Warum wird kein kleinerer Widebody für die Kurzstrecke mehr entwickelt ?

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jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
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863
TXL
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Jedes Mal, wenn ich den langen Boardingprozess bei Kurzstreckenflügen sehe, trauere ich den Zeiten hinterher, wo noch A300 auf den innerdeutschen Rennstrecken eingesetzt wurden.
Durch die 2 Gänge verläuft doch das Ein-und Aussteigen wesentlich zügiger, die Turnaroundzeiten könnten verkürzt werden.
Bekanntlich verdient ein Flieger nur Geld, wenn er in der Luft ist.
Gibt es dafür wirklich keinen Bedarf mehr ? Ein Widebody mit ca 250 Plätzen wäre doch ideal dafür.

Die Alternative wäre ja auch das Bording vorne und hinten mit 2 Fingern, doch auch dafür gibts scheinbar keinerlei Entwicklungsansätze...
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Bei Kurzstrecken kommt es auf schnelle Turnarounds und viele Legs pro Tag an. Was Ryanair macht, 189, bald 199 Passagiere, dürfte das Optimum sein, wenn man nach höchstens 25 Minuten zum nächsten Flug abrollen will. Widebodies sind außerdem zu schwer für kurze Strecken.
FJS hatte damals einfach nur zu viele A310 für LH bestellt, um der DASA zu helfen, nicht um Kurzstrecken zu verbessern. Die 787-3 und A350-800 sind Flops und werden gar nicht kommen.
 

Fare_IT

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06.12.2012
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Farewell City
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Mit zwei Treppen über das Vorfeld gibt es das Boarding ja viel. Zwei Finger am Gebäude geht baulich sehr selten.
 

sehammer

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08.06.2011
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LOWW / LOWG / LOGI / LOXZ / LOKW
Gibt es dafür wirklich keinen Bedarf mehr ? Ein Widebody mit ca 250 Plätzen wäre doch ideal dafür.
Die 15% Mehrkapazität (oder noch weniger) gegenüber einem A321neo wiegen die Nachteile nicht auf:
- schwerer (und damit einen Rattenschwanz an Gebührenerhöhungen)
- größere Spannweite (siehe oben)
- höherer Fuel Burn (auch durch schlechtere Aerodynamik)

Den A321 kann ich auf dem Vorfeld je nach Konfiguration mit 3 (!!) Treppen abfertigen, da geht dann schon wirklich was weiter - wenn denn das dumme Herdentier Mensch mitspielt.

Einzig der A300 hatte von all den Nicht-Langstrecken-Widebodies einigermaßen Erfolg. 762, 771, 783, 358 und Konsorten sind verworfene Planungen oder haben sich nie wirklich verkauft.
 

FlyingT

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17.11.2010
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Ja, die soll es geben:

Airbus A330 – Wikipedia
Airbus announces lower weight A330 for regional & domestic operations
Hier noch die übersetzte Version der Airbus-Pressemitteilung: Airbus kündigt neue A330-300-Regionalversion an | FLUG REVUE

Primär geht es wohl darum das MTOW zu senken auf 220 Tonnen, was vor allem via Software-update realisiert werden soll. Aber auch die Hardware, wie das Cockpit, bekommt einiges der aktuell bei Airbus üblicherweise verbauten Standards.
Grundsätzlich bleibt es aber ein A330 ohne signifikante Änderungen in der aerodynamischen & strukturellen Konstruktion.
Die Wartungsintervalle sollen sich verlängern, die Belastung der gesamten Konstruktion soll sich durch das verringerte Gewicht verringern und die Gebühren-Last ob des verringerten MTOWs soll sich vermindern.
Als Zielmarkt wird primär Asien genannt - IMHO würden sich folglich auch Coast-to-Coast-Verbindungen in den USA anbieten.
In Asien gibt es in der Tat einen extrem wachsenden Markt zwischen Städten, die wir Mitteleuropäer als "Mittelstrecke" definieren - Asien ist ist größer als viele meinen.
Die Trans-Kont-Verbindungen in den USA werte ich hingegen als zu speziell: Im gelobten Land wird auf Frequenz gesetzt und mit einer A330R-Flotte schafft man sich ein Vehikel an, welches im lokalen Kontext nur sehr speziell eingesetzt werden kann.

Für Europa sehe ich hingegen nur bedingte Einsatz-Optionen und folglich geringe Absatzchancen.

Wahlweise setzen die europäischen Airlines primär auf eine A- oder B-Narrwo-Body-Familie. Die genannten Nachteile sind NICHT wegzudiskutieren.
Die Optimierungen beim Boarding wurden genannt und liegen in der Hand der Airlines: Buche ich beim Groundhandler eine zweite Treppe oder nicht?
Zugegeben: Bei Gate-Positionen wird es schwieriger.
Aber an dieser Stelle kommt die Frage auf, wie, wann, wo, in welcher Konstellation wie viele mehr Minuten für einen Turn-Arround kosten.

