Sprachen an Bord - was erwartet ihr von der Crew, was sind eure Erfahrungen?

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FlyingT

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
2.777
0
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Hallo liebe Forengemeinde,

angeregt durch dipolis aktuelles Taschenlampen-Spanien-Gewinnspiel stelle ich mir ein paar Fragen, die ich sehr gerne an euch weiter reichen möchte.

Die Luftfahrt ist ein internationales Geschäft und wer erfolgreich sein will, der sollte sich auf seine Kundschaft best-möglich einstellen.
Es gibt einige Länder auf dieser Erde, die durchaus ordentlichen Verkehr generieren, aber dennoch nicht sonderlich viel von "ausländischen" Sprachen verstehen, mit ihnen anfangen können. Ob dies kulturelle oder "technische" Gründe hat sei dahin gestellt, kann von mir aus aber auch erörtert werden. Als Reaktion hierauf werden bei anfliegenden foreign Airlines häufig nationale Flugbegleiter eingesetzt, um den Kunden die Sprachbarriere zu nehmen.

Wie weit darf und soll es gehen?
Was ist eure Erwartungshaltung im individuellen Fall an eine spezielle Airline?
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht und wie bewertet ihr diese?
Sollte dennoch von allen in der internationalen Luftfahrt beteiligten Englisch gesprochen werden? Speziell an Bord, wo es auch um die Kommunikation sicherheitsrelevanter Themen geht?

Ich freu mich schon auf eure Meinungen und eine angeregte Diskussion.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Ich erwarte da eigentlich längst überhaupt nichts mehr, und selbst diese Erwartungen werden dann noch oft genug enttäuscht. ;)

Jedenfalls ist es kein Problem, sowohl bei LH als auch bei OS auf dort fest angestellte Flugbegleiter zu treffen, mit denen man sich weder auf Deutsch noch auf Englisch verständigen kann. Deutsch sprechen und verstehen sie oft überhaupt nicht, Englisch nur ein paar rudimentäre Brocken und eingeübte Floskeln.

Ist das ein Problem? Nicht wirklich, dann muss man sich notfalls eben an einen anderen FB wenden, wenn man das Gewünschte nicht mit Worten, Gestik und Bildern bekommen kann.

Bei allen anderen ausländischen Airlines liegt das Versagen, evtl. die Landessprache nicht zu sprechen, ohnehin erstmal bei mir. Umso dankbarer ist man dann, wenn man einen gemeinsamen Nenner für die Verständigung findet.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Was ich mir erhoffen würde wäre neben der Landessprache, die ich ggfs. sprechen kann oder eben auch nicht, die Verständigung in englisch (sofern das nicht eh schon die Landessprache wäre).
Nur: Wenn selbst viele Cockpit-Crews das erwiesenermaßen nicht wirklich hinbekommen, wie will ich es dann wirklich von den Cabin-Crews erwarten... :(
 

Davisscholar

Erfahrenes Mitglied
04.08.2010
2.210
0
Sollte dennoch von allen in der internationalen Luftfahrt beteiligten Englisch gesprochen werden? Speziell an Bord, wo es auch um die Kommunikation sicherheitsrelevanter Themen geht?

Das finde ich schon... Englisch sollte als Universalsprache möglich sein.

Ich war ja bisher v.a. auf Nordamerikaflügen immer überrascht, dass idR ein Dutzend Sprachen - selbst Dialekte wie Schwyzerdütsch - zur Hilfe bei den Einreiseformularen angeboten wurden. Das hätte ich so nicht erwartet. Dieses Angebot war übrigens bisher bei UA besser/ umfangreicher als bei LH! ;-)
Ich würde ja nicht einmal Deutsch erwarten, was aber bei Abflügen aus Deutschland natürlich angeboten wird.

Drollig fand ich auch bei SQ das teils auswendig gelernte Deutsch, gesprochen mit stark asiatischem Akzent. Total vorbei war es allerdings, als in Frankfurt eine Vertreterin des SQ-Bodenpersonals die Gäste begrüßte: "Good morning ladies and gentlemen, my name is Helga." Da glaubte ich doch schon an ein gezielt genutztes Klischee, zumal der Name in der deutschen Ansage nicht genannt wurde.

