu tun, meine Gedanken stammen aber aus vielen Berufsjahren in einer anderen Branche:

In der jetzigen Situation willst du weder als Techniker, noch als Pilot irgendwie negativ auffallen. Der Impuls gewisse Dinge unter den Tisch fallen zu lassen dürfte eine Rolle spielen, bzw. einer ehrlichen Aufarbeitung im Wege stehen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.583
7.090
irdisch
Dass Fehler gemacht werden und passieren ist menschlich und erwartbar. Das Abzeichnen von Arbeiten ohne tatsächliche Kontrolle finde ich aber auch irritierend und erklärungsbedürftig. Nach der Global in Schönefeld sollten die evtl. mal ihre Verfahren überdenken?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.768
7.142
Ohne Kontrolle würde ich nicht mal behaupten.
Ich gehe davon aus, im Cockpit wurde der Selbsttest des Systems erfolgreich durchgeführt und abgezeichnet. Und ganz sicher auch in tollen Computersystemen lückenlos dokumentiert (AMOS etc.)

Es gibt nur leider immer weniger Leute die noch verstehen, das das beste digitalisierte System mit allem integrierten Testkomfort nicht funktioniert, wenn man die mechanische Verbindung zur Aussenwelt vergisst...
(Weiter oben gab es ja bereits ähnlich verwunderte Äußerungen).

Die Welt ist analog, die Welt arbeitet nach 6 Milliarden Jahre alten Naturgesetzen. Digitalisierung ist nur darauf aufgesetzt und kann natürlich gigantisches leisten, am Ende sind aber die simplen Basics genauso wichtig. Die künstlichste Intelligenz hilft nichts, wenn es gilt einen simplen analogen Fehler zu finden, der sich rein technisch garantiert nicht "downstream" finden lässt. Am Boden ist nun mal überall im Flugzeug statischer Druck.
Auch wenn es nicht so cool ist, eine Schlauchschelle festzuziehen wie einen Bildschirm zu touchen, manchmal hilft nur irgendwo reinkriechen und sich die Finger dreckig zu machen.

Das statische Drucksystem ist eines der fiesesten im ganzen Flugzeug, wenn es darum geht am Boden einen Fehler zu finden. Und Instrumente sind empfindlich! Wer schonmal eine kleine Leckstelle im Statiksystem suchen musste, weiss wovon ich rede... Den Fehler im Flug zu reproduzieren ist einfach, ihn am Boden zu finden die Kunst. Naja, diesmal wäre es relativ simpel gewesen...

Der andere Klassiker in der Flugzeugwartung ist übrigens die Leitung nicht zu trennen (oder die falsche, oder nicht weit genug weg vom Sensor zu legen) und beim Durchblasen der Leitung mal eben ein €20.000 Bauteil zu zerstören.

Es hat mindestens 200 Jahre Elektrik gebraucht, bis wir Systeme entwickelt haben bei denen Fehler in der Verkabelung sofort auffallen (sprich: ein Schalter am Ende des Kabels wie z.B. ein Öldruckschalter hat halt nicht einfach offen oder geschlossen, sondern schaltet zwischen definierten Widerständen hin und her, dann kann man Kurzschlüsse und Kabelbrüche simpel detektieren). Mit Schläuchen in der Pneumatik ist das nochmal deutlich schwieriger.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.044
8.090
Dahoam
Das statische Drucksystem ist eines der fiesesten im ganzen Flugzeug, wenn es darum geht am Boden einen Fehler zu finden. Und Instrumente sind empfindlich! Wer schonmal eine kleine Leckstelle im Statiksystem suchen musste, weiss wovon ich rede... Den Fehler im Flug zu reproduzieren ist einfach, ihn am Boden zu finden die Kunst. Naja, diesmal wäre es relativ simpel gewesen...

Ich als Wartungslaie würde das System testen indem ich außen am Staticport verschiedene Referenzdrücke draufbringe und schaue ob das dann auch im Cockpit entsprechend angezeigt wird. Dann würde man sehr schnell merken wenn da ein größeres Leck ist. Oder wird sowas gar nicht direkt getestet?
 
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