Medical am Airport

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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.806
Hamburg
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Weiss jemand aus dem Forum mehr zu diesem Thema ?

Habe vorgestern in ARN landseitig erlebt wie ein 30jähriger Mann in Sky City in der Pizza & Pasta Bude auf den Boden sank und zumindest temporär ohmächtig wurde. Die Restaurant Leute leisteten sehr engagiert 1. Hilfe, stabile Seitenlage, doch es dauerte mehr als 20 Minuten bis zwei Sanis mit einer rollenden Trage gekommen sind. Bis der Kranke abtransportiert wurde waren es dann 30 Min.
Erschien mir doch alles sehr lange zu dauern.

Hatte vor 13 Jahren einen Unfall an Bord eines Fluges nach Kopenhagen und wurde in CHP erst einmal von Bord zur SAS Lounge transportiert, dort "abgestellt" bis der Krankenwagen zum Transport ins Krankenhaus kam. Auch wenn ich als wimmernder betroffener Partei bin, schien es mir auch damals extrem lange zu dauern (sicherlich damals 35 Minuten vom Abtransport aus der Maschine bis zum Krankenwagen.)

Habe die Vorstellung, dass an einem 1. world airport dies alles schneller organisiert sein sollte und medizinische Hilfe innerhalb von 10 Minuten vor Ort sein müsste, z B bei einem Herzinfarkt
 
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Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
122
Vielleicht falsches T-Shirt getragen?
GR_1552_Kassenpatient_black_gr.jpg
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Das klingt sehr stark nach falscher Alarmierung. Da hat bestimmt jemand angerufen mit denn sinngemäßen Worten "Da geht es einem nicht so gut - schickt mal jemand vorbei".

Sobald da Stichworte wie "bewusstlose Person" o.ä. fallen geht das ratz fatz - inklusive Notartzt.


Würde ich auch so sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Regularien eine solche Zeitspanne für die Anrückzeit erlauben.

Kamen dann "nur" Sanis oder war da erkennbar auch ein Notarzt dabei?
Waren es zwei Sanis mit einer Trage, dann sieht es nach einer KTW Alarmierung aus. Und das wäre dann im vorliegenden Fall definitiv falsch.
 
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amazing

LEGO HON
13.10.2011
4.983
4
BLACK BOX
Sehr schwieriges Thema denke ich , Medical Am Airport

Da hier sehr viele Paxe unterwegs sind und sich auch an den verschiedenen Orten am oder im Flughafen aufhalten.

Hier alles zu überwachen mit Kamera z.b. ist fast ausgeschlossen da auch überall etwas passieren kann
und die Sanis müssen ja auch erst vom Notrufeingang und Info was passiert ist bis zum Einsatzort kommen.

In erster Linie kommt es wohl hier auf die menschliche Hilfe an ob Dir jemand bei einem Notfall auch hilft.


Ich habe in LAS am Flughafen mal erlebt wie ein Mann ca. 100Meter vor mir gehend plötzlich hingefallen ist.

Es waren sofort Personen bei der betreffenden Person um zu helfen und es stellte sich heraus das der Mann zuckerkrank war
darauf brachte man ihm umgehend ein Glas Wasser mit Zucker und nach ca. 15 Minuten war er wieder auf den Beinen.

In den USA ist die Ersthilfe von Mitmenschen top,
in China währe der Mann evtl. gestorben selbst wenn ich selber helfen geholfen hätte , da man mir kein Glas Wasser schnell und kostenlos gegeben hätte.
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
Dieser Tage in ESB beim Boarden auf einen LH-Flug ist jemand vor der Flugzeugtür kollabiert; als ich einstieg, war Hilfe bereits eingetroffen (ob Sani oder Arzt, vermag ich nicht zu sagen). Die Maschine bekam ein wenig mehr Verspätung, als sie schon hatte, da das Gepäck ausgeladen wurde - ich verpasste den von LH proaktiv gebuchten früheren Anschluss in MUC, langte aber noch selbigentags mit dem ursprünglich gebuchten Flug am Ziel ein.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
in China währe der Mann evtl. gestorben selbst wenn ich selber helfen geholfen hätte , da man mir kein Glas Wasser schnell und kostenlos gegeben hätte.

