Risikofaktor Fluggast

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Pacificflyer

Erfahrenes Mitglied
30.10.2009
1.493
2
YYC | FKB
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Airlines wollen Reisende in Risikogruppen einteilen oder endlich 'racial profiling'? Im Westen politisch nicht korrekt (everybody's darling is...) aber in Israel mit Erfolg angewandt.

"Bekannt", "normal" und "potentiell gefährlich": Der Fluglinienverband IATA will Profile von Passagieren erstellen und sie durch drei verschiedene Sicherheitstunnel schleusen. Deutsche Politiker und Datenschützer halten das für Unsinn - und warnen sogar vor neuer Terrorgefahr.

Hamburg - Der internationale Airline-Verband IATA will mit einem neuen Kontrollsystem die Sicherheit auf Flughäfen erhöhen - uns stößt mit dem Vorhaben auf vehementen Protest. IATA-Generaldirektor Giovanni Bisignani schlug Anfang der Woche in Genf ein System von "drei Tunneln" vor, in denen Fluggäste je nach Gefährderprofil (Wortwahl??) durchsucht werden sollen. Tunnel eins sei für "bekannte Flugreisende" und Tunnel zwei für "normale Flugreisende" vorgesehen. Potenzielle Gefährder müssten in Tunnel drei eine umfassende Untersuchung über sich ergehen lassen.

IATA-Vorschlag zur Flugsicherheit: Airlines wollen Reisende in Risikogruppen einteilen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Reise

Mal schaun, was draus wird.
 

Flymaniac

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.927
157
Haben die von der IATA auf der Weihnachtsfeier zu tief ins Glas geschaut ? Ich finde das blödsinn. Nochmal viel Aufwand der wenig oder gar nichts bringt.
 

f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
8.415
730
haben sich wahrscheinlich im datum geirrt. sollte wohl am 1. april veröffentlicht werden
 

Astrogator

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
625
49
Das ist der größte Blödsinn, den ich seit langem gelesen habe.
Haben Syrian Arab und American die gleichen Kriterien für Risikopassagiere?
Da würden sich bei der Security filmreife Szenarien abspielen.

Bei meinen Zielen und meinem Flugverhalten müsste ich mich dann wohl nackich machen müssen.
 

Pax vobiscum

Erfahrenes Mitglied
21.12.2009
4.123
212
kurz vor BER, ♂
Das sehe ich erstmal nicht so.
Jedem Pax müsste es freistehen, sich vorher checken zu lassen, unter Beibringung von Unterlagen.

( für die Beantragung von Roten Nummernschildern ist z. B. das üblich :

Folgende Unterlagen sind einzureichen:

* Gewerbeanmeldung / Handelsregisterauszug
* Versicherungsbestätigung für Rote Kennzeichen
* schriftlicher Antrag
* Auskunft aus dem Verkehrszentralregister
* polizeiliches Führungszeugnis
)

Den Vielfliegerstatus nachzuweisen dürfte dazu noch das Einfachste sein.


Ein Irisscan und fly.


Gefährlich wirds dann, wenn sich die Terroristen so einen Pax gezielt rausgreifen ( Suizidgefährdung, Schulden, Morddrohung an die Familie, etc. ) und ihm die Bombe übergeben.
 

irgend.jemand

Erfahrenes Mitglied
08.01.2010
455
0
Gefährlich wirds dann, wenn sich die Terroristen so einen Pax gezielt rausgreifen ( Suizidgefährdung, Schulden, Morddrohung an die Familie, etc. ) und ihm die Bombe übergeben.

Gefährlich wird's dann, wenn sich die Terroristen vor ihrem "letzten Flug" auf MRs begeben, damit sie als harmlose Vielflieger ohne Probleme ihre Schuh-, Unterhosen- oder Sonstwas-Bomben an Bord bringen können.

Deshalb meine Empfehlung: Zuerst alle Flughäfen weltweit mit dieser neuen Technik ausstatten und danach einfach Tunnel 1 & 2 dichtmachen. Sicher ist sicher. :rolleyes:
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
5
MUC
"Profiling" für die Sicherheit am Aiport auch in Deutschland?

... zumindest schlägt das Christoph Blume (Chef des Düsseldorfer Flughafens) vor:

Sicherheit auf Flughäfen

Zitat:

Auf israelischen Flughäfen ist das bereits Realität. Die Kriterien, mit denen die Sicherheitsbehörden dort arbeiten, sind zwar nicht transparent, Erfahrungswerte zeigen aber, dass hier ethnische Herkunft, Religion und Alter eine Rolle spielen.