Generell fände ich es wünschenswert, wenn man sich verständigen kann - d.h. meist auf Englisch oder wahlweise Französisch. Aufgrund meiner Flugziele war ich allerdings lange nicht mehr in der Situation, Kommunikationsschwierigkeiten zu haben...
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.796
2.285
CGN
Ich denke auch, dass Englisch drin sein sollte. Allerdings sind mir weder bei LH noch bei LX/OS Flugbegleiter untergekommen, mit denen ich nicht deutsch reden konnte. (Klar die Swissler haben durchaus ihren Akzent, den sie mit offensichtlich Schweizer Kunden auch pflegen, aber bisher alle LX Flugbegleiter konnten sich problemlos so ausdrücken, dass ich es verstand, wenn sie mich als hochdeutsch Sprechenden identifiziert hatten.
 
N

nevadaman

Guest
Was erwarte ich?
Bei Internationalen Flügen ab Deutschland will ich min. ein/zwei Flugbegleiter die dem Deutschen einigermaßen mächtig sind.
Sonst sollte man sich halt mit Englisch durchschlagen können. Wenn der Flugbegleiter jetzt nicht so gut Deutsch/Englisch kann hab ich kein Problem damit, mein Englisch ist ja auch lausig ....

In der der LH First wurde ich jetzt schon zwei mal mit fränkischem Dialekt begrüßt, das ist Service (y)
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.796
2.285
CGN
Was erwarte ich?
Bei Internationalen Flügen ab Deutschland will ich min. ein/zwei Flugbegleiter die dem Deutschen einigermaßen mächtig sind.
Sonst sollte man sich halt mit Englisch durchschlagen können. Wenn der Flugbegleiter jetzt nicht so gut Deutsch/Englisch kann hab ich kein Problem damit, mein Englisch ist ja auch lausig ....

In der der LH First wurde ich jetzt schon zwei mal mit fränkischem Dialekt begrüßt, das ist Service (y)

Also auf den CO operated flights ex ZRH nach EWR gab es zwar immer einen der "deutsch" konnte - meist aber nicht mehr als die Ansage vorlesen. Fand das aus meiner Sicht natürlich eher überflüssig, wenn man etwas möchte oder in der Gally vorbeigeguckt hat war das auch mit diesen Damen und Herren immer einfacher und besser auf englisch. Für die (meist älteren) Herrschaften die gar kein Englisch können aber natürlich nicht schlecht wenigstens jmd mit rudimentären Kenntnisse da zu haben.
 

FlyingT

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
2.777
0
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass auf internationalen Flügen englisch durchaus zu erwarten ist.
Die aktuelle globale Situation legt nahe, dass Englisch die Weltsprache ist, ergo einen passablen, gemeinsamen Nenner für eigentlich fast alle darstellt.


Was erwarte ich selber von einer Airline?
Hm, naja, das hängt davon ab, mit welcher Airline ich in welcher Region unterwegs bin.

Es gibt Länder, die sich oberflächlich betrachtet über ihre Sprache definieren und sich schwer damit tun, eine andere zu akzeptieren. Paradebeispiel ist IMHO Frankreich, wobei sich hier die Situation meiner Erfahrung nach in den letzten Jahren, gerade bei den jüngeren deutlich entspannt hat.
Dann gibt es da Länder, in denen sich die Menschen einfach unglaublich schwer tun, die englische Sprache auszusprechen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Japan.
Dann gibt es da noch Länder, die in den letzten Jahrzehnten einfach keinen Fokus auf Fremdsprachen gelegt haben, wie zB UK und USA - mussten sie ja auch nicht. ;)


Ich selber bin der Meinung, dass ich mich als Gast (ja, auch als Kunde bin ich bis zu einem gewissen Grad "Gast") bis zu einem gewissen Grad anzupassen habe, die Gepflogenheiten des Gastgebers zu respektieren habe. Dies ist gerade in sprachlicher Hinsicht allerdings nur bedingt möglich.
Hier kommt dann die spezielle Melange der internationalen Luftfahrt ins Spiel.

