Dezember 2010: Germanwings vertuschte Beinahe-Absturz über Köln

ANZEIGE

cpt.kork

Erfahrenes Mitglied
30.03.2009
516
45
ZRH
ANZEIGE
Vorfall aus dem Dezember 2010, das finde ich erstaunlich:

"Obwohl die Fluggesellschaft eine Meldung an die zuständige Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) gesandt hatte, taucht dieser Zwischenfall in den monatlichen Bulletins nicht auf. In diesen Berichten dokumentiert die Behörde unter anderem weit harmlosere Ereignisse wie Außenlandungen von Segelflugzeugen."

Gas im Cockpit: Germanwings vertuschte Beinahe-Absturz über Köln - Aktuelle Nachrichten - Politik - Berliner Morgenpost - Berlin
 
Moderiert:

Thaisenator

Aktives Mitglied
29.01.2010
170
15
CGN
Vorfall aus dem Dezember 2010, das finde ich erstaunlich:

"Obwohl die Fluggesellschaft eine Meldung an die zuständige Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) gesandt hatte, taucht dieser Zwischenfall in den monatlichen Bulletins nicht auf. In diesen Berichten dokumentiert die Behörde unter anderem weit harmlosere Ereignisse wie Außenlandungen von Segelflugzeugen."

Gas im Cockpit: Germanwings vertuschte Beinahe-Absturz über Köln - Aktuelle Nachrichten - Politik - Berliner Morgenpost - Berlin


Sehr bedenkliches Verhalten von GW. Hätte ich einer LH-Tochter nicht zugetraut einen solchen Vorfall zu vertuschen:censored:: :mad:

Gift in Kabinenluft: Airbus fast abgestürzt | NDR.de - NDR Info - Programm - Sendungen - Reportagen
>>
Sie funkten Mayday und erklärten in ihrem Notruf, dass starker Rauchgeruch im Cockpit aufgetreten sei. Was dieser mit der Crew machte, schilderten sie dem Tower aber nicht. Ein Fliegerarzt der Lufthansa wird später die Symptome auflisten, unter denen die Piloten in diesem Moment litten - eine Horrorliste, wenn man sich vorstellt, dass sie gerade ein vollbesetztes Passagierflugzeug im Anflug auf einen großen Flughafen steuern: "Schwindel, Desorientierung, sensible Störung (Taubheitsgefühl Arme und Beine), Wahrnehmungseinschränkungen, psychomotorische Einschränkung, Sichtfeldbeeinträchtigung und Nebelsehen. Bei Kapitän zusätzlich Blackout."

In höchster Not Maschine sicher gelandet

Den Piloten gelang es trotz Notlage, die Maschine sicher in Köln zu landen. Todesangst machte sich breit. Nun halfen nur noch Reflexe. Zum Durchstarten fühlte sich der Flugzeugkommandant "physisch und psychisch nicht mehr in der Lage", wie er schildert. Auch die Idee automatisch zu landen, hatte er verworfen. "Da ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Zu viele Dinge waren dafür zu beachten." In höchster Not brachte der Kapitän die Maschine einigermaßen sicher zu Boden, auch wenn er nicht wusste, wie ihm geschah: "Ich hatte für einen Augenblick das Gefühl, kaum noch etwas von dem zu verstehen, was gerade vor sich ging. Ich erkannte die vielen Blaulichter, sah die Bahn vor mir, und mein Ziel war nur noch die Landung - egal wie."
<<


Die Zapfluft fürs Cockpit ist schon häufiger ein ernsteres Problem:

Öldämpfe im Flugzeug: Giftige Gase :eek::sick:
 

Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Interessant ist, dass es in so gut wie jeder Produktionshalle Luftmesser gibt, die bei verunreinigter Luft, bzw einem Sauerstoffwert unter 20 % Anschlagen - wieso im Flugzeug nicht?
 

cacaking

d´oh!
08.06.2010
1.695
3
STR, CAN sowie Krosse Krabbe
Gas im Cockpit: Germanwings vertuschte Beinahe-Absturz über Köln - Nachrichten Politik - Deutschland - DIE WELT

Zitat: Die Fluggesellschaft Germanwings sieht in dem Fast-Absturz bis heute kein Problem. Im Gegenteil: Der Leiter der Unternehmenskommunikation bestreitet sogar, dass Kapitän und Co-Pilot handlungsunfähig oder schwer beeinträchtigt waren. Dies treffe "nicht zu", teilte er den Redaktionen auf eine entsprechende Anfrage hin mit. Auch habe es "keine Einschränkungen der Flugtauglichkeit" der beiden Piloten gegeben.