"Auf diese Weise können die Kontrollsysteme zum Wohle aller Beteiligten effektiver eingesetzt werden", erklärt Blume den Reiz seines Vorschlags. Er sieht im Profiling die Chance, das Ausufern der Sicherheitskontrollen an den deutschen Flughäfen zu verhindern: "Jeder neue Vorfall führt zu weiteren Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen. So entsteht eine Sicherheitsspirale der technischen Aufrüstung, die irgendwann ihre technischen und operativen Grenzen erreicht", so Blume.
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
5
MUC
Nun haben sich - es war zu erwarten - sämtliche beruflichen Bedenkenträger zu Wort gemeldet und verkünden, daß ein "Profiling" doch gar nicht mit dem Gleichheitsgebot vereinbar ist.....
B2B-Deutschland.de - Aktuelles Nordrhein-Westfalen - Protest gegen "Profiling" an Flughäfen

Meine Meinung: Natürlich ist es das nicht! Aber das 70-jährige deutsche Ehepaar auf dem Weg zur Kreuzfahrt verübt halt statistisch gesehen auch weniger Terroranschläge als der junge Kerl aus einem arabischen Land, der einer bestimmten Religion angehört und dieser fanatisch folgt. (Ich formuliere das mal so neutral es geht)

Es ist doch mehr als naiv zu glauben, daß man mit immer mehr Technik dem nicht-konventiollen Krieg, der von manchen Glaubens-fanatischen Terroristen geführt wird, Herr werden kann. Das wird nie und nimmer funktionieren. Wenn also eine andere - intelligente - Gefahrenabwehr möglich wäre, warum sollte man diese gleich wegdiskutieren?
 

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.047
468
Es ist doch mehr als naiv zu glauben, daß man mit immer mehr Technik dem nicht-konventiollen Krieg, der von manchen Glaubens-fanatischen Terroristen geführt wird, Herr werden kann. Das wird nie und nimmer funktionieren. Wenn also eine andere - intelligente - Gefahrenabwehr möglich wäre, warum sollte man diese gleich wegdiskutieren?

Du hast natürlich recht: selbst die ausgeklügelste Technik wird immer ein Restrisiko belassen müssen.
Allerdings bringt das Profiling auch Nebenwirkungen mit sich. Ähnlich wie in Israel müßte jeder Fluggast einem Interview unterzogen werden, da die risikoreichen Kriterien nicht bekannt werden (dürfen), und die relevanten Kriterien nicht in der Buchung vermerkt sind. Als Konsequenz wären Pax gezwungen, noch rechtzeitiger am Check In zu sein, die Warteschlangen, auch für Status Pax, werden noch länger. Verspätungen im Flugbetrieb werden zunehmen, Umsteigeverbindungen sind erschwert, falls auch am Hub eine SiKo stattfindet.
Und: ein Restrisiko bleibt immer noch bestehen.

Terroristen mit religiösen Motiven wird man wohl am ehesten beikommen, indem den Religionen der Grund für ihren Haß gegen andere entzogen wird bzw. der Flugverkehr aus der Schußlinie dieser fehlgeleiteten Geister genommen wird. Vor 2001 gab es schließlich auch Haßprediger und Fanatismus.
Selbst dann bleibt noch ein Restrisiko.

Noch ein Aspekt: Die Arbeit der Geheimdienste/ Polizei wird wohl zu wenig gewürdigt. In den letzten Jahren haben mehrfach die Geheimdienste zum besten Zeitpunkt zugegriffen - kurz vor der Ausführung eines Anschlages.
Tja, offenbar ist die Ausführung eines Anschlages doch eine Aufgabe, zu der man besonderes Geschick benötigt. In den letzten zwei Jahren gab es eine auffallend hohe Zahl von stümperhaften Versuchen, z.B. mit Bomben, die nicht explosionsfähig waren, oder von Personen, die intellektuell unterbelichtet waren; trotz aller dezidierten Anleitungen im Internet.

So schlecht steht es also um die Sicherheit im Flugverkehr nicht.

Gruß Jens
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.487
3.985
Paralleluniversum
In den letzten Jahren haben mehrfach die Geheimdienste zum besten Zeitpunkt zugegriffen - kurz vor der Ausführung eines Anschlages.
Tja, offenbar ist die Ausführung eines Anschlages doch eine Aufgabe, zu der man besonderes Geschick benötigt. In den letzten zwei Jahren gab es eine auffallend hohe Zahl von stümperhaften Versuchen, z.B. mit Bomben, die nicht explosionsfähig waren, oder von Personen, die intellektuell unterbelichtet waren; trotz aller dezidierten Anleitungen im Internet.