Du kriegst in China doch überall sogar heißes Wasser kostenlos. Insbesondere am Flughafen stehen überall Wasserspender.

ich verpasste den von LH proaktiv gebuchten früheren Anschluss in MUC, langte aber noch selbigentags mit dem ursprünglich gebuchten Flug am Ziel ein.

Traurig, aber darum sollte es hier ja eigentlich nicht gehen.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.806
Hamburg
Das klingt sehr stark nach falscher Alarmierung. Da hat bestimmt jemand angerufen mit denn sinngemäßen Worten "Da geht es einem nicht so gut - schickt mal jemand vorbei".

Sobald da Stichworte wie "bewusstlose Person" o.ä. fallen geht das ratz fatz - inklusive Notartzt.

mit falscher Alarmierung meinst , dass die Information nicht optimal zur Rettungsstelle übermittelt wurde?

Der Mann war anfangs bewusstlos, kam aber wieder zu sich. Wenn ich es richtig beobachtet habe, wurde mehrmals telefoniert. Nach meinem Eindruck waren es zwei Sanis die kamen, aber kein Notarzt. Kann mich irren, da ich kein Arzt bin, aber langjähriger GF eines Herzzentrums, so mir "Medizin" nicht ganz fremd ist.

Ja Ratz Fatz hätte ich auch bei der Sachlage erwartet.

Nach meinem damaligen Erlebnis am AP CPH habe ich das Ganze mit großen Interesse beobachtet, weil die damaligen Mängel in CPH in der medizinischen Versorgung auch Gegenstand der Prozesse auch mit der SAS um meinen Unfall waren

@FoxyYankee da ich immer noch (!) von deinem Tripreport Winter Nordschweden[/B beeindruckt bin und gelegentlich auf deinen Spuren wandele, ein herzlicher Gruß aus Umea
 
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spaglex

Erfahrenes Mitglied
29.06.2015
451
16
MUC
Hier darf man nicht vergessen, dass wir in Deutschland, was die medizinische Versorgung angeht, sehr verwöhnt sind!

In Skandinavien gibt es, wie in den meisten Ländern weltweit, keinen regulären Notarztdienst wie in Deutschland! Ein (Not-)Arzt kommt in Skandinavien, wie z.B. auch in England, ausschließlich mit Hubschraubern
und auch ausschließlich(!) zu chirurgischen Notfällen wie Verkehrsunfällen, Schädel-Hirn-Traumata oder ähnlichen Sichwörtern. Eine bewußtlose Person, ein Patient mit Herzinfarkt oder Schlaganfall sieht in diesen Ländern erst im Krankenhaus einen Arzt.

Auch gibt es nur in sehr wenigen europäischen Ländern eine vorgegebene Hilsfrist wie in Deutschland. Vor allem in Skandinavien kann es schon mal dauern, bis Hilfe eintrifft.

Auch gibt es international keine einheitliche Regelung, was die Vorhaltung von Seiten des Rettungsdienstes an einem Flughafen angeht.
Es muss lediglich Material für den Fall eines MANV (Massenanfall an Verletzten) vorgehalten werden.

In Frankfurt z.B. entspricht die rettungsdienstliche Vorhaltung der einer Stadt mit 150.000 EW. Am LAX gibt es nur eine(!) Ambulance die fest besetzt ist. Nur mal als Beispiel.

Denke dass es in ARN nicht anders ist, die werden eine, max zwei Rettungswägen vorhalten, wenn die verhindert sind wird der nächste aus der Stadt kommen, das Selbe in CPH
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.806
Hamburg
@splaglex danke für den Hinweis


Bin natürlich verwöhnt
bei einem Autounfall ist Hamburg ist in der Regel in zehn Minuten der Rettungswagen da.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.806
Hamburg
Wäre aus beruflichen Gründen mal auf Statistiken für medicals an Airports neugierig. Crash und Katastrophe ist die eine Seite, die wahrscheinlich an Airports hoch reguliert ist. Andererseits scheinen bei den großen Menschenmaßen doch häufiger Medicals aus Krankheit und Unfall vorzukommen.