Also so ganz ohne war das wohl nicht!
 
F

feb

Guest
Sehr befremdlich. Da hört man sonst in allen Medien selbst über harmlose Unpässlichkeiten von Crew oder Aircraft - aber hier? Schweigen im Wald, fast 2 Jahre lang.

Die BFU hat hier doch wohl einiges "zurückgehalten": Der Vorfall wäre gut genug für eine Sofortmeldung gewesen, jedenfalls aber hätte er in die regelmäßigen Bulletins gehört.

Mit ist auch unverständlich, weshalb die BFU für den Zwischenbericht fast 2 Jahre braucht. Die ersten Berichte der Piloten und die ersten belastbaren Untersuchungsergebnisse der Ärzte werden doch schon wenige Tage nach dem Vorfall vorgelegen haben, das Ergebnis der Überprüfung des A 319 doch auch sehr kurzfristig (doch hoffentlich VOR dem nächsten Flug???). Da hätte man einen Zwischenbericht etwa 1 Monat nach dem Vorfall erwartet.

Haben Foristen auf anderem Wege (z.B. AvHerald) etwas von dem Vorfall gehört?
 

rz231

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
1.039
35
HAJ, BWE
Wenn diese tickende Zeitbombe nicht sogar dazu beigetragen hat, doch sehr rasch die Marke GW Richtung Direct4U zu verlassen...

Naja, Material und Management als Hauptschwachpunkte bleiben doch wohl gleich - was sollte sich durch eine Umfirmierung also ändern?

Aber wie dem auch sein, es bleibt ein extrem ungutes Gefühl.
 
A

Anonym13920

Guest
Das liest sich wirklich ziemlich krass. Aber die Leistung der Piloten ist wirklich bewundernswert.
 

AndreasCH

Erfahrenes Mitglied
06.02.2012
3.711
79
Warum waren 160 Personen an Bord, wenn das Flugzeug laut Beschreibung vorher 150 Sitzplätze hat?
 

Peter

Erfahrenes Mitglied
06.11.2010
298
0
FRA
Avherald hatte am 20.12.2010 über einen Incident berichtet, kann man hier nachlesen:
Accident: Germanwings A319 near Cologne on Dec 19th 2010, smoke in cockpit, both pilots nearly incapacitated.

Als heute früh um 06:00h mein Radiowecker aufging und die Nachrichten auf "SWR1 Rheinland Pfalz" begannen, war der Vorfall "Germanwings in 2010" dort eine relativ umfassende Meldung wert.

Als ich um 06:40h auf dem Weg nach EDDF "HR Info" hörte war davon nichts zu hören, dafür aber die Meldung "Schon wieder ein Ryanairflug wegen eines Notfalls abgebrochen...auf dem Weg nach ?Estland?".

Als ich um 07:00h kurz vor der Tiefgarage "HR 1" Nachrichten eingedreht hatte, war wiederum nur von Ryanair zu hören.

Oben hat jemand geschrieben "von Germanwings hätte ich so etwas nicht erwartet" - Dinge passieren im Flugbetrieb, jeden Tag, überall. Der Unterschied zwischen den Airlines ist die Qualität und Einflussnahme auf die Publikationen - nicht mehr und nicht weniger.

----------------------------------------
"...den Koffer schlänz i nei...." ;-)
 
  • Like
Reaktionen: feb

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
"Bei stockfinsterer Nacht, gegen 22 Uhr, wurde dem Co-Piloten nach seinen Angaben so "kotzübel", dass er die Kontrolle an den Kapitän übergeben musste.

"Lande du den Vogel, ich kann nicht fliegen", sagte er zum Kommandanten. Als sich seine Arme und Beine taub anfühlten und er den Eindruck hatte, nicht mehr klar denken zu können, griff er zur Sauerstoffmaske.

Dadurch alarmiert, spürte der Kommandant selbst ein starkes Kribbeln in Händen und Füßen. Gleichzeitig bemerkte er, wie ihm "im wahrsten Sinne des Wortes die Sinne schwanden". Sein Gesichtsfeld schränkte sich ein, ein starkes Schwindelgefühl ergriff ihn – und der Airbus donnerte mit 220 Knoten (407 km/h) der Landebahn entgegen."


