Etihad - was haben die vor?

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Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
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Hallo,

Etihad ist wie bekannt schon lange im "Shopping-Spree" Modus. Was verspricht sich Etihad davon? Wird es bei den Codeshares bleiben, oder versuchen sie mit der Zeit die schwächenden Airlines wie AirBerlin und Co komplett zu übernehmen...

In 10 Jahren fliegt dann vielleicht Etihad Germany, Etihad Italy und Etihas Swiss durch die Gegend? Jeweils mit Mini-Hubs, die die große Mutter mit Passagieren füttern?

Interessant wird es, wenn Etihad das ganze auch noch in Afrika, Asien und Amerika anfängt...

Klingt... beängstigend. :eek:
 

boarding

Erfahrenes Mitglied
10.01.2012
7.262
0
MUC
oder versuchen sie mit der Zeit die schwächenden Airlines wie AirBerlin und Co komplett zu übernehmen...
Das ist rechtlich ausgeschlossen (EU-Unternehmen dürfen nur zu maximal 49% im Nicht-EU-Besitz sein) und das weiß man auch.

Das Ziel ist wohl, mit Emirates mitzuhalten, nur statt selbst massiv zu investieren und auszubauen bedient man sich der Hunter-Strategie von Swissair (die dank mehr Kapital auch mehr Erfolg haben könnte) und wächst durch vergleichsweise günstige Zukäufe und Vernetzung dieser. Nur bei letzterem sehe ich aktuell noch keinen roten Faden.
 

Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Das ist rechtlich ausgeschlossen (EU-Unternehmen dürfen nur zu maximal 49% im Nicht-EU-Besitz sein) und das weiß man auch.

Das Ziel ist wohl, mit Emirates mitzuhalten, nur statt selbst massiv zu investieren und auszubauen bedient man sich der Hunter-Strategie von Swissair (die dank mehr Kapital auch mehr Erfolg haben könnte) und wächst durch vergleichsweise günstige Zukäufe und Vernetzung dieser. Nur bei letzterem sehe ich aktuell noch keinen roten Faden.

Dürfte Emirates nicht ein 'offiziell' unabhängiges Unternehmen in der EU starten, welches die Airlines übernimmt? Oder wird das verhindert?
 

Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Das ganze wäre zumindest in meinen Augen auch im Anbetracht einiger anderer Faktoren sinnvoll.

Gerade Marketing ließe sich bündeln, und die Kunden würden Etihad als Gesamtmarke wahrnehmen.
 

boarding

Erfahrenes Mitglied
10.01.2012
7.262
0
MUC
Dürfte Emirates nicht ein 'offiziell' unabhängiges Unternehmen in der EU starten, welches die Airlines übernimmt? Oder wird das verhindert?
Das liese sich über extrem komplexe Strukturen sicher bewerkstelligen, wäre aber wohl weder bei Politik noch Konkurrenz vertretbar. Und ich denke auch nicht, dass man entsprechendes vor hat.

Gerade Marketing ließe sich bündeln, und die Kunden würden Etihad als Gesamtmarke wahrnehmen.
Dafür ist es denke ich zu früh - "Air Berlin", "Darwin" und Co. sind in ihren Heimatmärkten viel etablierter und bekannter als Etihad. Deshalb wird Etihad Regional ja z.B. auch nur eine Marke, die Airline wird weiterhin prominent platziert Darwin sein, wie ja auch an der neuen Livery zu sehen. Bei JAT war die Erde dahingehend verbrannt weil das Image einfach sehr mäßig war, aber auch da nimmt man lieber erstmal was neues auf den Heimatmarkt bezogenes.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Mich persoenlich ueberzeugt die Strategie von Etihad mehr als die von Emirates. Wenn es an irgendeiner Stelle nicht funktionieren sollte, koennte EY einigermassen leicht die Reissleine ziehen. Das wird bei einer eigenen Armada von A380 (und dazugehoerigem Personal) schon schwieriger.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Dürfte Emirates nicht ein 'offiziell' unabhängiges Unternehmen in der EU starten, welches die Airlines übernimmt? Oder wird das verhindert?

