Medizinischer Notfall

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nereus

Aktives Mitglied
13.12.2009
181
0
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Nachdem was ich gestern erlebt habe sollte man eine Verfügung bei sich haben, auf keine Fall in Indien zu landen. Auf dem Flug von Bkk nach Frankfurt gestern: Nach der obligatorischen Frage nach einem Arzt an Bord, konnten die 3 an Bord befindlichen Ärzte dem Mann nicht helfen. Der Pilot entschied in Delhi zu landen. Obwohl das ja schon mindestens 45 Minuten vor der Landung dort bekannt war, dauerte es 45 Minuten bis ein Krankenwagen zum F'lugzeug kam. Weitere 30 Minuten bis der Mann aus dem Flugzeug gebracht wurde, von einem dortigen Notarzt keine Spur. Gefühlte 100 Leute standen dann dort herum und es passierte recht wenig. Für den Mann sah es glaube ich überhaupt nicht gut aus. Da ist man einfach nur fassungslos!
 
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Farscape

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24.09.2010
6.973
6
Wien
In manchen Ländern mache ich mir wirklich Sorgen sollte mir etwas passieren, vorallem in Ländern in denen man kaum Aussicht auf Behandlung ohne sich als Privatzahler/ Geldbesitzer auszuweisen.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
Ist aber in BKK auch nicht besser:
Medizinischer Notfall kurz vor der Landung mit LH772 in BKK. Die Crew macht 30 Minuten vor Landung eine Ansage, dass alle Passagiere nach der Landung sitzen bleiben sollen, bis der kranke Pax von Bord gebracht wird.

Nach der Landung warten wir alle 10 Minuten an Bord - von einem Krankenwagen bzw. Sanitäter keine Spur. Die Crew war recht gefrustet und entschied dann, dass die Passagiere doch von Bord gehen dürfen. Ob jemals ein Krankenwagen kam ist mir nicht bekannt. Würde mich ehrlich gesagt wundern, da das Konzept in Thailand nicht wirklich bekannt ist ...
 

tomnikde

Erfahrenes Mitglied
27.03.2009
2.250
1
TXL
In manchen Ländern mache ich mir wirklich Sorgen sollte mir etwas passieren, vorallem in Ländern in denen man kaum Aussicht auf Behandlung ohne sich als Privatzahler/ Geldbesitzer auszuweisen.

Geht mir auch so. So bald ich Berlin verlasse, habe ich immer minimum 20K Euro in kleinen Scheinen dabei. Je Nach Flugrichtung nochmal 5K in USD oder auch mal SGD/HKD!

Schlimm was da "draussen" so passiert!
 
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macdoc

Erfahrenes Mitglied
02.06.2010
1.042
0
Plastic money...

Aber mal im Ernst, wenn man wirklich was ernstes an Bord hat ist wahrscheinlich schlauer zu warten bis man über zivilisiertem Boden ist. Aber das interessiert natürlich den Piloten nicht so richtig. Bekannter hatte seinen Herzinfarkt in China kurz vor Abflug. Die haben ihn dann nicht an Bord gelassen, die Diagnose der grossen Chinesischen Privatklinik war eine Magenverstimmung. In Deutschland wieder angekommen gings direkt vom Flieger zum Herzkatheter...:eek:
In SFO ist ja wenigstens die Versorgung noch gut, wenn auch teuer.
 

jubo14

Erfahrenes Mitglied
29.03.2010
1.027
0
zwischen DTM und PAD
... die Diagnose der grossen Chinesischen Privatklinik war eine Magenverstimmung. In Deutschland wieder angekommen gings direkt vom Flieger zum Herzkatheter...:eek:
In SFO ist ja wenigstens die Versorgung noch gut, wenn auch teuer.
Das kenne ich aus dem Bayerischen Wald aber auch so.

Ein Onkel von mir war dort im Krankenhaus und ist mit Magentabletten nach Hause geschickt worden.
Sein Hausarzt hat dann sofort den Notarzt gerufen, und 45 Minuten nach dem Vorsprechen beim Hausarzt lag er auf dem OP-Tisch und hat erst einmal einen Bypass gelegt bekommen.