Wer erklärt mir, warum im Cockpit nicht sofort und ohne Verzögerung bei den allerersten Anzeichen von kontaminierter Atemluft die Sauerstoffmasken aufgesetzt wurden? Oder kommen die Symptome so schnell, dass dies nicht mehr möglich war???
 
  • Like
Reaktionen: 1 Person
F

feb

Guest

Besten Dank für die Fundstelle. Ich werde in Zukunft die Suchfunktion des AvHerald nutzen. Ist ja ganz interessant, wenn sieht, welche Probleme bestimmte Airlines oder bestimmte Flugzeugmuster haben.

Der Fall hier und das Thema Zapfluft allgemein hat das Potential in Richtung "Riesenproblem". Stategisch und langfristig scheint mir die Entscheidung von Boeing, den Dreamliner nicht mit Zapfluft zu versorgen, richtig. Hoffentlich setzt Airbus hier nicht auf das falsche Pferd.
 
  • Like
Reaktionen: flyGIG

Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Welchen Grund gibt es ueberhaupt die Luft durch die Turbinen anzusaugen? Erwärmung der Luft? Verzicht auf ein Luftansauggeraet?

Was passiert eigentlich wenn beide Turbinen ausfallen und das Flugzeug im Segelflug weiter fliegt?
 

Peter

Erfahrenes Mitglied
06.11.2010
298
0
FRA
Jetzt auch bei SPON

Germanwings soll beinahe Crash vertuscht haben
Germanwings soll Beinahe-Crash vertuscht haben - SPIEGEL ONLINE

Irgendwie stinkt die Nummer gewaltig. Wer hat etwas von der Lancierung von Details an die BFU? Und das zum gegenwärtigen Zeitpunkt? Tarifverhandlungen Lufthansa Konzern Flugbegleiter / Konkurrenz, z.B. Ryanair / Pilotenvereinigung Cockpit wegen düsterer Aussichten bzgl. Direct 4u
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)

Nope:
By Simon Hradecky, created Monday, Dec 20th 2010 09:22Z, last updated Thursday, Sep 27th 2012 21:46Z




A Germanwings Airbus A319-100, registration D-AGWK performing flight 4U-753 from Vienna (Austria) to Cologne (Germany) with 144 passengers and 5 crew, was on approach to Cologne when the crew reported smoke in the cockpit. The airplane continued for a safe landing. Paramedics needed to treat both flight crew at the airport and subsequently took them to a hospital.

The cause of the smoke is unknown.
 

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
Wow, das klingt echt heftig. Mir stellen sich da beim Lesen des Berichtes auch so einige Fragen.

Dass Kabinen- und Cockpitluft von unterschiedlichen Triebwerken angesaugt werden hat ja sicher den Grund, dass man im Notfall die Kabinen- bzw. Cockpitluft vom jeweils anderen Triebwerk ansaugen kann, oder? So ein Wechsel hätte doch hier unter Umständen für eine Verbesserung der Luftqualität gesorgt.
Und sollten Sensoren welche den Sauerstoff- bzw. CO2-Gehalt messen nicht in jedem Verkehrsflugzeug vorhanden sein? Ich weiß dass selbst in kleinen Privatflugzeugen oft solche Aufkleber vorhanden sind, die bei steigendem CO2-Gehalt sofort ihre Farbe ändern und so den Piloten die Gefahrensituation signalisieren.
Ebenso wie NCC1701DATA frage ich mich auch warum nicht sofort präventiv die Sauerstoffmasken aufgesetzt werden, sobald auch nur der kleinste Hinweis auf verunreinige Luft vorliegt.

Und im allerhöchsten Notfall, wenn beide Piloten merken dass sie kurz vor der Ohnmacht stehen und sich nicht mehr in der Lage fühlen das Flugzeug sicher zu landen, sollte man nicht spätestens dann den Purser über die Situation informieren und Hilfe ins Cockpit holen? Ich meine es bringt nichts das Flugzeug dann straight in den Boden zu fliegen zu lassen, dann lieber erstmal in eine stabile Fluglage bringen und schauen dass man zumindest einen der Piloten in der Kabine behandelt. Währenddessen jemanden mit Flugerfahrung (falls an Bord) oder den Purser mit einer Sauerstoffmaske ins Cockpit setzen, der dann den Funkanweisungen folgt. Ich weiß, klingt wie im Film und womöglich etwas trivial, aber im Falle einer kompletten Ohnmacht beider Piloten immernoch besser als das Flugzeug einfach zu crashen.
 

mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
Jetzt auch bei SPON

Germanwings soll beinahe Crash vertuscht haben
Germanwings soll Beinahe-Crash vertuscht haben - SPIEGEL ONLINE

Irgendwie stinkt die Nummer gewaltig. Wer hat etwas von der Lancierung von Details an die BFU? Und das zum gegenwärtigen Zeitpunkt? Tarifverhandlungen Lufthansa Konzern Flugbegleiter / Konkurrenz, z.B. Ryanair / Pilotenvereinigung Cockpit wegen düsterer Aussichten bzgl. Direct 4u

Natürlich ist das lanciert.
Aber: Was spielt es für eine Rolle?
Nur wenn jemand eine "Leiche im Keller" hat, kann man sie ans Tageslicht holen.