Englisch ist in meiner Branche, die weltumspannend vertreten und aktiv ist, die Basis der Kommunikation. Sogar Franzosen und Asiaten respektieren und akzeptieren dies weitestgehend ;) :D
Zusammen mit meiner persönlichen Vita bringt mich dies zu obiger Meinung, dass Englisch eigentlich ein guter Kompromiss ist, in dem sich fast jeder passabel bewegen kann auf dieser, unserer Erde.
Dennoch bin ich ein Deutscher, der seine eigene Sprache durchaus mag und sich in dieser natürlicher, wohler fühlt als in irgendeiner "Fremdsprache".
Aus diesem Grund bevorzuge ich bei gleichwertigen Angeboten das deutschsprachige - dies muss ich zugeben.

Befremdlich empfinde ich dann die Erfahrung, dass ich auf einem Europa-NRT-Flug bin und das japanische Personal an Bord einer deutschsprachigen Airline nicht mal ansatzweise Englisch, geschweige denn Deutsch spricht. An Bord der ANA war ich ebenfalls verwundert: Deutsch erwarte ich auf NRT-Deutschland nicht, sicherlich, aber zumindest radebrechendes Englisch.
Auf einem UA ORD-MUC hat mich hingegen total baff gemacht, dass die Crew ihre Positionen nach dem Boarding noch getauscht hat, da es zufälligerweise einen deutschsprachigen Block in der C und eine deutschsprachige FB gab.

Bitte versteht diese Diskussion nicht als nationalistisch oder dergleichen.
Es geht schlicht um die Erwartung beim Fliegen bezüglich der Kommunikation vs. der eigenen Sprache.
Und auch wenn unsere Welt inzwischen sehr international geworden ist, soll und darf man ja noch seine eigenen Wurzeln und Bequemlichkeiten/Wohlfühlfaktoren haben.
 

phxsun

Erfahrenes Mitglied
02.01.2010
1.728
40
OWL
Bei wirklich wichtigen Durchsagen wäre ich schon dankbar wenn derjenige deutlich sprechen und das Mikrofon in ausreichendem Abstand halten würde.

Ansonsten kann ich mich nicht beschweren, mit Englisch und Deutsch bin ich bislang fast immer zurecht gekommen. Zur Not kann ich meine eingerosteten Französischkenntnisse reaktivieren.

An Board einer deutschsprachigen Airline erwarte ich von allen gute Deutschkenntnisse und natürlich als Lingua Franca der heutigen Zeit Englisch.

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FlyingT

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
2.777
0
Wie ist dann eigentlich die Swiss zu bewerten?

Nominell ist sie eine Gesellschaft Schweizer Rechts. Gehören tut sie einer AG, ansässig in Deutschland und wird auch von dieser "gelenkt".
Die Schweiz selber ist ein Vier-Sprachen-Land, oder? OK, das Rätoromanische spielt jetzt quantitativ nicht soooo die Rolle, aber ....
Wie viele Sprachen müssen in der Schweiz eigentlich in der Schule gelernt werden? Ich meine, dass man seine native Regionalsprache und zwei der anderen Landessprachen lernen muss. Täusche ich mich hier?

Was darf ich nun bei internationalen Abflügen der Swiss ex ZRH erwarten?
Die Crews dürften doch überwiegend auch dort stationiert sein, oder?
Gibt es viele Shuttler aus dem italienischem, dem französischem Raum nach Zürich?
Welchen Anteil hat eigentlich welche Sprache in der Schweiz? Seitens der Bevölkerung und seitens des Lernens in der Schule?
Was für Anforderungen stellt die Swiss ex ZRH?

Ich persönlich nehme die Swiss als "deutschsprachige" Airline wahr. Selbst italienische und französische On-Board-Mitarbeiter konnten bisher hinreichend Deutsch UND Englisch.
Übel waren nur die lokalen Tokyo-FBs, die teilweise wirklich mit dem Englischen schon zu hadern hatten.