Auf medizinische Fehlleistungen haben "ferne Länder" nun wirklich kein Monopol!
 
D

Dick Schädel

Guest
Plastic money...

Aber mal im Ernst, wenn man wirklich was ernstes an Bord hat ist wahrscheinlich schlauer zu warten bis man über zivilisiertem Boden ist. Aber das interessiert natürlich den Piloten nicht so richtig. Bekannter hatte seinen Herzinfarkt in China kurz vor Abflug. Die haben ihn dann nicht an Bord gelassen, die Diagnose der grossen Chinesischen Privatklinik war eine Magenverstimmung. In Deutschland wieder angekommen gings direkt vom Flieger zum Herzkatheter...:eek:
In SFO ist ja wenigstens die Versorgung noch gut, wenn auch teuer.

Also ganz so einfach macht man sich Entscheidung bei schwerwiegenden Erkrankungen nicht. Tatsache ist, dass die meisten Fluglinien sehr gut ausgerüstet sind um erste Hilfe zu leisten, jedoch finden sich auf Linienflügen nur selten OP-Räume und Intensiv-Stationen. Ein Flug von Peking nach Deutschland dürfte um die 10 Stunden dauern und führt in der Regel zu weiten Strecken über nahezu unbewohntes Gebiet. Selbst in der vorsintflutlichesten Klinik in Peking (wobei ich denke, dass es in Peking durchaus sehr gut ausgebildete Ärzte und moderne Kliniken gibt) kann einem Patienten mit einem Herzinfarkt besser geholfen werden als in einem Flugzeug, wo man eben nur erste Hilfe leisten kann und kaum Möglichkeiten zu einer Zwischenlandung hat. Dass es bei Deinem Bekannten zu einer, bei Herzinfarkten übrigens sehr häufigen Fehldiagnose kam ist natürlich schlimm, kann aber wie bereits schon erwähnt auch in Deutschland passieren (was es höchstwahrscheinlich täglich tut).

Für die Piloten selbst ist es oft alles andere als einfach zu entscheiden in welchem Land man zwischenlanden kann oder ob man besser durch fliegt. Wir hatten vor einigen Jahren eine Inderin an Bord, die weitaus hoch schwangerer (oder heißt es höher schwanger ;)) war, als man ihr angesehen hat. Während des Fluges setzten bei ihr heftige Wehen ein. Die drei Onkologen an Bord hatten seit ihrer Ausbildung zum Arzt keiner Geburt mehr beigewohnt und wären über eine Zwischenlandung sehr dankbar gewesen. Die Piloten hatten nun zu entscheiden im Iran oder in Pakistan runter zu gehen, nach Dubai auszuweichen oder aber nach Delhi durch zu fliegen und zu hoffen, dass man rechtzeitig landen würde. Der Iran war aufgrund der politischen Situation nicht besonders verlockend, eine Inderin in Pakistan in eine Klinik zu schicken schien auch keine gute Lösung, Dubai nicht viel näher als Delhi, also entschied man sich für letzteres.
Der Co-Pilot setzte sich dann mit dem Gynäkologen seiner Frau in Verbindung, welcher gerade auf den Kanaren urlaubte und der per Telefon Anweisungen gab. Gemeinsam mit einem Steward der Sanitäter und frisch gebackener Vater war und den Onkologen kam dann während des Fluges, ein glücklicherweise kerngesundes Kind zur Welt.

In diesem Fall ist die Geschichte dankenswerter Weise gut ausgegangen weil es bei der Geburt keine Komplikationen gab, aber ich denke kein Mensch der Welt möchte eine sich freiwillig in eine solche Situation begeben. Eines steht jedenfalls fest, kein Pilot, kein FB und kein Arzt macht sich die Entscheidung einen Passagier auszuladen, leicht. Es muss schon massiv Sorge um das Wohl des Passagiers bestehen, ehe man eine solche Entscheidung trifft.
 
Moderiert:

nereus

Aktives Mitglied
13.12.2009
181
0
Die Piloten machen sich die Entscheidung sicherlich nicht leicht. Es ist ja auch mit erheblichen Kosten für die Fluggesellschaft verbunden. Nicht nur das ablassen von Kerosin, Zwischenlandung usw. , umso erfreulicher dass die Kosten hierbei nicht im Vordergrund stehen.
 