Ich nehme an, Du meinst Etihad. Der Witz ist: Wirklich unabhaengig darf es ja nicht sein, man WILL ja unternehmerischen Einfluss nehmen. Und damit geht es nicht.

Oder anders gefragt: Wer soll denn das Unternehmen gruenden, wenn es Etihad ja per definition nicht selbst machen darf!?
 

carbonaddict_08

Erfahrenes Mitglied
08.08.2013
372
6
INN
EU-Unternehmen dürfen nur zu maximal 49% im Nicht-EU-Besitz sein

Allerdings dürften die "nur maximalen 49%" bei den meisten Airlines, wo EY mitregieren will, ausreichen um zu entscheiden was mit dem Unternehmen passiert.
Beispielsweise wenn EY bei Alitalia einsteigt, hätte EY schon mit weit weniger als 49% die Mehrheit.
Daher bin ich der Meinung ist es für EY nicht mal so interessant in Europa Airlines komplett zu übernehmen.
 

boarding

Erfahrenes Mitglied
10.01.2012
7.262
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MUC
Allerdings dürften die "nur maximalen 49%" bei den meisten Airlines, wo EY mitregieren will, ausreichen um zu entscheiden was mit dem Unternehmen passiert.
In Fällen wie Air Serbia sicher, wenns mal wirklich drauf ankommt fehlen aber einfach 2 % - vor allem wenn die andere Hälfte von einer Regierung etc. gehalten wird. Klar kann man dann aussteigen, aber auch nicht grundsätzlich völlig machen was man will.

Beispielsweise wenn EY bei Alitalia einsteigt, hätte EY schon mit weit weniger als 49% die Mehrheit.
Schlechtes Beispiel, Alitalia hat neue Großaktionäre wie etwa Poste Italiane, die zusammen mit dem Regierungseinfluss deutlich mehr zu melden hätten, selbst wenn EY auf 49% aufstocken würde. Man wird sich den "Empfehlungen" seitens Etihad aber kaum verschließen.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
236
Point Place, Wisconsin
Poste Italiene als neuer Geldgeber fällt sicherlich unter illegale staatliche Subvention.
Dieses Geld muss irgendwann zurückgezahlt werden, wenn die Klagen durch sind.
Das führt dann wohl zum Grounding.
 
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Erfahrenes Mitglied
10.01.2012
7.262
0
MUC
Poste Italiene als neuer Geldgeber fällt sicherlich unter illegale staatliche Subvention.
Dieses Geld muss irgendwann zurückgezahlt werden, wenn die Klagen durch sind.
Ich gehe davon aus, dass man das vorher abgesichert hat. Poste Italiane ist ja streng genommen auch kein Staatsunternehmen mehr sondern eine eigenwirtschaftliche AG (an der das Wirtschaftsministerium zu 65% beteiligt ist). Und als solche darf sie ja weitgehend nach Belieben Investitionen tätigen. Zweifelhafte Verknüpfung, aber das wohl auch vor der EU durchgehen (zumal die ja bisher keine konkreten Einwände gegen Alitalia-Subventionen hatte wie etwa bei Malev).

Das führt dann wohl zum Grounding.
Sicher nicht, so viel Geld hat man da nun auch nicht (allein) eingeschossen - zumal da auch noch andere Unternehmen mit drin sind im neuen Finanzierungspaket die wirklich staatsfern sind und Etihad ja auch noch groß kommen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
236
Point Place, Wisconsin
Das werden die Wettbewerber sicherlich gerichtlich klären lassen.
Mit 65% Staatsbesitz ist die Post klar dem Staate zuzuordnen. So wird sicherlich argumentiert werden. Es geht glaube ich um €300m?
Time will Tell.
 

boarding

Erfahrenes Mitglied
10.01.2012
7.262
0
MUC
Das werden die Wettbewerber sicherlich gerichtlich klären lassen.
Die waren die letzten Jahre auch ruhig und rückten nur mit immer neuen Routen auf die Pelle.

Mit 65% Staatsbesitz ist die Post klar dem Staate zuzuordnen.
Aber es ist eben kein Staatsunternehmen - und eine solche AG kann erstmal investieren, wo sie will weil es unmittelbar kein staatliches Geld ist. Wie gesagt gehe ich davon aus, dass man das abgesichert hat.