Und gerade bei Herzinfarkt oder Schlaganfall wäre ich (ganz persönlich) lieber ganz schnell versorgt, aber das ist wohl mein Insiderblick
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Wir dürfen jetzt hier nicht anfangen die Themen zu vermischen.
Man kann die Länder in der Sachlage nicht vergleichen da die Rettungsdienste sehr unterschiedlich aufgestellt sind. Und damit meine ich nicht "was die können" sondern eher "was die können sollen bzw. dürfen".

Hier wird gelobt wie toll wir es in D mit dem Notartztsystem haben und wie schlecht andere Länder in der Versorgung mit einem Artzt sind.
Achtung: So nicht erlaubt da man Äpfel mit Birnen vergleicht.
In anderen Ländern sind auch die Rettungsdienste anders aufgebaut / ausgestattet / ausgebildet und vor allem legitimiert.

In Deutschland gab man bis vor kurzem allerhöchstens in Notkompetenz und/oder auf telefonische Anweisung des Artzes Medikamente als "Nicht-Arzt". Wir (ich habe früher ein paar Jahre im Rettungsdienst gearbeitet) haben zwar so gut wie alle Medikamente auf dem Auto - dürfen diese aber nicht geben weil das dem Mediziner vorbehalten ist.

In anderen Ländern (der Schweiz beispielsweise) sieht die Ausbildung ganz anders aus und somit ist man auch rechtlich gesehen im Rettungsdienst ganz anders aufgestellt. Beispiel Herzinfarkt:

In D ganz klar eine Notarztindikation.

In der Schweiz wird rein praktisch gesehen ein Herzinfarkt auch nicht anders behandelt (es gilt dort recht zügig ein Cocktail von 5 Standard-Notfall-Medikamenten zu verabreichen) doch wird dies entweder vom regulären Rettungswagenteam erledigt oder es kommt gleich ein Cardiomobil. Ein Arzt wird nur selten hinzugerufen - der Patient wird dann vor Ort in der Notaufnahme oder idealerweise gleich im Herzkatheterlabor einem Arzt vorgestellt.

Also Achtung beim Vergleich von Rettungsdienstpersonal - das ist aufgrund verschiedener Ausbildung / rechtlichen Grundlagen nicht möglich.
 

spaglex

Erfahrenes Mitglied
29.06.2015
451
16
MUC
Wir dürfen jetzt hier nicht anfangen die Themen zu vermischen.
Man kann die Länder in der Sachlage nicht vergleichen da die Rettungsdienste sehr unterschiedlich aufgestellt sind. Und damit meine ich nicht "was die können" sondern eher "was die können sollen bzw. dürfen".

Hier wird gelobt wie toll wir es in D mit dem Notartztsystem haben und wie schlecht andere Länder in der Versorgung mit einem Artzt sind.
Achtung: So nicht erlaubt da man Äpfel mit Birnen vergleicht.
In anderen Ländern sind auch die Rettungsdienste anders aufgebaut / ausgestattet / ausgebildet und vor allem legitimiert.

In Deutschland gab man bis vor kurzem allerhöchstens in Notkompetenz und/oder auf telefonische Anweisung des Artzes Medikamente als "Nicht-Arzt". Wir (ich habe früher ein paar Jahre im Rettungsdienst gearbeitet) haben zwar so gut wie alle Medikamente auf dem Auto - dürfen diese aber nicht geben weil das dem Mediziner vorbehalten ist.

In anderen Ländern (der Schweiz beispielsweise) sieht die Ausbildung ganz anders aus und somit ist man auch rechtlich gesehen im Rettungsdienst ganz anders aufgestellt. Beispiel Herzinfarkt:

In D ganz klar eine Notarztindikation.