Ganz ehrlich:
Ich verstehe die Besonderheiten des Japan-Marktes. In der First und der Business wird es dann zu einer Gradwanderung.
Natürlich ist der hochpreisige Kunde anspruchsvoller, der japanische erwartet zudem die Benimm-Regeln seines Landes - welche wirklich komplex wie spannend wie schwierig sind.
Aber darf die Swiss deswegen die europäischen Kunden vernachlässigen? Ist es in Ordnung, dass im hinteren Business-Abteil der 343 zwei Tokyo-FBs eingesetzt werden, lediglich unterstützt vom MdC?
Ich fand dies befremdlich, habe allerdings den Flug über ZRH zwecks dem Sitz gebucht.
Was ist nun mit einem Senioren-Ehepaar, dass die Swiss gebucht hat, in der Erwartung eine deutschsprachige Airline zu besteigen?
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Meine wirklich persönliche Erwartung:
Deutsch oder Englisch ist gut, fehlt es dann muss ich wenigstens mit Händen und Füßen verstanden werden, der Wille muss da sein.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
4.965
4.063
GRQ + LID
Was mir total auf die Eier geht, ist wenn ich bei Lufthansa etwas auf Deutsch frage, und dann (wohl auf Grund auf meinem Akzent, ich schätze signifikant weniger prägnant als das von Rudi Carrell) eine Antwort auf Englisch kommt. Ich weiss nicht, ob die FB denken, dies sei behiflich, aber mir gibt das immer das Gefühl, mein Deutsch sei nicht ausreichend. Wenn ich mir nicht zugetraut hätte auf Deutsch zu kommunizieren, hätte ich die Frage wohl auf Englisch gestellt!
 

Iberworld

...liebt fliegen
18.04.2009
1.974
1
EDCJ
www.ich-liebe-fliegen.de
Deutsch brauche ich an Bord nicht, wenn ich allerdings Deutsch sprechen kann umso besser. War überrascht als ich bei BA von YYZ nach LHR auf Deutsch angeredet wurde.
Englische Kommunikation funktionierte bisher immer (wenn ich nicht gleich Deutsch oder Spanisch gesprochen hab), auch wenn es sich an Bord einiger Airlines auf das minimalste beschränkte. Bei einigen Airlines hätte ich Zweifel, ob ich mit Notfall ohne Landessprache verstehe was passiert, da würde ich schon erwarten, dass Englisch funktioniert.
 
Y

YuropFlyer

Guest
Ohne auf eine spezifische Airline direkt eingehen zu wollen:

Englisch: Muss jeder Flugbegleiter können, nicht perfekt, aber zumindest PET-Niveau erwarte ich (1 Level unter First, falls das jemandem etwas sagt) - auf internationalen Flügen, notabene.
Auf nationalen Flügen, vorallem in grösseren, nicht englisch-sprachigen Ländern/Regionen, sollte zumindest 1 Flugbegleiter (Je Klasse, in grösseren Flugzeugen) anständiges (eben, wieder mind. PET) Englisch sprechen.. damit spreche ich zB Regionen wie Südamerika, China domestic, Indien domestic, Intra-Afrika etc. an, Regionen in welchen Englisch also weder bei Start noch Ziel Hauptsprache ist (Kommt mir nicht mit Indien und Englisch.. :p )

Auf internationalen Flügen Kontinent-Übergreifend, resp. Sprachen-Übergreifend, vorallem Langstrecke, erwarte ich, wie schon oben erwähnt, von jedem FA Englisch-Kenntnisse.

Gut, soviel über Englisch..

Dazu erwarte ich, logisch, die Sprache des Herkunftslandes der Airline.. das ist ja kaum schwer, wobei natürlich bei gewissen Fluggesellschaften eben NICHT jeder die Sprache spricht.. ich glaube nicht das jeder EK FA Arabisch spricht? - aber auf jedem Flug wird es mind. pro Klasse einen FA geben, der die Sprache der Airline spricht.