Es geht glaube ich um €300m?
Ja, da kommt aber nur maximal 1/3 von Poste Italiane.
 

MHG

Aktives Mitglied
Es gibt einen wesentlichen Grund, warum Etihad sich an den genannten Airlines beteiligt: Verkehrsrechte

Airlines aus den VAE dürfen z.B. nur max 4 Flughäfen in Deutschland anfliegen.
Aktuell werden FRA, MUC, DUS und HAM von Airlines aus den VAE angeflogen.
Wenn man andere Airports (z.B. TXL/STR) bedienen will, muß man sich etwas einfallen lassen.
... Etihad geht eben diesen u.U. recht kostspieligen Weg, denn EK denkt z.B. nicht daran HAM aufzugeben so daß EY dann STR oder TXL bedienen könnte (EY könnte aber sehr wohl HAM parallel zu EK bedienen - wenn sie dies wollten).
EK war als erste VAE-Airline in Deutschland und hat sich im Markt positioniert. EY ist halt "zu spät gekommen" ...

Ich denke mal, andere EU-Länder (oder auch die Schweiz) werden ähnliche bilaterale Verträge mit den VAE haben.
Bleibt EY also nix anderes übrig, als mit der Brechstange zu arbeiten ...
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
763
Unter TABUM und in BNJ
Es gibt einen wesentlichen Grund, warum Etihad sich an den genannten Airlines beteiligt: Verkehrsrechte

Airlines aus den VAE dürfen z.B. nur max 4 Flughäfen in Deutschland anfliegen.
Aktuell werden FRA, MUC, DUS und HAM von Airlines aus den VAE angeflogen.
Wenn man andere Airports (z.B. TXL/STR) bedienen will, muß man sich etwas einfallen lassen.
... Etihad geht eben diesen u.U. recht kostspieligen Weg, denn EK denkt z.B. nicht daran HAM aufzugeben so daß EY dann STR oder TXL bedienen könnte (EY könnte aber sehr wohl HAM parallel zu EK bedienen - wenn sie dies wollten).
EK war als erste VAE-Airline in Deutschland und hat sich im Markt positioniert. EY ist halt "zu spät gekommen" ...

Ich denke mal, andere EU-Länder (oder auch die Schweiz) werden ähnliche bilaterale Verträge mit den VAE haben.
Bleibt EY also nix anderes übrig, als mit der Brechstange zu arbeiten ...

Imho korrekt, ich hatte ähnliches auch schon im "Etihad prüft Bücher der Alitalia" geschrieben:

Um exakt zu bleiben: Etihad hatte diese Rechte schon immer, da EY genauso wie EK unter die bilateralen Luftverkehrsabkommen verschiedener EU-Staaten mit den VAE fällt.

Für Deutschland heißt das, dass VAE-Fluggesellschaften in unbegrenzter Flug- und Sitzanzahl 4 selbst gewählte deutsche Airports anfliegen dürfen. Das Thema kennen wir ja durch den neuen BER, den EK nicht anfliegen darf, solange sie nicht eine andere Ihrer bereits 4 deutschen Destinationen aufgeben.

Ich kenne den genauen Inhalt des bilateralen Abkommens zwischen Italien und den VAE im Bezug auf die Anzahl der Airports nicht, gehe aber davon aus, dass es sich hier ähnlich verhält. EK bedient ja bereits Rom und Mailand und hat auch das Recht für den Weiterflug in die USA.

Eine Beteiligung an europäischen Gesellschaften kann daher imho nur 2 Gründe haben:

A) man will mehr Destinationen bedienen als man darf und lässt diese dann durch die neue Tochtergesellschaft fliegen. Beispiel TXL-AUH durch AB (wobei EY ja noch eine deutsche, selbst angeflogene Destination "in Reserve" hat, da man jetzt erst 3 selbst bedient)

B) man will vor allem das Feedernetzwerk der gekauften EU-Fluglinie nutzen, um die selbst bedienten Hub-Flüge zu füllen

Logisch ist imho eine Mischung aus A und B.