In der Schweiz wird rein praktisch gesehen ein Herzinfarkt auch nicht anders behandelt (es gilt dort recht zügig ein Cocktail von 5 Standard-Notfall-Medikamenten zu verabreichen) doch wird dies entweder vom regulären Rettungswagenteam erledigt oder es kommt gleich ein Cardiomobil. Ein Arzt wird nur selten hinzugerufen - der Patient wird dann vor Ort in der Notaufnahme oder idealerweise gleich im Herzkatheterlabor einem Arzt vorgestellt.

Also Achtung beim Vergleich von Rettungsdienstpersonal - das ist aufgrund verschiedener Ausbildung / rechtlichen Grundlagen nicht möglich.


Damit hast du selbstverständlich Recht, in der Hinsicht wollte ich auch die Rettungsdienste nicht vergleichen, sondern eher hinsichtlich der Vorhaltung.

Die Qualität des Rettungsdienstes ist nirgens auf der Welt besser als in Skandinavien! Bei denen dauert die Ausbildung zum Paramedic z.T. über 5 Jahre, genau wie in der Schweiz. Ich habe vor 8 Jahren für meinen Rettungsassistenten gerade mal 14 Monate gebraucht.

Das mit der Notkompetenz im Rettungsdienst in Deutschland wird sich auch in den nächsten Jahren und dem so groß und toll angekündigten Notfallsanitäter nicht ändern. Ohne Notarzt, keine Medikamemte. Das wir bei uns noch länger der Fall sein.
 
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SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
Es gibt in D ja nicht einmal einen Facharzt für Notfallmedizin; mein Bruder (Neurologe, der u.a. viele Schaganfallpatienten behandelt) meint, auf den Autos säßen oft gar nicht die Richtigen...
 

spaglex

Erfahrenes Mitglied
29.06.2015
451
16
MUC
Wobei 10 Minuten nicht der Regelwert sein soll sondern die maximale Zeitspanne. Das Eintreffen ist im Mittelwert deutlich kürzer.

In den Großstädten und den Ballungsräumen liegt die durchschnittliche Eintreffzeit eines Rettungswagens sicherlich unter 10 Minuten. Bei mir im bayerischen Wald sind die in Bayern vorgegebenen 12 Minuten schon sportlich ab und zu.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
In den Großstädten und den Ballungsräumen liegt die durchschnittliche Eintreffzeit eines Rettungswagens sicherlich unter 10 Minuten. Bei mir im bayerischen Wald sind die in Bayern vorgegebenen 12 Minuten schon sportlich ab und zu.


Ich wohne ja auch in einem ländlichen Raum. Bei uns ist es so, dass bei einer zu langen Anfahrt des Rettungswagen der Rettungshubschrauer ausrückt. Gut, das geht nicht immer, aber es führt in diesen Fällen zu deutlich verkürzten Eintreffzeiten. Aus meiner Erfahrung im Rettungsdienst (zugegeben ist das schon viele Jahre her), sind 12 Minuten im lebensbedrohlichen Notfall indiskutabel.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Die Diskussion der Hilfsfrist ist ja wieder ne andere Nummer.
Da hapert es grade im süddeutschen Raum einerseits aufgrund der Topographie andererseits wie überall am Geld. Der dritte Grund ist definitiv das Problem der massiv gesteigerten Einsatzzahlen in den letzten Jahren im deutschen Rettungsdienst - leider einhergehend mit (neutral ausgedrückt) Fehlfahrten. Beispiel gefällig? "Ich hab Kopfschmerzen"/ "Mir gehts nicht gut" / "Meine Nase blutet".