Dazu, mindestens einen FA der zumindest einigermassen die Sprache des Ziellandes spricht. (resp. Startland beim Rückflug..) -> Das ist teilweise NICHT vorhanden.. bei EK zum Beispiel ist das aufgrund der Multinationalen Crew immer möglich, aber wer auf einem LH Flug zB nach SIN erwartet, das pro Klasse einer der FAs auch chinesisch kann, ist falsch gewickelt.. ebenfalls zB Deutsch auf einem SQ Flug nach/von Deutschland/Zürich.. das, was die können, ist wie schon angemerkt, abgelesen. Da würden die lieber ein paar MP3s abspielen.. das ist dann eben von Fluggesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich.. wäre jedenfalls "nice to have"..

Weitere Sprachen die "nice to have" sind, aufgrund der allgemeinen Verbreitung der Sprache sind, neben Englisch, sicher auch Französisch, Spanisch und Chinesisch. Diese 3 Sprachen, + Englisch + Sprache des Abfluglandes + Sprache des Ziellandes anzubieten, zumindest von je einem FA pro Flugzeug, wäre für mich die Idealvorstellung. Alles darüber ist dann wahrlich nur noch nice to have..
 

sunflyer30

Erfahrenes Mitglied
13.07.2010
3.182
6
ZRH, MUC, BLR
Das finde ich schon... Englisch sollte als Universalsprache möglich sein.

Ich war ja bisher v.a. auf Nordamerikaflügen immer überrascht, dass idR ein Dutzend Sprachen - selbst Dialekte wie Schwyzerdütsch - zur Hilfe bei den Einreiseformularen angeboten wurden. Das hätte ich so nicht erwartet. Dieses Angebot war übrigens bisher bei UA besser/ umfangreicher als bei LH! ;-)
Ich würde ja nicht einmal Deutsch erwarten, was aber bei Abflügen aus Deutschland natürlich angeboten wird.

Irgendwie stehe ich bei solche Beiträgen immer etwas auf der Leitung.

Wie richtig erkannt ist das Schwyzerdütsche ein Dialekt. Eine Orthographie existiert demnach nicht. Weshalb der deutschsprechende Schweizer hier einen Forumularfuzzy braucht, der seine Mundart spricht, lässt sich ausser mit Schweizer Ignoranz dem Deutschen gegenüber sicherlich kaum plausibel begründen.

ALLGEMEIN wäre ich dankbar, wenn im Flugzeug Englisch in brauchbarer Qualität gesprochen wird.

Allgemein bin ich aber auch gegen 17 verschiedene Durchsagen. Irgenwo ist dann auch Schluß. Gerne Startland und Zielland und der Hinweis, was man noch alles an Sprachen an Board hat, aber für mich gilt: Je weniger Durchsagen, desto besser!
 
Y

YuropFlyer

Guest
Irgendwie stehe ich bei solche Beiträgen immer etwas auf der Leitung.

Wie richtig erkannt ist das Schwyzerdütsche ein Dialekt. Eine Orthographie existiert demnach nicht. Weshalb der deutschsprechende Schweizer hier einen Forumularfuzzy braucht, der seine Mundart spricht, lässt sich ausser mit Schweizer Ignoranz dem Deutschen gegenüber sicherlich kaum plausibel begründen.

Ich glaube die meisten Schweizer empfinden eher die Deutschen, die auch nach Jahren Aufenthalts in der Schweiz noch kein Wort Schweizerdeutsch verstehen, als ignorant.*

Es gibt viele, vorallem Secondos resp. Einwanderer der 1. Generation, die neben ihrer Herkunftssprache (portugiesisch, spanisch, div. yugoslavische Dialekte, um die vormals drei grössten Einwanderergruppen in der Schweiz zu benennen, mittlerweile sind es ja die Deutschen) nur Schweizerdeutsch sprechen/verstehen, und eben kein Hochdeutsch, resp. dies nur mit grosser Mühe/langsam gesprochen.