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tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.655
593
Bayern & Tirol
Nachdem was ich gestern erlebt habe sollte man eine Verfügung bei sich haben, auf keine Fall in Indien zu landen. Auf dem Flug von Bkk nach Frankfurt gestern: Nach der obligatorischen Frage nach einem Arzt an Bord, konnten die 3 an Bord befindlichen Ärzte dem Mann nicht helfen. Der Pilot entschied in Delhi zu landen. Obwohl das ja schon mindestens 45 Minuten vor der Landung dort bekannt war, dauerte es 45 Minuten bis ein Krankenwagen zum F'lugzeug kam. Weitere 30 Minuten bis der Mann aus dem Flugzeug gebracht wurde, von einem dortigen Notarzt keine Spur. Gefühlte 100 Leute standen dann dort herum und es passierte recht wenig. Für den Mann sah es glaube ich überhaupt nicht gut aus. Da ist man einfach nur fassungslos!

Hatte ich auch schon. Flug mit QF von LHR nach SIN. Erst kam die Frage nach dem Arzt und dann der Zwischenstop in Dehli incl. Fueldump. Mrs. Tyrolen hat mich ausgelacht: Einmal ist sie nicht dabei und schon müssen wir zwischenlanden.

Beim letzten mal hat Sie eine Zwischenlandung in CPH verhindert, da der Patient stabil genug war. Dafür übernimmt aber der Arzt an Bord die Verantwortung. In LHR haben wir dann auch einen direkten Anflug bekommen. Alle Passagier blieben Sitzen und Sie hat den Patienten direkt an den lokalen Notarzt übergeben. Dann durften alle raus und wir hätten beinahe unseren Anschluss verpasst.

Ich fand es schon beunruhigend. Man reist ja eigentlich in "sichere" Länder (SIN oder Australien) und wird dann einfach unterwegs abgeladen. Dem Piloten bleibt aber keine andere Wahl. Somit ist es aber besser, dass man im Zweifel nicht fliegt.
 

macdoc

Erfahrenes Mitglied
02.06.2010
1.042
0
Beim letzten mal hat Sie eine Zwischenlandung in CPH verhindert, da der Patient stabil genug war. Dafür übernimmt aber der Arzt an Bord die Verantwortung. In LHR haben wir dann auch einen direkten Anflug bekommen. Alle Passagier blieben Sitzen und Sie hat den Patienten direkt an den lokalen Notarzt übergeben. Dann durften alle raus und wir hätten beinahe unseren Anschluss verpasst.
Die Verwantwortung hat meines Wissens immer die Fluggesellschaft bzw. der Pilot. Der Arzt hat hier eine beratende Funktion, denn die technischen Belange kann er ja nicht einschätzen. Bei LH wird ja in der Regel auch Rücksprache gehalten mit den Spezialisten am Boden.
Aber die Vorstellung bei Beschwerden an Bord dann im Zweifelsfall in Indien oder schlimmer ausgeladen zu werden finde ich auch gruselig, noch gruseliger ist es darüber wie oben beschrieben entscheiden zu müssen.
Bei vielen Erkrankungen sind die internationalen Standards selbst in Großstädten schon deutlich anders als in den Industrienationen. Fehler passieren überall, und das war auch weniger gemeint.
 

Theisener

Erfahrenes Mitglied
Versicherungen haben Airlines für medizinische Zwischenfälle (die nicht die Airline zu vertreten hat) in der Regel nicht.
ABER ich wäre dankbar, in jedem noch so kleinem Land versorgt zu werden, sofern mir an Bord nicht geholfen werden könnte.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.655
593
Bayern & Tirol
Versicherungen haben Airlines für medizinische Zwischenfälle (die nicht die Airline zu vertreten hat) in der Regel nicht.
ABER ich wäre dankbar, in jedem noch so kleinem Land versorgt zu werden, sofern mir an Bord nicht geholfen werden könnte.

Afghanistan, Somalia, sont. abgelegene Gegenden in denen kein Mensch wohnt (Sahara, Sibirien, Northern Territory, Ozeane,...)