Getreu dem Motto: "Bist du besoffen oder musst du aufs Klo wähle 19 und drei mal die zwo." (Bis vor kurzem war die 19222 ja noch die medizinische Notrufnummer - daher der Spruch)
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.868
12
MRS
In Skandinavien gibt es, wie in den meisten Ländern weltweit, keinen regulären Notarztdienst wie in Deutschland! Ein (Not-)Arzt kommt in Skandinavien, wie z.B. auch in England, ausschließlich mit Hubschraubern

Die Aussage sollte mit Vorsicht genossen werden. ;)

Je nach Land haben einfache Sanitäter mehr medizinische Ausbildung und größere Kompetenz. Das hängt natürlich alles von der Position des Sanitäters ab. Je nach Land gibt es nämlich Notärzte, Krankenwagen der Berufsfeuerwehr, Krankenwagen von freiwilligen Feuerwehren/Bereitschaftsdiensten und private Krankenwagenbetreiber.

Wäre aus beruflichen Gründen mal auf Statistiken für medicals an Airports neugierig. Crash und Katastrophe ist die eine Seite, die wahrscheinlich an Airports hoch reguliert ist. Andererseits scheinen bei den großen Menschenmaßen doch häufiger Medicals aus Krankheit und Unfall vorzukommen.

Ich denke, dass die meisten Medicals (wie bei normalen Notaufnahmen) einfache Krankheitsbilder haben und nur eine Bruchteil aller Medicals tatsächlich in Lebensgefahr schweben.

Zur FRA Krankenstation gibt es übrigens hier etwas mehr Infos: Fraport AG | Medizin zwischen Himmel und Erde
 
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Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.868
12
MRS
"Ich hab Kopfschmerzen"/ "Mir gehts nicht gut" / "Meine Nase blutet".

Ist in den Notaufnahmen nicht anders. Die ist immer voll mit Leuten die eigentlich keine Notfälle sind. Bei meinem letzten Besuch (Die Notaufnahme war zu und die Bereiche werden für kleinere OPs genutzt), kam ein Typ mit leicht blutendem Finger rein. Als man ihn abwies, hat er kurzer Hand seinen Arzt angerufen und den aufgefordert sofort eine Krankenwagen zu ordern.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.806
Hamburg
Ist in den Notaufnahmen nicht anders. Die ist immer voll mit Leuten die eigentlich keine Notfälle sind. Bei meinem letzten Besuch (Die Notaufnahme war zu und die Bereiche werden für kleinere OPs genutzt), kam ein Typ mit leicht blutendem Finger rein. Als man ihn abwies, hat er kurzer Hand seinen Arzt angerufen und den aufgefordert sofort eine Krankenwagen zu ordern.

ja - wobei die Ladies und Gentlemen, die in den Notaufnahmen die Triage machen, meist sehr gute Arbeit leisten, dem aussortieren der schweren Fälle
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Weiss jemand aus dem Forum mehr zu diesem Thema ?

Habe vorgestern in ARN landseitig erlebt wie ein 30jähriger Mann in Sky City in der Pizza & Pasta Bude auf den Boden sank und zumindest temporär ohmächtig wurde. Die Restaurant Leute leisteten sehr engagiert 1. Hilfe, stabile Seitenlage, doch es dauerte mehr als 20 Minuten bis zwei Sanis mit einer rollenden Trage gekommen sind. Bis der Kranke abtransportiert wurde waren es dann 30 Min.
Erschien mir doch alles sehr lange zu dauern.

Hatte vor 13 Jahren einen Unfall an Bord eines Fluges nach Kopenhagen und wurde in CHP erst einmal von Bord zur SAS Lounge transportiert, dort "abgestellt" bis der Krankenwagen zum Transport ins Krankenhaus kam. Auch wenn ich als wimmernder betroffener Partei bin, schien es mir auch damals extrem lange zu dauern (sicherlich damals 35 Minuten vom Abtransport aus der Maschine bis zum Krankenwagen.)

Habe die Vorstellung, dass an einem 1. world airport dies alles schneller organisiert sein sollte und medizinische Hilfe innerhalb von 10 Minuten vor Ort sein müsste, z B bei einem Herzinfarkt

Ich glaube man sollte hier nicht zu sehr seine verwöhnte deutsche Sichtweise anlegen. In den USA oder UK kommen ausschliesslich Paramedics und in dem meisten Ländern dauert es eben ein wenig bis Ambulance oder ähnliches vor Ort ist.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Damit hast du selbstverständlich Recht, in der Hinsicht wollte ich auch die Rettungsdienste nicht vergleichen, sondern eher hinsichtlich der Vorhaltung.