Wenn diese Leute nun zB von Zürich-NYC fliegen, dann sind die sehr wohl froh, wenn ihnen jemand auf Schweizerdeutsch beim ausfüllen des englischen Formulars helfen kann.. das betrifft übrigens mehrere 100.000 Leute, eine (für die Schweiz) nicht ganz unbedeutende Gruppe..

Schweizerdeutsch ist eben, nicht wie die deutschen Dialekte, nicht bloss ein Dialekt sondern viel mehr, SMSe/Emails werden gerne auf Schweizerdeutsch geschrieben, auch wenn es keine offizielle Schreibweise gibt, geht das dennoch sehr gut.
Einzig für den offiziellen Gebrauch wird das sog. Schriftdeutsche benutzt, und das ist auch nicht 1:1 das Hochdeutsche, wie es in Deutschland verwendet wird. Velo, Trottoir, Billet, alles ganz normale Wörter im Schriftdeutschen.

* Das betrifft selbstverständlich nur einen Teil der in der Schweiz lebenden Deutschen. Ich kenne auch viele, die sich gut integrieren, Schweizerdeutsch-Kurse belegen, nicht nur bei Lidl und Aldi einkaufen ;)
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.796
2.285
CGN
Schweizerdeutsch ist eben, nicht wie die deutschen Dialekte, nicht bloss ein Dialekt sondern viel mehr, SMSe/Emails werden gerne auf Schweizerdeutsch geschrieben, auch wenn es keine offizielle Schreibweise gibt, geht das dennoch sehr gut.

Man kann auch bayrisch, Schwäbisch, rheinhessich und was auch immer "schreiben", da gibt's dann genauso keine offizielle Schreibweise.
Natürlich handelt es sich bei Schweizerdeutsch um einen Dialekt des Deutschen, dass ist weder gut noch schlecht, das ist einfach so.

(Btw: Wenn die Schweizer so richtig loslegen verstehe ich als Nordeutscher genauso wenig, wie wenn die Bayern oder Schwaben mal so richtig los"schwätzen")
 
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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.796
2.285
CGN
edit: Egänzung meines vorherigen Postes, eigentlich wollte ich den editieren, irgendwie verklickt :eek:

Ich lebe nun hier am Bodensee (noch in D) und habe auch kein Schwäbisch/Badisch gelernt, wenn ich das mal scherzhaft versuche hört sich das auch nur komisch/witzig und übertrieben an, ich würde mir als so angesprochener Bade/Schwabe eher verarscht vorkommen, deshalb rede ich auch hier selbstverständlich Hochdeutsch.
 
Zuletzt bearbeitet:

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Man kann auch bayrisch, Schwäbisch, rheinhessich und was auch immer "schreiben", da gibt's dann genauso keine offizielle Schreibweise.
Natürlich handelt es sich bei Schweizerdeutsch um einen Dialekt des Deutschen, dass ist weder gut noch schlecht, das ist einfach so.

(Btw: Wenn die Schweizer so richtig loslegen verstehe ich als Nordeutscher genauso wenig, wie wenn die Bayern oder Schwaben mal so richtig los"schwätzen")

Hierzu kann ich übrigens als lesenswerte Lektüre folgendes empfehlen:

Amazon.de: asterix mundart

Ist wirklich interessant, man lernt den Dialekt richtig zu schreiben ( ;) ) und es ist unterhaltsam :)
 

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
Jedenfalls ist es kein Problem, sowohl bei LH als auch bei OS auf dort fest angestellte Flugbegleiter zu treffen, mit denen man sich weder auf Deutsch noch auf Englisch verständigen kann. Deutsch sprechen und verstehen sie oft überhaupt nicht, Englisch nur ein paar rudimentäre Brocken und eingeübte Floskeln.

Bei aller gerechtfertigten Kritik gegenueber LH halte ich dieses aber fuer ein schlechtes Geruecht. Selbst auf meinem Flug nach Peking vergangenen Monat sprachen die zwei chinesischen LH Flugbegleiter (in Peking stationiert und rekrutiert) ein mehr als respektables deutsch.