Man darf vermutlich nicht darüber diskutieren (so wie über andere Themen in D auch nicht)....aber:
Irgendwie macht mich genau dieser Umstand nervös. Entschuldige, bitte nicht falsch verstehen, natürlich lehne ich jede Art von Gewalt ab! Keine Frage.
Aber so dilletantisch können die ganzen angeblichen bösen Terroristen doch nicht sein? Ja, ich bin froh, dass sie es sind, aber betrachten wir das doch mal nüchtern....
Die haben ein Ziel - Gewalt. Und scheitern permanent damit? Und ständig (so wie heute) werden irgendwelche Anschläge vereitelt, unmittelbar vor der Ausführung? Irgendwie leuchtet mir das nicht ein, vielleicht bin ich zu dumm dafür.
 

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.047
468
Die haben ein Ziel - Gewalt. Und scheitern permanent damit? Und ständig (so wie heute) werden irgendwelche Anschläge vereitelt, unmittelbar vor der Ausführung? Irgendwie leuchtet mir das nicht ein, vielleicht bin ich zu dumm dafür.

Stimmt. Es laufen tatsächlich mehr als tolerabel fehlgeleitete Geister durch die Welt.
Andererseits tun die aufmerksamen Bürger auch etwas dagegen, wie man an den modernen Sicherheitsstandards ablesen kann.
Insgesamt müssen die aufgeklärten Gesellschaften freie Gesellschaften bleiben. Wir dürfen es eben nicht zulassen, daß die Grundrechte immer weiter beschnitten werden, weil vermeintlich qualifizierte Sicherheitsprotagonisten ein Restrisiko entdeckt zu haben glauben und bei Politiker/innen auf fruchtbaren Boden stoßen.

Das Ziel vieler religiöser und politischer Fanatiker ist eben genau die Destruktion der freien Gesellschaft.
Osama bin Laden und andere werden sich wohl bei jeder Freiheitseinschränkung insgeheim ins Fäustchen lachen.
Gruß Jens
 

fly4free

Erfahrenes Mitglied
18.02.2010
1.250
0
62
CH-AG
...Das Ziel vieler religiöser und politischer Fanatiker ist eben genau die Destruktion der freien Gesellschaft.
Osama bin Laden und andere werden sich wohl bei jeder Freiheitseinschränkung insgeheim ins Fäustchen lachen...

Manchmal stelle ich mir in einem dunklen Moment vor, das Osama Bin Laden heimlicher Teilhaber bei Firmen im Sicherheitsbereich ist und die aufgedeckten Attentatsversuche den Zweck einer Werbekampagne verfolgen. Sogar im gegenseitigen Interesse staatlicher Geheim- und Sonstwas-Dienste. Wenn der Moment dann ganz dunkel wird, stelle ich mir regelmässige Meetings zwischen den einzelnen Parteien vor.....

Der Aufwand der betrieben wird, ob das sein muss oder nicht,
kostet die Volkswirtschaften Milliarden und bringt ausreichende Mengen Sand ins Getriebe
Somit: Zweck weitgehend erreicht...

Vielleicht müssen wir auch, so traurig das auch ist, einfach damit leben, dass eine gewisse Quote an Verlusten hingenommen werden muss um das System Luftverkehr am Leben zu erhalten.
Im Strassenverkehr haben wir ja auch gelernt, die "Wochenend-Selbstmordattentäter" mit ausreichend Promille und die "Vollgas-Kamikaze" zu akzeptieren (und ein Geschäft daraus zu machen).
Schön ist es nicht, aber wahrscheinlich so lange unvermeidbar, wie die Menschen ihr Allmachtsgebaren pflegen und im religösen und/oder wirtschaftsmissionarischen Mantel verpacken.
 
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B

boerzel

Guest
Freiheit ist nicht gratis, aber auch nicht umsonst. Freiheit kostet, aber gibt auch viel zurück. Ich selbst bin bereit, die Kosten für diese - leider zunehmend eingeschränkte - Freiheit zu tragen. Auch dann, wenn es die Unversehrtheit meiner Person oder der mir Nahestehenden betrifft. Im Prinzip haben "die Terroristen" ja schon gewonnen. Hätte sich jemand vor 15 Jahren vorstellen können, was wir heute mit uns machen lassen? Im Wesentlichen unwidersprochen? Die vorsorgliche erkennungsdienstliche Behandlung aller "westlichen" Bürger ist ja nur noch eine Frage der Zeit. Diese Art Sicherheit lehne ich ab, weil sie im Gegensatz zu meinem persönlichen Freiheitsbedürfnis steht. Länder, die mich bei der Einreise unter Umkehr der Beweislast als potenziellen Gefährder einstufen, müssen auf mein Geld verzichten. Das ist diesen Ländern durchaus egal. Aber ich fühle mich damit ein bisschen freier. Denn die Freiheit dieser Entscheidung habe ich immerhin noch.
 
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