Die Qualität des Rettungsdienstes ist nirgens auf der Welt besser als in Skandinavien! Bei denen dauert die Ausbildung zum Paramedic z.T. über 5 Jahre, genau wie in der Schweiz. Ich habe vor 8 Jahren für meinen Rettungsassistenten gerade mal 14 Monate gebraucht.

Das mit der Notkompetenz im Rettungsdienst in Deutschland wird sich auch in den nächsten Jahren und dem so groß und toll angekündigten Notfallsanitäter nicht ändern. Ohne Notarzt, keine Medikamemte. Das wir bei uns noch länger der Fall sein.

Es sind halt unterschiedliche Systeme. Die Paramedic Systeme funktionieren nach dem System Scoop and Run und das Notarztsystem nach dem Motto Stay and Play. Die Diskussion welches System besser ist füllt mittlerweile meterweise die Fachliteratur. Ich denke bei komplexen Fällen, wie z. B. Polytraumen, hat das Notarztsystem seine klaren Vorteile. Bei den Brot und Butter Einsätzen ist häufig kein Notarzt erforderlich.
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.248
553
MUC/EDMM
(...) Notarzt, keine Medikamemte. Das wir bei uns noch länger der Fall sein.

Was nicht unbedingt verkehrt ist. Der Mensch ist keine genormte Maschine. Seine Erkrankungen verlaufen selten exakt lehrbuchmäßig. Ähnliche Symptome können von völlig verschiedenen Erkrankungen herrühren. Daher gibt's auch keinen universalen Medikamenten-Cocktail, der auf alles erstmal verabreicht werden darf!
Sind die Meds. erstmal im Körper und hat man sich bei der Verdachtsdiagnose geirrt, können diese dann fälschlicherweise gegeben Meds. die richtige Diagnosefindung erheblich erschweren oder der Situation sogar kontraindiziert sein.
Skandinavien hat nur aufgrund des dortigen Ärztemangels auf das (gut funktionierende) Paramedics-System gesetzt. ...
 
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keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
2.018
914
Ich glaube man sollte hier nicht zu sehr seine verwöhnte deutsche Sichtweise anlegen. In den USA oder UK kommen ausschliesslich Paramedics und in dem meisten Ländern dauert es eben ein wenig bis Ambulance oder ähnliches vor Ort ist.

Das ist die übliche deutsche Sichtweise. Bei uns ist alles perfekt organisiert und die anderen sind einfach zu dumm das auch so genial hinzubekommen. Gerade Notfallmedizin (wie Medizin im Allgemeinen) sind in Deutschland bestenfalls Durchschnitt für ein entwickeltes Land. Es gab dazu vor einiger Zeit mal eine sehr aufschlussreiche Sendung im ZDF. Ich habe sie leider nicht mehr in der Mediathek gefunden hier aber ein Artikel des ZDF dazu: ZDFzoom: Notruf 112 - ZDF.de

Vorbild Seattle, USA: mit einer Überlebensrate bei Herzstillstandpatienten von 60% im Vergleich zu 10% in Teilen Deutschlands. Der Erfolg beruht auf einem umfassenden Konzept: speziell ausgebildete Notfallsanitäter mit erweiterten Kompetenzen, Notfallfachärzte in Kliniken, kurze Rettungsfristen und verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse für die Bevölkerung, auch schon für Schüler. Seit Jahren fordert die deutsche Gesellschaft für Notfall- und Akutmedizin auch bei uns unter anderem eine bessere Ausbildung für Notärzte. 18 von 28 EU-Staaten haben bereits einen eigenen Facharzt, in Deutschland werde darüber seit Jahren nur „verhandelt“. Scheitern in Deutschland lebensrettende Reformen am Festhalten der Ärzteschaft an einem veralteten System?
 
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