Einen A32X/Eine B73X kann ich dagegen in Europa auf jeder Strecke einsetzen - uU meist wirtschaftlich.
Und selbst wenn es eine unwirtschaftliche Relation gibt, so kann ich den Flieger dazu nutzen um Kostendeckungsbeiträge zu erwirtschaften - einen A330R in seiner Standzeit loszusagen verursacht ungemein höhere Kosten.
 
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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Mit zwei Treppen über das Vorfeld gibt es das Boarding ja viel. Zwei Finger am Gebäude geht baulich sehr selten.

Es würde ja schon reichen wenn man vorne über den Finger raus kann und hinten über Treppe runter und über's Vorfeld zur Treppe rauf zum Finger. Wer nicht will kann ja warten bis er vorne rauskommt, alle anderen sind glücklich wenn sie schneller raus dürfen.


Eine Entwicklung eines Kurzstrecken-Widebodies lohnt sich einfach nicht. Airbus und Boeing sind komplett mit den aktuellen Entwicklungen ausgelastet. Der Markt für diesen Typ Flugzeug ist einfach zu gering als dass sich das lohnen würde. Ein Langstreckenmuster eignet sich nicht weil der strukturell nicht für die vielen Cycles ausgelegt ist. Und ein Langstreckenmuster für die Kurzstrecke tauglich zu machen wäre für die Wirtschaftlichkeit nicht zielführend (zu schwer durch die Struktur).
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Entwickelt hat man sie ja immer wieder, nur sie bringen auf kurzen Strecken nicht die Vorteile. Die alte 777 hatte sogar optionale und zugelassene Klappflügelspitzen für LaGuardia, keiner hat's bestellt.
 

TGIF

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12.09.2014
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HAM
Es würde ja schon reichen wenn man vorne über den Finger raus kann und hinten über Treppe runter und über's Vorfeld zur Treppe rauf zum Finger. Wer nicht will kann ja warten bis er vorne rauskommt, alle anderen sind glücklich wenn sie schneller raus dürfen.
Frage mich auch warum das nicht gemacht wird. Easyjet zieht das oft durch, aber dann läuft das über die Treppe, die eigentlich für's personal gedacht ist.
Besteht so wenig Bedarf, dass Flughäfen das nicht einplanen? Die Kosten dürften nicht all zu hoch sein. Unten muss halt jemand stehen um zu schauen, dass alle in der Reihe bleiben, aber daran sollte es nicht scheitern.
Und für Regentage kann man den hinteren Einstieg ja optional machen. Ein paar Pax werden es trotzdem nutzen, geht dann immer noch schneller...
 

bursche99

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14.07.2011
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MUC, near OBAXA
Frage mich auch warum das nicht gemacht wird. Easyjet zieht das oft durch, aber dann läuft das über die Treppe, die eigentlich für's personal gedacht ist.
Besteht so wenig Bedarf, dass Flughäfen das nicht einplanen? Die Kosten dürften nicht all zu hoch sein. Unten muss halt jemand stehen um zu schauen, dass alle in der Reihe bleiben, aber daran sollte es nicht scheitern.
Und für Regentage kann man den hinteren Einstieg ja optional machen. Ein paar Pax werden es trotzdem nutzen, geht dann immer noch schneller...

Ich kenne das noch von AMS, wenn LH mit CRJ da war: aussteigen, übers Vorfeld zur Treppe und hoch...
Aber da wurde halt der Bustransfer "gespart" um den Paxen schnelleres Boarding zu bieten und den Turnaround kurz zu halten. s.o. Utilization spart mehr....
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Vermutlich wird dann wieder einer vom Sicherheitspersonal benötigt der aufpasst dass keiner "falsch abbiegt" und damit steigen die Kosten wieder in Bereiche die das utopisch erscheinen lassen. Bei FR wird wahrscheinlich ein Flugbegleiter den Schülerlotsen spielen müssen :)
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Bei FR klappt das Vorfeldboarding wie am Schnürchen, sogar auch über die bordeigene Hühnerleiter am Bug.
Bei 4U auch über zwei Vorfeldtreppen. Mir persönlich ist Vorfeldboarding zu Fuß viel lieber als Busfahren.
 

TGIF

Erfahrenes Mitglied
12.09.2014
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0
HAM
Vermutlich wird dann wieder einer vom Sicherheitspersonal benötigt der aufpasst dass keiner "falsch abbiegt" und damit steigen die Kosten wieder in Bereiche die das utopisch erscheinen lassen. Bei FR wird wahrscheinlich ein Flugbegleiter den Schülerlotsen spielen müssen :)
Da steht unten einer. Das gleiche wie sonst wenn man nen Busfahrer braucht. Aber davon hat man dann meist 2-3. Denke nicht, dass die Kosten so hoch sind.