Dass es in Deutschland angestellte Lufthansa Flugbegleiter ohne deutsche und englische Sprachkenntnisse gibt ist IMHO eine unhaltbare Aussage.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
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06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Bei aller gerechtfertigten Kritik gegenueber LH halte ich dieses aber fuer ein schlechtes Geruecht.

Wieso Gerücht, natürlich selbst erlebt. Oder meinst du, ich und die anderen mit ähnlichen Erfahrungen sind Lügner, die hier und in anderen Foren absichtlich Falschinformationen zu diesem Thema verbreiten?

Okay, du meinst ja wohl auch immer noch, dass der "blaue Brief" nicht wirklich existiert, insofern sei es dir verziehen. ;)
 
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skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
Wieso Gerücht, natürlich selbst erlebt. Oder meinst du, ich und die anderen mit ähnlichen Erfahrungen sind Lügner, die hier und in anderen Foren absichtlich Falschinformationen zu diesem Thema verbreiten?

Okay, du meinst ja wohl auch immer noch, dass der "blaue Brief" nicht wirklich existiert, insofern sei es dir verziehen. ;)

Ok dann mal Butter auf's Brot: Was waren das fuer Strecken? :)
 

flysurfer

Gründungsmitglied
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06.03.2009
26.000
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www.vielfliegertreff.de
Ok dann mal Butter auf's Brot: Was waren das fuer Strecken? :)

Bei mir von Japan nach Wien, aber das gibt's vermutlich auch nach Korea, China – wo LH/OS eben regionale FBs einsetzen. Die meisten sprechen sicherlich brauchbares Englisch und oft auch etwas Deutsch, aber eben anscheinend nicht alle.

Was mich in diesem Zusammenhang interessiert, ist weniger der Service- als der Sicherheitsaspekt (die FBs sind ja speziell an Bord, um ihren Landsleuten kulturell passenden und optimalen Service in der Landessprache zu bieten). Nicht nur, dass sich die Crew eines solchen Fluges auch untereinander effektiv nur auf Englisch verständigen kann, gerade wenn die Englischkenntnisse nur rudimentär ausgeprägt sind, stelle ich mir das in einer echten Notfallsituation durchaus problematisch vor.

Schade, dass sich icediver derzeit so rar macht, der könnte hier vielleicht mehr berichten. Es behauptet ja niemand, dass solche FBs die Regel sind, aber hin und wieder kommt es offenbar vor.
 

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
Bei mir von Japan nach Wien, aber das gibt's vermutlich auch nach Korea, China – wo LH/OS eben regionale FBs einsetzen. Die meisten sprechen sicherlich brauchbares Englisch und oft auch etwas Deutsch, aber eben anscheinend nicht alle.

Was mich in diesem Zusammenhang interessiert, ist weniger der Service- als der Sicherheitsaspekt (die FBs sind ja speziell an Bord, um ihren Landsleuten kulturell passenden und optimalen Service in der Landessprache zu bieten). Nicht nur, dass sich die Crew eines solchen Fluges auch untereinander effektiv nur auf Englisch verständigen kann, gerade wenn die Englischkenntnisse nur rudimentär ausgeprägt sind, stelle ich mir das in einer echten Notfallsituation durchaus problematisch vor.

Schade, dass sich icediver derzeit so rar macht, der könnte hier vielleicht mehr berichten. Es behauptet ja niemand, dass solche FBs die Regel sind, aber hin und wieder kommt es offenbar vor.

Als ob LH drittsprachiges Crew-Personal einstellt was nur schwierig mit der Main-Crew kommunizieren kann. Was glaubst du wie lange es dauert bis der Purser das entsprechend meldet und abmahnt. Bei Austrian wundert mich ehrlich gesagt gar nichts aber auf Lufthansa deckt sich dies ueberhaupt nicht mit meinen Erfahrungen auf Fluegen gen Fernost und das in allen Serviceklassen. Geschockt war ich von meinem Asiana Flug LAX-ICN wo das Personal zwar englisch sprach aber wirklich nur rudimentaer.