Problematisch ist auch nicht der Vorfall ansich, sondern der Umgang damit.
Sicherheitskultur heißt, solche Vorfälle ernst zu nehmen und zu versuchen daraus zu lernen, nicht sie zu vertuschen.

Ganz egal, warum die Sache jetzt bekannt wird: Das Image von Chickenwings wird darunter leiden.
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
Natürlich ist das lanciert.
Aber: Was spielt es für eine Rolle?
Nur wenn jemand eine "Leiche im Keller" hat, kann man sie ans Tageslicht holen.

Problematisch ist auch nicht der Vorfall ansich, sondern der Umgang damit.
Sicherheitskultur heißt, solche Vorfälle ernst zu nehmen und zu versuchen daraus zu lernen, nicht sie zu vertuschen.

Ganz egal, warum die Sache jetzt bekannt wird: Das Image von Chickenwings wird darunter leiden.

Klaro ist das lanciert. Hat ja zum Zweck den Bürgern zu zeigen - da schaut her was passiert wenn die LH zur >Billigairline verkümmert. Die Sicherheit bleibt auf der Strecke....aber 2 Jahre damit zu warten ist auch nicht schlecht. Zeitpunkt ist aber echt sehr gut gewählt (y)
Damit sollen die Flieger bzw. Bürger auch wachgerüttelt werden damit diese dann mit der Gewerkschaft sympathisieren und auch mal 3 Wochen Streik dulden....alles natürlich damit zukünftig keine LH Billigairline existiert.
Die Folge könnte nun auch sein, dass so manch einer die Chickenwings meiden wird....

Was asber auch klar ist....wieviel (kriminielle will ichnicht in den Mund nehmen) Energie ist da im Spiel um solch einen Vorfall beiläufig zu vertuschen. Aber schön mit machen wenn Ryanair angeblich mal zu wenig tankt..dat wird dann gross ausgeschlachtet von den sicherlich ebenfalls aktiven Lobbyiesten :p

Da sieht man wieder schön die die ex-staatliche LH immer noch eine Behörde ist und die Netzwerke bestens funktionieren...in Sachen gezielter Aufschrei wie auch gezielte Vertuschung oder "kleinreden"
 
  • Like
Reaktionen: mayrhuber

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.248
553
MUC/EDMM
Wenn diese tickende Zeitbombe nicht sogar dazu beigetragen hat, doch sehr rasch die Marke GW Richtung Direct4U zu verlassen...

Smoke/Fume Events oder Oil Bleeding in A/C mit einem damit verbundenem Aerotoxic Syndrome sind aber nicht das Problem dieser EINEN Airline, sondern kommen leider auch bei anderen Fluggesellschaften vor!
 

mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
Smoke/Fume Events oder Oil Bleeding in A/C mit einem damit verbundenem Aerotoxic Syndrome sind aber nicht das Problem dieser EINEN Airline, sondern kommen leider auch bei anderen Fluggesellschaften vor!

Ja, klar. Das Problem ist doch der Umgang mit diesem Vorfall. Erst vertuschen und bis heute herunterspielen.
 

magpie

Aktives Mitglied
27.09.2010
240
0
DUS
Smoke/Fume Events oder Oil Bleeding in A/C mit einem damit verbundenem Aerotoxic Syndrome sind aber nicht das Problem dieser EINEN Airline, sondern kommen leider auch bei anderen Fluggesellschaften vor!
Hier geht es aber darum, wie konkret GW mit diesem Problem umgegangen ist.
honk20 meinte:
Da sieht man wieder schön die die ex-staatliche LH immer noch eine Behörde ist und die Netzwerke bestens funktionieren...in Sachen gezielter Aufschrei wie auch gezielte Vertuschung oder "kleinreden"
Ich frage mich nach diesem Vorfall, wie denn LH mit solchen Vorfällen umgegangen ist…