Hinzufügen / korrigieren muss man, dass Gesellschaften aus den Emiraten nur 3 Flughäfen in Deutschland anfliegen dürfen und nur EK eine Sondergenehmigung für HAM als vierten Flughafen hat.
 

SQ325

Erfahrenes Mitglied
11.10.2011
3.227
7
SIN
Oder anders gefragt: Wer soll denn das Unternehmen gruenden, wenn es Etihad ja per definition nicht selbst machen darf!?

Allerdings dürften die "nur maximalen 49%" bei den meisten Airlines, wo EY mitregieren will, ausreichen um zu entscheiden was mit dem Unternehmen passiert.

Es gibt durchaus weltweit Beispiele, wo das recht gut funktioniert. Air Asia, Tigerair, Virgin Australia und JetStar expandieren zwar mit eigenem Namen und auch kontrolliert durch Muttergesellschaft, haben aber in den meisten Laendern aehnliche Restriktionen bezueglich auslaendischer Beteiligung an Luftfahrtunternehmen. Man sucht sich eben ein paar Investoren die bereit sind zu investieren und mit der Arbeitsteilung im Unternehmen einverstanden sind. Im Normalfall funktioniert auch. Und wenns nicht funktioniert, wie z.B. zwischen ANA und Air Asia dann trennt man sich halt wieder.

Wenn man allerdings einen Staat als Miteigentuemer im Boot hat, ist die Frage ob die Interessenlage im Unternehmen dann noch gleich ist. Da habe ich eher Vorbehalte.
 

SQ325

Erfahrenes Mitglied
11.10.2011
3.227
7
SIN
Mich persoenlich ueberzeugt die Strategie von Etihad mehr als die von Emirates. Wenn es an irgendeiner Stelle nicht funktionieren sollte, koennte EY einigermassen leicht die Reissleine ziehen. Das wird bei einer eigenen Armada von A380 (und dazugehoerigem Personal) schon schwieriger.

Man sieht am Beispiel LH sehr gut, das diese Strategie ueber Zukaeufe zu wachsen viel Geld und Zeit kostet und das es auch nicht immer ganz rund laeuft (Verkauf von BMI). Marode Unternehmen aufzukaufen und dann umzudrehen ist nicht leicht und ob Alitalia sanierbar ist....

Und das man so leicht nicht die Reissleine zieht zeigt das Beispiel Swissair.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.148
464
Das werden die Wettbewerber sicherlich gerichtlich klären lassen.
Mit 65% Staatsbesitz ist die Post klar dem Staate zuzuordnen. So wird sicherlich argumentiert werden. Es geht glaube ich um €300m?
Time will Tell.

Im Zweifelsfall wird die italienische Post im Beihilfeverfahren irgendwelche schoenen Powerpoints vorlegen, die von hilfreichen Consultants erstellt wurden, und mit deren Hilfe eindrucksvoll gezeigt wird, wie die it. Post mit Hilfe ihrer Beteiligung an Alitalia eine zweite DHL werden will und was fuer ein beeindruckendes oekonomisches Rational hinter der Beteiligung steckt. Den Case koennen bestimmt die einschlaegigen Verdaechtigen ganz toll untermauern, da habe ich keinerlei Bedenken.
 

MHG

Aktives Mitglied
Imho korrekt, ich hatte ähnliches auch schon im "Etihad prüft Bücher der Alitalia" geschrieben:
Hinzufügen / korrigieren muss man, dass Gesellschaften aus den Emiraten nur 3 Flughäfen in Deutschland anfliegen dürfen und nur EK eine Sondergenehmigung für HAM als vierten Flughafen hat.

Danke für die Zusatzinfo !
Das erklärt möglicherweise auch, warum EY Hamburg nicht im Portfolio hat ...
 

Worldwide

Erfahrenes Mitglied
08.07.2013
801
0
Man könnte aber AB ab HAM oder den anderen Sekundärairports nach AUH fliegen lassen, was aber nicht passiert.

Entweder ist das mangels Flugzeugen noch verschoben, oder es rechnet sich im Moment noch nicht.