Den Knaller letztens in DUS erlebt. Finger war kaputt. Also sind die Leute am Finger die Treppe runter, in den Bus, der ist 10 Meter (evtl auch 15, war eine Buslänge) gefahren bis die Pax aussteigen durften. War mir nicht sicher ob es wegen des leichten Regens war oder ob man den Pax den weiten Weg nicht zugetraut hat...
 

phil_strom

Erfahrenes Mitglied
26.06.2014
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NRW
Vermutlich wird dann wieder einer vom Sicherheitspersonal benötigt der aufpasst dass keiner "falsch abbiegt" und damit steigen die Kosten wieder in Bereiche die das utopisch erscheinen lassen. Bei FR wird wahrscheinlich ein Flugbegleiter den Schülerlotsen spielen müssen :)

Ist mir und meiner besseren Hälfte mal in Weeze passiert. Boarding startete, wir durften aufs Vorfeld, da war aber niemand. Da eine Absperrung fehlte, sind wir erst mal zum erstbesten Flieger von vieren: "Fliegen Sie nach Stansted?" Dann kam auch schon ein aufgescheuchter Mitarbeiter und fing wieder alle Paxe ein. Dass FR vorne an Fliegern keine Zielanzeiger hat, wie bei der Tram.... [emoji12] Tses.
 

SuperConnie

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18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
Vermutlich wird dann wieder einer vom Sicherheitspersonal benötigt der aufpasst dass keiner "falsch abbiegt" und damit steigen die Kosten wieder in Bereiche die das utopisch erscheinen lassen. Bei FR wird wahrscheinlich ein Flugbegleiter den Schülerlotsen spielen müssen :)

Wenn Du durch entsprechend verkürzte Deplaning- / Boardingvorgänge leztlich einen weiteren Umlauf hinkriegst, dürfte ein Aufpasser finanziell gerade einmal in die Kategorie "Peanuts" fallen.
;)
 

west-crushing

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03.08.2010
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2.311
CGN
Dann kam auch schon ein aufgescheuchter Mitarbeiter und fing wieder alle Paxe ein. Dass FR vorne an Fliegern keine Zielanzeiger hat, wie bei der Tram.... [emoji12] Tses.

Vor einigen Jahren in NYO gab's das. War wie Einsteigen aufm Busbahnhof. Die Flieger alle aufgereiht und an jedem Flieger stand 'n großes Schild mit dem Ziel. Ich bin bei Hamburg eingestiegen, kam dann aber trotzdem nicht in Hamburg an. Blöd sowas ;)
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
2
FRA
Ist mir und meiner besseren Hälfte mal in Weeze passiert. Boarding startete, wir durften aufs Vorfeld, da war aber niemand. Da eine Absperrung fehlte, sind wir erst mal zum erstbesten Flieger von vieren: "Fliegen Sie nach Stansted?" Dann kam auch schon ein aufgescheuchter Mitarbeiter und fing wieder alle Paxe ein. Dass FR vorne an Fliegern keine Zielanzeiger hat, wie bei der Tram.... [emoji12] Tses.

Na hoffentlich verwechseln dann die Paxe nicht Ziel und Taufnamen des Flugzeuges. :D
 
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SleepOverGreenland

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09.03.2009
20.497
8.894
FRA/QKL
in den USA werte ich hingegen als zu speziell: Im gelobten Land wird auf Frequenz gesetzt und mit einer A330R-Flotte schafft man sich ein Vehikel an, welches im lokalen Kontext nur sehr speziell eingesetzt werden kann.
UA fliegt auch die manchmal über 7h langen Flüge von BOS nach SFO mit der sehr flexibel einsetzbaren 737-800. Wenn es doof kommt wird eben in Denver, Omaha oder Salt Lake City kurz zum Tanken gestoppt. :cool:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man neben p.s. zwischen JFK und LAX/SFO noch weiteren Spezialbedarf sieht. Eher sehe ich das Ende von p.s. und eine weitere Harmonisierung der Flotte.
 

nevek

Erfahrenes Mitglied
02.01.2013
2.782
6
SHA/MUC
In Europa gibt es einfach keine Verbindung wo man Widebodies in hohen Frequenzen wirtschaftlich sinnvoll einsetzten kann.
In Asien gibt es doch einige Strecken wo Widebodies auf Kurzstrecken(Shanghai Beijing) und sogar Ultrakurzstrecken(Seoul-Jeju) eingesetzt werden. In Japan gibt es ebenfalls mehrere Highdensity Strecken wo Widebodies in Einsatz kommen und die 787/3 wurde insbesonders für diese Strecken gedacht
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.803
2.311
CGN
In Europa gibt es einfach keine Verbindung wo man Widebodies in hohen Frequenzen wirtschaftlich sinnvoll einsetzten kann.
In Asien gibt es doch einige Strecken wo Widebodies auf Kurzstrecken(Shanghai Beijing) und sogar Ultrakurzstrecken(Seoul-Jeju) eingesetzt werden. In Japan gibt es ebenfalls mehrere Highdensity Strecken wo Widebodies in Einsatz kommen und die 787/3 wurde insbesonders für diese Strecken gedacht

Aber selbst die Japaner haben die 783 nicht gekauft, sondern fliegen die Strecken jetzt einfahc mit 788/9
 

Luftikus

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08.01.2010
21.748
7.260
irdisch
Heathrow-Paris oder -Madrid -Moskau und -Frankfurt ginge vermutlich schon. BA hat/hatte doch sogar 767 im Einsatz?